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Bist Du ein Business Model Guerilla? #keinBusinessplan

Viel zu oft kommt es vor, dass Gründer direkt in ihrer Anfangsphase aufgefordert werden, einen Businessplan zu schreiben, damit die Tragfähigkeit der Idee geprüft werden kann. Dafür sollen Planbilanzen, Gewinne und Verluste sowie andere Kennzahlen ermittelt werden. Unser heutiger Gastautor Dr. Daniel Schallmo ist Unternehmensberater, Dozent sowie Buchautor und er vertritt Meinung, dass es auch ohne den klassischen Businessplan geht.



Guerilla Business Modeling in der Praxis: Der Sushi-Laden

Um Guerilla Business Modeling praktisch darzustellen, wird ein Fall skizziert, der die Denk- und Handlungsweise eines Business Model Guerillas erläutert. Drei Freunde von mir hatten die Idee, einen eigenen Sushi-Laden zu eröffnen. Ein Architekt, ein Ingenieur und ein Kaufmann waren alle drei nicht vom Fach. Das war im Januar 2014. Nur wenige Monate später hatten sie ein Ladenlokal entdeckt, das sie für geeignet hielten.

Der einzige Haken: Es war nicht für eine Gastronomie ausgelegt und somit lag die Kalkulation für den Umbau durch Handwerker bei rund 150.000 Euro. Nachdem dieser erste Schock verdaut war und Ernüchterung einkehrte, war der erste Gedanke: „Das rechnet sich nie.“ Dennoch stellten sich die drei Freunde folgende Frage:

Wie schaffen wir es, mit einem Budget von etwa 30.000 Euro unseren Sushi-Laden aufzubauen?

Der Businessplan und der kalkulatorische Unternehmerlohn wurden ignoriert und nach nur einem Monat stand, Anfang September 2014, der finale Sushi-Laden bereit. Möbel wurden mit Arbeitsplatten aus dem Baumarkt in Eigenleistung erstellt, günstige Geräte wurden beschafft. Die Einrichtung der Küche erfolgte mit einfachsten Mitteln. Der gesamte Umbau erfolgte aus eigener Kraft sowie mit Hilfe von Freunden und Verwandten. An allen Elementen des Business Models wie Kundenkanäle, Prozesse und Lieferantenwahl wurden Kosten eingespart und mögliche zusätzliche Umsatzquellen identifiziert wie Firmenfeiern und Lieferservice.

Parallel dazu eigneten sich alle drei Expertenwissen an: von Vorgaben seitens der Stadt und des Gesundheitsamtes bis hin zu geeignetem Reis für die Sushi-Rollen und Lieferanten für Rohware. Sie luden Freunde zum Essen ein, um die Produkte hinsichtlich Geschmack, Handling und Preis zu testen und anschließend Verbesserungen vorzunehmen. Das Ergebnis waren neben klassischen Sushi-Rollen mit Fisch auch vegetarische und vegane Varianten, die als Ganzes serviert wurden und als Ankerprodukte fungierten. Ferner wurden Suppen und Reis-Salate angeboten und bei dem gesamten Produktportfolio wurde auf Laktose und Gluten verzichtet. Ein Beispiel für erfolgreiches Guerilla Business Modeling.

Eigenschaften eines Business Model Guerillas

Guerilla Business Modeling wird von einem Business Model Guerilla betrieben, der sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:

  • Weisheit: Ein Business Model Guerilla hat die Weisheit, Gelegenheiten zu erkennen und diese zu bewerten.
  • Mut: Ein Business Model Guerilla hat den Mut, Chancen wahrzunehmen und mentale Hürden zu ignorieren bzw. diese als Herausforderung aufzugreifen.
  • Expertise: Ein Business Model Guerilla ist Experte: Er eignet sich schnell Wissen an, um seine Branche, seine Kunden und sein Business Model zu verstehen, Regeln zu brechen und sein Projekt erfolgreich zu machen.
  • Sparsamkeit: Ein Business Model Guerilla hat ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein. Er prüft, an welchen Stellen im Aufbau und Betrieb seines Business Models Kosten reduziert werden können, ohne an Qualität einzubüßen.
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Eigenschaften eines Business Model Guerillas (Quelle: Schallmo, 2016)
Eigenschaften eines Business Model Guerillas (Quelle: Schallmo, 2016; Grafik: Für-Gründer.de)
  • Kreativität: Ein Business Model Guerilla ist kreativ, er denkt unkonventionell. Jeden Tag möchte er sein Business Model besser und günstiger machen. Er stellt sich die Frage, was zu tun wäre, wenn es keine Restriktionen gebe.
  • Schnelligkeit: Ein Business Model Guerilla hat keine Zeit. Er denkt und handelt schnell, um sein Ziel konzentriert zu erreichen. Kleine Erfolge motivieren ihn weiter.
  • Motivation: Ein Business Model Guerilla ist hoch motiviert. Er hat die Motivation, mehr als acht Stunden zu arbeiten, und sein gesamtes Denken und Handeln in sein Projekt einzubringen.

Guerilla Business Modeling: Die Schritte

Um Guerilla Business Modeling zu betreiben, liegen folgende drei Schritte vor:

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Schritte des Guerilla Business Modeling (Quelle: Schallmo, 2016)
Schritte des Guerilla Business Modeling (Quelle: Schallmo, 2016)

Verstehen

  • Trends innerhalb der relevanten Umwelt identifizieren und verstehen, zum Beispiel die steigende Nachfrage nach gesundem Essen, insbesondere vegetarisch und vegan.
  • Die eigene Branche verstehen: Regularien hinsichtlich der Zubereitung von rohem Fisch, die Anzahl benötigter Parkplätze für ein Ladenlokal, die Präferenzen von Kunden hinsichtlich Preis und Geschmack.
  • Wettbewerber verstehen: die Analyse von Business Models der Wettbewerber und deren Erfolgsfaktoren.

Innovieren

  • Aufbau des eigenen Business Models unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus „Verstehen“: zum Beispiel in der Idealausprägung, dann unter der Fragestellung, wie Kosten einzusparen sind.
  • Denken wie ein Business Model Guerilla mit seinen Eigenschaften.

Implementieren

  • Realisierung des Business Models unter Nutzung aller vorhandenen Ressourcen.
  • Fokus: Kosten einsparen und schnelle Implementierung.
  • Handeln wie ein Business Model Guerilla mit den Eigenschaften eines solchen – auch während des Betriebs.

Um das geplante Business Model zu beschreiben, liegen fünf Dimensionen vor. Diese Beschreibung ist insbesondere in der zweiten Phase relevant.

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Dimensionen und Elemente eines Business Models (Quelle: Schallmo, 2013, S. 119)
Dimensionen und Elemente eines Business Models (Quelle: Schallmo, 2013, S. 119)
  • Kundendimension: Welche Kundensegmente möchten wir gewinnen? Wie möchten wir diese Kundensegmente erreichen? Wie möchten wir die Kundenbeziehung gestalten? Wie schaffen wir es, mit geringen Kosten möglichst viele Kunden zu erreichen und eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen?
  • Nutzendimension: Welche Leistungen möchten wir anbieten? Welchen Nutzen möchten wir für Kunden erzeugen? Wie schaffen wir es, unseren Kunden möglichst viele Leistungen günstig anzubieten?
  • Wertschöpfungsdimension: Welche Ressourcen sind notwendig? Welche Fähigkeiten benötigen wir? Welche Prozesse müssen ablaufen? Auf welche vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten können wir zurückgreifen, um Kosten einzusparen? Wie gestalten wir die Prozesse, um Kosten einzusparen?
  • Partnerdimension: Welche Partner benötigen wir? Welche Partnerkanäle setzen wir ein, um Kosten einzusparen? Wie gestalten wir die Partnerbeziehung?
  • Finanzdimension: Welche Umsätze und Kosten liegen vor? Wie sichern wir die Umsätze ab und steigern sie? Wie stellen wir niedrige Kosten sicher?

Guerilla Business Modeling beinhaltet den Aufbau eines Business Models mit einfachen Mitteln und Eigeneinsatz; entscheidend für den Erfolg ist die eigene Haltung, die die Denk- und Handlungsweise beeinflusst.

  • Der Autor: Dr. Daniel Schallmo ist Ökonom, Unternehmensberater, Dozent und Autor. Er ist Professor an der Hochschule Ulm, leitet das privatwirtschaftliche Institut für Business Model Innovation und ist Dozent an der Steinbeis-Hochschule-Berlin.

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Pressemitteilungen, an denen ihr euch (nicht) orientieren solltet

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche Pressemitteilungen von Start-ups, Beratern und Eventorganisatoren. In einer Sache sind wir uns ganz sicher: Sie alle bieten tolle Produkte, Dienstleistungen oder Veranstaltungen. Ein großer Unterschied liegt aber darin, wie die Absender versuchen, diese Dinge in die Medien zu bekommen. Wir stellen Tops, Flops und einige interessante Beispiele vor.

Okay… zugegeben: Nicht jede Pressemitteilung kann so viel Aufsehen erregen wie diese von Chevrolet aus dem vergangenen Jahr. Da ist nämlich die Presseabteilung auf den Hype der Emojis aufgesprungen und formulierte eine Pressemeldung quasi nur aus Symbolen:

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Chevrolet-Cruze-3-Million Pressemitteilungen
Diese Pressemitteilung von Chevrolet war die wohl viralste Meldung im Jahr 2015 (Bild: Chevrolet)

Natürlich wurde die Pressemitteilung auch noch in Textversion veröffentlicht – aber erst, nachdem sie viral ging und in sämtlichen Medien diskutiert wurde. Die Community rätselte fleißig mit, was die Neuigkeit dahinter sein könnte. Dementsprechend ging auch die Auflösung später dann durchs Netz und die Medien. Mehr Aufmerksamkeit hätte Chevrolet wohl kaum bekommen können. Dem Unternehmen ist ein Coup gelungen, der so aufwendig war, dass es nicht jedem Gründer möglich ist, dies nachzumachen. Worauf kommt es nun also an?

Unser Tipp: In unserem Leitfaden für erfolgreiche Pressearbeit erfahrt ihr alles, was für eure Pressearbeit wichtig ist. Dazu zählen nicht nur Pressemitteilungen, sondern auch die Presseseite auf eurer Webseite oder die Pressemappe.

TOP! 3 Beispiele für gelungene Pressemitteilungen

Wenn ihr eine Pressemitteilung schreibt, ist es allen voran wichtig, dass ihr etwas zu sagen habt. Es kommt sehr häufig vor, dass wir Pressemitteilungen bekommen, die leider nichts Neues mitteilen. Aber diese drei Themen sind gute Beispiele für sinnvolle Pressemitteilungen.

#1 Studien: auch überregional interessant

Studien mit handfesten Zahlen eignen sich immer gut als Aufhänger für eine Pressemitteilung. So kann es beispielsweise für Medien spannend sein, welche Gerichte sich Berliner im Vergleich zu Hamburgern oder Frankfurtern am häufigsten bei Lieferdiensten wie Foodora oder Delivery Hero bestellen. Auch Outfittery hat das für sich erkannt und diese Pressemitteilung über das Einkaufsverhalten von Frauen und Männern veröffentlicht.

#2 Gründerwettbewerbe: für Wirtschafts- und Gründermagazine

Insbesondere für Wirtschaftsrubriken und Gründermagazine ist das Thema Gründerwettbewerbe spannend. Wenn nicht unbedingt über den Sieg oder den Wettbewerbsverlauf an sich berichtet wird, so kann die Information dennoch ein Aufhänger für weitere Geschichten sein, da sie zur Einordnung von Start-ups dient: Wer sind die Besten der Besten? Welche Gründer sind besonders innovativ? Welches Unternehmen passt als Beispiel in meine nächste Geschichte? Wir raten also immer dazu, erhaltene Auszeichnungen bekannt zu machen. Beispiele hierfür sind Jimdo, die für den Sieg beim Deutschen Gründerpreis 2015 eine Pressemitteilung herausgegeben haben, oder Snapaddy, die eine Sammelpressemitteilung für ihre ersten Auszeichnungen innerhalb der ersten sechs Monate nach Gründung veröffentlichten.

Unser Tipp: Hier erfahrt ihr, was ihr ganz generell in Sachen Pressearbeit beachten solltet, wenn ihr an einem Gründerwettbewerb teilnehmt.

#3 Promis: Großes zieht immer

Einen besonderen Nachrichtenwert – und somit auch Erfolg für die Pressemitteilung – liefert der Promifaktor. Beispielhaft dafür stehen die Meldungen von HelloFresh und Pippa & Jean:

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PM_HelloFresh_JamieOliver
Beispiel für eine Pressemitteilung von HelloFresh (Bild: HelloFresh).

Aber es müssen nicht immer Promis sein. Auch Namen von Investoren bei größeren Finanzierungsrunden oder Stellungnahmen von CEOs zu aktuellen Themen, die ohnehin diskutiert werden, können gut funktionieren.

Und was, wenn diese Themengebiete nicht auf mich zutreffen?

Auch wenn ihr keinen Promi und keine Studie vorweisen könnt, habt ihr natürlich eine Chance, mit eurer Pressemitteilung zu punkten. Wichtig ist, dass ihr dabei neugierig macht. Insbesondere bei Apps oder technischen Neuheiten ist es für Journalisten wichtig, sofort zu verstehen, worum es geht. Ein gutes Beispiel ist die App von KIWI.KI, die mit dieser Pressemitteilung sofort in einem Satz zusammenfasst, um was es geht:

Echt Smart: App macht das Handy zum digitalen Schlüssel

Damit E-Mails überhaupt wahrgenommen werden, sollte schon der Betreff oder erste Satz neugierig machen. Unserer Redaktionsleiterin Julia haben diese Beispiele zugesagt:

  • Persönliche Ansprache „Hallo Julia… du liebst gutes Essen zu Hause? Dann…“
  • Überraschungen im Betreff: „Grüne Cola…“

Auch mit einem kreativen Pressekit könnt ihr uns überzeugen.

FLOP! Diese 3 Dinge solltet ihr in Pressemitteilungen meiden

Natürlich wollen wir hier niemanden an den Pranger stellen und verzichten daher auf konkrete Beispiele. Bei den folgenden drei Punkten handelt es sich aber nicht um fiktive oder Einzelfälle. Vielmehr sind das die häufigsten Fehler, die Gründer in Pressemitteilungen unserer Erfahrung nach machen.

#1 Zu lange E-Mails

Bei der Masse an Pressemitteilungen, die bei uns tagtäglich eingeht, ist das allerwichtigste, dass sofort im Betreff oder ersten Satz erkennbar wird, um was es geht. Wer 1:1 die Pressemitteilung, die sich auch im Anhang befindet, in die Mail einfügt, verspielt die Chance, uns davon zu überzeugen, weshalb diese Nachricht zu uns passen könnte. Was für eine Story könnten wir daraus ziehen? Welche Neuigkeit passt zu unseren Lesern? Welcher Aspekt ist wirklich wichtig? Wer uns das in einer kurzen E-Mail verkaufen kann, der kann sich sicher sein: Wir lesen die Pressemitteilung!

#2 Kein Neuigkeitswert

  • „Eine konsequente Produkt- und Markenerweiterung…“
  • „Unsere Kunden sind wie gewohnt zufrieden!“
  • „Wir haben eine neue Kooperation mit…“
  • „Wir begrüßen einen neuen Mitarbeiter an Bord!“
  • „Es ist wieder so weit! Wie im Vorjahr…“

Diese Textpassagen haben wir nicht erfunden, sondern aus Pressemitteilungen entnommen, die wir in letzter Zeit erhalten haben. Diese Informationen sind zu detailreich, um von Medien (wie uns) aufgenommen zu werden. Macht besser eine wirkliche Geschichte daraus. Was meint ihr mit Produkt- und Markenerweiterung? Allein die Umschreibung klingt sehr sperrig. Werdet konkreter! Was genau macht eure Kunden zufrieden? Werdet nicht zu werblich, sondern leitet etwas daraus ab. Ist die Kooperation wirklich relevant – was macht sie besonders? Ist es die erste Kooperation? Ist es eine bekannte Institution? Wie kam es dazu? Was ist der Mehrwert für unsere Leser aus dieser Kooperation? Erzählt uns eine Geschichte. Wächst euer Team stark? Was ist der Grund hierfür? Wenn ihr alles macht wie im Vorjahr, wieso sollten wir darüber berichten? Was ist neu in diesem Jahr? Wieso lohnt sich das Event wieder?

Und zu guter Letzt: Verschickt besser keine Meldungen, die in Form einer Eilmeldung, beispielsweise + + + Pressemitteilung + + + gestaltet werden und quasi keinen Neuigkeitswert bieten.

#3 Anhänge und Timing

Unser Postfach muss regelmäßig entleert werden. Je größer die Anhänge, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die E-Mail gelöscht wird.

Unser Tipp: Bildmaterial und weitere Anhänge, die ein großes Datenvolumen einnehmen, einfach als Download-Link beifügen.

Oft sind es also auch nur Formalitäten, die dazu führen, dass eure Pressemitteilung nicht wahrgenommen wird. So ist beispielsweise auch das Dateiformat äußerst wichtig:

  • PDF: Da kann nichts schief gehen.
  • DOC: Auch ok – aber besser nicht zu viel formatieren.
  • XMB, ODT: Bloß nicht.

Und für die Anhänge:

  • JPG / PNG: Super! Gerne auch direkt 72 dpi.
  • EPS: Für Printmagazine.

Und zu guter Letzt: Das Timing. Vielleicht haben wir erst neulich eine ähnliche Story gebracht? Nicht jede Absage oder ausbleibende Rückmeldung ist auf eure Pressemitteilung zurückzuführen. Das solltet ihr immer im Hinterkopf behalten. In der Regel freuen wir uns sehr, von euch zu hören!

Auf Für-Gründer.de findet ihr übrigens nicht nur Tipps für die perfekte Pressemitteilung. Erfahrt auch, wie ihr einen guten Presseverteiler oder eine effiziente Pressemappe erstellt. Unser Leitfaden für Pressearbeit hilft euch bei den ersten Schritten der PR. Hier erhaltet ihr einen Einblick in die Arbeitsweise von Journalisten.

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Die Gründer dieser Geschäftsideen können nachts ruhig schlafen

Geld mit einer neuen Geschäftsidee zu erwirtschaften, ist eine große Herausforderung. Dabei die Welt auch noch ein Stückchen besser zu machen, verdient besonderen Respekt.

Dieser Doppelbelastung stellen sich die Gründer aus der Green Economy, die mit ihren nachhaltigen und sozial verträglichen Start-ups Wert darauf legen, die Umwelt zu schonen oder gar zu verbessern. Von Hauswänden aus Abfällen über eine Solarlampe für Afrika bis hin zu Apps, die Nutzer dabei unterstützen, ihr Umweltbewusstsein zu schärfen – ist in unserer Galerie aus jeder Branche etwas dabei. Per Klick auf eines der Einzelbilder öffnet sich die Galerie und Sie erfahren mehr über die grünen Gründer.

Wir haben noch mehr interessante Gründer und ihre spannenden Geschäftsideen parat.

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Hochschulen mit den besten Gründungsbedingungen

Deutschland hinkt in puncto Gründungen aus der Hochschule im internationalen Vergleich hinterher. Das Förderprogramm EXIST will dies ändern und unterstützt Hochschulen, die Gründer besonders fördern. Wir stellen die besonders gründerfreundlichen Hochschulen und deren prominente Start-ups vor.



Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es in Deutschland genau 21 Hochschulen mit dem gewissen Etwas. Dieses gewisse Etwas heißt EXIST. Dabei handelt es sich um ein Programm des Bundeswirtschaftsministeriums zur Förderung der Gründungskultur an deutschen Unis und Fachhochschulen. Mit EXIST haben ausgewählte Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Gründer mit finanziellen Mitteln und Beratungsangeboten bestens auf die Herausforderungen des Unternehmerdaseins vorzubereiten. Da es aber weit mehr als 21 Hochschulen in Deutschland gibt, wird schnell klar, dass nicht jede Uni oder FH in das Programm aufgenommen wird. Vielmehr müssen sich Hochschulen mit einem Konzept zur Verbesserung der Gründerkultur bewerben.

So haben an den beiden Wettbewerbsrunden in den Jahren 2011 und 2013 insgesamt 110 Hochschulen teilgenommen. Nach jedem Wettbewerbszyklus wurden die Gewinner ernannt, die sich fortan Gründerhochschule nennen durften. Doch damit nicht genug. Neben der Ernennung zur Gründerhochschule wurden jeweils noch die drei besten Konzepte mit dem Prädikat „EXIST-Hochschule“ ausgezeichnet. Zu diesen Hochschulen gehören:

  • Technische Universität Berlin, die Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und die Hochschule München in der ersten Runde und
  • die Universität Kassel, die Universität zu Lübeck und die Universität des Saarlandes in Runde zwei.

Genau in diesen erlesenen Kreis der Besten unter den Besten sind wir eingetaucht, um zu erkunden, was sie ausmacht. Von Nord nach Süd haben wir drei der insgesamt sechs „EXIST-Hochschulen“ ausgewählt, um sie näher vorzustellen. Die Wahl fiel auf die Hochschule für angewandte Wissenschaften München im Süden, die in Mitteldeutschland liegende Universität Kassel sowie die Universität zu Lübeck im Norden der Gründerrepublik.

Hochschule für angewandte Wissenschaften München: aufbauende Vorbereitung

Die Münchener Hochschule für angewandte Wissenschaften mit ihrem Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) ist eine der akademischen Bildungsstätten, die in der ersten Wettbewerbsrunde um die Auszeichnung als allgemeine Gründerhochschule in die Top 3 mit den besten Konzepten zur Verbesserung der Gründerkultur gewählt und so zur offiziellen  „EXIST-Hochschule“ ernannt wurde.

Gewonnen hat sie diese Spitzenpositionierung mit dem EXIST-Projekt AHEAD. Der Konzeptname steht für „Advanced Holistic Entrepreneurship Attitude Development“ und handelt davon, die Aktivitäten zur Gründungsförderung pyramidenförmig aufeinander aufbauen zu lassen. Dafür wird großer Wert auf das Ineinandergreifen von Qualifizierungsprogrammen, der Gründungsförderung und Forschungsaktivitäten gelegt. Des Weiteren wird darauf geachtet, dass die Fakultäten und weitere Hochschuleinrichtungen mit externen Partnern zusammenarbeiten.

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Strascheg Center for Entrepeneurship
Netzwerk und Kooperationen des Strascheg Centers for Entrepeneurship (Bild: SCE Präsentationen)

Daraus ist das eigene Lehrformat „Real Projects“ entstanden, bei dem Projektarbeiten mit dem Ziel der Ausgründung entwickelt und durchgeführt werden. Aber auch mit den übrigen Hochschulen Münchens wurde an Förderangeboten getüftelt. So ist die Social Entrepreneurship Akademie als gemeinsames Projekt mit der LMU, der TU und der Universität der Bundeswehr München entstanden. Mit der Netzwerk-Organisation visieren die vier Münchener Hochschulen die gesellschaftliche Verankerung des Social Entrepreneurships an.

Ein bekanntes Start-up, das im Strascheg Center der Hochschule München sein Gründerhandwerk erlernte, ist Freeletics. Das Gründertrio Andrej Matijczak, Mehmet Yilmaz und Joshua Cornelius erfand eine Workout-App, die Trainingseinheiten auf Basis des eigenen Körpergewichts generiert und gründete 2013 die aus Eigenmitteln finanzierte Freeletics GmbH, die mittlerweile über 80 Mitarbeiter beschäftigt.

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App von Freeletics
Freeletics will seinen Nutzern dabei helfen, in Bestform zu kommen (Foto: Freeletics)

Universität Kassel: Vorbereitung auf Anschubfinanzierung

Die Kasseler Universität ist ebenfalls eine der drei EXIST-Hochschulen der zweiten Runde. Bei dem eingereichten Konzept „UNIKAT“ geht es namentlich um die Förderung von unternehmerischem Denken und Handeln in Lehre und Forschung. Der angekoppelte Inkubator UniKasselTransfer (UKT) will akademisches Wissen gesellschaftlich und damit auch wirtschaftlich nutzbar machen, indem Hochschulgründer bei ihren wissensbasierten Gründungsvorhaben unterstützt werden. Das eingesendete EXIST-Projekt punktete durch seine Integration von unternehmerischen Themen in die Lehrpläne und die Entwicklung von Instrumenten zur Anschubfinanzierung von Start-ups.

Mit der Unterstützung von EXIST konnte auch das Angebot von UniKasselTransfer erweitert werden. Hier gibt es mittlerweile neue Bereiche zu den Themen Produktentwicklung, Crowdfunding (in Zusammenarbeit mit Startnext) und verschiedene Workshops im Rahmen einer Startup School.

Darüber hinaus wurde im März 2015 das Innovations- und Gründerzentrum „Science Park Kassel“ auf dem Campus der Universität Kassel eröffnet. Hier tüfteln derzeit 16 Gründerteams an dem nächsten großen Ding.

Eines dieser innovativen Start-ups aus dem Science Park Kassel ist Betterspace. Das Jungunternehmen vernetzt und automatisiert die Heizungssteuerung in Hotel- und Büroräumen. Das Angebot aus Soft- und Hardware unterstützt vor allem Hoteliers dabei, effizient zu heizen, sodass unnötige Kosten gespart werden. De facto ist eine Einsparung von bis zu 30 % der Energiekosten drin. Mit seiner Idee erlangte das Kasseler Start-up das EXIST-Gründerstipendium sowie zahlreiche Awards und Preise bei den Gründerwettbewerben promotion Nordhessen, KUER-Businessplan Wettbewerb oder dem UNIKAT-Ideenwettbewerb.

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Produkte von Betterspace
Betterspace hilft dabei, Heizkosten zu reduzieren (Foto: Betterspace)

Universität zu Lübeck: Rundum-sorglos-Paket für Hightech-Gründer

Die Universität zu Lübeck ist eine von drei EXIST-Hochschulen der zweiten Runde. In Lübeck setzt man vor allem auf Hightech-Ausgründungen in der Biomedizintechnik.

Zusammen mit GründerCube, dem Lübecker Gründercampus, präsentierte man das Vorhaben, mehr Gründerbezug in den bereits vorhanden Wissenschaftscampus rund um die Biotechnologie und Medizintechnik einzuflechten. Hierfür wurden mehr gründungsrelevante Inhalte in die Lehre eingebunden und die Sinne für kommerzialisierbare (Gründungs-)Projekte an der Universität geschärft. Darüber hinaus beschäftigte man sich verstärkt mit den Herausforderungen bei der Übertragung von Rechten an komplexen Wissens- und Technologiewerten an Ausgründungen und bot Beratungsleistungen für angehende Gründer an.

Diese und weitere Bemühungen haben mittlerweile sogar den Weg für den Musterstudiengang „Entrepreneurship in digitalen Technologien“ geebnet und dem GründerCube auch einen GründerCube II beschert.

Eine erfolgreiche Ausgründung aus der Universität zu Lübeck ist gestigon. Das Start-up entwickelt IT-Lösungen für die Gestenerkennung und -steuerung auf der Basis von 3D-Kameras. Kern der Software ist ein Embedded System, das sowohl einen geringen Platz- als auch Stromverbrauch habe. Vor allem für mobile Geräte, wie Smartphones, Tablets, Fernbedienungen und Navigationssysteme ist gestigon gemacht worden. Aber auch die Bereiche Automotive, PCs, Gaming, Digital Signage oder MedTech gehören zum Zielgruppenbereich der gestigon-Lösung.

Mehr über EXIST erfahren

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Jobs geschmissen, EXIST erhalten, Business Angels gewonnen!

Die Gründer von Betterspace hatten keine Lust mehr auf die Arbeit in Großkonzernen und fingen lieber selbst neu an. Von nun an wollten sie sich einem Problem aus der Hotellerie widmen, den unnötigen Heizkosten in leerstehenden Zimmern. Ihre Lösung ist eine Technologie zur automatischen Heizungssteuerung. Nebenbei senken sie damit auch noch die CO2-Bilanz von Hotels.



Für-Gründer.de: Hallo Christopher, hallo Benjamin, ihr seid Teil des vierköpfigen Gründerteams von Betterspace. Gemeinsam habt ihr eine Technologie zur effizienten Heizkörpersteuerung in Hotels entwickelt. Welches Problem wollt ihr damit lösen?

Christopher Müller von Betterspace: Hotelgäste und das Hotelpersonal vergessen regelmäßig die Heizkörper herunterzudrehen, wenn sie das Hotelzimmer verlassen. Da dieses Hotelzimmer in der Regel allerdings nicht täglich belegt ist, kommt es häufig vor, dass die Heizkörper eines Zimmers über Stunden oder Tage unnötig heizen. Das produziert unnötige Heizkosten und CO2-Emissionen. Genau dieses große Problem der Hotellerie lösen wir. Mit unserer Heizkörpersteuerung better.hotel werden alle Heizkörper automatisch gesteuert und unbelegte Räume nicht geheizt.

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Betterspace löst ein großes Problem für Hotels: unnötige Heizkosten für leerstehende Zimmer wird minimiert
Betterspace löst ein großes Problem für Hotels: unnötige Heizkosten für leerstehende Zimmer wird minimiert (Foto: Betterspace)

Für-Gründer.de: Wie ist die Idee zu better.hotel entstanden, kommt ihr aus der Hotelbranche und habt selbst Erfahrungen gesammelt?

Benjamin Köhler von Betterspace: Wir selbst haben die Branche erst durch Betterspace kennengelernt. Unsere Kollegen und Mitgründer Gerhard und Siwanand haben sich aber schon während ihrer Tätigkeit im Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt. Dabei wurde ihnen bewusst, wie wichtig intelligentes Energiemanagement in Nichtwohngebäuden –wie Hotels beispielsweise– ist. Da es insbesondere in der Hotellerie bis dahin keine Energiemanagementlösung gab, die gleichzeitig intelligent und finanzierbar ist, haben sie sich dazu entschieden die intelligente Heizkörpersteuerung zu entwickeln.

Für-Gründer.de: Welche Konkurrenten hat Betterspace und wie hebt sich better.hotel vom Wettbewerb ab?

Christopher Müller von Betterspace: Gegenüber den bisher am Hotelmarkt angebotenen Produkten heben wir uns durch mehrere Faktoren ab. Eine der Besonderheiten von better.hotel ist, dass es an die verwendete Buchungssoftware im Hotel angebunden wird. Auf diese Weise weiß unser System genau, wann ein Raum belegt ist und stellt sicher, dass nur die Heizkörper belegter Räumen auch heizen. Eine weitere Besonderheit sind die entwickelten, intelligenten Steuerungsalgorithmen die dafür sorgen, dass ein belegtes Zimmer energieeffizient und trotzdem zum optimalen Wohlbefinden des Gastes beheizt wird.

Für-Gründer.de: Aus welcher Gründungssituation heraus habt ihr persönlich gestartet und was gab euch den entscheidenden Gründerimpuls?

Christopher Müller von Betterspace: Im Jahr 2010 waren Benjamin und ich mit zwei Kommilitonen an unserem ersten Gründungsprojekt beteiligt. Im direkten Vergleich dazu habe ich auch im Innovationsbereich eines großen Konzerns gearbeitet. Und da wurde mir klar, dass Konzernstrukturen absolut nichts für mich sind und ich etwas Eigenes aufbauen muss, das mich begeistert und fesselt.

Benjamin Köhler von Betterspace: Bei mir ist das ganz ähnlich. Neben dem Aufbau unseres eigenen Unternehmens verbindet uns alle die Leidenschaft, etwas Neues zu kreieren und Mensch und Umwelt mit unseren Ideen zu helfen. Auf eigenen Beinen stehen, selbst etwas aufbauen und nicht in bereits bestehenden Strukturen versinken: Das ist unser Ding.

Für-Gründer.de: Wie reagierte euer privates Umfeld auf eure Gründungspläne? Und welche persönlichen Faktoren habt ihr abgewogen, als ihr überlegt habt, euch selbstständig zu machen?

Christopher Müller von Betterspace: Ganz zu Beginn war mein direktes Umfeld zwar etwas skeptisch, es würde ja auch gut bezahlte und sichere Jobs geben. Aber sie haben mich von Anfang an unterstützt und mich darin bestärkt das zu machen, was ich wirklich will.

Benjamin Köhler von Betterspace: Mein privates Umfeld hat mich bei den Gründungsplänen stets unterstützt und macht das auch heute noch. Eine Gründung ist mit viel Arbeit verbunden, daher ist es wichtig, im Vorfeld offen über die Pläne und die zu erwartende Arbeitsbelastung zu sprechen.

Für-Gründer.de: Eine Gründung zu viert bedeutet sicherlich auch, Kompromisse bei Unternehmensentscheidungen eingehen zu müssen. Wie fällt ihr gemeinsam Entscheidungen?

Christopher Müller von Betterspace: Das stimmt. Jeder von uns hat zwar seine Entscheidungsfreiräume, wichtige Unternehmensentscheidungen treffen wir jedoch zu viert. Wir sind zwar nicht immer einer Meinung, finden jedoch immer einen gemeinsamen Weg. Bei gemeinsamen Entscheidungsprozessen versuchen wir im Vorfeld klar zu definieren worum es geht. Je nach Gebiet erarbeitet ein Teammitglied verschiedene Szenarien auf deren Basis wir diskutieren und entscheiden.

Am Anfang sind wir da weniger strukturiert vorgegangen, das hat uns viel Zeit gekostet. Aber wir haben daraus gelernt und sind nun viel effizienter bei unseren Entscheidungen.

Für-Gründer.de: Was macht ihr generell, um die Kommunikation und Einigkeit im Gründerteam zu sichern. Also, wie beugt ihr Ärger vor?

Benjamin Köhler von Betterspace: Schon von Anfang an war uns wichtig, dass alles bei Betterspace sehr transparent abläuft. Probleme, Aufgaben und Anliegen werden offen angesprochen und gemeinsam geklärt. Alle Unternehmensbereiche veranstalten regelmäßige Termine, bei denen die letzten Wochen und Tage besprochen und neue Ziele und Aufgaben geklärt werden.

Jeden Monat veranstalten wir außerdem gemeinsam mit dem ganzen Team den better Tuesday, an dem wir gemeinsam etwas unternehmen. Das steigert das Gemeinschaftsgefühl ungemein und wir alle wissen, dass wir nur etwas erreichen, wenn wir zusammenarbeiten.

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Die Betterspace Gründer wissen wie wichtig es ist, das Gemeinschaftsgefühl im Team zu fördern.
Die Betterspace Gründer wissen wie wichtig es ist, das Gemeinschaftsgefühl im Team zu fördern. (Foto: Betterspace)

Für-Gründer.de: Für Eure Idee haben ihr sogar das EXIST-Gründerstipendium erhalten. Für viele steht hierbei die Sicherung der Lebenshaltungskosten im Mittelpunkt. Was hat es euch außerdem gebracht?

Christopher Müller von Betterspace: Stimmt, die Sicherung der Lebenshaltungskosten ist ein zentraler Punkt, das EXIST-Gründerstipendium hat uns die Gründung von Betterspace erheblich erleichtert.

In der Außenwahrnehmung wirkt das EXIST-Gründerstipendium außerdem wie eine Art Siegel. Wenn man mit anderen Gründern, Business Angels oder Investoren spricht und sagt, dass man das EXIST-Gründerstipendium erhält, dann wissen die anderen, dass man keinen absoluten Quatsch produziert.

Für-Gründer.de: Ihr konntet auch schon einen Business Angel für eure Idee gewinnen. Welchen Input kann er Betterspace liefern und wie kam es zum Erstkontakt?

Benjamin Köhler von Betterspace:  Um genau zu sein haben wir bereits zwei Business Angel an Bord. Den institutionellen Business Angel KIC InnoEnergy und einen privaten Business Angel. Über einen Bekannten haben wir von KIC InnoEnergy erfahren und uns dort beworben. KIC InnoEnergy unterstützt ausschließlich Start-ups aus dem Green- und CleanTech-Bereich.

Christopher Müller von Betterspace: Der Weg zur Zusammenarbeit mit unserem privaten Business Angel verlief etwas einfacher. Über das Netzwerk des Science Park Kassel wurde er auf uns aufmerksam und fand die Idee super. Danach ging alles ganz schnell.

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Mit ihrem Produkt haben es die Gründer geschafft, Hotels effizienter arbeiten zu lassen. Das nächste Ziel im Smart Home Bereich ist aber bereits gesteckt. (Foto: Betterspace)
Der Controller und das Thermostat von Betterspace (Foto: Betterspace)

Für-Gründer.de: Welchen Tipp habt ihr für andere Gründer, die einen Business Angel suchen?

Christopher Müller von Betterspace: Seid mutig, offen und ehrlich. Vernetzt euch und nehmt an Pitching-Events teil, ihr wisst nie, wer euch über den Weg läuft.

Und habt gute Antworten auf die Fragen nach dem Kundennutzen und der Abgrenzung zum Wettbewerb parat.

Für-Gründer.de: Wie geht es nun konkret mit Betterspace weiter, welche nächsten großen Aufgaben stehen auf dem Plan?

Benjamin Köhler von Betterspace: Das sind definitiv einige, wir haben uns hohe Ziele gesteckt. Unsere Vision ist es, der Partner für innovative, nachhaltige Hotels zu werden.

Daher werden wir neben der Heizkörpersteuerung auch andere Funktionen aus dem Smart Home-Bereich in unser Produkt integrieren. Beispielsweise die automatisierte Licht- und Klimaanlagensteuerung.

Auch die Zählereinbindung von Wasser und Strom steht auf der Produktroadmap wie noch einige Features mehr. Denn wir alle glauben daran, dass die Energiewende nur dann gestemmt werden kann, wenn die oftmals heillos veraltete Technik in Hotels von innovativen Energieeffizienz-Produkten abgelöst wird.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!

  • Betterspace blickt trotz kurzer Unternehmensgeschichte bereits auf zahlreiche Auszeichnungen zurück. Erfahren Sie mehr über die Top 50 Start-ups des Jahres 2015.

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Sie machen Müll zu Geld: Geschäftsideen der Kreislaufwirtschaft

Am 29. April 2016 war der Erdüberlastungstag. An diesem Tag hat die Erdbevölkerung die Menge an natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die ihr rechnerisch pro Jahr zusteht. Wir leben also seit über einer Woche auf Pump. Dabei mangelt es nicht an neuen Ideen, mit den vorhandenen Ressourcen besser auszukommen. Aber nicht allein die Konzerne mit ihren großen Forschungsabteilungen sind es, die hier glänzen, sondern Start-ups, die immer häufiger innovative Ansätze für eine nachhaltige Zukunft liefern. 



Seit über drei Jahren werden eben diese vorausschauenden Jungunternehmen auch von der Green Alley unterstützt, einer Anlaufstelle in Berlin für grüne Gründer aus ganz Deutschland und Europa. Im Fokus stehen gute Geschäftsideen aus der Kreislaufwirtschaft, die sich mit der Frage beschäftigt, wie man aus Müll wieder etwas Wertvolles schaffen kann.

  • Der aktuell laufende Green Alley Award sucht genau solche Geschäftsideen. Zu gewinnen gibt es für die grünen Gründer neben Geldpreisen auch Unterstützung bei der Investorensuche und kostenfreie Büros. Bis zum 27. Juli ist eine Bewerbung online möglich.

Auf den ersten Blick mag die Kreislaufwirtschaft nicht gerade nach einem Beschäftigungsfeld für hippe Start-ups aussehen, auf den zweiten Blick dafür um so mehr, wie Miriam Kehl vom Green Alley Award verdeutlicht:

Stetig wachsende Anforderungen an Branchen und globale Herausforderungen sind eine gute Basis, um ein Start-up zu gründen. Der Markt ist bereit für neue Konzepte. Endkonsumenten suchen gezielt nach Möglichkeiten, Abfall zu vermeiden oder zu reduzieren. Und auch Unternehmen orientieren sich immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit. 

Einige Gründer, die sich mit ihren Konzepten der Kreislaufwirtschaft widmen und bisher beim Green Alley Award punkten konnten, stellen wir heute vor.

Geschäftsidee GreenLab Berlin: Dünger aus Kakaoschalen

In Deutschland werden große Mengen an Kakao verarbeitet. Die Kakaofrucht besteht aus Kakaosamen und der Kakaoschale. Nur die Bohnen werden bei der Schokoladenproduktion weiterverwendet. Die Schalen, die einen großen Anteil des ursprünglichen Gewichts ausmachen, landen meistens im Abfall. Zwei promovierte Agraringenieurinnen haben im Rahmen ihrer Forschung entdeckt, dass sich aus diesen Schalen ein hervorragender Dünger herstellen und eine Geschäftsidee entwickeln lässt. Unter dem Produktnamen Pimp my Gärtchen und Blümchenfutter verkaufen sie nun je einen Biodünger für den Heimgarten und den Balkon.

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Bei Green Lab entsteht aus Abfällen der Lebensmittelindustrie Bio-Dünger
Bei GreenLab Berlin entsteht aus Abfällen der Lebensmittelindustrie Bio-Dünger. (Bild: Greenlab Berlin)

Geschäftsidee TerraCycle recycelt das Unrecycelbare

Deutschland hat mit über 60 % eine der höchsten Recyclingquoten in Europa. Trotzdem landet ein großer Teil des Abfalls in der Müllverbrennungsanlage, da die Verwertungsgesellschaften nicht für jedes Material eine Verwendung haben. TerraCycle hat sich genau auf diesen Teil des Mülls spezialisiert. Dazu arbeitet das Start-up mit den Herstellerfirmen und dem Einzelhandel zusammen und bietet den Kunden kostenlose Recyclingprogramme an. Dahinter steckt das Prinzip Upcycling. Aus den eingesammelten Gütern entstehen also neue Produkte. Aus Einmalhandschuhen werden Parkbänke und aus Deosprays Fahrräder. Voraussetzung ist, dass der Müll bis zur Abholung sortenrein gelagert und an die Hersteller bzw. den Einzelhandel geschickt wird. Den Kunden entstehen keine Kosten, denn diese werden inklusive des Versands von den Unternehmenspartnern übernommen.

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Ziel von TerraCycle ist es, wertvolle Rohstoffe vor der Verbrennung zu bewahren (Bild: terracycle.com)
Ziel von TerraCycle ist es, wertvolle Rohstoffe vor der Verbrennung zu bewahren. (Bild: TerraCycle)

Geschäftsidee binee verfolgt Elektroschrott bis zum Recycler

Elektroschrott ist wertvoll. In ihm sind Metalle wie Gold und Kupfer enthalten, aber auch seltene Erden, die für die Elektronikindustrie von besonderer Bedeutung sind. Trotzdem landet Elektroschrott häufig im Hausmüll. Damit gehen wertvolle Ressourcen der Wiederverwertung verloren. Gründe hierfür gibt es viele. Manchen Verbrauchern sind sich der Bedeutung von Elektroschrott nicht bewusst. Andere glauben, dass der Schrott ohnehin über dunkle Kanäle auf Müllhalden in Afrika landet.

Deswegen hat das Dresdner Start-up binee eine smarte Abfalltonne für Elektroschrott entwickelt. Sie filmt und dokumentiert den Schrott bei der Abgabe, spuckt einen Trackingcode ähnlich wie bei der Sendungsverfolgung eines Pakets aus und informiert auf Wunsch über den weiteren Verlauf des Recyclingsprozess. Zudem können Händler, die eine derartige Tonne bei sich aufstellen, den Kunden mit Bonuspunkten belohnen und so an ihr Geschäft binden. So wird durch die Geschäftsidee von binee die Akzeptanz für das Recycling gesteigert und mehr Transparenz im Recyclingprozess geschaffen.

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Das Team von binee vor ihrem ersten Piloten in Leipzig (Bild: binee.com)
Das Team von binee vor ihrem ersten Piloten in Leipzig. (Foto: binee)

Infarm verlagert die Lebensmittelproduktion in den Supermarkt

Man stelle sich vor, das Obst und Gemüse würde direkt im Supermarkt wachsen. Man könnte sich die weiten Transportwege sparen, auf denen die Lebensmittel Vitamine verlieren und häufig sogar verderben. Man könnte aber auch Ackerfläche einsparen und der Natur zurückgeben. Das klingt utopisch? Zwei Brüder aus Israel wollen mit ihrem Start-up Infarm diese Geschäftsidee verwirklichen. Erste Prototypen wurden bereits zusammen mit dem Handelskonzern Metro und verschiedenen Restaurants getestet.

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In Zukunft könnte unser Obst und Gemüse genau da wachsen, wo es auch verkauft wird. (Bild: infarm.com)
In Zukunft könnte unser Obst und Gemüse genau da wachsen, wo es auch verkauft wird. (Bild: Infarm)

Geschäftsidee von kaputt.de rettet das Smartphone vor der Müllhalde

Was ist besser als recyceln? Genau! Gar nicht erst wegwerfen. Gerade bei einem teuren Smartphone kann sich eine Reparatur oft noch lohnen. kaputt.de bietet drei Möglichkeiten, wie man mit einem kaputten Smartphone umgeht. Mithilfe von Foto- und Videoanleitungen repariert man das Smartphone selbst von zu Hause aus. Traut man sich das nicht zu, liefert das Portal einen Vergleich für professionelle Reparaturdienstleistungen. Sollte auch das keine Option sein, besteht noch die Möglichkeit das Smartphone für seinen Restwert zu verkaufen.

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Kaputt.de sorgt sich um reparaturbedürftige Smartphones (Bild: kaputt.de)
Das Portal kaputt.de sorgt sich um reparaturbedürftige Smartphones (Bild: kaputt.de)

Geschäftsideen für die Kreislaufwirtschaft gesucht!

  • Noch bis zum 27. Juli 2016 können sich Gründer und Start-ups mit einer Geschäftsidee aus dem Umfeld der Kreislaufwirtschaft beim Green Alley Award bewerben.

Die Sieger erwarten neben einem Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro und kostenlosen Büros Unterstützung bei der Investorensuche sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Accelerator-Programm in London. Miriam Kehl unterstreicht die Bedeutung solch eines Programms:

Die Kreislaufwirtschaft unterliegt diversen Gesetzen. Das heißt aber nicht, dass man dies als Barriere verstehen sollte. Vielmehr ergeben sich daraus Möglichkeiten, insbesondere für Start-ups: sie sind agil, feste Strukturen sind für sie ein Fremdwort. Ein starker Partner an der Seite, der einen strategisch in diesem Umfeld unterstützen kann, ist Gold wert – und als Tochter der Landbell AG haben wir Experten, die sich mit Abfallströmen bestens auskennen. Start-ups profitieren also von unserem Know-how und unserem Netzwerk.

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Mit diesen 6 Kartentricks zum Netzwerk-Ninja: kostenfrei Visitenkarten drucken

Eine professionelle Visitenkarte ist das A und O bei der Geschäftsanbahnung mit potenziellen Kunden und Partnern. Denn oft zählt der erste Eindruck. Doch gibt es bei der Erstellung der eigenen Visitenkarte vieles zu beachten: von der Gestaltung über die Auswahl des Inhaltes bis zum finalen Druck. Unser Partner viaprinto gibt sechs Tricks für die Erstellung Ihrer Visitenkarte und bietet außerdem einen kostenfreien Probedruck für 30 Interessenten an.

Trotz der zahlreichen Möglichkeiten, sich auf Karriereportalen oder Social-Media-Kanälen zu vernetzen, gehören die handlichen Visitenkarten nach wie vor zur Ausrüstung bei jedem Businesstermin und Meeting. Vom ersten „Hallo“ bis zum letzten Händedruck können gut gemachte Visitenkarten den entscheidenden Ausschlag zur Zusammenarbeit geben. Legt man etwas Geschick im Design und bei der Papierauswahl an den Tag, kann dies auf dem Weg zum nächsten Geschäftsauftrag eine große Hilfe sein.

Die Online-Druckerei viaprinto hilft dabei, dass das nächste Geschäftsevent zum großen Wurf wird und lädt 30 Interessenten zum kostenfreien Probedruck von 500 neuen Visitenkarten ein. Aber nur keine Angst vor der Gestaltung des kleinen Kärtchens, denn viaprinto stellt sechs Profi-Tipps zur Erstellung der perfekten Visitenkarte zur Verfügung.

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Mit hochwertigen Visitenkarten machen Sie gleich einen ganz anderen Eindruck bei potenziellen Kunden (Bild: viaprinto)

1. Gratwanderung: die Gestaltung

Nicht übertreiben, aber auffallen ist die Kunst. Was bringt eine Visitenkarte, wenn der Empfänger die für ihn relevanten Infos nicht findet. Zu viele Elemente oder zu viele Grafiken können die Funktionalität stören. Bewiesen ist aber auch, dass potentielle Kunden eher auf eine farbige Visitenkarte zurückgreifen, als auf eine langweilige weiße ohne grafische oder typografische Elemente. Probieren Sie doch mal Sonderfarben aus. Beachten Sie bei der Gestaltung auch, dass die Karte eine Rückseite hat. viaprinto bietet in einer Datenvorschau vor der Bestellung beispielsweise die Möglichkeit, das erstellte Werk nochmals vollständig in einer Draufsicht und von beiden Seiten zu betrachten, bevor bestellt wird.

2. Nichts vergessen

Name, Funktion, Telefon, E-Mail, Homepage sind ein Muss. Über Fax, Social Media-Kontakte und QR-Codes kann man sich ja vielleicht noch streiten. Aber nicht über den Rest. Es sei denn, dahinter steckt ein minimalistisches Konzept Ihres Corporate Designs, das Sie verfolgen. Und bitte keine alten, oder per Hand ersetzten Informationen auf den Visitenkarten verbreiten.

3. Klassische Formate mit Farbkern oder zum Klappen

Eine Visitenkarte bleibt auch nur eine Visitenkarte. In der Regel findet sie ihren Platz in Seiten- oder Jackettaschen und genormten Kartenetuis. Und da soll sie schließlich auch hinein passen. Ein Online-Konfigurator gibt Ihnen schon das gängige Hoch- und Querformat von 85 x 55 mm vor. Natürlich können Sie sich  auch an den Farbkern- oder Klapp-Visitenkarten von viaprinto ausprobieren – den beiden Extravaganten.

4. Papier nach Wahl – mit Veredelung

Ob schmeichelnd-glatt, recycled oder unbehandelt – das passende Papier flankiert die Botschaft. Sparen Sie hier nicht an einer guten Qualität. Mit Folienkaschierung oder UV-Lack können die Karten zudem veredelt werden.

5. Sicherheit für die Daten

Unser Feature für mehr Gelassenheit: der Profi-Datencheck. Noch bevor die Bestellung beendet wird, können Sie auf Nummer sicher gehen und bekommen hier detaillierte Informationen zu Ihren Druckdaten. Wir weisen Sie dabei auf automatische Anpassungen während der Konfiguration oder eventuellen Handlungsbedarf bei möglichen Qualitätsverlusten im Druckbild hin.

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Der Profi-Datencheck bei viaprinto hilft, Fehlerquellen in den Druckdaten aufzudecken (Bild: viaprinto)

6. Schnell ans Ziel

Für Eilige hat viaprinto die perfekte Lösung: der Overnight-Service. Bis 18 Uhr bestellt, liegen die Visitenkarten am darauffolgenden Tag bis 10.30 Uhr in Ihren Händen. Mit dem Multi-Versand erhalten gleich mehrere Empfänger das Druckergebnis. So bleiben Sie flexibel und können sich auf andere Dinge konzentrieren.

Vielleicht besteht ja schon ein Corporate Design für die Visitenkarte? Sehr gut, dann kann es nämlich schon direkt mit den 30 Testcodes für den Druck von je 500 Visitenkarten losgehen: Füllen Sie einfach das Teilnahmeformular aus und erhalten Sie als gewerblicher Neukunde mit etwas Glück Ihren persönlichen Testcode innerhalb von 24 Stunden per E-Mail.

Der Testcode für Ihren kostenfreien Probedruck von 500 Visitenkarten ist ausschließlich für die klassische und von viaprinto schon vorgegebene Einstellung von 85 x 55 mm und 300 g / m² Bilderdruckpapier matt einseitig gültig. Wenn Ihnen die angebotene und kostenfreie Produkteinstellung nicht so recht passend erscheint, kann der Wert des Gutscheincodes auch auf unsere anderen Konfigurationen, wie voluminöseres Papier und die Farbkern- und Klappvisitenkarten angerechnet werden.

Zögern Sie nicht, sich mit viaprinto in Verbindung zu setzen – ob per Telefon oder E-Mail: 0800/58 93 141 oder service@viaprinto.de.

Wir wünschen viel Erfolg mit dem Probedruck und beim anschließenden Verteilen der Karten, die Sie fortan immer bei sich haben sollten.

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Schlachtfeld Snapchat: Start-ups zwischen Geistern und Geofiltern

Im Internet ist die Geisterstunde angebrochen. Hundeohren, Regenbögen und „Face Swaps“ färben das Netz in eine gelbe Wolke aus jugendlichem Jubel und Hysterie derer, die Snapchat noch nicht so recht verstanden haben. Dabei sollten Unternehmen schon längst ihren ersten Snap abgesetzt haben. Du versteht nur Bahnhof? Dann haben wir hier genau das richtige für dich, eine Erklärung für den Hype und ein paar Tipps für den Einstieg.



Einfach gesagt, ist Snapchat ein Nachrichtendienst, über den Nutzer Textnachrichten, Fotos und Videos verschicken können. Allerdings ist der kleine Geist, die Symbolfigur der App, noch viel mehr als das. Snapchat sind dynamische und ortsbezogene Filter, fliegende Emoticons, sich selbst löschende Fotos sowie Videos und – richtig eingesetzt – eine große gelbe Gelddruckmaschine, sowohl für Influencer als auch für Marken.

Snapchat: was zuvor Facebook, Twitter und Instagram waren

Da Facebook längst von Eltern, Lehrern und Vorgesetzten geflutet wurde, tummelt sich die Jugend seit drei Jahren auf Instagram. Doch auch dorthin hat es die Werbewirtschaft geschafft und so sattelte man auf Snapchat um. Insgesamt scheint es wie eine unaufhörliche Jagd auf die Zielgruppe zu sein. Kaum hat man ihren Kanal erschlossen, flüchtet sie zum nächsten.

In Amerika liegt Snapchat bei den 13- bis 24-jährigen also auch schon wieder vor Instagram. Im Alter zwischen 25 und 34 liegen beide Kanäle gleich auf und sobald es in die älteren Jahrgänge geht, überwiegt Instagram¹.

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Snapchat für Start-ups
Ein Geist scheidet die Geister (Logo: Snapchat, Grafik: Für-Gründer.de)

Snapchat hat so einen rasanten Zuwachs hingelegt, dass die Konkurrenten Facebook, Twitter und Instagram nur neidisch werden können. Bis Juni 2015 sollen es weltweit 200 Mio. User gewesen, die sich zur Nutzgruppe von Snapchat zählten. Zu den Top 5 Ländern, die diese Nutzerzahlen beisteuerten, gehört auch Deutschland².

Vor einiger Zeit machte Snapchat schon einmal die mediale Runde, jedoch nicht ohne dass man im selben Atemzug den Begriff „Sexting“ benutzte. Die Berichterstattungen weckten bei besorgten Eltern die Angst, dass ihre Kinder im Teenager-Alter unter der Prämisse, die Fotos würden sich nach dem Ansehen selbst zerstören, einander „freizügige Fotos“ schicken könnten. So verschwand die App dann auch wieder in der Versenkung der App-Stores – bis der gelbe Geist vor wenigen Monaten erneut begann, herumzuspuken. Der Hype war zurück und scheint dieses Mal länger zu bleiben.

How to snap?

Aber wie funktioniert die App eigentlich? Das fragen sich viele Menschen und tun sich schwer, Anleitungen zu Snapchat zu verstehen. Im Grunde ist Snapchat ein Mikrokanal aus dem Social Media-Bereich.

  • Starten und adden: Wenn man einen Account anlegt, überlegt man sich einen Nutzernamen und erstellt ein (GIF-animiertes) Profilbild. Dieses Profilfoto hat übrigens eine QR-Funktion, über die man andere User im weltweiten Snapchat-Nutzerkreis finden und adden kann.
  • Privat kommunizieren: Es gibt die Möglichkeit, private Chats zu führen, ganz wie bei WhatsApp. Private Textnachrichten, Fotos, Videos und Emoticons werden nur zwischen Sender und Empfänger hin und her versandt.
  • Öffentlich die eigene Story teilen: Mann kann sich aber auch öffentlich darstellen, indem man Fotos und Videos von sich erstellt und in seine Story hochlädt. Die Snapchat-Story ist quasi das, was die Timeline für Facebook oder Twitter ist – ein Feed mit den aktuellsten „Neuigkeiten“ an oberster Stelle.

Snapchat ist nicht intuitiv, aber attraktiv

Möchte man sich eine Story ansehen, tippt man auf den jeweiligen Kanal – von Justin Bieber über Lewis Hamilton bis hin zum Europäischen Parlament und dem Weißen Haus kann man so einige Kanäle abonnieren – und sieht sich die nacheinander erstellten Fotos und Videos, eben die Storys, an. Sowohl die Fotos als auch die Videos werden in der Regel nur zehn Sekunden lang angezeigt. Bei einem Foto ist das meistens auch nicht tragisch.

Doch was ist mit den Videos? Hier reichen zehn Sekunden nur selten aus. Achtung, das ist der Spaß daran. Sind die zehn Sekunden Aufnahmezeit abgelaufen, muss man neue zehn Sekunden filmen und weitere zehn Sekunden und nochmals zehn Sekunden – bis die Geschichte zu Ende erzählt ist oder der Moment gebührend festgehalten wurde. Alle diese Einzelteile, quasi Snippets und daher auch „Snaps“ genannt, werden aneinander gereiht dargestellt und das für 24 Stunden.

Nur in den privaten Chats – fernab der öffentlichen Story – verschwinden die ausgetauschten Textnachrichten, Fotos und Videos noch schneller, und zwar direkt nach dem Ansehen.

Besonders attraktiv sind für die User die dynamischen Bilder und Emoticons. Während man ein Selfie-/Video von sich macht, kann man einen Geofilter verwenden, Gesichter „faceswappen“ oder einen virtuellen Blumenkranz auf seinen Kopf zaubern.

Die Zielgruppe ist auf Snapchat sehr aufmerksam

Bei Snapchat geht es nicht um Shares oder Likes wie bei Facebook und Co., sondern darum, Aufmerksamkeit zu erzielen – und die wird einem durch das Konzept der App, geradezu auf dem Silbertablett serviert. Die begrenzte Möglichkeit, sich die Bilder und Videos erneut anzusehen, macht die Nutzerschaft nämlich sehr aufmerksam. Die User wollen nichts verpassen, also sehen sie sich alle erstellten Snaps genau an. Denn auch zurückspulen ist nicht möglich.

Einige Male kann man sich die Snaps nochmals von vorne ansehen, aber nach genau einem Tag verschwinden die Fotos und Videos im Nirvana. Genau hier fragen sich viele Unternehmen, warum sie Zeit und Geld für Marketingstrategien aufwenden sollten, die in einen Social Media-Kanal fließen, der so flüchtig ist und von außen so gar nicht intuitiv bedienbar erscheint. Das Ziel muss es aber sein, die werberelevante Zielgruppe da abzuholen, wo sie sich aufhält und die eigene Innovationskraft unter Beweis stellen, indem man zeigt, dass man umdenken und sich flexibel an die Zielgruppe anpassen kann.

Während also die interessierte Zielgruppe förmlich an ihren Smartphones klebt, um alles mitzubekommen, erwacht das Vertriebs- und Marketingherz. Jedoch sind die meisten Unternehmen noch im Anfangsstadium der halbherzigen und gestellten Fotos. Dabei wird Snapchats Potenzial erst mit authentischen Videos ausgeschöpft. Was man filmen sollte? Na, den Unternehmensalltag, von einem Event, einem Produktshooting oder wenn die Kollegen Schlange am Kaffeeautomaten stehen. Persönlich, natürlich und echt sind die Schlagwörter.

Das Spannende hier ist, dass die Fotos und Videos auf Snapchat längst nicht so weitreichend voraus geplant werden können, wie auf Facebook und Co. – Snaps wirken deshalb echter und näher.

ProSieben, Bild, Neckermann und Sixt sind Early Adopter

Somit können auch Unternehmen nicht einfach eine statische Content-Pipeline aufbauen, sondern müssen stets recht kurzfristig und „roh“ an die Sache herangehen. Für Unternehmen bietet es sich daher an, Einblick hinter die Kulissen zu geben. Die US-amerikanische Parfümerie-Kette Sephora snapt, wenn Produktfotos gemacht werden und gibt regelmäßig einen Vorgeschmack auf bald beginnende Verkaufsstarts.

Ein anderes Beispiel ist ProSieben. Während einer kürzlich abgehaltenen „Snapchat Week“ nahmen die Macher der Sendungen taff oder Circus HalliGalli die Fangemeinde mit hinter die Kameras. Bis zu 53.000 Views konnte der Sender für seine Snaps verzeichnen – und das ganz ohne Share-Button³.

Weitere Unternehmen die Snapchat zu nutzen verstanden haben, sind Bild, Neckermann und Sixt. Sie werden in Bezug auf Snapchat derzeit als Early Adopter begriffen. Bis sämtliche Unternehmen, die es sich gerade auf Instagram gemütlich gemacht haben, auch den Sprung auf Snapchat geschafft haben, werden sicherlich noch einige Monate vergehen⁴.

5 Tipps für Start-ups auf Snapchat

Konkrete Tipps zum unternehmerischen Umgang mit Snapchat gab Franziska Broich auf der diesjährigen re:public. Ihre Social Media-Erfahrungen sammelte sie im Social Media-Team des Europäischen Parlaments. Auf t3n kann man nachlesen, welche fünf wichtigsten Tipps für Unternehmen beim Vortrag rausgesprungen sind.

  1. Der erste Rat handelt davon, sich drauf einzulassen, ohne sich zu verbiegen. Der Content ist dem Snapchat-Stil anzupassen: sei nicht so perfekt, schreibe nicht so viel Text und baue dafür mehr spielerische Funktionen der App ein.
  2. Hinweis Nummer zwei pocht auf Persönlichkeit. Der seit Januar 2016 aktive Snapchat-Account des Weißen Hauses sei hierfür das beste Beispiel. Das Team macht Fotos und Videos von Barack Obama bei Empfängen und Besuchen.
  3. Der dritte Tipp erklärt, dass die Hauptzielgruppe noch zur Schule oder Uni geht und am besten in der großen Pause zu erreichen ist. Somit sollten die ersten Snaps schon am frühen Morgen abgesetzt werden.
  4. Die Notwendigkeit, sich eigene Strategien zur Messung von Erfolgen zu überlegen, ist der vierte Ratschlag. Denn Snapchat ist nicht richtig messbar, man kann nicht einsehen, wie viele Follower man hat. Man kann allerdings in einer Excel-Liste notieren, sobald man geadded wurde. So kann man eine eigene Liste der Fans führen und zusammenrechnen, wie groß die Fanbase wohl ist.
  5. Der fünfte und letzte Tipp ist etwas abstrakt, da er besagt, dass man auch offline verfügbar sein solle. Gemeint ist, dass man das Social Media-Team auch selbst außerhalb von Snapchat erreichen können sollte. Bei aller Spielerei mit dem gelben Geist sollte der persönliche Kontakt nicht vergessen werden.

Fazit zu Snapchat: Zwei Meinungen

Snapchat scheidet die Geister. Während ich Snapchat nahezu jedem Unternehmen empfehlen würde, fragen viele Gründer sich, ob es sich wirklich lohnt, noch einen weiteren Kanal zu bespielen. Daher haben wir uns entschlossen, zwei Fazits zu veröffentlichen, die einmal dafür und einmal dagegen halten.

Pro Snapchat: Snapchat ist nicht wie Facebook oder Twitter, so perfekt inszeniert und voraus geplant, sondern ein Kanal für spontane Echtheit. Dies ist ein wichtiges Argument für Snapchat. Das, was Unternehmer ärgern dürfte, die mangelnde Messbarkeit und die Flüchtigkeit der Inhalte, macht es so attraktiv für junge Nutzer. Wenn man sich erstmal darauf eingelassen und akzeptiert hat, dass es nicht um den Aufbau von wiederverwertbarer Content-Masse, sondern um den eines Unternehmensimages geht, kann man sich über die geringen Produktionskosten von nahezu null freuen.

Contra Snapchat: Social Media-Kanäle sind sowohl für kleine als auch große Unternehmen noch immer eine Herausforderung, für die es kein Patentrezept gibt. Gerade kleine Unternehmen sollten im Anbetracht ihrer begrenzten Ressourcen zunächst auf Kanäle setzen, in denen sie ihre Ziele, Strategien und die Ergebnisse ihrer Maßnahmen kontinuierlich überprüfen können. Wer sich dann sicher im Umgang mit den sozialen Netzwerken fühlt und Kapazitäten frei hat, kann auch Snapchat ausprobieren. Denn umsonst ist Snapchat natürlich nicht, auch hier wollen Storys geplant und gut ausgeführt werden, damit das Image passt. Und nur die kontinuierliche Pflege des Kanals wird auch die erhoffte Wirkung bringen.

Quellen zum Thema Snapchat

¹ https://www.l2inc.com/research/instagram-vs-snapchat
² http://www.focus.de/finanzen/news/foto-app-snapchat-schafft-durchbruch_id_4836019.html
³ http://www.futurebiz.de/artikel/prosieben-snapchat-week/
http://www.futurebiz.de/artikel/unternehmen-auf-snapchat-instagram-vergleich/
http://t3n.de/news/snapchat-fuer-unternehmen-nutzen-702588/

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Wo Amorelie, Hello Fresh & Zalando ihren Ursprung haben

Gründung und Rheinland-Pfalz – passt nicht zusammen? Wetten, dass…? Schon die Namen einiger Start-ups der rheinland-pfälzischen Wirtschaftshochschule WHU zeigen, welche Gründer ihre Ursprünge in diesem Bundesland haben:  A wie Amorelie über B wie Barzahlen… H wie Hello Fresh… Z wie Zalando. Wir kürzen ab. Sogar Oliver Samwer zählt zu den bekannten Absolventen der Hochschule. Doch auch fernab der WHU gibt es viele Anlaufstellen, die Gründern in Rheinland-Pfalz zum Erfolg verhelfen. 10 Beispiele stellen wir in diesem Artikel vor.



Egal ob Finanzierung, Beratung oder Events – in sämtlichen Bereichen unterscheiden sich die Angebote der Gründungsförderung nach Bundesländern. In unserer Serie „Gründen in“ geben wir Gründern einen Überblick über die relevantesten Anlaufstellen. In diesem Beitrag steht Rheinland-Pfalz im Fokus. Mehr aus unserer „Gründen-in“-Reihe finden Sie hier:

Kennzahlen: Gründen in Rheinland-Pfalz

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#1: Beratungsinstitutionen für Gründer in Rheinland-Pfalz

Der erste Schritt für eine erfolgreiche Gründung liegt in der guten Planung. Die ersten Anlaufstellen für jeden Gründer sind dabei die Regionalbüros folgender Einrichtungen:

Neben diesen deutschlandweiten Angeboten, für die sich nur die Zuständigkeit am Bundesland ausrichtet, bietet Rheinland-Pfalz aber beispielsweise noch den gemeinnützigen Verein E.U.L.E. e.V. in der Landeshauptstadt Mainz, in dem sich Unternehmer in allen Gründungsphasen vernetzen und voneinander lernen können. Außerdem bieten die Wirtschaftspaten e.V. kostenfreie und kostengünstige Gründungsberatung für verschiedene Bereiche. Bei diesem Verein handelt es sich um ein Netzwerk von ca. 40 ehemaligen Führungskräften, die sich nach dem Ruhestand ehrenamtlich einbringen und ihre Erfahrung an Existenzgründer weitergeben wollen. Finanzielle Interessen stehen dabei im Hintergrund.

#2: Regionale Anlaufstellen für die Finanzierung

Bei klassischen Gründungen, also beispielsweise einem Friseursalon oder einem Café, liegt der Kapitalbedarf häufig unter 100.000 Euro. Wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist, ist die erste Anlaufstelle für Gründer die eigene Hausbank, bei der ein Darlehen beantragt werden kann. Falls die Sicherheit bei der Hausbank fehlt, kann die Bürgschaftsbank Rheinland-Pfalz eine Anlaufstelle sein.

Für Gründer in Rheinland-Pfalz ist die Investitions- und Strukturbank (ISB) Rheinland-Pfalz zuständig für das Fördergeschäft. Diese ist nicht nur für Beratung und Kredite eine Anlaufstelle, auch im Bereich Venture Capital ist die ISB aktiv. So kooperiert sie mit dem High-Tech Gründerfonds, der KfW-Bankengruppe und Business Angel-Netzwerken.

Beim Business Angels Netzwerk Rheinland Pfalz helfen Business Angels jungen Unternehmern – sei es auf der Suche nach wichtigen Kontakten oder bei Fragen zum eigenen Kapital. 

#3: Messen, bei denen sich Gründer in RLP treffen

In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt gibt es folgende drei Messen, die sich für Gründer lohnen.

1. Im März: Startermesse. Jedes Jahr im Frühjahr können Jungunternehmer, die nicht länger als drei Jahre am Markt sind, bei der Startermesse ihre Produkte und Dienstleistungen potenziellen Kunden vorstellen.

2. Im April: Aufwind Gründermesse zum Markt der neuen Kreativ-, Medien- und IT-Wirtschaft. Hierbei handelt es sich um eine Messe der Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz, die es zum Ziel hat, Start-ups mit potenziellen Auftraggebern in Verbindung zu bringen.

3. Im Oktober: Ignition Gründermesse. Hierbei handelt es sich um die größte Gründermesse in Rheinland-Pfalz. Sie umfasst ca. 1.500 Besucher und über 100 Aussteller.

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Eindrücke der Ignition 2015 (Foto: Julia Teine, zenfolio.com / Ignition 2015)

#4: Gründerwettbewerbe nur für Gründer aus Rheinland-Pfalz

Gründerwettbewerbe bringen meist nicht nur ein attraktives Preisgeld, sondern auch wertvolles Feedback und mediale Aufmerksamkeit. Wer seine Idee oder seinen Businessplan unter Beweis stellen will, der kann in Rheinland-Pfalz an diesen Wettbewerben teilnehmen:

Eine Auflistung von überregionalen Gründerwettbewerben und einen Leitfaden für die erfolgreiche Teilnahme finden Sie hier.

#5: Events, bei denen rheinland-pfälzische Gründer sich treffen

In 54 Stunden zum eigenen Start-up? In zahlreichen Städten in Rheinland-Pfalz, beispielsweise in Koblenz oder Ludwigshafen, gibt es regelmäßig Startup Weekends, bei denen gemeinsam mit Mentoren ein erstes Businesskonzept erarbeitet wird. Wer also noch auf der Suche nach einer Geschäftsidee ist oder ganz am Anfang steht, der sollte diese Netzwerkmöglichkeit für sich nutzen.

Beim Funke StartUp Slam können sich Gründer aus Rheinhessen vernetzen. Entweder, Sie pitchen selbst auf der Bühne, oder Sie lassen sich vom Publikum inspirieren. Dem Sieger winken Beratungsleistungen der Mitglieder des StartUp Netzwerkes Mainz e.V. im Wert von 50.000 Euro und ein mietfreies Büro für ein Jahr.

#6: Netzwerke und Stammtische

Zu den Netzwerken, die Gründer in Rheinland-Pfalz kennen sollten, zählt auf jeden Fall die Gründungsinitiative RLP. Diese bündelt die Beratungs- und Förderangebote des Landes Rheinland-Pfalz und informiert über die Neuheiten sämtlicher Institutionen. Weitere Anlaufstellen, die Sie in der Landeshauptstadt Mainz finden, sind:

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Gründen in Rheinland-Pfalz
Damit werben diese Gründer: „Wir sind die Gründerszene von Mainz: unabhängig, nicht kommerziell, locker und wahnsinnig neugierig!“ (Foto: Mainzer Gründer Treffen e.V.)

#7: Für gründungsinteressierte Studenten in Rheinland-Pfalz

Für Studenten ist die erste Anlaufstelle in Sachen Gründungsfragen meist das Gründungsbüro der eigenen Uni. In Mainz, Trier, Kaiserslautern und Koblenz finden sie hier Beratung und Informationen:

Wer eigene Fragen stellen oder selbst erste Erfahrungen im Bereich Unternehmertum sammeln will, der ist bei berater e.V. richtig. Dabei handelt es sich um eine Unternehmensberatung in Mainz, bei der sich Studenten aus allen Fachbereichen engagieren.

Zum Netzwerken und Informieren sind diese Events von Studenten für Studenten in Rheinland-Pfalz außerdem empfehlenswert:

#8: Spezielle Angebote für Gründerinnen in RLP

In Pirmasens unterstützt das Gründerinnenzentrum Frauen beim Aufbau eines Unternehmens. Zum Angebot zählen bspw. Infoabende, Messebesuche, Netzwerkveranstaltungen uvm.

Dieses Angebot ist zwar nicht nur für Existenzgründer, aber sicherlich eine hilfreiche Anlaufstelle für Gründerinnen mit Kind. Bei den BusinessMoms treffen sich Frauen, um sich insbesondere zu den Themenbereichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Wiedereinstieg auszutauschen.

#9: Perfekte Orte zum Arbeiten in Rheinland-Pfalz

Wer (noch) kein eigenes Büro hat, aber gerne in Gesellschaft arbeitet, für den sind Innovations- und Gründerzentren oder Coworking Spaces eine gute Alternative.

Auch ein Technologiezentrum ist ein optimaler Standort für Existenzgründer, da dort nicht nur Büromöglichkeiten vorhanden sind, sondern auch Beratung und Austausch gefördert werden. In Rheinland-Pfalz gibt es an folgenden Standorten Technologiezentren:

Für Gründer in Mainz sind diese Projekte außerdem spannend:

1. Alte Fahrkartendruckerei: Diese Location ist nicht nur von der Lage und Ausstattung ideal für Gründer, sie bietet jungen Unternehmen auch Büroräume mit flexiblen Mietverträgen – das ist für Gründer besonders wichtig, aber heutzutage nicht selbstverständlich.

2. QUARTIER M1: Dieser Coworking Space in Mainz hat 2016 frisch eröffnet. Ob im Gemeinschaftsbüro oder eigene Räumlichkeiten, ob Dauermieter oder Zwischenmieter auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis. Hier sind sämtliche Modelle denkbar.

#10: Gute regionale Informationsquellen

Mehr Informationen rund um die Selbstständigkeit finden Sie natürlich auf Für-Gründer.de. Die Plattform gruenden-in-mainz.de bietet außerdem einen guten Überblick über alle Angebote in Mainz und Rheinland-Pfalz. Auch über rhein-main-startups.com könnt ihr weitere Kontakte in der Rhein-Main-Region knüpfen.

Aus Platzgründen können wir an dieser Stelle nicht alle Anlaufstellen auflisten. Wir freuen uns aber über weitere passende Ergänzungen als Kommentar!

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Büro, Coworking oder Homeoffice: worauf es ankommt

Es gibt mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, auf die ein Gründer bei der Wahl seines Büros zurückgreifen kann. Da fällt die Entscheidung mitunter schwer. Anhand welcher Kriterien Gründer die richtige Wahl für sich treffen, ist heute unser Thema. Dafür steht uns der Gründer von shareDnC, einer Bürovermittlungs-Plattform, zur Seite.



Für-Gründer.de: Hallo Philipp, welche verschiedenen Büro-Optionen gibt es für Gründer heutzutage?

Philipp Hartje, shareDnC: Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten für Gründer, ein erstes Büro für ein neues Projekt zu beziehen. Neben dem Homeoffice als Klassiker gibt es heutzutage in vielen größeren Städten spezielle Gründerzentren oder auch Coworking Spaces, die ihr Angebot an Gründer richten. In der Regel teurer sind Business Center, dafür kann man dort auch noch ein Servicepaket hinzu buchen, wie zum Beispiel einen gemeinsam nutzbaren Empfang oder Telefonservices – und sie sind meistens sehr repräsentativ. Ganz modern sind die besonders „hippen” Business Center im Google- oder Facebook-Style wie etwa WeWork oder Mindspace, die gerade in Berlin ihre ersten Dependancen in Deutschland eröffnet haben.

Allerdings zahlt man dort sehr hohe Preise für die netten Designmöbel und die ganzen Extraservices, egal ob man sie nachher auch wirklich nutzt oder nicht. Günstiger und nicht weniger nett können Bürogemeinschaften sein, allerdings ist es nicht so einfach, eine passende zu finden. Oder man mietet sich einfach einen einzelnen Büroraum zu Untermiete bei einem anderen Unternehmen. Hier gibt es mittlerweile ein recht breites Angebot deutschlandweit. Dann kann man sich natürlich ein „normales” Büro suchen und anmieten, was aber nur ratsam ist, wenn man schon sehr genau mittelfristig mit Platzbedarf und Kosten kalkulieren kann.

Für-Gründer.de: Welche Vor- und Nachteile siehst du bei der Nutzung des Homeoffice?

Philipp Hartje, shareDnC: Ein Vorteil ist natürlich der günstige Preis. Häufig entstehen keine zusätzlichen Kosten, wenn man einfach von zu Hause aus arbeitet. Gerade für Gründer ohne großes Kapital ist das oft der einfachste und beste Start. Problematisch wird es bei den meisten, wenn man nicht alleine wohnt, sondern Familie hat. Dann ist die nötige Ruhe zum Arbeiten schnell dahin. Außerdem wird es oft schwierig, wenn man in einem Team arbeitet, dann wird der Platz schnell knapp und die unklare Trennung von Arbeit und Freizeit ist auch nicht jedermanns Sache. Zudem kann es Probleme mit dem Vermieter geben, wenn die Privatwohnung für gewerbliche Zwecke als Büro genutzt wird.

Für-Gründer.de: Wann lohnt sich für einen Gründer das Arbeiten im Coworking Space?

Philipp Hartje, shareDnC: Ein Coworking Space ist ein passender Ort, wenn das eigene Business noch in der Konzeptionsphase steckt, und man häufig Input von dritter Seite wünscht.

Dann ist ein Coworking Space sehr hilfreich, weil viel Austausch unter den Mietern gewünscht ist und auch tatsächlich stattfindet.

Im Optimalfall findet man unter den Mitmietern auch noch passende Dienstleister, die man zum Aufbau benötigt, etwa Designer, Start-up-Berater etc. Sobald das eigene Business steht und man sich vornehmlich auf die Umsetzung konzentrieren will, kann so ein Platz dann aber auch leicht anstrengend werden, da die Ablenkungsgefahr oft groß ist.

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Beim Coworking Space teilt man sich das Büro mit anderen Selbständigen und Freiberuflern (Bild: shareDnC)
Beim Coworking Space teilt man sich das Büro mit anderen Selbständigen und Freiberuflern (Bild: shareDnC)

Für-Gründer.de: Wie geht man als Gründer bei der Bürosuche am besten vor?

Philipp Hartje, shareDnC: Zunächst einmal den eigenen Bedarf so gut es geht definieren. Wie viele Arbeitsplätze werde ich in den kommenden Monaten benötigen, welchen zusätzlichen Raum braucht meine Unternehmung, welches Budget haben wir zur Verfügung? Was passiert, wenn das Geschäft besonders gut anläuft – oder auch nicht so gut wie gedacht? Auf Basis dieser Informationen muss man dann die passenden Büroformen auswählen und sich auf entsprechenden Internetseiten die verschiedenen Möglichkeiten in seiner Stadt anschauen.

Für-Gründer.de: Worauf sollte man bei der Büroauswahl unbedingt achten?

Philipp Hartje, shareDnC: Flexibilität ist ein wichtiger Punkt für Gründer.

Klassische Mietverträge sind häufig an eine sehr lange Laufzeit gebunden und damit ungeeignet für den Start.

Außerdem muss man die Gesamtkosten kalkulieren und darf die eigene Liquidität nicht außer Acht lassen. Ob das erste Office schon besonders schön ist und tolle Designermöbel hat, sollte zunächst zweitrangig sein.

Für-Gründer.de: Welche Kosten kommen auf Selbstständige neben der eigentlichen Miete zu?

Philipp Hartje, shareDnC: Das kommt ganz darauf an, für welche Büroform man sich entscheidet. In einer Bürogemeinschaft oder als Untermieter in einem bestehenden Büro ist die monatliche Miete häufig ein Fixpreis und damit nahezu der einzige Kostenblock. Damit kann man sehr gut kalkulieren. Anderswo kommen zusätzlich zur Kaltmiete noch Nebenkosten hinzu, häufig auch eine Kaution, die viel liquide Mittel binden kann. Provisionszahlungen sind besonders unangenehm, wenn das neue Büro über einen Makler angeboten wird. Aber oft gibt es auch versteckte Kosten wie Küchennutzungsgebühren, Renovierungsverpflichtungen bei Auszug, Nebenkosten, die im Vorhinein nicht einkalkuliert wurden und zu Nachzahlungen führen. Das hat schon viele Gründer negativ getroffen.

Für-Gründer.de: Worauf gilt es beim Mietvertrag besonders zu achten?

Philipp Hartje, shareDnC: Alle Kosten sollten eindeutig aufgeführt sein, ebenso die Mietdauer und Kündigungsfristen. Außerdem ist Vorsicht geboten bei Klauseln, die den Auszug betreffen, etwa zum Thema Renovierung. Auch sollte klar definiert sein, was alles zur Miete dazugehört, etwa die Nutzung von Konferenzräumen, Möbel, Küche, Parkplätze etc.

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Ein eigenes Büro mit flexiblen Mietbedingungen eignet sich besonders für Gründer in der Umsetzungsphase (Bild: shareDnC)
Ein eigenes Büro mit flexiblen Mietbedingungen eignet sich besonders für Gründer in der Umsetzungsphase (Bild: shareDnC)

Für-Gründer.de: Woran kann man als Gründer einen unseriösen Vermieter erkennen?

Philipp Hartje, shareDnC: Wenn sich mündliche, zum Beispiel im Rahmen einer Besichtigung, getroffene Absprachen nicht klar in der Mietvereinbarung wiederfinden, ist Vorsicht geboten. Insbesondere dann, wenn der Vermieter sich auf Nachfrage nicht mehr daran erinnern möchte oder sich herausredet.

Wer sich nicht an Absprachen hält, wird im Laufe des Mietverhältnisses wahrscheinlich häufiger mal Überraschungen parat haben, die man nicht gebrauchen kann.

Für-Gründer.de: Gründer können auch shareDnC zur Bürosuche nutzen. Welchen Mehrwert bietet ihr Selbstständigen mit eurer neuen Plattform?

Philipp Hartje, shareDnC: Bei uns finden gerade Gründer und Selbständige häufig die genau für sie passenden Lösungen. Wir sind fokussiert auf kleine und flexible Bürolösungen abseits teurer Business Center – die meisten unserer Büroanbieter vermieten einfach einzelne Arbeitsplätze oder Büroräume unter, die sie nicht selbst nutzen. Es bietet sich die Möglichkeit zum Austausch mit anderen, aber die Umgebung ist in der Regel privater als in einem Coworking Space, sodass man sich auf den Aufbau seines Business fokussieren kann. Dabei kann man meistens die gesamte vorhandene Büroinfrastruktur mit nutzen, zum Beispiel Konferenzräume und Küchen. Die Preise sind oft günstig, die Mietvereinbarungen flexibel – und wir haben in den meisten größeren Städten schon ein sehr breites Angebot auf der Plattform.

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Interviewpartner Philipp Hartje von shareDnC (Bild: Bilder Copyright shareDnC)
Philipp Hartje ist einer der Gründer von shareDnC (Bild: shareDnC)

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: Welche drei Tipps gibst du Gründern bei ihrer Suche nach dem passenden Büro?

Philipp Hartje, shareDnC: Bedarf definieren, Kosten im Blick behalten, auf unvorhergesehene Entwicklungen gefasst sein. Und am Anfang nicht zu wählerisch sein. Lieber schnell mit dem eigenen Projekt starten, als sich lange mit der Bürosuche aufhalten.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

Der Beitrag Büro, Coworking oder Homeoffice: worauf es ankommt erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.

Zutaten für disruptive Ideen: Produkt, Timing, Leidenschaft und CODE_n

Bestimmt wünschen sich viele Gründer, den Markt mit ihrer Idee neu aufzurollen, dass fortan alles nach ihrer Pfeife tanzt. Doch was braucht es für den Erfolg solcher Geschäftsideen? Darüber haben wir mit Lena Gaede von CODE_n gesprochen. Dort erhalten angehende digitale Pioniere übrigens umfangreiche Starthilfe. Noch bis Ende Mai läuft die Bewerbungsfrist zum CODE_n16 Contest, der nicht nur mit 30.000 Euro für den Sieger lockt.



Für-Gründer.de: Hallo Lena, bis Ende Mai lasst ihr noch Teilnehmer für eure aktuelle Gründerwettbewerbsrunde zu. Im Vorjahr drehte sich alles rund um das Internet der Dinge, 2014 war es Big Data und 2013 Smartes aus der Green Economy. Worauf richtet sich euer Fokus in diesem Jahr?

Lena Gaede von CODE_n: Wie immer dreht sich alles um digitale Geschäftsmodelle zu global relevanten Themen. In diesem Jahr lautet unser Motto „Unveiling Digital Disruption“. Zusammen mit unseren Partnern suchen wir dabei konkrete Anwendungsfälle zu den Themenclustern Applied FinTechs, Connected Mobility, HealthTech und Photonics 4.0.

Hier werden wir erneut Themen im Detail beleuchten, um so die innovativsten Ansätze herauszustellen. Uns geht es nicht darum, aktuelle Trendthemen zum x-ten Mal zu besprechen, sondern einen Schritt weiterzugehen und auch neue Themenbereiche zu pushen.

Für-Gründer.de: Was ist für dich ein richtig gutes Beispiel für eine disruptive Geschäftsidee aus der Digitalbranche und warum?

Lena Gaede von CODE_n: Da gibt es viele nennenswerte, gerade aus dem Kreis unserer Alumni. Nehmen wir zum Beispiel unseren letztjährigen Gewinner relayr. Die Jungs haben es mit ihrem sensationellen Produkt namens „Wunderbar“ geschafft, eine komplexe Technologie raffiniert und gleichzeitig auch einfach anwendbar zu gestalten. Es sieht aus wie eine Schokoladentafel und verspricht dem Anwender so einige Freuden. Genau darum geht es uns bei CODE_n. Aussagen, wie „das haben wir schon immer so gemacht“, will niemand mehr hören. Es geht darum, gemeinsam die Zukunft zu gestalten und Neues zu entwickeln. Umdenken, Mut und machen sind der richtige Weg.

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Alle Finalisten werden nach dem Wettbewerb auch Teil der CODE_n Familie.
Das Team von relayr bei der Preisübergabe des CODE_n15 Awards auf der CeBIT 2015 in Hannover (Foto: CODE_n).

Für-Gründer.de: Welche Faktoren braucht ein Geschäftsmodell, um den Markt von komplett neu aufrollen zu können?

Lena Gaede von CODE_n: Zu allererst natürlich ein durchdachtes, tolles Produkt. Wobei man nicht ewig bis zum Markteintritt warten sollte. Lieber etwas früher mit Prototypen am Markt starten und dann aus dem Feedback lernen. Der richtige Zeitpunkt ist oft entscheidend. Einige tolle Ideen haben so leider schon den Anschluss verloren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist für mich ein funktionierendes Team aus unterschiedlichen Kompetenzträgern:

Ein starkes Team treibt sich gegenseitig voran, stützt sich, inspiriert, hinterfragt und steht hinter dem, was man tut. Neue Ideen finden in einem solchen Umfeld den notwendigen Rückhalt und werden zielführend gefördert.

Gerade am Anfang muss das Team natürlich nicht nur aus fest angestellten Mitarbeitern bestehen. Es umfasst für mich auch andere Förderer und Berater, wie zum Beispiel den Freundeskreis, Business Angels oder Mentoren.

Für-Gründer.de: Und warum braucht es mehr disruptive Geschäftsmodelle?

Lena Gaede von CODE_n: Weil nur so Neues entstehen kann. Innovationen lassen sich nicht innerhalb der eigenen Komfortzone entwickeln – dazu braucht es Mut, Wieder-Aufsteh-Mentalität und Durchhaltevermögen. Ideen zu haben, ist das Eine, aber eine Idee in ein Geschäftsmodell zu münden und erfolgreich auf dem Markt zu positionieren, ist das Andere.

Für-Gründer.de: Ein disruptives Geschäftsmodell entwickeln zu können, hängt auch von der Gründerpersönlichkeit ab. Aus welchem Holz sind „disruptive Gründer“ geschnitzt?

Lena Gaede von CODE_n: Es gibt klassische Manager und richtige Unternehmertypen. Während der Manager im klassischen Sinn als reiner Strippenzieher verstanden wird, bringt der wahre Entrepreneur auch die passende Persönlichkeit mit ein und brennt für seine Idee vom Haaransatz bis zur Zehenspitze.

Nicht jeder Gründer ist gleichzeitig auch Vollblut-Entrepreneur. Diese haben keine Angst, auch mal zu scheitern und treiben ihre Idee mit einer großen Portion Mut und Entschlossenheit voran. Letztlich ist es eine Lebenseinstellung, aus der wiederum Innovationen entstehen können.

Sehr beeindruckt hat mich zum Beispiel Morten Lund, den ich auf der TC Disrupt London 2014, live erlebt habe. Die Art und Weise, wie er über das Scheitern, Lernen und Wiederaufstehen gesprochen hat, hat mich schwer beeindruckt und zugleich geprägt.

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Lena Gaede arbeitet bei CODE_n und sucht disruptive Ideen digitaler Pioniere.
Lena Gaede von CODE_n (Foto: CODE_n)

Für-Gründer.de: Wenn man als angehender Gründer nun also ein disruptives Geschäftsmodell entwickeln will, wie geht man am besten vor?

Lena Gaede von CODE_n: Geht raus und holt euch Feedback! Nur durch Feedback wird aus einer Idee ein konkretes Geschäftsmodell. Das geht nur, wenn man Kritik permanent aktiv einholt und sich kontinuierlich selbst hinterfragt. Ein weit verbreitetes Phänomen ist jedoch die Angst davor, dass die eigene Idee in einem transparenten Prozess geklaut wird.

Liebe angehende Gründer, schaut euch einmal um: Wie viele großartige Geschäftsmodelle sind schon entstanden, entstehen gerade oder werden noch entstehen? Zur Umsetzung einer Idee benötigt es spezifisches Know-how und Support. Im stillen Kämmerlein verliert man schnell den Anschluss. Ohne Austausch geht es nicht.

Für-Gründer.de: Bis zum 31. Mai werden euch sicherlich noch ein paar spannende Einsendungen zum Thema erreichen. Aus allen Bewerbungen wählt ihr die besten Start-ups für das Finale aus. Was genau kommt alles auf die Top 50 zu?

Lena Gaede von CODE_n: Die Top 50 haben die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell über die gesamte Festivaldauer von drei Tagen einem Publikum aus der Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft, Politik, Medien und Investoren zu präsentieren. Neben der Homebase, also ihrem eigenen Stand, binden wir die Start-ups auch aktiv in das Konferenzprogramm auf mehreren Bühnen ein. Die Top 10 Start-ups werden ihre Geschäftsidee außerdem persönlich vor der Jury und allen interessierten Festivalbesuchern pitchen. Aus den Top 10 wählen sie am Ende den Gewinner des CODE_n Awards aus. Jeder Cluster-Pate wählt zudem einen der vier Cluster-Gewinner.

Für die jungen Gründer bedeutet das jede Menge Vorbereitung: Stand, Material und Präsentations-Skills. Die Einbindung in das new.New Festival ist für unsere Finalisten kostenfrei, lediglich die Reise-, Übernachtungs-  und Verpflegungskosten müssen selbst getragen werden. Dafür winkt die einmalige Gelegenheit, Teil unseres Netzwerkes zu werden, neue Partner und Kunden zu finden und zu binden sowie sich selbst weiterzuentwickeln.

Für-Gründer.de: Was könnt ihr für die Finalisten und Gewinner tun, damit sie das Beste aus ihren Ideen herausholen?

Lena Gaede von CODE_n: Wir bieten eine ungewöhnliche Plattform und das Netzwerk, um sich bestmöglich zu präsentieren und so das Beste für sich selbst zu machen. Die Unterstützung hört für uns nicht bei der Präsenz auf unserem Leuchtturmevent auf. Alle Finalisten werden Teil unserer „CODE_n Familie“, wie es einer unserer ersten Finalisten, Jakob Schreyer von orderbird, kürzlich erst auf den Punkt brachte. Sie werden von uns kommunikativ begleitet und in die zahlreichen weiteren CODE_n-Aktivitäten eingebunden. Basis für den langfristigen Kontakt ist unser digitales Netzwerk CODE_n CONNECT.

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Wer mit seiner eigenen disruptiven geschäftsidee mitmachen will, kann sich noch bis zum 31. Mai bewerben.
Disruptive Geschäftsidee können noch bis zum 31. Mai eingereicht werden (Foto: CODE_n).

Für-Gründer.de: Bisher fand das Finale jährlich im Frühling auf der CeBIT in Hannover statt. Warum startet ihr jetzt mit einem eigenen Festival im Herbst in Karlsruhe?

Lena Gaede von CODE_n: Auch CODE_n entwickelt sich stetig weiter.

Nicht umsonst steht unser Name für „Code of the New“. Nach vier erfolgreichen Jahren auf der CeBIT und über 75.000 Besuchern im vergangenen Jahr, machen wir nun den nächsten großen Schritt.

In der Zwischenzeit haben wir viele neue Elemente innerhalb des CODE_n-Ökosystems geschaffen und unser Netzwerk noch stärker ausgebaut.

Mit dem eigenständigen Festival ist es uns nun besser möglich, Innovationsthemen im Detail zu beleuchten. Wir wollen nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern Innovationen nachhaltig fördern. Dafür braucht es eine spezielle Bühne. In Karlsruhe, der Technologieregion in Deutschland, haben wir mit dem ZKM für unser Leuchtturmevent die perfekte Location gefunden. Traditionelle Kunst wird hier in das Zeitalter der digitalen Welt übertragen – wenn das kein Sinnbild für die digitale Transformation ist.

Für-Gründer.de: Welchen konkreten Tipp könnt ihr Bewerbern mit auf den Weg geben, mit dem sie ihre Chancen auf die nächste Runde bei CODE_n16 erhöhen?

Lena Gaede von CODE_n: Zuallererst natürlich: Bewerbt euch rechtzeitig! Nur vollständig ausgefüllte und abgesendete Bewerbungen werden bei der Selektion der Top 50 berücksichtigt.

Der Fragebogen bietet neben den Pflichtfeldern auch viele, optionale Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Um der Jury ein bestmögliches und vollständiges Bild von sich zu geben, empfehle ich jedem Bewerber, auch die optionalen Felder auszufüllen.

Erklärt einfach kurz, prägnant und verständlich, weshalb gerade ihr in die Top 50 gehört und warum wir nicht auf euch verzichten sollten. Für Rückfragen steht euch auch unser CODE_n-Team immer gern zur Verfügung. Meldet euch einfach unter contest@code-n.org bei uns. Ich bin schon jetzt gespannt auf den ersten Blick in die Bewerbungsunterlagen. Das ist nahezu vergleichbar mit einer Entdeckungsreise rund um den Globus.

Für-Gründer.de: Liebe Lena, vielen Dank für das Interview und viel Spaß bei der Durchsicht der Bewerbungen.

  • CODE_n im Überblick:
    Bewerbungsende: 31. Mai 2016
    Zielgruppe: Digitale Start-ups aus Fintech, Mobilität, Healthech, Photonik
    Gewinn: Preisgeld von bis zu 30.000 Euro
    Jetzt bewerben

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Start-ups gründen ist Jungssache!

Trotz der voranschreitenden Gleichberechtigung bleibt die Gründerszene ein von Männern dominiertes Feld. Weit verbreitete Stereotypen machen es vielen Gründerinnen –trotz gleicher Eignung– schwer, Investoren zu finden. Mit dem Fempreneur Summit am 9. Juni will Maxi Knust, Gründerin des digitalen Magazins Fempreneur, die weibliche Gründerszene versammeln und ihre Potenziale fördern.



Für-Gründer.de: Hallo Maxi, bitte stelle dich doch kurz unseren Lesern vor.

Maxi Knust von Fempreneur: Ich bin Gründerin des digitalen Magazins Fempreneur. Mir hat damals selbst ein Format für angehende Gründerinnen gefehlt, auf dem ich mich informieren kann, hilfreiche Tipps erhalte und andere Gründerinnen und Geschäftsmodelle entdecke. Bei den meisten Gründerstorys, die ich damals las, ging es meist nur um die Höhe der neusten Finanzierungsrunde oder der des Exits.

Wirklich inspiriert fühlte ich mich dadurch aber nicht zu gründen. Mittlerweile weiß ich auch aus eigener Erfahrung sehr gut, was Selbstständigkeit und Gründung für einen selbst überhaupt bedeutet. Und genau diese Einblicke möchte ich unter anderem durch die Fempreneur-Interviews und -Porträts auch den Leserinnen geben.

Zu Beginn des Jahres kamen dann noch zwei weitere Projekte zum Magazin hinzu. Zum einen arbeite ich derzeit mit Val Racheeva, Gründerin des globalen Unternehmerinnennetzwerks Wefound.org, an dem ersten Female Founders Buch im deutschsprachigen Raum. Und als Fortsetzung der letztjährigen Meetups und Events wird in diesem Jahr nun zusammen mit meinem Geschäftspartner Stephan Baasch die eintägige Konferenz Fempreneur Summit mit anschließender Networking-Party am 9. Juni in Berlin veranstaltet.

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Maxi Knust fördert mit Fempreneur die weibliche Gründerszene und hilft Gründerinnen dabei Selbstbewusstsein für die Selbstständigkeit zu schöpfen. (Quelle: Fempreneur)
Maxi Knust, Gründerin des Online-Magazins Fempreneur (Foto: Fempreneur)

Für-Gründer.de: Gründerinnen sind in der Unternehmerwelt fast immer in der Minderheit. Gründerwettbewerbe, der Anteil an Frauen beim EXIST-Gründerstipendium sowie der DSM zeigen das. Was glaubst du, woran das liegt?

Maxi Knust von Fempreneur: Das ist natürlich zum einen historisch gewachsen. Dass Frauen wirklich per Gesetz gleichberechtigt sind und ohne Erlaubnis des Mannes arbeiten dürfen, ist eben noch nicht einmal 40 Jahre her. Erst seit 1977 dürfen Frauen ohne die Erlaubnis ihres Ehemannes arbeiten gehen. Und bis 1962 durften Frauen ohne Zustimmung des Mannes kein eigenes Bankkonto eröffnen. Erst nach 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen.

Zuvor war entsprechend die Businesswelt reine Männerdomäne, die Zeit der Old Boys Clubs – und ist es teils noch heute. Da als Frau reinzukommen war und ist schwer. Das zeigt auch der Blick auf die Zahlen:

Laut Statista betrug 2015 der Frauenanteil in Führungspositionen in Unternehmen ab 10.000 Mitarbeitern bei 15,8 Prozent.

Innerhalb der Generation Y ist die Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen aber wesentlich vorurteilsfreier und toleranter. Gleichberechtigung bedeutet aber eben nicht sofort Gleichverteilung von Männern und Frauen in den Branchen, Führungspositionen und der Gründerlandschaft. Das liegt meiner Meinung daran, dass Wandel und Veränderung seine Zeit braucht und gerade auch die eher risikoaversen und sicherheitsorientierten Deutschen gern auf bewährte Strukturen vertrauen und Neues nur langsam zulassen. Auch Frauen in gleiche Positionen zu bringen, ist eine Frage des Wandels.

Schließlich spielt auch die Sozialisierung eine wichtige Rolle. Welche Geschlechterbilder haben wir vermittelt bekommen oder unbewusst miterlebt? Generation Y wurde durchaus noch stereotyp erzogen: Barbie und rosa für Mädchen, Autos und blau für Jungs. Auch Technik und Wissenschaft wurde eher als Jungsding gesehen und entsprechend wurden weniger Mädchen an dieses Thema herangeführt beziehungsweise begeistert. Das rächt sich jetzt natürlich. Doch das Schöne ist, dass die Pioniere unserer Zeit dieses Problem bereits erkannt haben und es mittlerweile tolle Initiativen gibt, schon an Kinder und Jugendliche heranzutreten und Jungs sowie Mädchen die Themen IT, Tech und Coding, aber auch Gründen als interessante Optionen aufzuzeigen, wie zum Beispiel StartupTeens oder GirlswhoCode. Es gibt also durchaus Hoffnung.

Was kann man jetzt also tun? Meine Antwort: Empowerment! Meiner Meinung nach ist es wichtig, Menschen zu inspirieren, sich über ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten bewusst zu werden und sich ganz auf diese zu konzentrieren.

Denn genau das gibt das nötige Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, das es für eine Unternehmensgründung braucht. Das fehlt vielen Frauen leider noch. Und mir selbst ging es genauso. So manches Mal geht es mir heute auch noch so, weshalb ich gemerkt habe, wie wichtig Vorbilder sind, die inspirieren. Deshalb gibt es auch Fempreneur, das Female Founders Buch und den Fempreneur Summit. Alles Kanäle, um die Potenziale der Frauen zu fördern und sie zum Gründen zu ermutigen. Denn Selbstständigkeit bedeutet für mich die Möglichkeit zur größtmöglichen Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Für-Gründer.de: Was können Gründerinnen besonders gut?

Maxi Knust von Fempreneur: Ich denke, dass jeder Mensch seine individuellen Stärken und Fähigkeiten hat, unabhängig vom Geschlecht. Was mir allerdings im Rahmen der Female Founder-Book-Interviews mit erfolgreichen Gründerinnen aufgefallen ist, ist dass vor allem ein gutes Team sehr geschätzt und als Maßstab für den eigenen Erfolg herangezogen wird. Es zählt mehr der Community-Gedanke als der eigene Ego-Erfolg.

Jeder Investor wird bestätigen, dass das richtige Team ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Eine gute Stimmung im Team, die durch Authentizität, Offenheit und Kommunikation gelebt wird, macht einen wesentlichen Unterschied, egal ob in Start-ups oder Konzernen.

Für-Gründer.de: Mit welchen Vorurteilen müssen Gründerinnen heutzutage noch kämpfen?

Maxi Knust von Fempreneur: Glücklicherweise sind die Themen „Mehr Frauen in Unternehmen, IT und Führung“ sowie „Mehr Gründerinnen“ sogar Trendthemen. Unternehmerisch als Frau erfolgreich sein, wird somit in. Auch viele Männer, die ich kennengelernt habe, unterstützen das, da sie die Vorteile der gleich verteilten Zusammenarbeit mit dem anderen Geschlecht sehr schätzen und offen für gemeinsame Lernerfahrungen sind. Daher habe ich persönlich bislang keine klassischen Vorurteile kennengelernt.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die stark männerdominierte Investorenbranche. Egal ob sich ein männlicher Investor einfach nur stärker mit einem männlichen Founder identifizieren kann oder es tatsächlich Vorurteile gibt à la „Ob eine Frau ihr Start-up wirklich alleine stemmen kann und das ohne Co-Founder…“ – noch immer ist es schwieriger für Frauen an Kapital zu kommen.

Obwohl die USA im Bereich Kapital und Innovations-Ökosystem Vorreiter sind, erhielten laut Dwen-Scorecard von Dell lediglich drei Prozent der Start-ups mit einem weiblichen CEO im Jahr 2014 Risikokapital. Hier braucht es meiner Meinung nach mehr weibliche Investoren – sowie mehr männliche Investoren, die in Gründerinnen vertrauen und sie unterstützen. Das Potenzial haben Frauen auf alle Fälle.

Für-Gründer.de: Ihr stellt gerade den ersten Fempreneur Summit in Berlin auf die Beine. Worum geht es?

Maxi Knust von Fempreneur: Es geht darum, zum einen durch Gründerinnenvorbilder Inspiration für selbstständige und gründungsinteressierte Frauen zu geben. Wie ich durch den Austausch mit inspirierenden Menschen wie den Fempreneur Summit-Speakerinnen Val Racheeva selbst erlebt habe, kommt Empowerment von Innen. Das bedeutet ganz konkret, dass unser Mind-Set, also unsere Glaubenssätze, stark für den eigenen Erfolg im Leben und das Business ausschlaggebend sind.

Eine derartige Inspiration möchte ich mit noch mehr Menschen teilen. Daher arbeiten mein Geschäftspartner Stephan Baasch und ich seit Anfang 2016 am ersten Fempreneur Summit, der gleichgesinnte Menschen zusammenbringt, ihnen einen bereichernden Tag bietet und Mehrwert durch Denkanstöße sowie diverse hochwertige Inhalte bietet.

Für-Gründer.de: Welche inhaltliche Ausrichtung verfolgt ihr beim Summit?

Maxi Knust von Fempreneur: Auf dem Fempreneur Summit geben wir Einblicke in unterschiedlichste Themen, das sind unter anderem:

Ziel ist es, durch eine Vielfalt an Keynotes den Teilnehmerinnen Ideen für die eigenen nächsten Business-Steps zu geben. Unterschiedliche Branchen, unterschiedliche Geschäftsmodelle und Start-up-Ansätze sollen Inspiration zum eignen Weg geben, ganz nach unserem Event-Motto: „Believe in yourself & do it your own way!“

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Der am 9. Juni stattfindende Fempreneur Summit bringt die weibliche Gründerwelt zusammen. (Quelle: Fempreneur)
Der Fempreneur Summit soll die weibliche Gründerwelt zusammenbringen. (Bild: Fempreneur)

Für-Gründer.de: Warum richtet ihr euch hauptsächlich beziehungsweise nur an Frauen?

Maxi Knust von Fempreneur: Genau wie im Online-Magazin Fempreneur, richtet sich die Kommunikation und Bildsprache an die Zielgruppe der Frauen, um diese mit den Themen Start-up und Gründung noch näher zusammenzubringen, aber gleichzeitig auch zu ermutigen und motivieren, daraus Wissen für ihren eigenen Weg zu ziehen.

Da die Themen inhaltlich zu über 90 Prozent geschlechtsneutral sind, hat Fempreneur mit über 30 Prozent auch eine große männliche Leserschaft. Ich habe oft von Männern das Feedback bekommen: „Ich bin zwar nicht deine Zielgruppe, aber ich finde deine Seite echt toll.“

Das freut mich besonders, denn obwohl ich zwar meinen Fokus auf die weibliche Gründerszene lege, ist es mir natürlich ein Herzensanliegen, die Geschlechter zusammenzubringen und nicht zu spalten. Wie ich bereits gesagt habe: Es geht nicht darum unser eigenes, kleines Frauengrüppchen zu machen.

Und genau das ist ja auch das Ziel von Fempreneur und dem Fempreneur Summit: Frauen zu empowern, damit sie genauso selbstverständlich in Führungspositionen und in der Gründerwelt mitmachen können. Denn eine facettenreiche Gründerlandschaft führt auch zu mehr Ideenvielfalt und Innovation. Davon profitieren alle. Daher richten wir uns zwar an Frauen, aber freuen uns natürlich auch über männliche Teilnehmer, die ebenso Interesse an den inhaltlichen Themen des Events haben.

Für-Gründer.de: Welche konkreten Veranstaltungsangebote haltet ihr für Fempreneure bereit?

Maxi Knust von Fempreneur: Am 9. Juni finden tagsüber im Babylon Kino in gemütlichen Kinosesseln jeweils halbstündige Keynotes von unseren Speakern statt. Am Abend wechseln wir dann die Location, um im sommerlichen Ambiente gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen und uns besser kennenzulernen.

Für-Gründer.de: Welche Fempreneure beeindrucken dich am meisten und warum? Warum sind Sie Vorbilder?

Maxi Knust von Fempreneur: Ich hatte eigentlich nie klassische Vorbilder, die man sich als Maßstab setzt und zu ihnen nach oben aufblickt. Vielmehr habe ich mich gerne durch andere Menschen und Geschichten inspirieren lassen und immer geschaut, was ich selbst daraus machen kann.

Eine Person, die mich bereits ganz zu Beginn der Gründung inspiriert hat, war Lea Sophie Cramer, Gründerin von Amorelie. Vor etwa zwei bis drei Jahren gab es nur selten Gründerinnen. Und eine der wenigen, die in den Start-up-Magazinen als Female Founder auftauchte, war Lea.

Umso mehr habe ich mich auch auf unseren Interviewtermin für das Female Founders Book gefreut, um sie im persönlichen Gespräch näher kennenzulernen. Beeindruckt hat mich, dass Lea in bereits jungen Jahren ein erfolgreiches Start-up aufgebaut hat und durch sympathische Offenheit gepaart mit hoher inhaltlicher Professionalität ein Tabu-Thema gesellschaftsfähiger gemacht hat. Auch ihr Engagement, mit den eigenen Erfahrungen andere Frauen zu inspirieren, empfinde ich als sehr verantwortungsvoll und begeistert mich.

Verena Pausder, Gründerin von FoxandSheep und StartupsTeens, habe ich erst durch die Buch-Interviews kennengelernt. Mich hat insbesondere Verena’s großer Erfahrungsschatz durch die Gründung mehrere Unternehmen und ihre starke Ehrlichkeit und Offenheit beeindruckt.

Aufgrund ihrer gewissen Gelassenheit durch ihre Gründungserfahrungen gepaart mit ihrem sehr sympathischen Wesen war ich direkt Verena-Fan.

Zudem hat mich Fempreneur Summit-Speakerin Milena Glimbovski, Gründerin von Original Unverpackt, darüber staunen lassen, dass sie bereits in sehr jungen Jahren zwei überaus erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen auf die Beine gestellt hat und dafür international Anerkennung erhielt.

Trotz all dem medialen Rummel hat sich Milena ihre Authentizität und Kreativität erhalten und mit dem Buch „Ein guter Plan“ ein Produkt geschaffen, das ganz am Puls der Zeit ist und das ermutigen soll, seinen eigenen Weg zu gehen.

Für-Gründer.de: Liebe Maxi, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg beim erste Fempreneur Summit.

  • Fempreneur Summit im Überblick
    9. Juni 2016 in Berlin
    Das Programm findet ihr auf der Website.
    Tickets für die Konferenz und Party gibt es hier.

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Mehr Zeit für die Familie dank Selbstständigkeit

Sich mit Kindern selbstständig zu machen, ist riskant. Es kann sich aber auch richtig lohnen, wie die Gründer von App Camps beweisen. Das Gründerpaar Philipp und Diana Knodel schaffen den Spagat zwischen unternehmerischem Erfolg und Zeit für die Familie. Mit ihrem Start-up App Camps bieten die Gründer eine Online-Plattformen mit Programmierkursen an, die bei den Schülern großen Anklang finden.



Für-Gründer.de: Hallo Philipp, unser letztes Interview ist fast anderthalb Jahre her. Als Mitgründer von App Camps  hast du uns damals berichtet, dass ihr gerade dabei seid, „eine Online-Lernplattform, mit der Schulen ganz einfach Programmierkurse anbieten können“ zu entwickeln. Was ist daraus geworden?

Philipp Knodel von App Camps: Genau das ist daraus geworden: eine Online-Lernplattform, mit der Lehrkräfte Programmierkurse anbieten können. Interessierte Lehrkräfte oder andere Personen aus dem Bildungsbereich registrieren sich auf unserer Seite und haben dann Zugriff auf Lernunterlagen, das heißt kurze Erklärvideos und Lernkarten. Auf unserer Plattform gibt es auch eine Online-Schulung, mit der man sich ganz einfach in das Thema einarbeiten kann.

Im ersten Kurs geht es um das Thema App-Entwicklung. Schüler lernen, wie Apps entstehen und bekommen Einblicke in die Berufswelt. Dabei lernen sie ganz praktisch wichtige Konzepte der Informatik kennen, wie zum Beispiel Variablen, if-else Anweisungen oder Listen. Der Kurs „App Entwicklung im Unterricht” ist für 7 x 90 Minuten konzipiert und kann sowohl im Informatik und Medienunterricht als auch im Fachunterricht eingesetzt werden.

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App Camps ermöglicht es Programmierkurse in den Schulunterricht zu integrieren. (Quelle: App Camps)
App Camps bringt Programmierkurse in die Schulen (Foto: App Camps)

Für-Gründer.de: Anfangs habt ihr vorrangig in Hamburg Workshops angeboten. Wie sieht es jetzt aus? Konntet ihr die Workshops auf ganz Deutschland ausdehnen? Und wenn ja, wie seid ihr die Erweiterung angegangen?

Philipp Knodel von App Camps: Unser Konzept funktioniert so: Lehrkräfte oder andere Personen im Bildungsbereich bekommen Zugang zu den Unterlagen und bieten selbstständig Programmierkurse an. Wir entwickeln die Unterlagen, stellen sie bereit und unterstützen bei Fragen. Das bedeutet auch, dass wir nur noch vereinzelt eigene Events und Workshops machen. Das tolle an diesem Ansatz ist: Unser Angebot ist skalierbar und wir erreichen deutlich mehr Schülerinnen und Schüler.

Seit Anfang des laufenden Schuljahres haben mehr als 2.000 Schüler bundesweit mit unseren Unterlagen Apps entwickelt und Einblicke in den Bereich Programmieren bekommen.

Die Online-Plattform wird mittlerweile von Lehrkräften in allen 16 Bundesländern genutzt. Auch in Österreich und der Schweiz gibt es bereits Lehrkräfte, die unsere Unterlagen nutzen.

Für-Gründer.de: Ihr habt sicherlich auch schon so einige tolle Schüler-Projekte gesehen. Was hat dir besonders gut gefallen?

Philipp Knodel von App Camps: Jugendliche haben oft tolle Ideen – in unserem Kurs lernen sie das Werkzeug, um die eigenen Ideen umzusetzen. Eine schöne Idee war der Graphenzeichner. Die Gruppe sollte in Mathematik verschiedene mathematische Funktionen lernen. Sie haben dann einfach eine kleine App für Smartphones programmiert, mit der sie die Funktionen auf ihrem Smartphone zeichnen konnten. Andere Schüler haben ein Biologie Quiz entwickelt, um sich auf die Klausur vorzubereiten. Die App haben sie dann in der Klasse verteilt und so konnten alle den Klausurstoff lernen.

Manchmal lösen Schüler mithilfe einer App auch ganz praktische Probleme: bei einem Workshop gab es ein Team aus zwei Geschwistern, die zu Hause einen Hund hatten. Es gab in der Familie regelmäßig Diskussionen und Streit darüber, wer mit Gassi gehen an der Reihe ist. Die Lösung war eine App, die per Zufall auswählt wer an der Reihe ist. Damit gab es erstmal keine Diskussionen mehr. Wie lange das funktioniert hat, weiß ich allerdings leider nicht.

Für-Gründer.de: Was ist außerdem in den vergangenen zwei Jahren im Unternehmen passiert?

Philipp Knodel von App Camps: Zum aktuellen Schuljahr 2015/16 haben wir die Kursunterlagen zum Thema App-Entwicklung veröffentlicht. Mittlerweile haben sich mehr als 400 Lehrkräfte auf unserer Plattform registriert und mehr als 2.000 Schüler mit unseren Unterlagen programmiert.

Wir evaluieren die Wirkung unseres Kurses und sehen an den Ergebnissen, dass sich besonders bei Mädchen die Einstellung gegenüber dem Thema Programmieren positiv verändert.

Da unser Angebot in der Schule und nicht außerschulisch ist, erreichen wir auch viele sozial benachteiligte Jugendliche. Das ist für uns ein großer Erfolg, weil wir glauben, dass Jugendliche bereits mit grundlegenden Kenntnissen in diesem Bereich ihre Zukunftsperspektiven verbessern können.

Als Kernteam sind wir bei App Camps immer noch zu zweit, unterstützt werden wir von freien Mitarbeitern und ehrenamtlichen Unterstützern. In den nächsten Monaten werden wir das Team erweitern. Anfang 2016 sind wir bei der Google Impact Challenge aus über 1.000 Bewerbungen unter die zehn Finalisten gekommen. Das ist für uns ein Riesenerfolg. Neben finanzieller Unterstützung werden wir in der nächsten Zeit von Ashoka begleitet, um gemeinsam die nächsten Schritte zu machen.

Für-Gründer.de: Was wollen eure Nutzer am häufigsten bei euch programmieren bzw. lernen?

Philipp Knodel von App Camps: Jugendliche haben sehr großes Interesse an Apps. Sie wollen wissen, wie diese entstehen, und sehr viele haben auch eigene Ideen, die sie umsetzen möchten. Lehrkräfte haben darüber hinaus großes Interesse an HTML und CSS. Daran sind wir auch gerade und produzieren einen neuen Kurs zum Thema „Websites entwickeln”.

Für-Gründer.de: Beim letzten Interview stand auch gerade erst die Gründung eurer gemeinnützigen UG an. Wie ist der Gründungsprozess abgelaufen und worauf musstet ihr da achten?

Philipp Knodel von App Camps:Die gemeinnützige UG haben wir mittlerweile gegründet. Wir hatten bei der Gründung juristische Beratung und haben gemeinsam unseren Gesellschaftsvertrag aufgesetzt. Der Vertrag wird dann vom Finanzamt geprüft und erst damit ist die Gemeinnützigkeit anerkannt. Ansonsten ist der Gründungsprozess gleich wie bei einer normalen UG.

Für uns war es sehr wichtig, von Anfang Beratung in juristischen und steuerlichen Fragen zu haben. Das Thema Gemeinnützigkeit ist an manchen Stellen zu komplex, um sich selbst in alles einzuarbeiten.

Es dauert dann auch etwas bis man versteht, was man alles beachten muss. Da ist es sehr hilfreich, ein Steuerbüro zu haben, das sich auch gut im Bereich Gemeinnützigkeit auskennt.

Für-Gründer.de: Für die Gründung habt ihr beide nacheinander eure Festanstellungen aufgegeben. Welche Fragen gehen einem bei dieser Entscheidung durch den Kopf und wann weiß man, dass man es einfach wagen muss?

Philipp Knodel von App Camps: Wenn wir jetzt zurückblicken, war es absolut die richtige Entscheidung. Aber wenn man in der Situation steckt, gehen einem viele Dinge durch den Kopf. Wir sind verheiratet und hatten zum Zeitpunkt der Gründung einen Sohn. Jetzt sind es schon zwei. Das spricht erstmal dagegen, die Festanstellungen aufzugeben.

Den einen Moment, in dem man weiß, dass man es jetzt riskieren muss, gibt es glaube ich nicht. Wir wussten aber auch, dass wir beide wieder in normale Jobs zurückgehen können, wenn es mit App Camps nicht klappt. Bisher haben wir es auf jeden Fall keine Sekunde bereut.

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Die beiden Gründer von App Camps sind nicht nur beruflich in einer Partnerschaft, sondern auch privat ein Paar.
Das App Camps-Gründerteam: Dr. Diana Knodel und Dr. Philipp Knodel (Foto: App Camps)

Für-Gründer.de: Wie vereinbart ihr Selbstständigkeit und Privatleben? Was verschmilzt miteinander und wo zieht ihr deutliche Grenzen für euch?

Philipp Knodel von App Camps: Eines der besten Dinge bei der Selbstständigkeit ist, dass man sehr flexibel sein kann. Wir können mit unseren zwei Söhnen, die ein halbes und dreieinhalb Jahre alt sind, als Familie gemeinsam sehr viel Zeit verbringen. App Camps war ja lange Zeit unser Hobby, deshalb verschmilzt Arbeit und Privates bis heute.

Es kommt oft vor, dass wir beim Frühstück über neue Ideen für App Camps sprechen. Aber weil es uns so viel Spaß macht, fühlt es sich auch nicht nach Arbeit an.

Gerade weil wir aber mit Kindern und App Camps immer viel zu tun haben, überlegen wir uns sehr genau, was wir machen und was nicht. Wir bekommen viele Anfragen und Einladungen. Da prüfen wir für uns eben immer sehr genau, was uns etwas bringt und worauf wir Lust haben. Das mussten wir auch erst lernen, mittlerweile sind wir uns darüber aber recht im Klaren.

Für-Gründer.de: Was hättet ihr vor anderthalb Jahren gerne schon über euer heutiges Unternehmen gewusst? Und wie hättet ihr euch darauf vorbereitet?

Philipp Knodel von App Camps: 

Wenn ich ehrlich bin, bin ich froh, dass ich vor anderthalb Jahren nichts wusste. Einige Dinge hätten wir sicher anders erreichen und einige Fehler vermeiden können. Aber unterm Strich waren all diese Umwege und Fehler wichtig, um zu lernen.

Für-Gründer.de: Welche Fehler würdet ihr gerne rückgängig machen und auf welche Entscheidung seid ihr besonders stolz?

Philipp Knodel von App Camps: Besonders stolz sind wir auf die Entscheidung, unser Angebot in die Schulen zu bringen. Als wir mit App Camps starteten, haben wir gemerkt, dass wir mit außerschulischen Angeboten vor allem Jugendliche erreichen, die bereits viel Förderung von den Eltern bekommen. Mädchen und Jugendliche aus bildungsfernen Familien haben wir so nur sehr schlecht erreicht. Deshalb war für uns klar: wir müssen in die Schule, denn dort kann man alle Jugendliche erreichen.

Damals hatten uns sehr viele Leute davon abgeraten, der Schulsektor sei ein schwieriger Markt und Geld verdienen könne man da auch nicht. Wir haben unseren Kurs trotzdem für Lehrkräfte entwickelt und in die Schulen gebracht. Als gemeinnützige Firma arbeiten wir nicht profitorientiert und haben gemerkt, dass es auch andere Möglichkeiten zur Finanzierung gibt.

Für-Gründer.de: Und zum Schluss der Blick in die Glaskugel: Wo wollt ihr in den nächsten 18 Monaten stehen?

Philipp Knodel von App Camps: Unser Ziel ist, dass alle Jugendlichen die Chance bekommen, den Bereich Programmieren einmal auszuprobieren. Um das zu erreichen, brauchen wir sicher noch mehr als 18 Monate. Wir wollen in den nächsten anderthalb Jahren neue Kurse und Inhalte entwickeln und das Thema auch in andere Fächer bringen – zum Beispiel Kunst, Mathematik, Physik oder Sprachunterricht.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin mit App Camps.

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Mobil bis spaßig: fünf Geschäftsideen, die ausgezeichnet sind

Im Jahr 2015 erhielten in Deutschland über 800 Start-ups eine Auszeichnung für ihre Geschäftsidee, überreicht von insgesamt 145 Gründerwettbewerben. Wir haben uns diese Start-ups näher angesehen und daraus unsere Top 50 der erfolgreichsten Preisträger gewählt. Einige davon möchten wir näher vorstellen und zeigen, was für Geschäftsideen das sind, die Preise bekommen.



Aus diesen Top 50 Start-ups des Jahres 2015 stellen wir euch in drei Teilen insgesamt 15 innovative Geschäftsideen vor. Los ging es mit Teil eins, einigen eindrucksvollen Ideen aus IT, Medizintechnik und dem Handwerk. Danach präsentierten wir unter anderem Holz mit Glaseigenschaften und Sonden aus dem 3D-Drucker. Heute haben wir mobile Marktforschung, konservierte natürliche Aromen, ein Logistik-Tool für Onlineshops, umweltfreundliche Lösungsmittel und eine Fotobox mit Cloudanbindung anzubieten.

appinio: Meinungsumfragen in Sekundenschnelle

appinio verspricht mobile Marktforschung und das schnellste Panel der Welt. Was das bedeutet? Unternehmen können ihre Meinungsumfragen von tausenden App-Nutzern, gefiltert nach spezifischen Zielgruppen, beantworten lassen. Diese erhalten für die beantworteten Fragebögen ein Guthaben. Damit das Ausfüllen der Bögen nicht langweilig wird, verbindet appinio die Meinungsumfrage mit spielerischen Elementen im Sinne des Gamification-Ansatzes.

Die App ist so gestaltet, dass man sie auch schnell mal zwischendurch beim Warten auf den Bus oder in der Mittagspause nutzen kann, um seinen Level und das Guthaben zu steigern. Letzteres kann man gegen Gutscheine oder eine Spende für den guten Zweck einlösen. Insgesamt wurden über appinio rund 60 Millionen Fragen beantwortet. Zu den Kunden gehören große Unternehmen aus der Industrie und dem Handel sowie Marketingagenturen.

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appinio ermöglicht Meinungsforschern blitzschnelle Umfragen, die per App beantwortet werden können (Bild: appinio.com)
appinio ermöglicht Meinungsforschern schnelle Umfragen per App (Bild: appinio.de)

4GENE konserviert natürliche Aromen

Aromen in Lebensmitteln und Kosmetika sind flüchtig und instabil. Durch Lagerung und Verarbeitung können diese Produkte daher einen großen Teil ihres Geruches und Geschmackes verlieren. Die Natur hat für dieses Problem eine einfache Lösung gefunden. Die flüchtigen Stoffe werden einfach an Zuckermoleküle gebunden und so haltbar gemacht. Erst durch ein Enzym oder eine Änderung der Temperatur beziehungsweise des pH-Wertes werden sie aktiviert und entfalten ihre geruchs- und geschmacksbildende Wirkung.

Basierend auf diesem Prinzip entwickelt, produziert und vermarktet das Biotechnologie-Start-up 4GENE haltbare Aromastoffe und ermöglicht es seinen Kunden, die gewünschten Duftstoffe präzise und unter kontrollierten Bedingungen einzusetzen. Während klassische Lösungen in Form von Kapseln unerwünschte Stoffe freisetzen, bleibt bei der Lösung von 4GENE nur harmloser Zucker übrig.

shipcloud: Alle Versanddienstleister aus einer Hand

Onlineshop-Betreiber, die sich nicht von einem einzigen Paketdienst abhängig machen möchten, mussten bisher mühsam jeden einzelnen Versanddienstleister in ihren Versandprozess einbinden. shipcloud vereint neun große Logistikunternehmen, darunter UPS, Hermes und die Deutsche Post, in einem System. Das hat den Vorteil, dass nur eine einzige Versandschnittstelle innerhalb des Onlineshops gepflegt werden muss. shipcloud erstellt automatisch die passenden Versandetiketten für alle unterstützten Versanddienstleister und verschickt Trackingmails an die Kunden. Das Hamburger Start-up wurde 2013 gegründet und konnte seither mehrere Auszeichnungen und Gründerpreise für sich verbuchen.

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Beste Geschäftsideen: Shipcloud vereint Post, Hermes, UPS und co in einer Schnittstelle für den Online-Shop (Bild: shipcloud.io)
shipcloud vereint Post, Hermes, UPS und Co. in einem System (Bild: shipcloud.io)

Sulfotools macht die Herstellung von Peptiden grüner

Peptide sind vielseitige chemische Verbindungen, die unter anderem in der Pharma-, Chemie- und Kosmetikindustrie Verwendung finden. Zu deren Herstellung werden jährlich Zehntausende Tonnen organischer Lösungsmittel benötigt, die Gesundheit und Umwelt belasten. Sulfotools hat unter dem Namen Clean Peptide Technology ein Produktionsverfahren für Peptide entwickelt, das ohne diese Lösungsmittel auskommt und damit deutlich umweltfreundlicher ist. Nebenbei können Anwender auch Kosten reduzieren, denn sie sparen sich darüber hinaus auch die Entsorgung der Lösungsmittel als Sondermüll. Durch die Optimierung des Produktionsprozesses sinken die Herstellungskosten laut Sulfotools um bis zu 50 Prozent.

Passbildautomat der Zukunft von tyntyn

Wie sähe ein moderner Fotoautomat aus? Er hätte auf jeden Fall einen Internetanschluss mit Anbindung zur Cloud und könnte ganz modern bewegte Bilder aufnehmen. Genau so einen hat das Start-up tyntyn (things you never thoght you need) entwickelt. Das Frankfurter Unternehmen vermietet seine Foto- und Videomodule an Veranstalter, die sie bei Events in jeder Größe einsetzen.

Die Fotoboxen werden mit verschiedenen Branding- und Hintergrundoptionen ausgestattet und können vom Konsumenten und den Gästen selbstständig genutzt und bedient werden. Das Alleinstellungsmerkmal gegenüber klassischen Automaten ist die Möglichkeit, bewegte Bilder in Form von GIFs zu speichern. Eine Greenscreen-Technologie ermöglicht den Einsatz von unterschiedlichsten Szenerien als Hintergrundbild. Je nach Wunsch können so Fotos in weihnachtlicher Stimmung, an karibischen Stränden oder mitten auf dem Broadway entstehen.

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Von außen wirkt die Box zwar unscheinbar, doch kann sie viel mehr als der klassische Passbildautomat (Bild: tyntyn.de)
Von außen wirkt die Box zwar unscheinbar, doch kann sie viel mehr, als der klassische Passbildautomat (Bild: tyntyn.de)
  • Wer selbst noch auf der Suche nach einer Geschäftsidee ist oder wissen möchte, ob die eigene Geschäftsidee das Zeug dazu hat, Preise abzuräumen, sollte einen Blick in unsere Sonderausgabe Gründerwettbewerbe in Deutschland werfen. Darin findet ihr weitere spannende Geschäftsideen und einen Leitfaden zur erfolgreichen Bewerbung bei einem Wettbewerb.

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Schutz vor Cyberattacken: 8 Tipps für eine sichere Website

Die Website ist das digitale Aushängeschild des Unternehmens. Durch sie wird man online gefunden, kann Ideen und Angebote präsentieren, Kontaktinformationen anbieten oder Produkte verkaufen. Doch neben all den Vorzügen kann eine Webpräsenz auch ein Risiko darstellen – sowohl für den Gründer als auch für die Besucher der Seite. Melanie Schweitzer vom Webhoster 1&1 zeigt in einem Gastbeitrag auf, warum man den Schutz der eigenen Website ernst nehmen sollte, und welche einfachen Vorkehrungen man treffen kann.



Ist eine Website Ziel einer Cyberattacke, kann diese durch den Angriff komplett lahmgelegt werden. In diesem Fall verlieren Sie mögliche Kunden oder Interessenten, die bis zur Behebung des Problems nicht auf Ihre Seite zugreifen können. Viel verheerender ist allerdings der Diebstahl von sensiblen Daten oder der Befall Ihrer Website mit Viren, die sich automatisch auf den PCs Ihrer Seitenbesucher installieren. All dies führt im schlimmsten Fall zu einem Vertrauensverlust von Kunden und Partnern, wenn nicht sogar zu Umsatzeinbußen oder Strafzahlungen.

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Sichere Website
Ist eine Website nicht sicher und wird gehackt, wirkt sich dies auf Ihre Kundenbeziehungen aus (Bildquelle: 1&1, © Shutterstock)

Sie fragen sich, warum gerade Ihre Internetseite gehackt werden sollte?

Webpräsenzen von kleinen und mittelständischen Unternehmen sind besonders häufig von Cyberattacken betroffen.

Angreifer nutzen aus, dass sich kleinere Firmen oftmals keinen eigenen IT-Fachmann leisten können, und ihre Systeme somit häufig nicht professionell abgesichert sind. Als Konsequenz des mangelnden Fachwissens können Schwachstellen entstehen, die Kriminellen leichtes Spiel ermöglichen.

Egal, ob Sie Ihre Website selbst betreiben oder die Verwaltung an Externe übertragen haben – wir geben Ihnen acht Tipps, die Sie einfach selbst umsetzen und somit aktiv zur Sicherheit Ihrer Website beitragen können.

1. Führen Sie einen Sicherheitscheck durch

Um herauszufinden, ob Ihre Homepage bereits mit schädlicher Software infiziert ist, empfiehlt sich ein Website-Check. Der Verband der Internetwirtschaft eco bietet unter www.initiative-s.de eine kostenlose Prüfung an. Unternehmen können nach Angabe der Internetadresse und einer gültigen E-Mail-Adresse den Check durchführen.

Wird ein Befall der Homepage festgestellt, erhält das betroffene Unternehmen per E-Mail eine Anleitung zur Beseitigung der identifizierten Schadprogramme.

Ein ähnlicher Check wird von VirusTotal angeboten. Nutzer von WordPress können auf den WordPress Security Scan zurückgreifen, der speziell für die beliebteste Webapplikation entwickelt wurde.

2. Verschlüsseln Sie Ihre Website mit SSL

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Internetadressen mit „http://“ und andere mit „https://“ beginnen? Das zusätzliche „s” steht für „secure” und weist auf eine geschützte Seite hin. Die wichtigste Möglichkeit, den Datenaustausch auf einer Homepage abzusichern, ist der Schutz durch ein SSL-Zertifikat. SSL steht für „Secure Socket Layer” und beschreibt ein Netzwerkprotokoll zur sicheren Übertragung von Daten.

Mithilfe dieser Technologie wird der Datentransfer auf einer Website verschlüsselt, sodass dieser nicht von Unbefugten mitverfolgt werden kann. Insbesondere bei der Abfrage von sensiblen Informationen wie Passwörtern, E-Mail-Adressen oder Bankdaten können Sie auf diese Weise die Privatsphäre Ihrer Seitenbesucher schützen.

Das können Sie auch stolz demonstrieren, indem Sie das Logo Ihres SSL-Anbieters auf Ihrer Website einbinden. Ganz unten auf dieser Seite unter „Geprüft von“ finden Sie beispielsweise das „Norton Secured“-Siegel, das anzeigt, dass https://www.fuer-gruender.de/ durch ein SSL-Zertifikat geschützt ist.

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Norton Secured
So kann ein Sicherheitssiegel aussehen, hier am Beispiel von Norton Secured (Bildquelle: Symantec)

3. Nutzen Sie sichere Login-Daten

Es klingt einfach und wird oft gepredigt, doch nach wie vor nutzen viele Anwender unsichere Passwörter.

So besteht das weltweit am meisten genutzte Passwort aus der simplen Zahlenabfolge „123456“.

Die wichtigsten Regeln für ein sicheres Passwort lauten:

  • Es ist in keinem Wörterbuch zu finden.
  • Es stellt keine Zahlen- oder Buchstabenkombinationen dar, die aus Wiederholungen (111aaa) oder Tastaturabfolgen (qwertz) bestehen.
  • Es ist mindestens acht Zeichen lang, darunter Sonderzeichen, Zahlen sowie Groß- und Kleinbuchstaben.
  • Für jedes Konto wird ein eigenes Passwort verwendet.

Tools wie LastPass helfen dabei, sichere Passwörter zu generieren, und diese zu verwalten. Außerdem ist es ratsam, die von Systemen standardmäßig angegebenen Benutzernamen wie „Admin“ oder „User“ zu ändern.

4. Verwenden Sie die neuesten Versionen von WordPress und Co.

Diesen Punkt können Sie getrost ignorieren, wenn Sie einen Homepage-Baukasten oder eine andere Lösung nutzen, die vollständig durch Ihren Anbieter verwaltet und aktualisiert wird. Wenn Sie Ihre Internetseite jedoch in Eigenregie betreiben, sollten Sie stets die aktuellste Version Ihres Content-Management-Systems wie WordPress, Joomla oder TYPO3 nutzen. Hierbei sollten Sie auch stets alle zugehörigen Plug-Ins und sonstige Erweiterungsmodule auf dem neusten Stand halten. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Sicherheitslücken in veralteten Versionen eine Angriffsfläche für Hacker bieten.

5. Halten Sie Browser und Programme aktuell

Nicht nur Ihre Website selbst, sondern auch lokale PC-Anwendungen können Kriminellen eine Angriffsfläche bieten. Halten Sie Ihren Browser (Mozilla Firefox, Internet Explorer, Google Chrome, etc.) stets auf dem neusten Stand, indem Sie regelmäßige Updates einspielen. Am einfachsten gelingt dies über die automatische Update-Funktion des jeweiligen Programms, die Sie in den Einstellungen finden.

6. Binden Sie Captcha-Abfragen ein

Um zu verhindern, dass Angreifer Ihre Website mit Spam überfluten, sollten Sie besonders sensible Elemente wie Kontaktformulare oder Gästebücher mit Captchas schützen. Diese kleinen Module testen, ob ein echter Mensch oder aber ein Computer versucht, Daten über die Internetseite zu übertragen. Nutzer müssen hierbei zunächst eine kleine Aufgabe lösen und das Ergebnis angeben, bevor sie einen Eintrag absenden können.

Typische Captcha-Aufgaben bestehen im Lesen von verschwommenen Zeichenabfolgen oder in der Lösung einfacher Rechenaufgaben. Diese Tests stellen für Menschen kein Problem dar, sind für Computer aber nur schwer zu bewältigen. Viele Website-Baukästen ermöglichen eine einfache Captcha-Einbindung, mit Tools wie reCapture können Sie die kleinen Module bei Bedarf auch selbst erzeugen.

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Captcha Abfrage
Captcha Abfrage mit Zeichenabfolge (Bildquelle: 1&1)

7. Schützen Sie einzelne Seiten mit Passwörtern

Viele Website-Tools bieten die Möglichkeit, einzelne Unterseiten mit individuellen Passwörtern zu schützen. Wenn Sie auf Ihrer Homepage sensible Informationen bereitstellen, die Sie nicht jedem zugänglich machen möchten, stellt der seitenbezogene Passwortschutz eine praktische Lösung dar. So können Sie beispielsweise Partnern und Zulieferern bequem Dateien oder Kontodaten bereitstellen, die nicht für Ihre Kunden bestimmt sind.

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Passwortschutz
Auch einzelne Seiten können geschützt werden (Bildquelle: 1&1)

8. Gehen Sie vorsichtig mit E-Mails um

Streng genommen bezieht sich dieser Tipp nicht auf die Website, doch auch Ihre E-Mail-Nutzung kann maßgeblich zur Anfälligkeit Ihrer Homepage beitragen.

Öffnen Sie niemals E-Mails, Links oder Anhänge von unbekannten, unseriös wirkenden Absendern. Solche Inhalte könnten Viren enthalten, die sich beim Öffnen auf Ihren PC übertragen und Angreifern Zugang zu persönlichen Daten und Systemen gewähren – und damit auch zu Ihrer Website.

Zudem können Sie Dritte daran hindern, sensible Informationen mitzulesen, indem Sie Ihre E-Mails verschlüsseln. Das Bundesministerium des Inneren stellt einen Leitfaden zur sicheren E-Mail-Kommunikation mit weiteren Tipps bereit.

Was denken Sie: Ist Ihre Website ausreichend geschützt? Wenn Sie sich unsicher sind, ist es höchste Zeit, den einen oder anderen Tipp direkt umzusetzen. Erkunden Sie sich auch bei Ihrem Website-Anbieter, welche Sicherheitsvorkehrungen er trifft und welche Maßnahmen Sie zusätzlich ergreifen sollten – Ihre Seitenbesucher werden es Ihnen danken.

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Tel Aviv meets Berlin: EXIST verbindet Start-up-Hotspots

Gründerboom, Start-up-Wunder, Mekka für junge Unternehmen – diese Begriffe fallen häufig im Kontext mit Tel Aviv. Israel bietet mitunter die meisten innovativen Start-ups im internationalen Vergleich. Da der israelische Markt aber begrenzt ist, richten sich dort angesiedelte Gründer schneller als in anderen Ländern international aus. EXIST Start-up Germany will israelische Start-ups verstärkt nach Deutschland holen. Wir stellen das Programm und zwei Start-ups, die daran teilnehmen, vor.



EXIST Start-Up Germany hat es sich zum Ziel gemacht, internationale Gründerteams mit innovativen Ideen aus der Wissenschaft in das Netzwerk der Berliner Hauptstadtregion zu integrieren. Für die Pilotphase liegt der Fokus auf Israel und die ersten Start-ups wurden bereits ausgewählt. Das Spektrum der Gründungsideen der israelischen Teams reicht dabei von Robotertechnologie über Biotechnologie bis zu Konsumentenprodukten und Finanzdienstleistungen.

Zu Besuch in Berlin: Zwei Start-ups aus Israel

Truck-E und Panza sind zwei der ausgewählten Start-ups bei EXIST Start-Up Germany: Truck-E ist eine Plattform für Spediteure, die mit einer cloudbasierten Plattform in Echtzeit die Streckenführung von LKWs schneller und effizienter macht.

Worum es bei Panza geht, erklärt David Marks aus dem Gründerteam:

Panza is a mobile App enabling small localized businesses to better compete on-line with national chains by cooperating with each other in cross-advertising through a shared consumer databases. Business owners will benefit from the economies of scale of the joint operation by targeting a large pool of known local consumers while individual consumers will be able to enjoy more benefits, discounts and offers form the participating businesses.

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Panza Team
Das Gründerteam von Panza (v.l.n.r.) David Marks, Assaf Neiger, Aviel Eliza (Foto: Panza).

Wir haben Gründer der Start-ups Truck-E und Panza gefragt, was Gründer aus Israel und Deutschland voneinander lernen können.

Für-Gründer.de: Why do you participate in a program in Germany?

Barak Fuchs, Truck-E: Germany and Israel have special relations. We were warmly received during our last visit to Berlin. Aside from that, Germany has the fourth largest economy in the world – by nominal GDP. It’s located in the heart of Europe and is a world leader in promoting sustainable economy.

Berlin offers a young, fast-growing startup ecosystem that attracts talents from all over the world.

David Marks, Panza: The EXIST program provides an ideal infrastructure, environment and guidance that will enable our team to concentrate on developing the business itself. While there will be a worldwide appeal for the Panza App, the Berlin market in particular is open to innovation and will be a good proving ground for the concept. Germany is an ideal base for easy access to all of the European market.

Für-Gründer.de: What can German startups learn from Israeli startups?

Barak Fuchs: Well, first of all, we think German startups are naturally equipped to succeed. We think that powerful traits to learn from Israelis would be „thinking big“, innovative thinking, and fast pace.

David Marks: German start-ups can benefit from working alongside the entrepreneurial corporate culture of Israeli start-ups. From a young age Israelis are encouraged to question everything. In the workplace and more specifically for start-ups, this is translated to a corporate culture of original thinking, problem solving and improvisation, focusing on “getting things done” developing unconventional methods when required. Israeli startups are characterized by their “human potential”, with a creative mentality particularly suited for the highly dynamic nature and pace of today’s innovation.

Für-Gründer.de: And Israeli startups from German startups?

Barak Fuchs: Germans are esteemed for their superb organizational and planning skills. These two are important to building strong foundations and growing a startup into a successful business.

David Marks: German companies are well known for their disciplined approach, work ethics and pursuit of perfection. Exposure to such traits can encourage Israeli start-ups to create even better products. Mutual exposure and cooperation between German and Israeli start-ups within a program like EXIST will enrich and improve the results of all participants.

Für-Gründer.de: According to your experience, what is important to know about Germany for startups from other countries?

Barak Fuchs: Before going to Germany, we think one should first try to establish connections with persons involved in the local startup ecosystem and seek their cooperation.

David Marks: At this stage we found that Germany is very open for innovation and offers guidance and assistance on successfully entering the European market.

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EXIST_Start-Up_Germany
Bundesminister Sigmar Gabriel begrüßte die israelischen Start-ups persönlich in Berlin. (Foto: CfE TU Berlin)

EXIST Start-Up Germany = Zugang zum europäischen Markt

Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Projekt und weshalb ist es wichtig für Deutschland? Wir haben mit Lisa Breford gesprochen, die seit August 2015 als Projektleiterin am Centre for Entrepreneurship der Technischen Universität Berlin tätig ist. Auch sie war kürzlich in Israel und schildert ihre Eindrücke und Erfahrungen aus der dort ansässigen Gründerszene.

Für-Gründer.de: Hallo Frau Breford, wie kam es zur Einführung des Projektes?

Lisa Breford: Die Ausgangssituation stellte sich so dar, dass mit dem German Accelerator bereits ein international orientiertes Programm für den Bereich Start-ups vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde. Im Rahmen dieses Programms erhalten deutsche Start-ups die Möglichkeit, den amerikanischen Markt zu erkunden. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, ob man diesen Prozess nicht auch in umgekehrter Ausrichtung fördern könnte, um innovative Gründungsideen aus dem Ausland auf den deutschen und europäischen Markt zu holen.

Um diese Idee zu testen, wurde mit EXIST Start-Up Germany ein Pilotprojekt im Rahmen des EXIST-Programms gestartet. Das EXIST-Gründerstipendium und der EXIST-Forschungstransfer stehen grundsätzlich allen Gründerinnen und Gründern mit einem Hochschulabschluss offen, egal wo sie diesen erworben haben. Wichtig ist nur, dass eine Gründung in Deutschland vorbereitet wird und ein Wissens- und Technologietransfer gewährleistet ist.

  • Zum Hintergrund: Das EXIST-Programm des BMWi fördert seit 2007 Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland, um sie in der Vorgründungsphase innovativer Technologiegründungen zu unterstützen.

Für-Gründer.de: Warum eigentlich Israel?

Lisa Breford: Zum einen ist der Rufs Israels im Hinblick auf sein Start-up-Ökosystem schon fast legendär, nicht umsonst wird das Land auch als Start-up Nation bezeichnet. Israel führt regelmäßig die internationalen Rankings an. Allerdings ist der israelische Markt begrenzt, was dazu führt, dass sich israelische Start-ups schon früh international ausrichten müssen.  Dies geschieht überwiegend mit einem Fokus auf den amerikanischen Markt. Hier möchte das Projekt EXIST Start-Up Germany den deutschen und europäischen Markt als attraktive Alternative und Ergänzung aufzeigen, mit nur einer Stunde Zeitverschiebung und einer sehr viel kürzeren Distanz zu Israel.

Für-Gründer.de: Sie waren kürzlich selbst in Israel. Wie stellt sich die israelische Gründerszene dar? Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt?

Lisa Breford:

Beeindruckt hat mich vor allem das Tempo, das die israelischen Gründerinnen und Gründer an den Tag legen, wenn es um die Umsetzung ihrer Ideen geht. Zudem sind sie extrem gut untereinander vernetzt und gehen ihr Vorhaben mit viel Selbstbewusstsein an. Hier können deutsche Teams noch einiges dazulernen.

Ein anderer Punkt ist, dass viele israelische Gründerinnen und Gründer sehr früh den Umgang mit hoch entwickelter Software erlernen und so häufig über eine ausgeprägte Expertise in diesem Gebiet verfügen.

Für-Gründer.de: Konnten Sie auch einen Eindruck davon gewinnen, wie die deutsche Gründerszene dort wahrgenommen wird?

Lisa Breford: Insgesamt gewinnt die deutsche Gründerszene für israelische Gründerinnen und Gründer immer mehr an Bedeutung. Im Mittelpunkt steht dabei ganz klar Berlin, das durch die ausgezeichneten Standortfaktoren eine große Anziehungskraft ausübt. Zudem hat sich die Stadt in den letzten Jahren immer mehr zu einem Start-up-Hub entwickelt, dies zeigt sich zum Beispiel im stetig wachsenden Investitionskapital.

Auch israelische Coworking Spaces eröffnen in Berlin eigene Standorte. Zum Bekanntheitsgrad Deutschlands im Allgemeinen und der deutschen Gründerszene im Speziellen haben sicherlich auch die vielen Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in 2015 einen weiteren Teil beigetragen.

Für-Gründer.de: Was kann die deutsche Gründerwelt noch von Israels Gründern lernen und umgekehrt?

Lisa Breford: Wie bereits erwähnt gehen israelische Gründerinnen und Gründer sehr zielgerichtet und offensiv an die Verwirklichung ihrer Projektideen. Hiervon könnten sicherlich auch deutsche Gründerinnen und Gründer profitieren, indem sie sich mehr zutrauen und mehr wagen.

In diesem Zusammenhang spielt sicherlich auch die Kultur des Scheiterns in Israel eine Rolle: Auch wenn eine Gründung letztendlich nicht erfolgreich verläuft, wird dies dennoch als eine wertvolle Erfahrung angesehen und nicht negativ bewertet.

Auf der anderen Seite gehen deutsche Gründerinnen und Gründer sehr überlegt und geplant an ihr Vorhaben heran, was auch für israelische Start-ups in einigen Situationen sehr hilfreich sein könnte: innezuhalten, einen Schritt zurück zu machen und alles noch einmal im Ganzen zu betrachten. Insgesamt haben unsere Erfahrungen im Centre for Entrepreneurship der TU gezeigt, dass die Zusammenarbeit in internationalen Teams für alle Beteiligten immer ein großer Gewinn ist: man stärkt die interkulturellen Kompetenzen, profitiert von unterschiedlichen Erfahrungsschätzen und kann auf Netzwerken in mehreren Ländern aufbauen.

EXIST Start-Up Germany: So geht es weiter

Inzwischen hat jedes der ausgewählten Teams einen Mentor an einer der Partneruniversitäten in Berlin und Potsdam. Dieser Mentor wird das jeweilige Gründungsvorhaben inhaltlich begleiten. Gerade arbeitet jedes der Teams an der Fertigstellung des EXIST-Antrags und wird hierbei von dem Gründungsservice an der jeweiligen Partneruniversität unterstützt. Im Sommer erfolgt dann die Abgabe der EXIST-Anträge. Wenn diese Anträge genehmigt werden, werden die Teams im September 2016 in Berlin begrüßt.

Über EXIST Start-Up Germany

  • Mit dem Besuchsprogramm von EXIST Start-Up Germany sollen internationale Gründerteams bei der Suche nach deutschen Mitgründern sowie später bei der Antragsstellung im EXIST-Programm des BMWi bestmöglich unterstützt werden. Projektpartner in der Metropolregion Berlin sind die Technische Universität Berlin (Projektleitung), die Humboldt Universität, die Freie Universität Berlin, die Universität der Künste sowie die Universität Potsdam. In Israel selbst wird das Projekt von Partnern vor Ort unterstützt. Dazu gehört neben StarTAU, dem Entrepreneurship Centre der Tel Aviv University, auch die Initiative BETATEC der Deutsch-Israelischen Außenhandelskammer. Das Programm wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Mehr über EXIST erfahren

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Tödlich für die Investorensuche: Passivität, Arroganz und Unwissenheit

Start-ups auf der Suche nach dem richtigen Investor machen häufig Fehler, die einfach zu vermeiden sind. Christian Strebe vom Investforum Startup-Service zeigt auf, wie die Investorensuche erfolgreich wird, welche Fehler zu vermeiden sind und gibt abschließend Tipps, wie man jeden Investor verschreckt.



  • Tipp: Start-ups, die ihr Können vor Investoren unter Beweis stellen wollen, sollten am 22. September den Investforum Pitch-Day in Magdeburg nutzen. Interessierte Start-ups können sich ab sofort online bis zum 31. Juli mit einem aussagekräftigen Onepager bewerben.

Für-Gründer.de: Hallo Christian, fallen wir direkt mit der Tür ins Haus – was machen Start-ups deiner Erfahrung  nach häufig falsch, wenn es um die Investorensuche geht?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Zum einen gehen viele Start-ups planlos auf Investorensuche. Sie wissen zwar, dass sie Kapital benötigen, machen sich aber keine Gedanken darüber, welche Investoren zu ihnen passen und wie sie das Geld verwenden wollen.

Zum anderen machen viele Start-ups ihre Hausaufgaben nicht. Sie informieren sich weder über die Branchen, in denen ein Investor investiert, noch über sein Portfolio.

Oft wird ein schlechtes Pitch Deck oder ein unausgereifter Businessplan per E-Mail ohne Vorankündigung oder Vorabgespräch an einen unpassenden Investor versendet. Die Erfolgsaussichten sind dann eher gering.

Ein weiterer Fehler ist die Passivität von Start-ups. Wenn ein erster Kontakt erfolgt ist und ein Investor Interesse zeigt, erwartet er zeitnah fundierte Unterlagen wie einen Businessplan und ein Finanzkonzept. Diese sind aber in vielen Fällen noch nicht vorhanden. Wenn die Gründer dann nicht aktiv sind und liefern oder erst nach Monaten wieder von sich hören lassen, ist die Tür geschlossen.

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Den passenden Investor für sein Unternehmen zu finden will gelernt sein. Christian Strebe weiß wie!
Bei der Suche des richtigen Investors sollten Gründer genau hinsehen, ob dieser zum Start-up passt

Für-Gründer.de: Welche Fragen sollte sich ein Start-up hingegen grundlegend zu Beginn der Suche nach einem Investor stellen?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Die drei grundlegenden Fragen, die jeder Gründer für sich klären muss, sind:

  • Welcher Investor passt am besten zu mir?
  • Was bin ich bereit Investoren zu bieten?
  • Wie viel Kapital benötige ich wofür und wann?

Egal ob Business Angel oder Venture Capital-Geber – jeder Kapitalgeber möchte wissen, wie das Start-up profitabel werden will und wofür das Geld zielführend eingesetzt werden soll. Zudem wird Geld nicht aus Nächstenliebe investiert. Die Gründer müssen sich bewusst sein, dass sie Anteile abgeben und einen weiteren Partner im Unternehmen haben, der seine Interessen durchsetzen möchte.

Für-Gründer.de: Nicht jeder Investor ist für jede Unternehmensphase geeignet – wie kann man grundlegend zwischen den verschiedenen Möglichkeiten wie beispielsweise Inkubator, Business Angel und VC abgrenzen?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: 

Idealerweise durchläuft ein Start-up diese drei Stationen in genau dieser Reihenfolgen.

In einem branchennahen Inkubator hat das Start-up die Möglichkeit schnell und effizient das Geschäftsmodell zu validieren und je nach Erfolg und Feedback anzupassen. Nach dem Ende dieser Phase sollte das Geschäftsmodell stehen und ein Prototyp vom Produkt oder der Dienstleistung existieren. Um dann den Markteintritt vorzubereiten beziehungsweise mit Kapital zu begleiten eignet sich ein Angel-Investment. Der Business Angel unterstützt das Start-up zudem durch Know-how und sein Netzwerk und sollte vor allem dabei helfen, Unternehmensstrukturen und Prozesse mit aufzubauen.

Sind der Markteintritt vollzogen, erste Umsätze vorhanden und weiteres Risikokapital notwendig, ist es an der Zeit VC-Geber anzusprechen. Damit soll das Geschäftsmodell skaliert werden und das Unternehmen sowie Umsätze schnell wachsen. Aus unserer Erfahrung haben wir in Deutschland ein Defizit im Bereich Frühphasen und Business Angel-Investment. Inkubatoren und Accelerator gibt es immer mehr. Auch finanzstarke VCs, die in funktionierende sowie erprobte Start-ups investieren, sind vorhanden.

Ein Problem ist es jedoch überschaubares Kapital zwischen 20.000 und 200.000 Euro zu akquirieren, um die ersten Schritte gehen zu können.

Für-Gründer.de: Wer nicht gerade Serial Entrepreneur ist, verfügt in der Regel in seinem Netzwerk noch nicht über direkten Kontakt zu Investoren. Wie beziehungsweise wo startet man also die Suche?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Start-ups sollten sich über Medien wie Für-Gründer.de und durch eigene Recherchen über Investoren, deren Konditionen und Portfolio informieren. Zudem gibt es in ganz Deutschland Events und Wettbewerbe für Start-ups, auf denen Investoren zu finden sind. Überall existieren Unterstützungsangebote für Gründer, sei es über die Hochschulen oder Kammern. Das sind gute Anlaufstellen, um sich zu informieren und gegebenenfalls diese Netzwerke zu nutzen.

Für-Gründer.de: Ein bekanntes Pitching-Event, das du durchführst, ist der Investforum Pitch-Day, was können Start-ups dort erwarten?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Seit 2009 bieten wir mit dem Investforum Pitch-Day eine außergewöhnliche Plattform für die Kapitalakquise. Das Event zählt zu den bedeutendsten Matchingveranstaltungen für Beteiligungskapital in Mitteldeutschland und bietet innovativen Gründungsprojekten, Start-ups und Wachstumsunternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftskonzepte vor einem Publikum bestehend aus Investoren, Unternehmern und Experten zu präsentieren.

Tagsüber sind nur Start-ups und Investoren vor Ort. Neben einem Pitch gibt es eine Start-up-Corner. Hier hat jedes Unternehmen einen eigenen Messestand, an dem es Gespräche mit Investoren führen kann. Als Highlight vergeben wir unseren mit 2.000 Euro dotierten Preis „Das goldgelbe Einhorn“ an das überzeugendste Start-up. Der Preisträger wird vorab durch die Investoren ermittelt.

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Bis zum 31. Juli können sich Start-ups noch für den Pitch-Day in Magdeburg bewerben. (Quelle: Investforum)
Bis zum 31. Juli können sich Start-ups noch für den Pitch-Day in Magdeburg bewerben. (Bild: Investforum)

Für-Gründer.de: Wie können interessierte Start-ups teilnehmen?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Ab sofort können sich Start-ups für eine Teilnahme online bewerben. Deadline ist der 31. Juli. Bis dahin müssen die Unternehmen online einen aussagekräftigen Onepager ausfüllen. Aus allen Bewerbern werden dann 25 Start-ups ausgewählt. Die Bewerbung sowie die spätere Teilnahme am Pitch-Day ist kostenlos und wird durch das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Für-Gründer.de: Was sind deine wichtigsten Tipps, damit Gründer bei einem kurzen Pitch begeistern?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Viele Gründer unterschätzen den Stellenwert des Pitches. Dieser dient dazu, bei Investoren Interesse zu wecken und sollte die wichtigsten Fragen zum Team, der Idee, dem Geschäfts- und Preismodell sowie dem Finanzierungsplan und Kapitalbedarf klären.

Das Pitch Deck muss visuell ansprechend sein und sollte die verbalen Ausführungen des Gründers unterstützen. Der Fokus muss aber auf dem Gründer liegen. Er muss sprachlich überzeugen und sein Unternehmen verkaufen. Es muss ihm gelingen, ein noch so kompliziertes Geschäftsmodell oder Produkt einfach darzustellen.

Für-Gründer.de: Wenn der erste Eindruck überzeugt hat, wie geht es dann weiter bei der Investorensuche? Und wo liegen häufig Stolpersteine?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Die Gründer müssen liefern! Start-ups müssen Investoren das Gefühl geben, dass sie ein verlässlicher Geschäftspartner sind, der Deadlines und Absprachen einhält und einen kontinuierlichen Kommunikationsfluss aufrechterhält.

Das schlimmste ist Passivität. Wenn ein Investor auf ein Start-up aufmerksam geworden ist, möchte er schnell mehr wissen.

Ein fundierter Business- und Finanzplan werden gefordert und vertiefende Gespräche finden statt. Im Idealfall folgt zeitnah ein Termsheet. Viele Gründer denken, dass sie es damit geschafft haben, aber dann beginnen erst die eigentlichen Verhandlungen. Zudem müssen die Gründer ehrlich sein und offen kommunizieren, auch wenn sie bestimmte Prozesse oder Forderungen nicht auf Anhieb verstehen.

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Investforum 2015, Händelhalle Halle
Vom Investforum 2015 in der Händel Halle (Foto: Investforum)

Für-Gründer.de: Welche Leistungen bietet der Investforum Startup-Service konkret für Start-ups, die auf der Suche nach einer Finanzierung sind?

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: Wir richten uns mit dem Investforum Start-up-Service an innovative Gründungen, die wir auf ihrem Weg zum erfolgreichen Unternehmen begleiten. Neben Coachings bieten wir verschiedene Matchingformate wie den Pitch-Day an, um die Start-ups mit den richtigen Ansprechpartnern in Kontakt zu bringen.

Dabei verstehen wir uns als Bindeglied zwischen Start-ups und Investoren sowie Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Zielgruppen erhalten Investoren Zugang zu Start-ups und Unternehmen lernen Innovationen kennen und sichern sich damit Wettbewerbsvorteile.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: deine fünf Hinweise, mit denen man garantiert jeden Investor abschreckt:

Christian Strebe vom Investforum Startup-Service: 

  • Schlechter Businessplan beziehungsweise schlechtes Pitch Deck
  • Passivität und Unzuverlässigkeit
  • Arroganz und Beratungsresistenz
  • Größenwahnsinn
  • Unwissenheit über Markt, Wettbewerb und Investor

Für-Gründer.de: Lieber Christian, vielen Dank für das Interview und wir freuen uns auf interessante Start-ups beim Investforum Pitch-Day.

  • Eine Bewerbung für den Investforum Pitch-Day ist bis zum 31. Juli 2016 online mit einem Onepager möglich: zum Investforum Pitch-Day

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Europas Top 100 Gründerinnen, die man kennen sollte

Die Geschäftsidee der Tech-Schmiede Genymobile, das PR-Tool von Prowly und der Designer-Markplatz von Crowdyhouse sind sehr unterschiedlich – und haben doch eine Gemeinsamkeit. Sie alle wurden von Gründerinnen umgesetzt. Diese und 97 weitere Gründerinnen aus ganz Europa werden im neuesten The Hundert-Magazin vorgestellt. Wir verlosen 10 Printexemplare.



Die aktuelle The Hundert-Ausgabe steht unter dem Motto „Female Startup Founders Europe“. Insgesamt wurden 100 Gründerinnen versammelt, die man kennen sollte. Darunter befinden sich sowohl Erstgründerinnen als auch Serienunternehmerinnen und Quereinsteigerinnen. Die Gründerinnen-Porträts spiegeln das vielfältige Gründungsgeschehen in Europa wider und sollen auch andere Frauen dazu ermutigen, ein Unternehmen zu gründen. Wir stellen euch unsere Auswahl vor.

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The Hundert Female European Startup Founders
Das 8. Heft stellt 100 Frauen vor, die erfolgreich ihr eigenes Unternehmen gegründet haben (Bild: The Hundert)

Wer auch die übrigen 97 Gründerinnen kennenlernen möchte, sollte sich das vollständige PDF herunterladen oder – noch besser – eine Printausgabe organisieren. Wie man eine Printexemplare von The Hundert gewinnen kann, erfahrt ihr unten.

Genymobile aus Frankreich: Android-Apps für Unternehmen

Was haben Facebook, LinkedIn, Twitter, Microsoft, Yelp, Samsung, Evernote, eBay und Spotify gemeinsam? Zusammen mit über 10.000 anderen Unternehmen vertrauen sie auf das Angebot von Genymobile, eine Technologie-Schmiede für Android-Anwendungen. Das Pariser Start-up wurde von Angélique Zettor mitgegründet und ist das Ergebnis ihrer Beobachtung im Jahr 2011, dass Android noch nicht auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten war.

Heute tüfteln über 60 Mitarbeiter an neuen IT-Lösungen, die unter anderem auch bei Twitter und Uber zum Einsatz kommen. Besonders stolz ist Zettor auf den Zusammenhalt im Team. Die kreativsten Ansätze seien aus der Zusammenarbeit von freundschaftlich agierenden Mitarbeitern entstanden.

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Angelique Zettor von Genymobile
Angelique Zettor von Genymobile (Foto: Genymobile)

Prowly aus Polen: Storytelling-Tool für PRler

Da mit jedem Misserfolg neue Erkenntnisse einhergehen, hatte Tech-Gründerin Joanna Drabent nie Angst vorm Scheitern. Diese Zuversicht hat sie ihrem Vater zu verdanken, der ihr mit diesem Rat die Angst vor dem Versagen nahm. Die Warschauerin begann ihre Gründerkarriere mit einer eigenen PR-Agentur. In diesem Business bemerkte sie, dass sie ein Tool, wie sie es später selbst entwickeln würde, gut gebrauchen könnte.

Prowly ist ein CRM-System für PR-Profis, mit dem sie ihre Pressearbeit effektiver gestalten, steuern und messen. Das heute große Marken wie IKEA und Spotify das Tool nutzen, verdankt Drabent sicherlich auch ihrem privaten Umfeld und befreundeten PR-Profis, die die Storytelling-Software in der Anfangsphase auf Herz und Nieren prüften und wertvolles Feedback zur Weiterentwicklung gaben.

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Joanna Drabent von Prowly
Joanna Drabent von Prowly (Foto: Filip Klimaszewski)

Crowdyhouse aus den Niederlanden: Marktplatz für Designer

Die Amsterdamerin Suzan Claesen, Mitgründern von Crowdyhouse, kommt aus einer kreativen Unternehmerfamilie, wie sie selbst erzählt. Das habe Einfluss auf ihren Werdegang genommen. Da die Eltern in der Möbelindustrie tätig sind, war es wohl ein logischer Schluss, dass auch Claesen mit dem Bau eigener Möbel anfing und sie in ihrem Wohnzimmer ausstellte.

Teil des Kreativprozesses ist auch, Möbelmessen zu besuchen und andere Designer zu entdecken. Nur leider stellt die Niederländerin fest, dass jene Designer außer den Messen kaum andere Plattform haben, um sich zu präsentieren. Ihre Idee, kreative und geschäftliche Aspekte eines Designers besser zu verbinden und ihnen eine virtuelle Marktplatz zur Verfügung zu stellen, war der Grundstein für Crowdyhouse.

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Suzan Claesen von Crowdyhouse
Suzan Claesen von Crowdyhouse (Foto: Crowdyhouse)

Verlosung: ein Printexemplar des The Hundert-Magazins gewinnen

  • Zwar kann man die neueste Ausgabe sowie die vorangegangenen Ausgaben kostenlose herunterladen, aber das hochwertige Magazin in den eigenen Händen halten zu können, ist noch schöner. Deshalb verlosen wir zehn Printausgaben von The Hundert: Female Startup Founders Europe. Dafür genügt eine E-Mail an info@fuer-gruender.de bis zum 27. Mai mit der Betreffzeile „The Hundert-Verlosung“, in der ihr uns euren Namen und die Adresse mitteilt. Aus allen Einsendungen ziehen wir zehn Gewinner. Viel Glück.

Weitere The Hundert-Ausgaben

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Macher oder Memme – hast du das Zeug zum Gründer?

Die Existenzgründung ist für viele Menschen ein Traum. Doch was ist, wenn daraus ein Albtraum wird, weil Kunden ihre Rechnungen nicht zahlen, Lieferanten Schwierigkeiten machen oder Wettbewerber den Markt erobern? Kann man dann noch ruhig schlafen oder bereut man den Schritt in die Selbstständigkeit? Wie man herausfindet, aus welchem Holz man geschnitzt ist, ist Thema der aktuellen Internethandel-Titelstory.



Keine Frage, wer sich selbstständig machen möchte, sollte von Anfang an jede Entscheidung gründlich bedenken und mit Überzeugung treffen. Das kann den Erfolg in der Zukunft maßgeblich beeinflussen. Die wichtigste Entscheidung am Anfang – noch vor der Erstellung eines Businessplans oder der Entwicklung einer Geschäftsidee – ist die Feststellung, ob man das Gründergen in sich trägt. Also noch bevor man den Schritt wagt und sich für die Gründung eines eigenen Unternehmens entscheidet, sollte man herausfinden, ob man ein Unternehmertyp ist – oder ob man doch lieber eine Karriere als Angestellter anstrebt.

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Die Selbstständigkeit kann je nach Art der Vorbereitung und Ausführung Lebens(alp-)traum werden. (Quelle: Internethandel)
In der aktuellen Internethandel-Ausgabe geht es darum herauszufinden, ob man ein geeigneter Gründer ist. (Bild: Internethandel Magazin o5/2016)

Mut zur Ehrlichkeit: Selbstüberschätzung eingestehen

Die Selbstständigkeit bringt viele traumhafte Begleiterscheinungen mit sich. Dazu zählen neben viel Unabhängigkeit und Freiheit, dem Ausleben der eigenen Kreativität und der eigenen Bestimmung von Arbeitsbedingungen auch das soziale Ansehen als Selbstständiger. Dem gegenüber stehe die Nachteile: Neben dem finanziellen Risiko, der hohen Verantwortung und der teils persönlichen Haftung ist auch der erhöhte Stress kein Argument für die Gründung.

Aber viele Menschen ignorieren die Nachteile einfach, was sich später rächen kann. Um die größten Fehler zu vermeiden, sind die Überprüfung verschiedener Gründerqualitäten und die Evaluation des Zeitpunktes der Gründung außerordentlich wichtig. Es ist allerdings nicht leicht, sich selbst, seine Fähigkeiten und den richtigen Zeitpunkt korrekt einzuschätzen. Ohne Anleitung zur Kriterienüberprüfung verliert man schnell den Überblick.

Die aktuelle Ausgabe des Internethandel Magazins hilft bei der Beantwortung von entscheidenden Fragen. Angehende Gründer bekommen einen Leitfaden darüber an die Hand, wie man vor der Anmeldung des Unternehmens den gravierenden Fehler vermeidet, die Gründung übereifrig zu vollziehen, ohne sich intensiv Gedanken zu machen. Besonders seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen, hat große Priorität. Doch wie soll man sich einem solchen Test unterziehen? Welche Kriterien sind dafür entscheidend?

Leser der aktuellen Ausgabe des Internethandel Magazins „Paradies oder Albtraum“ erfahren mit gebündelten Informationen, Tipps und Tricks sowie etlichen Ratschlägen, wie sie den Fallstricken der Selbstständigkeit entgehen können. Die Internethandel-Redaktion spielt jedes Szenario, das angehende Gründer bedenken sollten, mit den Lesern durch, um sie vor den größten Fehlern zu bewahren.

Mehr Themen der Ausgabe „Paradies oder Albtraum“

Die weiteren Themen der Ausgabe sind die richtige Einschätzung von Chancen und Risiken inklusive Tipps, die richtige Strategie, um herauszufinden, ob sie ein Unternehmertyp sind und fünf Strategien zum dauerhaften Linkaufbau über Backlinks. Des Weiteren erfahren Sie mehr über den Werdegang der erfolgreichen Gründer von 99chairs.

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Selbsttest Steuererklärung: Wer hat auch schon so gelitten?

Der 31. Mai bedeutet für Unternehmer: Abgabe der Steuererklärung. Vielen Selbstständigen graut es vor diesem Datum. Spaß macht es verständlicherweise den wenigsten, sich damit auseinanderzusetzen. Da wundert es nicht, dass viele Existenzgründer den vermeintlich sorgenfreien Weg wählen und ihre Steuererklärung in die Hand des Steuerberaters geben – so wie wir es auch bei Für-Gründer.de tun. Doch kann man die Steuererklärung nicht auch selbst machen? Unser Teammitglied Alexander war vor seiner Zeit bei Für-Gründer.de selbstständig und hat die verschiedenen (Leidens-)Wege zur Steuererklärung probiert. Erfolg und Misserfolg schildert er heute.



2012: Steuererklärung in Eigenregie

Im Jahr 2012 überkam mich die grandiose Idee, ein Internet-Start-up zu gründen. Gesagt, getan – ich kündigte mein Angestelltenverhältnis und wagte den Schritt in Start-up-Szene mit ihren Höhen und Tiefen.

Zu Beginn waren die Umsätze natürlich gering, die anfallenden Kosten entsprechend hoch. Um nicht gleich im ersten Jahr aufgrund von Liquiditätsengpässen zu scheitern, entschied ich mich bei der Erstellung der Steuererklärung ganz selbstbewusst für die günstigste und damit meiner schwäbischen Herkunft entsprechenden Variante: Ich machte sie selbst. Schließlich hatte ich BWL studiert und mein Buchhaltungsseminar erfolgreich, wenn auch nur mit Note „ausreichend“, abgeschlossen. Was konnte schon groß schief gehen?

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3 Wege zur Steuererklärung
Schon so manchen Gründer hat die Erstellung der Steuererklärung zur Verzweiflung gebracht

Kostengünstig, dafür zeitintensiv und schlecht für die Work-Life-Balance

Im Kalender rückte der Tag der Abgabefrist für die Steuererklärung unaufhaltsam näher. Ungeachtet dessen kam ich kurz vor Toresschluss am 30. Mai 2013 erstmals auf die Idee, mich intensiver mit Begrifflichkeiten wie Einnahmenüberschussrechnung, Elster und der Anlage EÜR zu beschäftigen. Panik erfasste mich plötzlich. Umfang und Komplexität der Steuererklärung hatte ich eindeutig unterschätzt. Nach einer Flasche Wein und einem kleinlauten Anruf beim Finanzamt am nächsten Tag, atmete ich erleichtert auf, als mir eine Fristverlängerung bis zum 30. September zugestanden wurde.

Die Monate verstrichen und Ende September, genauer gesagt drei Tage vor Abgabefrist, wagte ich einen zweiten Versuch: Ich installierte Elster und setzte mich an die Anlage EÜR. Die Belege hatte ich im Vorjahr bereits mehr oder weniger sorgfältig in eine Excel-Datei übertragen, da ich zur monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet gewesen war. Nach anfänglichem Optimismus verzog sich mein selbstbewusstes Start-up-Grinsen bei der näheren Auseinandersetzung mit der Anlage EÜR zu einem düsteren Schmollen über die augenscheinliche Behördenwillkür und die schier unüberwindbaren Bürokratiehürden für junge Menschen, die schließlich etwas bewegen wollen. Innovativ sein und Steuererklärung passten einfach nicht zueinander.

Begriffe wie „AfA“, „geringwertige Wirtschaftsgüter“ oder „häusliches Arbeitszimmer“ schwirrten durch meinen Kopf und hörten erst damit auf, nachdem ich mir mein drittes Glas Gin Tonic gegönnt hatte.

In den beiden darauffolgenden Tagen kam ich nicht daran vorbei, mich intensiver mit der Materie der Buchhaltung, Einkommensteuer und Einnahmenüberschussrechnung auseinanderzusetzen. Und wider Erwarten war ich plötzlich im Flow – und das ganz ohne Alkohol. Alles ergab irgendwie Sinn. Adrenalin schoss durch meinen Körper und das Gefühl, sich selbst der eigenen Angst, aka Steuererklärung, gestellt zu haben, erfüllte mich in diesem Moment sogar mit ein wenig Stolz.

Nach drei schweißtreibenden Tagen voller Höhen und Tiefen hatte ich nun ohne zusätzliche Steuerberatungskosten meine Steuererklärung abgegeben. Die Erleichterung, die ich in diesem Moment verspürte, war unbeschreiblich.

  • Benötigte Zeit: zunächst ein erfolgloser Anlauf, danach drei Tage
  • Kosten: 0 Euro
  • Stressfaktor: hoch, bekämpft mit einer Flasche Wein und 3 Gläsern Gin Tonic

Ob ich es wieder machen würde? Wahrscheinlich nicht.

2013: Steuererklärung mit der Buchhaltungssoftware

Nach dem Desaster des Vorjahres lag die Sache für mich im nächsten Jahr klar auf der Hand: Du nimmst dir einen Steuerberater oder nutzt ein Buchhaltungsprogramm. Als weiterhin sparsamer Schwabe entschied ich mich für die Nutzung einer bekannten Buchhaltungssoftware XHSNX (Name von der Redaktion geändert) und wickelte bereits während des Geschäftsjahres meine Buchungssätze und die Umsatzsteuervoranmeldung darüber ab.

Nachdem ich bei der Buchhaltung festgestellte hatte, dass „Soll“ nichts mit Plankennzahlen und „Haben“ nichts mit meinem aktuellen Kontostand zu tun hat, ging das Buchen von Geschäftsvorfällen recht leicht von der Hand. Nur die Auswahl des korrekten Kontos stellte mich oft vor die Qual der Wahl. Im Zweifel entschied eben die Münze.

Bezahlbar und nervenaufreibend zugleich

Als im Mai 2014 die Frist zur Abgabe der Steuererklärung, wie jedes Jahr überraschend, näher kam, setzte ich mich an den Laptop und machte mich an meinen Jahresabschluss. Hatte ich mich im Jahr zuvor noch mit komplexen Begrifflichkeiten des Steuerwesens auseinandersetzen müssen, war die Erstellung der Steuererklärung mit der Buchhaltungssoftware mehr oder weniger per Knopfdruck für 100 Euro möglich. Da hatte sich die im Jahresverlauf verzweifelte Suche nach dem richtigen Buchungskonto doch noch gelohnt!

Nach dem Klick auf „Steuererklärung per Elster übertragen“ folgte jedoch Ernüchterung: „Ein Fehler ist aufgetreten“.

Statt meines Feierabendbiers musste ich mich nun doch noch mit einer fehlerhaften Software herumschlagen. Ich klickte auf „Okay“ und die Software stürzte ab. Nach einem Neustart waren alle meine Buchungen des vergangenen Jahres verschwunden und ich wurde darum gebeten, mein Konto neu einzurichten. Das Herz rutschte mir in die Hose, böse Erinnerungen an das Vorjahr wurden wach.

Doch kein Problem dachte ich. Einfach den Support anrufen. Nach einer Stunde in der Warteschleife und weiteren 30 Minuten emotionaler Diskussion mit der armen Dame am anderen Ende der Leitung hatte ich glücklicherweise meine Buchungen wieder zurück und schickte die Steuererklärung ab. Glück gehabt!

  • Benötigte Zeit: ein Abend bei unterjähriger Buchung der Geschäftsvorfälle
  • Kosten: ca. 100 Euro für die Software
  • Stressfaktor: kurzzeitiger Herzstillstand, abreagieren in der Supporthotline,  ein Bier und eines zur Belohnung

Ob ich es wieder machen würde? Wahrscheinlich nicht.

2014: Steuererklärung mit dem Steuerberater

Trotz des BWL-Studiums und der mittlerweile zwei erfolgreich abgegebenen Steuererklärungen entschied ich mich in meinem dritten Jahr der Selbstständigkeit, in den sauren Apfel zu beißen: Ich überließ die Steuererklärung einem Steuerberater. Und nicht nur das, ich übergab diesem sogar die verantwortungsvolle Aufgabe der monatlichen Buchführung. Lieber tief in die Tasche greifen, als in jungen Jahren an einem durch die eigene Inkompetenz oder fehlerhafte Buchhaltungssoftware verursachten Herzinfarkt das Zeitliche zu segnen. So dachte ich zumindest.

Eine Begegnung der besonderen Art

Mein Vater empfahl mir Dr. Gelbert (Name von der Redaktion geändert) als geeigneten Steuerberater, der ihm seit über 35 Jahre gute Dienste leistete. Ich lernte Herr Dr. Gelbert kennen und befand ihn für kompetent. Auch wenn er mit seinem langen, weißen Bart Gandalf aus Herr der Ringe ähnelte, vertraute ich in sein Fachwissen. Schließlich hatte er rein optisch jahrhundertelange Erfahrung.

Erste Bedenken kamen mir, als sich herausstellte, dass der gute Mann von mir erwartete, dass ich meine sämtlichen Belege jeden Monat bei einem persönlichen Besuch überbringe.

Ob auch eingescannt per E-Mail gehen würde, fragte ich. Nein, von diesem neumodischen Zeug würde er nichts halten. Nun gut. Aber per Post ist in Ordnung? Persönlich wäre ihm lieber, dann könne man noch eine Tasse Tee gemeinsam trinken.

Nachdem ich ihm klar machte, dass ich für ein unglaublich wichtiges Start-up arbeitete, mit dem ich die Welt verändern wolle, und keine Zeit für Teekränzchen mit Onkel Gandalf haben werde, zuckte er grummelnd mit den Schultern und erlaubte mir zumindest den Postweg.

Als das Jahr um war und die Steuererklärung anstand, konnte ich mich tatsächlich das erste Mal entspannt zurücklehnen. Dr. Gelbert alias Onkel Gandalf, wie ich ihn seitdem immer liebevoll nannte, erledigte seine Arbeit gut und hielt mich aus allem raus. Selbst Rückfragen gab es kaum. Einzig nach Erhalt der über 1.000 Euro hohen Rechnung musste ich mir einen Schnaps gönnen, da mein Unternehmensverlust nun um weitere 10 % angestiegen war.

  • Benötigte Zeit: halber Tag, unterjährig Versand der Buchungsunterlagen
  • Kosten: > 1.000 Euro
  • Stressfaktor: ein Schnaps

Ob ich es wieder machen würde? Wahrscheinlich schon.

Drei Jahre, drei unterschiedliche Erfahrungen

Nach drei Jahren des Experimentierens kann ich eines mit Gewissheit sagen: Die Steuererklärung macht keinen Spaß. Egal wie man sie erstellt. Doch man kann es sich auch unnötig schwer machen.

Für Selbstständige mit etwas Budget empfiehlt sich tatsächlich der Gang zum Steuerberater. Gründer mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und wenigen Geschäftsvorfällen können sich auch selbst an ihre Steuererklärung wagen – insbesondere dann, wenn aufgrund des niedrigen Umsatzes noch keine Anlage EÜR ausgefüllt werden muss. Ansonsten empfiehlt sich auf jeden Fall die Nutzung einer professionellen Buchhaltungssoftware (hier haben wir Buchhaltungssoftware im Vergleich zusammengestellt).

Egal, für welchen Weg man sich letztlich entscheidet – eines sollte man bei der Erstellung der eigenen Steuererklärung möglichst immer mitbringen: Geduld und eine Flasche Wein.

Der Beitrag Selbsttest Steuererklärung: Wer hat auch schon so gelitten? erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.

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