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Preise an IT- und Hightech-Start-ups zu vergeben

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IT- und Hightech-Start-ups aus Karlsruhe und drum herum aufgepasst: das CyberForum sucht die nächsten CyberChampions. Zu gewinnen gibt es neben viel Aufmerksamkeit Preise im Gesamtwert von 17.000 Euro. Wir erklären, was ein Start-up mit Gewinnchancen mitbringen sollte.

Das Unternehmernetzwerk CyberForum prämiert mit dem CyberChampions Award Start-ups, Jungunternehmer und Unternehmen mit aussichtsreichen Geschäftsideen aus dem IT- und Hightech-Bereich, die sich in der erweiterten Technologieregion Karlsruhe niedergelassen haben. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von 17.000 Euro. Dabei stehen nicht einfach nur die Kennzahlen und Profite der Start-ups im Vordergrund, wie Wettbewerbsleiterin Corinna Jahn vom CyberForum betont:

Beim CyberChampions Award geht es nicht nur um das Marktpotenzial eines Geschäftsmodells, vielmehr suchen wir besondere Gründerpersönlichkeiten, die Neues wagen und leidenschaftlich daran arbeiten, ihre Idee zum Fliegen zu bringen.

Der Stellenwert des Preises ist bundesweit unumstritten. Der Sieg beim Award gilt nicht nur als Indikator für ein vielversprechendes Unternehmen, sondern weist auch auf den Innovationsgrad der Idee hin. Dies ist anhand der Sieger der vergangenen Jahre erkennbar, wie Corinna Jahn weiter erzählt:

Der CyberChampions Award gilt in der IT- und Gründerszene als eine Art Gütesiegel. Der Preis kann jungen Unternehmen gerade in der Startphase helfen, ihren Bekanntheitsgrad über die Region hinaus zu steigern. Einige unserer Preisträger der vergangenen Jahre zählen heute zu den Marktführern in ihrer Branche oder konnten durch technische Innovationen auf sich aufmerksam machen, wie die BrandMaker GmbH, Blue Yonder GmbH und die e-volo GmbH.

Wer darf beim CyberChampions Award mitmachen?

Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen aus der regionalen IT- und Hightech-Branche Karlsruhes. Dabei können sich Gründer in zwei Kategorien bewerben:

  • Zum einen werden unter dem Stichwort NewComer junge Start-ups gesucht, die bereits erste Umsätze vorweisen können, nicht länger als zwei Jahre am Markt sind und ein hohes Entwicklungspotenzial bieten.
  • Zum anderen können sich in der Kategorie BestConcept Teams bewerben, die noch nicht gegründet haben, aber ein überzeugendes Geschäftskonzept vorweisen können.
  • Unabhängig davon können die Teilnehmer zusätzlich den INIT Innovationspreis 2015/2016 gewinnen. Dieser wird vom gleichnamigen Unternehmen gestiftet.

Die Preisgelder des CyberChampions Awards teilen sich wie folgt auf:

  • BestConcept: 2.500 Euro (1. Platz) und 1.000 Euro (2. Platz) für die besten ausgearbeiteten Businesskonzepte
  • NewComer: 2.500 Euro plus Beratungsgutschein im Wert von 5.000 (1. Platz) und 1.000 Euro (2. Platz) für die besten Geschäftsideen in der Start-up-Phase
  • Sonderpreis: 5.000 Euro

Wie kann man sich beim CyberChampions Award bewerben?

Interessierte Start-ups und angehende Gründer können sich auf der Website des Wettbewerbs bewerben. Die vielversprechendsten Teams werden zum Pitch eingeladen und können dort ihre Geschäftsmodelle vor der Jury präsentieren.

Darauf folgend können sich die ausgewählten Finalisten am 12. November im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der IHK Karlsruhe vor einem breiten Publikum präsentieren und dabei Kontakte zu Vertretern aus Wirtschaft und Politik knüpfen. Des Weiteren erhalten alle Finalisten hilfreiches Feedback von der Jury des Awards, einen eigenen Image-Kurzfilm sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an einem kostenlosen Präsentations-Workshop.

Rückblick auf die Gewinner des Vorjahres

Die CyberChampions 2014 sind:

  • Papershift in der Kategorie „BestConcept”: Cloudlösung für Personal- und Dienstleistung
  • ViGEM in der Kategorie „NewComer”: Hochleistungs-Messgeräte für die Automobilindustrie
  • 300MICRONS erhielt den INIT Innovationspreis: folienbasierte Produkte für 3D-Zellkulturen zur Anwendung in der Kosmetik und Pharmazie
Die CyberChampions letztes Jahr konnten sich über viel Anerkennung ihrer Ideen freuen. (Foto: Cyberforum)

Die CyberChampions 2014 konnten sich über die Anerkennung ihrer Ideen freuen (Foto: CyberForum)

CyberChampions Award: das Wichtigste in Kürze

  • Bewerbungsschluss: 4. September 2015
    Zielgruppe? Start-ups aus der IT- und Hightech-Branche in der erweiterten Region Karlsruhe
    Bewerbung: online auf der Website
    Preise: im Gesamtwert von über 17.000 Euro

Weitere Gründer- und Businessplanwettbewerbe

In Deutschland finden jährlich über 140 Gründer- und Businessplanwettbewerbe statt. Einen Überblick hierzu gibt unsere Publikation, die wir Anfang 2015 veröffentlicht haben – zur Publikation. Zudem geben wir zahlreiche Bewerbungstipps für die Wettbewerbe und leisten Hilfestellung bei der Erstellung des Businessplans.

  • Noch mehr spannende Gründertermine und Events, um neue Partner, Investoren und andere Gründer zu treffen, stellen wir in unserem Kalender vor.

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Franchise: erfolgreich gründen mit Konzept

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Die Existenzgründung per Franchise liegt im Trend. 2014 setzte die Franchisewirtschaft über 74 Mrd. Euro um, 2004 waren es noch 28 Mrd. Euro. Rund 1.000 Systeme stehen zur Wahl. Doch wie verläuft der Weg zum erfolgreichen Franchisenehmer? Was sind die Voraussetzungen und wie ist die richtige Vorgehensweise? In unserer Publikation „Gründen mit Konzept – Erfolgreich selbstständig mit Franchise” erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie per Franchise gründen. Der neue Franchise-Leitfaden steht ab sofort zum kostenfreien Download für Sie bereit.

Viele Arbeitnehmer sind unzufrieden mit ihrem Angestelltendasein. Der Wunsch, sein eigener Herr zu sein, lässt sich in Gesprächen mit Freunden und Bekannten häufig erahnen – den wirklichen Schritt in die Selbstständigkeit wagen jedoch sehr wenige. Oft fehlt es an Mut oder das Risiko wird als zu groß eingeschätzt. Der Weg in die Selbstständigkeit beginnt mit einer Idee. Doch wie wird aus der ersten Idee auch eine Geschäftsidee, die wirtschaftlich tragfähig ist? Und was ist, wenn mir die zündende Idee einfach nicht einfallen will? Muss man dann den Traum vom eigenen Unternehmen begraben? Geht es nach Torben L. Brodersen vom Deutschen Franchise-Verband, lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar „Nein”:

Mittels Franchising haben Gründungsinteressierte die Möglichkeit, sich auch ohne eigene Geschäftsidee den Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen.

Und so haben viele Menschen als Franchisenehmer in den letzten Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Aus 45.000 Franchisenehmern im Jahr 2004 sind bis zum Jahr 2014 knapp 73.000 Franchisenehmer geworden, die über 540.000 Mitarbeiter beschäftigten.

Beim Franchising übernimmt man als selbstständiger Unternehmer ein erprobtes Geschäftskonzept eines bereits am Markt etablierten Unternehmens – dem des Franchisegebers.

So kann man als Franchisenehmer von dem bereits vorhandenen und bekannten Markenauftritt des Franchisesystems sowie den gesammelten Erfahrungen und dem Know-how des Franchisegebers profitieren. Und dies zahlt sich für Gründer aus. So zeigt eine Studie des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation, dass Franchisegründer seltener scheitern als Gründer, die sich mit ihrer eigenen Idee selbstständig machen.

So funktioniert Franchising

Heute erschienen: der Franchise-Leitfaden von Für-Gründer.de

Der Leitfaden zur Gründung per Franchise von Für-Gründer.de

Wir haben den Trend der Franchisegründung zum Anlass genommen und einen Leitfaden erstellt, der interessierte Gründer begleitet: von der Wahl des richtigen Franchisesystems über die Finanzierung bis hin zur Unterschrift auf dem Franchisevertrag.

Auch wenn bei der Gründung per Franchise schon eine Menge Vorarbeit durch den Franchisegeber geleistet wurde, sollten Franchisenehmer die Gründungsvorbereitung ebenso sorgfältig angehen, wie Gründer, die mit ihrer eigenen Idee starten. Schließlich ist der ausgearbeitete Businessplan für die Finanzierung durch die Bank ebenfalls unentbehrlich. In der Publikation gehen wir u.a. auf folgende Fragen rund um Franchising aus Sicht eines Franchisenehmers ein:

  • Zahlen, Daten und Fakten zur Franchisewirtschaft in Deutschland
  • Die Entscheidung: Gründung per Franchise oder mit eigener Geschäftsidee
  • So funktioniert Franchising
  • Das passende Franchisesystem finden
  • 10 Schritte zum Franchisenehmer
  • Die Finanzierung der Franchisegründung sicherstellen
  • Tipps zum Franchisevertrag
  • So geht es nach Vertragsabschluss weiter

Experten geben Tipps für Franchisenehmer

Im Rahmen dieses Leitfadens haben wir mit Experten aus der Franchisebranche zu unterschiedlichen Themen gesprochen. So unterstreicht das Franchise-Beratungsunternehmen FranNet, dass Franchising insbesondere auch für Quereinsteiger geeignet ist:

Gute Franchisesysteme eröffnen durch ihre umfangreichen Ausbildungskonzepte berufserfahrenen Quereinsteigern neue Chancen.

Die GRENKE Bank, eine deutschlandweit tätige Online-Bank mit Spezialisierung auf Förderkredite für Gründer, erklärt in ihrem Fachbeitrag, warum die Chancen auf einen Kredit bei einer Franchisegründung hoch sind:

Die Erfolgschancen für die Genehmigung eines Kredits für den Gründer steigen, weil bei der Vorbereitung umfassendes Know-how aus vorherigen Fällen eingebracht wird.

Weitere Expertenbeiträge behandeln rechtliche Themen beim Franchising (BridgehouseLaw Germany) sowie die weitere Vorgehensweise nach Abschluss eines Franchisevertrags (SYNCON International Franchise Consultants). Außerdem benennen die Fachleute von NetCurator im Interview die wichtigsten Eigenschaften eines Franchisegründers und klären auf, worauf Franchisegeber bei der Wahl ihrer Partner achten. Lesen Sie jetzt alle unsere Expertenbeiträge in unserem Franchise-Leitfaden.

Zehn Franchisesysteme stellen sich exklusiv vor

Um Ihnen den Einstieg bei der Wahl des geeigneten Franchisegebers zu erleichtern, stellen sich zehn Franchisesysteme in der Publikation vor. Hierzu gehören Joey’s Pizza als Hauptpartner der Publikation sowie bspw. Bodystreet im Fitnessbereich, die Schülerhilfe in der Bildungsbranche oder VOM FASS im Einzelhandel. Zudem kommt für jedes System ein Franchisepartner zu Wort und gibt Tipps für interessierte Franchisnehmer, wie bspw. Anita Kotulyák vom Franchisesystem WAX IN THE CITY:

Vor der Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, ist ein gut durchdachter Geschäftsplan ein Muss und man sollte den Partner, die Marke und das Geschäftskonzept unter die Lupe nehmen.

Die ausführlichen Profile können Sie auf den Seiten 15 bis 25 in unserer Franchise-Publikation nachlesen.

Frachising auch für Ihren Weg in die Selbstständigkeit?

Bei der Gründung per Franchise gibt man zweifelsohne einige unternehmerische Freiheiten auf. Gleichzeitig profitiert man von den Vorteilen, die einem der Systempartner liefert, wie DFV-Geschäftsführer Torben L. Brodersen in seinem Grußwort zu unserer Publikation ausführt:

Der Franchisenehmer ist nicht allein, sondern profitiert vom ersten Tag an vom Franchisenetzwerk. Franchisenehmer und -geber teilen sich die Arbeit und schaffen somit gemeinsame Synergien.

Bei der bestehenden Systemvielfalt ist es notwendig, genau zu prüfen, welcher „Franchise-Familie” man sich anschließt. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Publikation ein guter Leitfaden für die Gründungsvorbereitung ist und wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit.

Der Franchise-Leitfaden von Für-Gründer.de

Die neue Publikation von Für-Gründer.de rund um das Thema Franchise: per Klick zum Download

Aufgedeckt: zehn Irrtümer zum Businessplan

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Seit einiger Zeit wird in der Gründerwelt intensiv die Frage diskutiert, ob ein Businessplan noch zeitgemäß sei. Wir haben dazu jüngst für das Portal t3n einen Gastbeitrag geschrieben und zehn Gründe aufgelistet, warum ein Businessplan für Gründer und Start-ups aus unserer Sicht weiterhin sinnvoll ist. Erwartungsgemäß gab es dafür nicht nur Zustimmung. Dies nehmen wir zum Anlass, heute mit zehn Irrtümern zum Businessplan zu brechen. Den Link zum Artikel auf t3n gibt es am Ende des Beitrags.

Natürlich werden jetzt einige sagen, als Betreiber einer Website rund um das Thema Existenzgründung muss man den Businessplan verteidigen. Doch wir sprechen vor allem auch aus eigener Erfahrung. Obwohl wir unsere Gründung vor rund fünf Jahren mit einem umfangreichen BWL-Hintergrund angehen konnten, haben wir einen 40-seitigen Businessplan geschrieben. Und ja, wir sind im ersten Jahr grandios an unseren Planzahlen vorbeigeschrammt. Daraus haben wir unsere Lehren gezogen und lagen in den vergangenen Jahren bei der Zielerreichung stets besser. Insofern sind wir überzeugte Verfechter eines detaillierten Geschäftsplans.

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Lohnt sich der Businessplan?

Irrtum #1: Ich muss sofort mit dem Businessplan starten

Wenn Sie sich mit dem Thema Gründung auseinandersetzen, steht natürlich nicht direkt ein vollständiger Businessplan an. Es gibt schlankere Tools, um Ihre Idee näher zu beleuchten, zu schärfen und zu prüfen. Dazu zählt das Business Model Canvas oder ein Grobkonzept des Businessplans, das wir Ihnen mit einer Gliederung hier vorstellen.

Irrtum #2: Man schreibt den Businessplan nur für die Bank

Man schreibt den Businessplan in erster Linie zunächst für sich. Wir haben keine Bankenfinanzierung in Anspruch genommen und trotzdem einen Businessplan erstellt. Für viele Gründer sind Themen wie Marktanalyse, Rechtsform, Standortwahl, Marketing oder Gewinn- und Verlustrechnung komplettes Neuland, das sie erst betreten, wenn sie sich mit dem Thema Selbstständigkeit auseinandersetzen. Umso wichtiger ist es, diese Aspekte im Detail durchzuarbeiten. Hinzu kommt, dass Banken und Investoren selbstverständlich nach dem Businessplan fragen werden, wenn Sie Kapital benötigen.

Irrtum #3: Die Zahlen im Businessplan sind ohnehin nur ein Blick in die Glaskugel

Keine Frage, kaum ein Gründer erreicht die Zahlen, die er im Finanzplan angenommen hat. Warum also der Aufwand? Ihr Finanzplan gibt ihnen grundsätzlich Auskunft darüber, ob Ihr Vorhaben wirtschaftlich tragfähig ist. Dafür haben Sie gewisse Annahmen in der Planung getroffen. So wie wir, werden viele Gründer dann häufig von der Realität eingeholt. Dann geht es nicht darum, frustriert die Flinte ins Korn zu werfen, sondern zu analysieren. Was sind die Ursachen für die Abweichungen? Doch diese Analysen kann man nur vornehmen, wenn man die Istwerte mit den Sollwerten vergleichen kann. Und genau das ist der Grund, warum man zu Beginn so umfangreich plant.

Neben den konkreten Zahlen steht auch die Frage im Mittelpunkt, welcher Trend sich erkennen lässt. Die meisten Unternehmen wachsen langsamer als ursprünglich angenommen. Und wenn Sie Ihren Break-Even erst nach 18 statt nach 12 Monaten erreichen, ist dies auch nicht problematisch, solange Sie nachvollziehen können, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. Wir haben in der ersten Zeit nach der Gründung unsere Finanzplanung im Wochenrhythmus abgeglichen. Wenn man ruhigeres Fahrwasser erreicht hat, kann man auch monatsweise analysieren.

Irrtum #4: Der Businessplan verschwindet nach der Gründung in der Schublade

Lästige Pflichtübung erfüllt, Businessplan abgehakt und in die Schublade gepackt – jetzt wird gegründet. Dafür wäre die Arbeit allerdings tatsächlich zu schade gewesen. Um zu wissen, ob Ihr Unternehmen auf Kurs ist, sollten Sie einerseits regelmäßig Ihren Finanzplan prüfen. Andererseits gehören auch Ziele und Strategie immer wieder auf den Prüfstein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie jeden Monat eine Drehung um 180 Grad vornehmen. Aber Einflussfaktoren wie neue Wettbewerber, regulatorische Vorgaben, neue Trends und sich bietende Chancen gehören kontinuierlich auf den Schirm jedes Unternehmers. In welchem Zeitabstand dies geschieht, hängt von Ihrem Unternehmen ab. Wir führen bspw. jährlich eine Strategieklausur über zwei bis drei Tage durch.

Irrtum #5: Der Businessplan hindert mich, schnell in den Markt zu gehen

Der Businessplan erfordert Zeit. Aber gut geplant ist halb gewonnen. Und in welchen Markt wollen Sie eigentlich genau? Kennen Sie Ihre Zielgruppe bereits so genau? Leider schätzen Gründer ihren Zielmarkt oft falsch ein. Dies möglichst zu verhindern, ist Gegenstand der umfangreichen Marktanalyse im Businessplan. Zu empfehlen ist hierbei auch eine eigene Marktforschung.  So erhalten Sie als Gründer schon in einem sehr frühen Stadium direkt Feedback von Ihrer Zielgruppe oder erkennen, dass Sie Ihren Zielkunden ggf. neu bestimmen müssen.

Irrtum #6: Ich habe doch keine Wettbewerber, wozu also einen Businessplan?

Gerade wenn Gründer dieser Auffassung sind, tut ein Businessplan gut. So wird man nach der Recherche zum Markt und Wettbewerb schnell feststellen, dass man doch nicht so alleine ist, wie gedacht. Dies erfordert dann aber eine gute Positionierung im Vergleich zum Wettbewerb, wofür Sie unser Positionierungstool nutzen können.

Irrtum #7: Für normale Gründer mag der Businessplan geeignet sein, für echte Innovationen aber nicht

Gerade dann, wenn man sich auf bisher unbekanntes Terrain vorwagt, kommt der Planung aus unserer Sicht eine noch größere Bedeutung zu. Es ist selten so, dass der Markt nur auf ein neues Produkt  gewartet hat und es damit zum Selbstläufer wird.

Irrtum #8: Der Businessplan engt unnötig ein

Gerade Start-ups verstehen sich als schnell, flexibel und dynamisch. Papier auf der anderen Seite, so ein Sprichwort, ist geduldig. Wie löst man also diesen Widerspruch auf? Indem man ihn nicht als Widerspruch begreift. Auch wenn Start-ups in der Lage sind, auf Marktchancen schnell zu reagieren, heißt dies nicht, dass Ziele und Strategie in wöchentlichen Meetings über Bord geworfen werden sollten. Hierbei ist die Gefahr groß, statt des geplanten Schritts nach vorne zwei Schritte zurückzumachen. Und um sich nicht zu verzetteln, ist es hilfreich, einen regelmäßigen Blick in den Businessplan zu werfen.

Diesen Prozess haben auch wir durchgemacht. Man entdeckt als Unternehmer schnell neue Dinge, die man machen kann. Doch ebenso wichtig ist die Lektion, dass man eben nicht alles auf einmal machen kann. Es ist nicht der Businessplan, der uns als Unternehmer einengt, sondern die Ressourcen, die wir zu Verfügung haben. Das zwingt uns jedoch, uns zu fokussieren und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Irrtum #9: Pivot first: ich probiere und lerne einfach aus meinen Fehlern

Diese Art zu lernen, ist sicherlich der teuerste Weg. Und aus unserer Sicht riskiert man, den gleichen Fehler auch mehrfach zu machen. Ein Pivot sollte nur auf der Basis gründlicher Analyse gemacht werden, sonst verfällt man schnell in puren Aktivismus (siehe Irrtum #9).

Irrtum #10: Ok, Banken wollen einen Businessplan, aber Investoren lesen diesen doch nicht

An dieser Stelle greifen wir auf den Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften zurück, der sich „als Stimme und Gesicht” der Beteiligungsbranche versteht. Auf seiner Website nimmt er ausführlich Stellung zum Zweck und Aufbau eines Businessplans. Zusätzlich werden die häufigsten Gründe aufgelistet, warum ein Investor nicht in ein Start-up investiert. Die Top-4 sind:

  • Produkt bzw. Dienstleistung existiert bereits in eindrucksvoller Präsenz im anvisierten Markt
  • Break-even nur sehr langfristig realisierbar
  • Utopische Annahme zur Umsatz-/Ergebnisentwicklung
  • Ohne erkennbaren langfristigen Kundennutzen

In Summe sind dies somit Punkte, die im Businessplan aufbereitet werden. Dies gilt auch für den Punkt, der bei den Investoren als Grund ganz oben steht, wenn Sie ein Vorhaben weiterverfolgen: ein klar nachvollziehbarer Kundennutzen. Der Businessplan ist in der Regel nicht der erste Kontaktpunkt zum Investor. Hier stehen ein guter Pitch, die Executive Summary oder eine übersichtliche Präsentation im Mittelpunkt. Aber dann geht es an die Details – und die stehen wo?

Auf geht’s zum Businessplan

Bei der Erstellung des Businessplans gibt es auf Für-Gründer.de eine Reihe an praktischen Hilfsmitteln. Wir stellen Ihnen einerseits in unserer Businessplan-Vorlage die Struktur vor und erläutern Kapitel für Kapitel die zentralen Inhalte. Andererseits haben wir Tools erstellt, die Ihnen bspw. bei der Preisfindung, dem Marketingbudget und natürlich beim Finanzplan eine Menge Arbeit abnehmen.

Per Klick auf die nachfolgende Grafik gelangen Sie dann zu einer Infografik, die zehn wichtige Punkte für den Businessplan auflistet.

Businessplan_Teaser_Infografik

Infografik: 10 Punkte für den Businessplan

Personal einstellen – Worauf muss ich achten?

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Irgendwann kommt der Tag, wo man als Existenzgründer alleine nicht mehr weiter kommt und sich Entlastung durch Mitarbeiter herbeisehnt. Was man bei der Einstellung von neuem Personal beachten sollte, erklärt der Experte für Arbeitsrecht Sandeep Chhatwal im Interview.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Chhatwal, welches sind die häufigsten Fragen in arbeitsrechtlichen Belangen, die Gründer mit Ihnen diskutieren – und unterscheiden sich die Themen eigentlich von denen der Großkonzerne?

Sandeep Chhatwal: Die häufigsten Fragen von Gründern betreffen die verschiedenen Möglichkeiten und Formen in der Vertragsgestaltung von Angestelltenverträgen. Großkonzerne hingegen beschäftigen sich eher mit Fragen zum Tarifvertragsrecht und zu Betriebsvereinbarungen, das heißt den Verträgen zwischen Arbeitgebern und Betriebsräten.

Für-Gründer.de: Für ein junges Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern gelten andere arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen als bei größeren Unternehmen. Wo liegen die wesentlichen Unterschiede?

Sandeep Chhatwal: Der wesentliche Unterschied zwischen kleinen Unternehmen und großen Unternehmen liegt im Geltungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Der allgemeine Kündigungsschutz greift gem. § 23 Abs. 1 Satz 3 KSchG bei Betrieben und Verwaltungen mit mehr als 10 Beschäftigten. Bei der Zahl der Beschäftigten sind Auszubildende ausgenommen und Teilzeitbeschäftigte werden nur anteilig abhängig von den Stunden pro Woche mit einem Faktor berechnet.

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Sandeep Chhatwal, Rechtsanwalt für Arbeitsrecht

Für-Gründer.de: Ein Gründer möchte seinen ersten Mitarbeiter einstellen. Was raten Sie ihm, worauf muss er besonders achten?

Sandeep Chhatwal: Zunächst sollte sich ein Gründer Gedanken über die arbeitsvertragliche Ausgestaltung des Beschäftigungsverhältnisses mit dem Mitarbeiter machen. Dies ist abhängig davon wie viel Stunden und über welchen Zeitraum ein Mitarbeiter benötigt wird. In Betracht kommen grob gesagt geringfügige Beschäftigungen, wie der Mini- und Midijob, Teil- und Vollzeitbeschäftigungen befristet oder unbefristet.

Grundsätzlich ist ein Arbeitsvertrag formfrei, trotzdem sollte zur Beweiserleichterung und zur Vermeidung von Missverständnissen die Schriftform gewählt werden.

Ein Arbeitsvertrag sollte u.a. Regelungen zu dem Tätigkeitsbereich, Beginn und Dauer des Arbeitsverhältnisses, Probezeit, Höhe der Arbeitsvergütung, Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch und Kündigungsfristen enthalten.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind die Lohn- und die Lohnnebenkosten bedeutend. Zu den Lohnnebenkosten zählen u. a. die Sozialversicherungsbeiträge, die Beiträge zur Berufsgenossenschaft und gegebenenfalls die Gebühren für den Steuerberater zur Erstellung der Lohnabrechnungen.

Für-Gründer.de: Freie Mitarbeiter reduzieren das finanzielle Risiko für Gründer. Allerdings besteht die Gefahr, dass diese Mitarbeiter in eine Scheinselbstständigkeit rutschen. Wie gilt es, das zu verhindern?

Sandeep Chhatwal: Wird durch eine der zuständigen Behörden, dem Deutschen Rentenversicherung Bund, von einem Arbeitsgericht, den Sozialversicherungen wie Krankenkassen oder vom Finanzamt Scheinselbstständigkeit nachgewiesen, hat dies in der Regel negative rechtliche und finanzielle Konsequenzen für den Auftraggeber.

Der Auftraggeber hat die Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung sowie Lohnsteuer- und Umsatzsteuernachzahlungen rückwirkend bis zu vier Jahre zu leisten. Für den Fall, dass der Auftragnehmer nicht als Unternehmer eingestuft wird, ist die ausgewiesene Umsatzsteuer auf seinen Rechnungen unwirksam, sodass die Vorsteuerbeträge für die jeweiligen Kalenderjahre berichtigt werden und zurückzuzahlen sind.

Es wird im Einzelfall geprüft, ob eine Scheinselbstständigkeit vorliegt und je mehr Anhaltspunkte einer Festanstellung vorliegen, desto wahrscheinlicher wird eine Prüfung zum Ergebnis einer Scheinselbstständigkeit kommen.

Die entscheidenden Kriterien für die Prüfung einer Scheinselbstständigkeit sind:

  • Uneingeschränkte Verpflichtung, allen Weisungen des Auftraggebers Folge zu leisten.
  • Verpflichtung, bestimmte Arbeitszeiten einzuhalten.
  • Verpflichtung, dem Auftraggeber regelmäßig in kurzen Abständen detaillierte Berichte zukommen zu lassen.
  • Verpflichtung, in den Räumen des Auftraggebers oder an von ihm bestimmten Orten zu arbeiten.
  • Verpflichtung, bestimmte Hard- und Software zu benutzen, sofern damit insbesondere Kontrollmöglichkeiten des Auftraggebers verbunden sind.

Demgegenüber trägt ein Selbstständiger das unternehmerische Risiko in vollem Umfang selbst und kann seine Arbeitszeit frei gestalten.

Die Vertragsgestaltung zwischen dem Auftraggeber und dem freien Mitarbeiter sind dabei ein wesentliches Element zur Vermeidung einer Scheinselbstständigkeit. Die unternehmerische Entscheidungsfreiheit und damit das unternehmerische Risiko des freien Mitarbeiters sollte nicht eingeschränkt werden. Der freie Mitarbeiter sollte gegenüber dem Auftraggeber nicht weisungsgebunden sein.

Vonseiten des Auftraggebers kann es deshalb sinnvoll sein, eine Informationspflicht zu vereinbaren, die den freien Mitarbeiter verpflichtet, regelmäßig Auskunft über seine selbstständige Versicherung und seine weiteren Aufträge und Kunden zu erteilen.

Für-Gründer.de: Junge Unternehmen stellen auch gerne günstige Praktikanten ein. Welche rechtlichen Fallstricke gibt es hier zu beachten und gilt für diese auch der Mindestlohn?

Sandeep Chhatwal: Grundsätzlich empfehle ich, auch für einen Praktikanten einen schriftlichen Vertrag bzw. eine Praktikumsvereinbarung aufzusetzen. Schülerpraktikanten und Studenten, die ein Praktikum im Rahmen ihres Studiums absolvieren müssen, haben im Regelfall keinen Anspruch auf Vergütung. Zudem entfallen in der Regel die Sozialversicherungsbeiträge, unabhängig von der Höhe des Entgelts.

Andere Praktikanten, also auch Studenten, die ein Praktikum außerhalb eines Pflichtpraktikums absolvieren, haben laut §17 und §26 Berufsbildungsgesetz (BBiG) Anspruch auf eine angemessene Vergütung. Der seit dem 01.01.2015 geltende Mindestlohn von 8,50 Euro greift hingegen erst bei einer Praktikumsdauer von mehr als drei Monaten. Übersteigt die Vergütung zudem 450 Euro, sind zusätzlich Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen.

Für-Gründer.de: Der neue Mitarbeiter ist eingestellt – bei welchen Behörden muss der Mitarbeiter angemeldet werden und was sollte man dabei beachten?

Sandeep Chhatwal: Der Arbeitgeber hat die Pflicht, jeden einzelnen angestellten Beschäftigten ordnungsgemäß zu melden, ansonsten drohen Strafen und Bußgelder. Der Arbeitgeber besitzt bei einer ordnungsgemäßen Einstellung eine Betriebsnummer, die er bei der Agentur für Arbeit beantragt. Für den gesamten Komplex der Sozialversicherungsbeiträge hat der Arbeitgeber daraufhin die Pflicht, den neuen Mitarbeiter bei der zuständigen Berufsgenossenschaft für die Anmeldung zur Unfall- und bei der zuständigen Krankenversicherung zur Kranken- und Pflegeversicherung anzumelden. Bei der Krankenkasse sind darüber hinaus regelmäßig Statusmeldungen zu machen.

In der Lebensmittelbranche oder im Bereich der Gastronomie ist der Arbeitgeber verpflichtet, seine Beschäftigten regelmäßig amtsärztlich untersuchen zu lassen und entsprechend beim Gesundheitsamt der gesetzlichen Vorgaben zu belehren. Für die Lohnsteuer kommt zwar der Arbeitnehmer auf, doch ist die Überweisung durch den Arbeitgeber zu leisten, dementsprechend ist das Finanzamt der Ansprechpartner. Der Arbeitnehmer hat hingegen die Pflicht dem Arbeitgeber die notwendigen und korrekten Dokumente, meist in Kopie, zur Verfügung zu stellen. Darunter fallen der Sozialversicherungsausweis und ein Nachweis der Krankenkassenzugehörigkeit.

Für-Gründer.de: Gründern fehlt es oft an finanziellen Mitteln – über eine Mitarbeiterbeteiligung lassen sich niedrige Löhne kompensieren und die Mitarbeiter gleichzeitig motivieren. Welche Möglichkeiten gibt es hierzu?

Sandeep Chhatwal: Zunächst muss unterschieden werden, um welche Form der Mitarbeiterbeteiligung es sich handelt. Bei einer Kapitalbeteiligung sind die Mitarbeiter Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft, besitzen also Aktien oder Unternehmensanteile an einer AG oder GmbH. In diesem Fall haben die Mitarbeiter nicht nur ein Recht auf Gewinnbeteiligung, sondern sind gleichzeitig auch Gesellschafter des Unternehmens, was mit Stimmrechten in der Gesellschafterversammlung verbunden ist.

Im Gegensatz dazu besitzen Mitarbeiter bei einer Mitarbeiter-Erfolgsbeteiligung keine Stimmrechte. Ihre Vergütung setzt sich aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Der variable Anteil, also die Erfolgsbeteiligung, orientiert sich an vorher festgelegten Unternehmenskennzahlen und kann vielfältig ausgestaltet werden. Denkbar sind Vergütungsmodelle, die sich zum Beispiel am Unternehmensumsatz oder -gewinn orientieren. Aber auch eine Mitarbeiterbeurteilung durch einen oder mehrere Vorgesetzte kann die Höhe des variablen Gehalts festlegen. Selbstverständlich können Kapital- und Erfolgsbeteiligungsmodelle auch kombiniert werden.

Für-Gründer.de: Ein Mitarbeiter passt einfach nicht ins Team. Was raten sie Gründern, wie sie im Rahmen des Arbeitsrechts mit einer solchen Situation umgehen sollten?

Sandeep Chhatwal: Zunächst empfehle ich Arbeitgebern, das Gespräch mit dem Mitarbeiter zu suchen. Oft lassen sich hier schon wesentliche Unstimmigkeiten klären und beilegen oder man einigt sich im Ergebnis auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine Einigung nicht zu erzielen, bleibt als letztes Mittel die Kündigung. Es empfiehlt sich hierbei von einem Anwalt beraten zu lassen, da die Erfolgsaussichten im Einzelfall zu prüfen sind.

Für-Gründer.de: Ein ehemaliger Mitarbeiter ist mit der Kündigung nicht einverstanden und versucht, diese gerichtlich anzufechten. Wie kann sich ein Gründer hiervor rechtlich und finanziell absichern?

Sandeep Chhatwal:

Zur Absicherung von rechtlichen und finanziellen Risiken von juristischen Auseinandersetzungen bietet sich für ein Unternehmen eine Rechtsschutzversicherung an. Diese deckt im Regelfall die Rechtsanwaltsgebühren, Gerichtskosten, Zeugengelder und Sachverständigenhonorare ab.

Für-Gründer.de: Herr Chhatwal, Ihre Rechtsanwaltskanzlei unterstützt Gründer bei rechtlichen Fragen – bei welchen Arbeitsrechtsthemen empfehlen Sie einem Gründer, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen?

Sandeep Chhatwal: Ich berate und unterstütze Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei der Vertragsgestaltung und der Erstellung von Arbeitsverträgen sowie der Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Zusätzlich vertrete ich diese gerichtlich und außergerichtlich bei arbeitsrechtlichen Problematiken.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

Fuer-Gruender.de Siegel

Der Rechtsanwalt Sandeep Chhatwal ist im Netzwerk auf Für-Gründer.de vertreten und unterstützt Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Erfahren Sie mehr über Sandeep Chhatwal im Profil der Dienstleister- und Beraterbörse.

Kontakt

  • RSC-Rechtsanwaltskanzlei Sandeep Chhatwal
    Rechts- & Unternehmensberatung
    Legal & Business Affairs
    Venloer Straße 2
    50672 Köln
    Tel: +49 (0)221 – 9 52 65 85
    E-Mail: sc@rsc-legal.de
    Website: www.rsc-legal.de

Nachfolge beim Weingut Walch: es bleibt in der Familie

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Bis 2018 werden laut Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn für etwa 135.000 Unternehmen Nachfolger gesucht. In rund der Hälfte der Fälle wird die Unternehmensnachfolge dabei familienintern geregelt. Julia Walch, Tochter und Nachfolgerin von Starwinzerin Elena Walch, erzählt davon, wie es für sie und ihre Schwester Karoline Walch war, die Verantwortung für das Familienunternehmen zu übernehmen.

Für-Gründer.de: Hallo Frau Walch, in der fünften Generation führen Sie mit Ihrer Schwester das Weingut Walch. Welches Geheimnis steckt hinter dem Erfolg, der über Generationen hinweg anhält?

Julia Walch: Unser Weingut hat im Laufe seiner Zeit immer wieder neue Wege eingeschlagen und Innovation war ein wesentlicher Bestandteil unseres Werdegangs. Besonders meine Mutter war mit großer Entschlossenheit eine Vorreiterin der Südtiroler Weinkultur in puncto Qualität und Einzellagen.

Für-Gründer.de: Sie sind im Rahmen der Nachfolge für Ihre Mutter Elena Walch in das Unternehmen eingetreten – wie hat sich der Nachfolgeprozess gestaltet?

Julia Walch: Die Nachfolge an mich und meine Schwester Karoline hat sich sehr gut gestaltet. Mittlerweile wurde die operative Tätigkeit an uns abgegeben, während wir strategische Themen gemeinsam diskutieren und entscheiden.

Wichtig waren in dem gesamten Prozess eine klare Zuteilung der jeweiligen Tätigkeitsbereiche sowie offene Gespräche und nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung.

Mutter Elena und die Geschwister Julia und Karoline Walch (v.l.n.r)

Die Winzerinnen Elena, Julia und Karoline Walch – v.l.n.r (Foto: Elena Walch)

Für-Gründer.de: Wie haben Sie sich persönlich darauf vorbereitet? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie direkt einbringen und was mussten Sie noch lernen?

Julia Walch: Vieles wurde uns in die Wiege gelegt – wir wuchsen direkt am Weingut auf und mit der täglichen Arbeit eines Winzers wurden wir schon früh vertraut gemacht. Dennoch: Es war für uns beide wichtig, auch Erfahrungen außerhalb des elterlichen Betriebes zu sammeln. Meine Schwester und ich haben viele Jahre im Ausland verbracht und dort sowohl weinspezifische Fachkenntnisse erlangt als auch gelernt, selbstständig zu arbeiten und auf uns allein gestellt zu sein.

Karoline hat nach ihrem Studium in Betriebswirtschaft in Graz einen Master in Weinwirtschaft an der Universität Adelaide in Australien absolviert und gleichzeitig auf einem Weingut in den Adelaide Hills gearbeitet. Ich selbst habe nach einem Bachelor in Geschichte in Frankreich und einem Master in Europäische Studien in Brüssel einen weiteren Master in Weinwirtschaft in Burgund gemacht. Anschließend habe ich auf einem Weingut in Bordeaux gearbeitet.

Für-Gründer.de: Was waren aus Ihrer Sicht letztendlich die größten Herausforderungen bei der Nachfolge? 

Julia Walch: Das Wichtigste ist, das Gespräch zu finden und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Man hat unterschiedliche Meinungen und muss doch einen Konsens finden – das ist bei uns nicht viel anders als in anderen Unternehmen.

Von beiden Seiten wird viel abverlangt: Auf der einen Seite muss der Wille vorhanden sein, das Unternehmen abzugeben, von der anderen die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Für-Gründer.de: Welche Unterschiede zwischen den Generationen haben Sie in der Unternehmensführung festgestellt?

Julia Walch: Heute wird in unserem Unternehmen interaktiver gearbeitet als früher, Mitarbeiter werden verstärkt in den Entscheidungsprozess eingebunden. Somit entwickelt sich die Betriebsführung horizontal.

Für-Gründer.de: Ist es eine besondere Herausforderung, ein Unternehmen mit der eigenen Schwester zu übernehmen oder macht es alles einfacher? 

Julia Walch: Ich würde sagen, es macht es einfacher. Es besteht größeres Vertrauen und man kennt sich besser, kann die Meinung des anderen vorausahnen oder eine Reaktion besser einordnen.

Wir wissen, dass innerhalb der Familie alles gegeben wird, um das Weingut für die Zukunft erfolgreich weiterzuführen.

Karoline und Julia Walch übernahmen gemeinsam das Unternehmen von der Mutter

Karoline (l) und Julia Walch übernahmen gemeinsam das Unternehmen von der Mutter (Foto: Elena Walch)

Für-Gründer.de: Auch der Weinhandel ist bereits im E-Commerce angelangt. Wie bleiben Sie konkurrenzfähig?

Julia Walch: Dies ist ein Sektor, dessen Entwicklung wir stark im Auge behalten. Im Moment bearbeiten wir diesen Kanal intensiv durch externe Partner.

Für-Gründer.de: Welche Trends beobachten Sie momentan? Welche Rebsorten sind derzeit stark im Kommen und welcher Geschmackstrend flaut eher ab?

Julia Walch: Wir bemerken eine stark ansteigende Nachfrage an autochthonen Rebsorten wie Lagrein, Gewürztraminer und auch Vernatsch.

Grundsätzlich suchen die Weinliebhaber heute vor allem fruchtige und frische Weine mit Identität. Weine mit dominierenden Holznoten liegen zurzeit nicht im Trend.

Das Weingut Walch

Das Weingut Walch (Foto: Elena Walch)

Für-Gründer.de: Wagen Sie doch einen Blick in die Zukunft – wo steht das Weingut Walch in zehn Jahren?

Julia Walch: Wir werden weiterhin auf Einzellagen setzen und in Zukunft – neben unseren besten Einzellagen Castel Ringberg und Kastelaz – auch die kleineren Lagen nach vorne bringen. Außerdem werden die roten Riserva Weine verstärkt ins Zentrum rücken. Wir sind gerade dabei, für diese einen neuen und hochmodernen, für diese Trauben besonders schonenden, Keller fertigzustellen.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

Wer noch mehr über das Weingut und das Unternehmerinnengespann Walch erfahren möchte, dem legen wir noch dieses Interview aus der Winzerzeitschrift Captain Cork ans Herz.

Logo Elena Walch

  • Kontakt
    Elena Walch srl.
    Castel Ringberg & Kastelaz
    A. Hoferstr. 1
    39040 Tramin (BZ),
    Alto Adige, Italy
    Telefon: +39 0471 860172
    E-Mail: info@elenawalch.it
    Website: elenawalch.com

Geschäftsideen-Newsletter

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Gründungszuschuss fällt im Juli ins Sommerloch

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Es wird wieder ein Blick in den aktuellen Arbeitsmarktbericht geworfen, den die Bundesagentur für Arbeit monatlich zum Ende hin veröffentlicht. Wir entnehmen daraus stets die neuesten Zahlen zum Gründungszuschuss, dem Instrument zur Förderung der Gründung aus der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Neuanträge ist erneut im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dies hat erstmals seit Monaten auch Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Geförderten.

Mit dem Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit sollen Existenzgründer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus starten, finanzielle Probleme zu Beginn überbrücken und trotz des allgemeinen Risikos der Gründung den eigenen Unterhalt sichern können.

  • Gründungsinteressierte, die sich derzeit in der Arbeitslosigkeit befinden, Arbeitslosengeld empfangen und sich hauptberuflich selbstständig machen wollen, sind berechtigt, einen Antrag auf den Gründungszuschuss zu stellen.

Aber so gut das Förderprogramm klingt, so schwierig ist es für viele, rein zu kommen. Denn noch vor Antragstellung müssen Gründungswillige mit einem Berater der Bundesagentur für Arbeit über das allgemeine Konzept und die konkreten Pläne zur Selbstständigkeit sprechen. Hierbei sind die eigenen fachlichen Voraussetzungen und Grundkenntnisse zum Vorhaben unter Beweis zu stellen. Ziel ist es, den Berater vom Potenzial der Idee zu überzeugen. Der Erhalt des Gründungszuschusses ist also verhältnismäßig streng reglementiert, aber mit guter Vorbereitung zu schaffen.

Unser Tipp: Erstellen Sie Ihren Businessplan gewissenhaft – im Idealfall mit einem Gründercoach – und lassen Sie das Konzept nochmals prüfen, bevor Sie den Antrag auf den Gründungszuschuss bei der Bundesagentur für Arbeit einreichen.

Wir haben eine Infografik mit den 10 wichtigen Punkten für den Businessplan erstellt und auf t3n einen Gastbeitrag mit 10 Gründen, eine Businessplan zu schreiben, veröffentlicht. Und damit das Schreiben einfacher geht, finden Sie hier hilfreiche Businessplan-Tools.

Für Juli 2015 gehen folgende vorläufige Zahlen zum Gründungszuschuss aus dem Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit hervor:

  • Im Juli wurden hochgerechnet 2.393 Neuanträge bewilligt, das sind etwa 9 % weniger als im Vormonat und sogar 19 % weniger, wenn man dies mit dem Juli aus dem Vorjahr vergleicht.
  • Mit dem Gründungszuschuss wurden im Juli 2015 insgesamt 26.000 Gründer gefördert. In den Vormonaten waren es jeweils noch 27.000 Gründer.
  • In den vergangenen zwölf Monaten soll in 30.000 Fällen ein Gründungszuschuss gewährt worden sein. Auch hier waren es bisher stets 1.000 Fälle mehr pro Monat.

Im Jahresverlauf ergibt sich das folgende Diagramm für die bewilligten Anträge auf den Gründungszuschuss:

Neuanträge auf den Gründungszuschuss im Juli 2015

Bewilligte Anträge auf den Gründungszuschuss (Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung)

Die Zahl der bewilligten Neuanträge auf den Gründungszuschuss ist im Juli 2015 nochmals gesunken und so schrumpft auch die Gruppe der durch den Gründungszuschuss insgesamt geförderten Existenzgründer um 1.000 Fälle auf 26.000 Geförderte.

Insgesamt mit dem Gründungszuschuss geförderte Personen im Juli 2015

Gesamtzahl der Gründer, die den Gründungszuschuss erhalten (Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung)

Gründungswillige, die davon überzeugt sind, dass ihre Geschäftsidee Potenzial hat, obwohl eine Bewilligung des Gründungszuschusses ausbleibt, sollten sich nach alternativen Möglichkeiten umsehen, um ihr Gründungsvorhaben zu finanzieren. Möglichkeiten bieten:

Zu guter Letzt haben Gründungsinteressierte auch die Möglichkeit, zu klagen, wenn sich die Bundesagentur für Arbeit quer stellt und den Antrag auf den Gründungszuschuss ablehnt. Hierfür ist es ratsam, den Ablehnungsbescheid von einem Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Existenzgründern wird empfohlen, sich bereits vor der Arbeitslosigkeit bzw. vor Abgabe des Antrags gründlich über die möglichen Ablehnungsgründe zu informieren.

Auf Für-Gründer.de erfahren Sie mehr über den Gründungszuschuss und die Gründung aus der Arbeitslosigkeit. Sprechen Sie auch mit einem Gründercoach!

Existenzgründerseminar vom 17.08.2015 bis 21.08.2015

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Unser Tipp für den Weg in die Selbstständigkeit: besuchen Sie ein Existenzgründerseminar. Für die 34. Kalenderwoche haben wir Ihnen verschiedene Existenzgründerseminare herausgesucht. Mehr Details zu diesen Veranstaltungen und weitere Existenzgründerseminare finden Sie auch direkt im Kalender.

17.08.2015 Bocholt
Mehrtägiges Existenzgründerseminar in Bocholt. Neben grundlegenden Informationen rund um das Thema Selbständigkeit wie Voraussetzungen und Fördermittel, dürfen Sie in unseren Seminaren auch praxiserprobte Tipps zum richtigen Vorgehen erwarten – das spart Zeit und Geld! Gerade am Anfang sind Netzwerke und Kontakte besonders wichtig, um schneller und besser zum Ziel zu kommen. Sie können sich übrigens nach Seminarteilnahme auch mit uns und anderen Gründungsinteressenten vernetzen – und das kostenlos. Unsere Existenzgründerseminare verbinden überregionale Erfahrungen mit guten Beziehungen zu kompetenten Ansprechpartnern vor Ort. Sicherlich bereichert jeder unserer Teilnehmer das Gründungsseminar mit seiner Persönlichkeit und dem individuellen Werdegang, so das keine Veranstaltung der anderen gleicht. Sie bestimmen die Schwerpunkte! Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Bocholt.

18.08.2015 Bremen
Existenzgründerseminar in Bremen. Eine offene Veranstaltung der Gründungsfabrik Bremen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Inhalte: erste Orientierung im Gründungsprozess, Darstellung eines, Kurzkonzeptes, Darstellung des B.E.G.IN- Netzwerkes, Vorstellung der Förderinstrumente. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Bremen.

 

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

 

19.08.2015 Aschaffenburg
Existenzgründerseminar in Aschaffenburg. Jeder, der den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, sollte vorher Chancen und Risiken kennen. Bei dieser Veranstaltung werden allgemeine Themen der Existenzgründung behandelt. Inhalte: Unternehmereigenschaften, Rechtsformen, Gewerberecht, Namensgebung, Gewerbeanmeldung, die wichtigsten Steuern, persönliche Absicherung. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Aschaffenburg.

20.08.2015 Dortmund
Existenzgründerseminar in Dortmund. Im Rahmen des Seminars wollen wir Ihnen einen Überblick über gründungsrelevante Fragestellungen geben, die Sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit unbedingt berücksichtigen sollten. Ziel ist es, Sie über die einzelnen Bausteine eines realistischen Gründungskonzeptes, rechtliche Rahmenbedingungen sowie öffentliche Finanzierungshilfen zu informieren. Denn eine gute Vorbereitung sowie ein überzeugender Businessplan ist die Grundvoraussetzung für die Realisierung jeglicher Geschäftsideen: um Banken und Investoren zu überzeugen, staatliche Fördermittel zu erhalten oder Ihr persönliches Einkommen zu sichern. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Dortmund.

21.08.2015 Stuttgart
Existenzgründerseminar in Stuttgart. Mehrtägiges Existenzgründerseminar 21.08.2015 – 23.08.2015 (Freitag – Sonntag). Für alle, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen oder erst vor kurzem gegründet haben, führt die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem RKW Baden-Württemberg monatlich je zwei Existenzgründer-Basisseminare durch. Gründer lernen dabei die Chancen, aber auch Risiken der Selbstständigkeit ausgewogen kennen. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Stuttgart.

Alle Existenzgründerseminare finden Sie direkt im Kalender.

Existenzgründerseminare und viele weitere Events erhalten Sie im monatlichen Veranstaltungs-Newsletter von Für-Gründer.de: Tragen Sie dazu einfach Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf “Jetzt anmelden”.

Die Eine-Milliarde-Euro-Strategie: Mit Wachstum zum Erfolg

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Start-ups haben eines gemeinsam: Sie alle wollen wachsen. Ob klein oder groß, der Wunsch nach Wachstum ist fast schon ein grundlegendes Bedürfnis, das Unternehmer aus der Start-up-Szene mitbringen sollten. Eine gut durchdachte Wachstumsstrategie gehört also zu jeder Geschäftsidee dazu. Wir stellen die vier wesentlichen Wachstumsstrategien vor und nennen dazu jeweils ein Start-up, das diese Strategie – womöglich sogar auf dem Weg zur Eine-Milliarde-Euro-Bewertung – verfolgt.

„Das ist die Eine-Milliarde-Euro-Idee, das müssen wir unbedingt machen!” – Bei der Ideenfindung im gemeinsamen Wohnzimmer der Studentenbude kann nach der Ausarbeitung des Geschäftskonzepts die Euphorie des Gründerteams schon einmal etwas überschwänglich ausfallen. Die Begeisterung dafür, etwas Eigenes, ja sogar etwas Großes aufbauen zu wollen, hat schon so manche Gründer solche Behauptungen aufstellen lassen.

Der Weg zum Milliarden-Euro-Unternehmen ist für viele Gründer unerreichbar, nur die wenigsten schaffen es so weit. Denn dazu muss die Skalierbarkeit stimmen, die richtigen Investoren müssen an die Geschäftsidee glauben und das Quäntchen Glück darf nicht fehlen. Heute beschäftigen wir uns daher mit der Frage nach der richtigen Wachstumsstrategie eines Start-ups.

Dabei soll gar nicht die Eine-Milliarde-Euro-Bewertung im Fokus stehen, sondern grundsätzlich geklärt werden, welche Optionen frisch gegründete Unternehmen wie auch bereits etablierte Start-ups haben, um größer zu werden und zu wachsen.

Denn mit einer bereits von Anfang an gut durchdachten Wachstumsstrategie steigen die Erfolgschancen deutlich. Wenn am Ende dann tatsächlich die Milliarden-Grenze geknackt wird, dann gratuliert das Für-Gründer.de-Team natürlich herzlichst.

Vier verschiedene Wachstumsstrategien, die zum Erfolg führen

Viele Wege führen nach Rom. Nicht anders ist es auch bei der Formulierung der Wachstumsstrategie eines jungen Unternehmens. Um diese unterschiedlichen Wege aufzuzeigen, bedienen wir uns betriebswirtschaftlicher Grundkenntnisse, die der eine oder andere BWL-Absolvent womöglich noch in blasser Erinnerung hat: die Produkt-Markt-Matrix des Ökonomen Harry Igor Ansoff, auch als Ansoff-Matrix bekannt.

Aber keine Sorge, auch Nicht-BWLer werden die Gedanken des russischen Wissenschaftlers nachvollziehen können, da er die Frage nach der richtigen Wachstumsstrategie in der Produkt-Markt-Matrix auf gerade einmal zwei Dimensionen reduziert: die Beschaffenheit des Markts und den Innovationsgrad eines Produkts.

Möchte man als Unternehmen expandieren, muss man sich – vereinfacht gesagt – also genau zwei Fragen stellen:

  • Möchte ich mit dem alten oder mit einem neuen Produkt wachsen?
  • Möchte ich im bestehenden oder in einem neuen Markt größer werden?

Kombiniert man die möglichen Antworten auf diese Fragen, stehen einem Unternehmen in Summe vier unterschiedliche Strategien zur Verfügung, wie Wachstum erreicht werden kann:

Welche Wachstumsstrategie wann und wie eingesetzt werden kann und welche Chancen und Risiken damit einhergehen, wird im Nachfolgenden jeweils anhand eines  Start-ups beispielhaft dargestellt.

Produkt-Markt-Matrix

Vier Start-ups, vier Wachstumsstrategien: stiefkind, Auctionata, HelloFresh und Brauchfässchen wollen alle auf unterschiedliche Art wachsen

Wachstum durch Werbepower oder effiziente Marketingideen

Die vermeintlich einfachste Lösung für Wachstum besteht in der Marktdurchdringungsstrategie. Das Produkt bleibt dasselbe, der Markt auch. Um zu wachsen, muss also entweder der Markt stark wachsen oder, und das ist in der Regel der Fall, müssen Marktanteile von Wettbewerbern abgezwackt werden.

Was grundsätzlich einfach klingt, ist jedoch häufig mit finanziellem Aufwand verbunden. Denn um der Konkurrenz Marktanteile wegzunehmen, muss der Werbeaufwand erhöht oder die Preise gesenkt werden.

Innovative Start-ups mit einer pfiffigen Werbeidee können natürlich auch durch eine Effizienzsteigerung im Marketing oder einer einzigartigen Positionierung punkten, sodass ein erhöhter Mitteleinsatz zur Marktdurchdringung manchmal gar nicht notwendig ist.

Ist ein Markt bereits gesättigt oder schrumpft womöglich sogar schon, steht ein hoher finanzieller Aufwand oft sowieso nicht im Verhältnis zum Ertrag. Vorteil der Marktdurchdringungsstrategie: Das Risiko hält sich in Grenzen, da das Produkt bereits etabliert und der Markt und damit das Konsumverhalten bekannt ist.

  • Marktdurchdringung am Beispiel von Stiefkind Apfelsaft
    Ein gutes Beispiel für die Marktdurchdringung in der Start-up-Szene finden wir bei der Apfelsaft-Marke Stiefkind Apfelsaft von Magdalena Schneider, mit der wir vor Kurzem auch ein Interview geführt haben. Mit einem schon mehrfach prämierten Storytelling-Konzept schaffte es die Tochter eines Obstbauers, Marktanteile zu gewinnen – und das trotz eines schwindenden Markvolumens. Am Beispiel von Stiefkind Apfelsaft zeigt sich, dass für eine Marktdurchdringung nicht zwingend das Marketingbudget in größerem Maße angehoben werden muss, sondern ein modernes Marketingkonzept schon manchmal ausreichen kann.

Mehr über Stiefkind Apfelsaft gibt es in dieser Kurzreportage vom SWR-Fernsehen zu erfahren:

Wachstum mit etabliertem Produkt in neuen Märkten

Stößt man mit der Marktdurchdringungsstrategie an seine Grenzen, empfiehlt es sich im nächsten Schritt, seinen Markt zu erweitern. Das Produkt bleibt also mehr oder weniger dasselbe – oft sind nur kleine Anpassungen an die neue Zielgruppe notwendig. Die Markterweiterung kann im Prinzip über zwei Wege beispielhaften:

  • Geografische Expansion (regional, national oder international)
  • Erweiterung der Zielgruppendefinition innerhalb des bestehenden geografischen Raums

Die Marktentwicklungsstrategie birgt Potenzial, da der Markt deutlich erweitert werden kann. Gleichzeitig hält sich das Risiko in Grenzen, weil der Proof of Concept bereits vorhanden ist. Einzig die Fehlbeurteilung des Konsumverhaltens der neuen Zielgruppe kann dazu führen, dass das etablierte Produkt im neuen Markt nicht angenommen wird.

  • Die Marktentwicklungsstrategie am Beispiel von Rockets HelloFresh
    Ein gutes Beispiel für die Marktentwicklungsstrategie findet man bei einem der vielen Rocket Internet-Start-ups, die für die Kopie eines erprobten Geschäftsmodells und dessen schnelles Wachstum bekannt sind: der Lebensmittelversender HelloFresh. Das Start-up wurde Ende 2011 gegründet und belieferte seitdem deutsche Haushalte mit ausgewählten Lebensmitteln zum Selberkochen. Bei einem Interview im Oktober 2012 gab HelloFresh an, seit der Gründung jeden Monat ein weiteres Land erschlossen zu haben. Mittlerweile erwirtschaftet das Unternehmen 70 Millionen Euro und wird bereits mit über 600 Millionen Euro bewertet – also nicht mehr weit von unserer Einer-Milliarden-Euro-Bewertung entfernt.
HelloFresh

Warum einkaufen und sich ein Rezept überlegen, wenn HelloFresh dies alles für einen übernimmt?
(Screenshot www.hellofresh.de)

Im bestehenden Markt mit neuem Produkt wachsen

Manchmal kann es für ein Start-up sinnvoll sein, sein Produkt stark zu modifizieren oder sogar ein komplett neues Produkt auf den bestehenden Markt zu bringen. Bei dieser Produktentwicklungsstrategie ist das Risiko ebenfalls größer als bei der bloßen Marktdurchdringung, da sich das neue Produkt als ein Flop herausstellen kann und trotz der bekannten Zielgruppe keine Abnehmer findet.

  • Die Produktentwicklungsstrategie am Beispiel von Auctionata
    Als Beispiel für die Produktentwicklungsstrategie lässt sich das Online-Auktionshaus Auctionata anführen. Das 2012 gegründete Start-up hat den bestehenden Markt der bis damals vor Ort stattfindenden Auktionen für wertvolle Kunst, Antiquitäten und Sammlerstücke durcheinander gewirbelt, indem es Live-Auktionen per Video ins Internet übertrug und die Teilnahme am Bieterwettbewerb direkt online ermöglichte. Durch diese Innovation konnten Marktanteile im bestehenden Markt von Wettbewerbern gewonnen werden, da der Mehrwert durch die fehlenden Anreisekosten der Bieter gegenüber klassischen Auktionen sehr groß war. Auctionata plant in diesem Jahr bereits einen Umsatz von über 100 Millionen Euro und wird 2016 womöglich an die Börse gehen. Die Eine-Milliarde-Euro-Bewertung scheint ihr da schon fast sicher.

Neuer Markt, neues Produkt: starkes Wachstum mit großem Risiko

Warum nicht ein neues Produkt in einem komplett neuen Markt herausbringen? Das Wachstumspotenzial ist enorm, die Renditechance attraktiv. Aber die Kehrseite darf nicht außer Acht gelassen werden: In einem dem Unternehmen unbekannten Markt ein neuartiges Produkt zu vertreiben, ist mit vielen Risiken behaftet. Wird das Konsumverhalten falsch eingeschätzt, kann das Produkt noch so gut sein. Fehlt dem Produkt der Mehrwert, kann die Zielgruppe noch so zahlungswillig sein. Das Wachstum wird ausbleiben.

  • Diversifikation am Beispiel von Braufässchen
    Mit dem Ziel der Expansion hat das Start-up Customized Drinks die Wachstumsstrategie durch Diversifikation angewandt. Das Münchner Unternehmen, das Bierliebhabern mit seinem Braufässchen ein individuelles Bier zum Selberbrauen anbietet, hat sein Produktportfolio nämlich erweitert und dadurch erstes Wachstum realisieren können. Mit seinem neuen Produkt Pure Flavour hat das Start-up hochwertige Lebensmittelaromen auf den Markt gebracht und damit eine komplett neue Zielgruppe fern von den typischen Bierbrauern angesprochen. Anscheinend mit Erfolg, denn das Start-up hat es tatsächlich ins Finale des diesjährigen Deutschen Gründerpreises geschafft.
Pure Flavour

Mit Diversifikation zum Erfolg? Mit hochwertigen Lebensmittelaromen will Customized Drinks wachsen.

Und welche Wachstumsstrategie ist nun die beste? Der – zugegebenermaßen sehr beschwerliche – Weg zur Einer-Milliarde-Euro-Bewertung ist nicht konkret vorgegeben. Zu viele verschiedene Faktoren spielen bis dorthin eine Rolle, zu viel Glück gehört einfach dazu. Wer als Start-up entsprechendes Wachstum erreichen möchte, muss die Wachstumsstrategie an sein individuelles Geschäftskonzept anpassen. Häufig führt dabei nicht nur eine einzelne Strategie zum Erfolg, sondern die Abfolge mehrerer Wachstumsschritte im Rahmen einer stimmigen Gesamtstrategie.

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Kehrwoche im Web 2.0: alles für den guten Ruf!

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Für viele Unternehmen sind die sozialen Medien aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken: Informationen werden gestreut, Kunden akquiriert, eine Fanbase aufgebaut. Anfangs herrscht meist Euphorie, da Facebook & Co. zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen bieten. Doch was mache ich eigentlich, wenn jemand im Web (zu Unrecht) schlecht über mich redet? Wie entferne ich fehlerhafte Informationen von anderen Seiten? Und wie gehe ich vor, wenn ich mich wieder aus den Social Media verabschieden möchte? Lars Niggemann von der Agentur Netzhygiene gibt Tipps.

Für-Gründer.de: Viele Agenturen sind darauf spezialisiert, Social Media-Strategien für Unternehmen zu entwickeln, Kanäle aufzubauen und diese dann mit Content zu füllen. Sie bieten einen Service an, der es ermöglicht, Kanäle wieder loszuwerden. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Social Media hieß das Zauberwort der letzten Jahre und der Run der Unternehmen hinein in die sozialen Netzwerke war enorm. Doch eine Präsenz im Social Web ist nicht für jedes Unternehmen von Erfolg gekrönt.

Erste Plattformen schwächeln und manche Firma merkt nach der Anfangseuphorie, dass eine gepflegte dialogorientierte Kommunikation vor allem Arbeit bedeutet. Da steht dann bisweilen eine Fortführung des Engagements in Frage.

Ich fand es daher eine interessante Idee, meine Erfahrungen aus den Bereichen des Online-Reputation-Managements und der Online-Krisenkommunikation zu nutzen, um Unternehmen bei der Schließung eines Kanals konzeptionell und operativ zu unterstützen.

Lars Niggemann von Netzhygiene

Lars Niggemann ist Gründer und Geschäftsführer von Netzhygiene (Foto: Netzhygiene).

Für-Gründer.de: Haben Sie Beispiele dafür, wann es nötig sein kann, sich aus den Social Media wieder zurückzuziehen?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Erfolgreiches Social Media-Management ist aufwendig, erfordert Kreativität sowie redaktionelles Geschick – und das täglich. Viele Unternehmen sind dafür nicht bereit, scheuen die nötigen Investitionen, wundern sich dann über schlechte Followerzahlen, verlieren die Lust und hinterlassen letztendlich eine Social Media-Brache und damit einen schlechten Eindruck – bei Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern.

Neben wirtschaftlichen Gründen können aber auch die Änderung der Kommunikationsstrategie oder die Entwicklung der gewählten Plattform Gründe für einen Ausstieg sein.

Beispiel Google Plus: Als die Plattform vor vier Jahren unter dem Motto „Create a social network or risk everything” startete, hegten viele die Hoffnung auf ein zweites, „seriöseres” Facebook. Mittlerweile scheint das Ende der Plattform nahe. Google selbst hat kürzlich erst beschlossen, die Kopplung von Google Services an den Google Plus-Account aufzulösen: Das kann als Zeichen in diese Richtung gewertet werden.

Für-Gründer.de: Wieso ist es gar nicht so einfach, Social Media-Accounts vollständig zu eliminieren?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Nun, wer austritt, lässt Fans und Freunde zurück. Die fühlen sich bisweilen von diesem Schritt enttäuscht, immerhin haben sie – wenn auch auf einer virtuellen Plattform – dem Unternehmen ihre Sympathie bekundet.

Daher gilt: So freundlich und offen wie man einst um Fans und Besucher geworben hat, so freundlich und offen sollte man sich auch aus der Gemeinschaft verabschieden. Wer sich klammheimlich aus dem Staub macht, riskiert den Unmut der Community und einen negativen Nachruf im Social Web.

Ein Ausstieg sollte angekündigt und nachvollziehbar begründet werden. Hier ist Einfühlungsvermögen, eine transparente Kommunikation und die Wertschätzung der Kommunikationspartner gefragt. Darüber hinaus muss man bedenken, dass Verweise zum früheren Account, beispielsweise in Suchmaschinen, auch nach der Eliminierung des Accounts weiter bestehen.

Für-Gründer.de: Welche Leistungen übernehmen Sie für Kunden, die sich aus dem Social Web verabschieden möchten?

Lars Niggemann von Netzhygiene: So ein Abschied ist immer eine ganz individuelle Sache. Deswegen beginnt das Leistungsspektrum bei der Sichtung und Bewertung der Lage, Plattform, Zusammensetzung der Community, Dialoghistorie und Aktivität. Auf Basis der Bestandsaufnahme wird dann eine Social Media Exit-Strategie entwickelt. Diese umfasst die zeitliche und organisatorische Planung sowie die Entwicklung möglicher Szenarien. Gemäß der Exit-Strategie werden dann Abläufe, Botschaften sowie Sprachbausteine entwickelt und in die redaktionelle Planung integriert.

Zudem muss im Vorfeld die Frage beantwortet werden, welche alternativen Kommunikationswege das Unternehmen der Community in Zukunft anbietet. Schließlich möchte man Fans und potenzielle Kunden nicht verlieren. Ist der Kanal gelöscht, werden Überbleibsel, also tote Verweise oder Spiegelungen gesichtet und entsprechende Löschanträge gestellt.

Für-Gründer.de: Fernab von den eigenen Accounts ist es auch wichtig zu wissen, was auf anderen Seiten und Plattformen über ein Unternehmen gesprochen wird. Was können Sie Unternehmen hierbei für Tipps mit auf den Weg geben?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Ein Web-Monitoring sollte zum Werkzeugkasten eines jeden Unternehmens gehören. Hierfür eignet sich beispielsweise der kostenlose Dienst Google Alerts, den wirklich jeder, der sich aktiv im Internet bewegt, nutzen sollte – auch zur Überwachung seiner persönlichen Daten. Selbstverständlich gibt es auch kostenpflichtige Dienste, die einen größeren Umfang und diverse Möglichkeiten zur Auswertung bieten. Ob sich die Nutzung lohnt, muss im Einzelfall entschieden werden.

Entscheidend für die Qualität eines Monitorings ist die Auswahl der richtigen Keywords. Man sollte möglichst konkrete Begriffe wählen und nicht zuviel überwachen wollen – im Wust des „Beifangs” kann schnell wichtiges untergehen. Da Social Media-Kanäle technisch schwer zu monitoren sind, sollte man seine Kritiker und Konkurrenten kennen und ihnen folgen, um sie im Blick zu behalten. Dafür kann man selbstverständlich auch Spezialisten engagieren.

Für-Gründer.de: Shitstorms oder Beleidigungen sind in der anonymen Onlinewelt leider keine Seltenheit. Was sollte ein Unternehmer in den ersten Schritten tun, wenn er in solch eine Situation gerät?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Zunächst einmal gilt es, die Ruhe zu bewahren und die Situation möglichst kühl und rational zu erfassen. In vielen Fällen ergreift die eigene Fanbase zügig Partei, was jedoch keinesfalls davon befreit zu reagieren, sondern lediglich etwas Zeit verschafft. Für eine kontrollierte Reaktion rate ich dazu, sich möglichst emphatisch in den oder die Angreifer hineinzuversetzen: Was sind die Beweggründe für den Angriff? Wer sind die Angreifer und welche Ziele werden verfolgt? Das sind zentrale Fragen, deren Beantwortung weiterhilft.

Vor allem sollte man seine Emotionalität im Zaum halten und den Aggressor nicht mit unnötig viel Aufmerksamkeit wichtig nehmen. Andererseits darf die fundierte Reaktion auch nicht zu lange auf sich warten lassen, dies suggeriert Unsicherheit.

Am besten fährt daher, wer sich gut vorbereitet hat. Im Sinne der Netzhygiene sollten sich Unternehmen im Vorfeld für mögliche Szenarien wappnen und entsprechende Reaktionen und Statements in der Schublade liegen haben.

Für-Gründer.de: Und was ist über den akuten Shitstorm hinaus relevant?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Dieser wirklich plakative Begriff setzt sich nicht umsonst aus den Begriffen „Shit” und „Storm” zusammen. Der Sturm der Entrüstung wütet meist unkontrolliert und die dialogischen Absonderungen verteilen sich im Netz und bleiben an der einen oder anderen Seite kleben. Das Schadenpotenzial entfaltet ein Shitstorm nicht zwingend nur auf der Präsenz der Betroffenen, sondern bei der Ausweitung auf andere Kanäle, auch außerhalb des Social Webs.

Spuren des Sturms rutschen zwar auf der eigenen Chronik nach hinten, doch Suchmaschinen bringen sie immer wieder nach vorne. Nach einem Shitstorm empfiehlt sich eine Bestandsaufnahme und Schadensbewertung. Haben sich Beschimpfungen und Beleidigungen auf fremden Kanälen und in Suchmaschinen verbreitet, sollte der Einzelfall genau geprüft und eine Reaktion abgewogen werden.

Wer versucht, dem Gegner plump den Mund zu verbieten, wird rasch mit dem Vorwurf der „Zensur” konfrontiert. Dieses Ass spielen Hobby-Querulanten gerne aus, um einen erneuten Sturm zu provozieren.

Im Fall von haltlosen Vorwürfen und Beleidigungen auf redaktionell geführten Portalen hilft oft ein sachlicher Hinweis an die Administratoren, um dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Für-Gründer.de: Netzhygiene ist nicht in den Social Media zu finden. Kommt das noch oder bleiben Sie hier aus Prinzip fern?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Netzhygiene ist gerade zur Mitte des Jahres an den Start gegangen. Da kann sich manches noch entwickeln und aufbauen. Andererseits ist es bisweilen gut, als graue Eminenz im Hintergrund zu wirken. Schließlich erwarten unsere Kunden, dass wir uns um ihre Accounts kümmern, nicht um unsere. Ein Friseur schneidet sich auch nicht selbst die Haare.

Für-Gründer.de: Wovon hängt es Ihrer Meinung nach ab, ob ein Unternehmen überhaupt in die Social Media gehen sollte oder nicht?

Lars Niggemann von Netzhygiene: Entscheidet sich ein Unternehmen für den Weg ins Social Web, so muss es bereit sein, konsequent in den Dialog mit der Community zu treten und der Gemeinschaft auf Augenhöhe zu begegnen. Natürlich will die Gefolgschaft auch unterhalten werden.

Die Währung im Social Web sind gute Inhalte, die einen Mehrwert bieten. Es sollte also vorher gründlich überlegt werden, ob offener Dialog zur Firmenphilosophie passt, ob man regelmäßig Mehrwerte bieten kann und was das Engagement unternehmerisch bringen soll.

Folgende Fragen helfen, ungepflegte und verwaiste Kanäle, verpixelte Header-Grafiken sowie Chronik-Wüsten aus Pressemeldungen und Werbeanzeigen im Vorfeld zu vermeiden:

  • Ist meine Zielgruppe im Social Web unterwegs? Wenn ja, auf welchen Kanälen?
  • Was ist das unternehmerische Ziel hinter meinen Social Media-Aktivitäten?
  • Welche Ressourcen brauche ich, um erfolgreich zu sein?
  • Bin ich für einen offenen Dialog und entsprechender Transparenz bereit?
  • Kann ich redaktionelle Mehrwerte bieten?
  • Und schließlich die zentrale Frage: Lohnt sich der Aufwand für mein Unternehmen?

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview, Herr Niggemann.

Mehr zum Thema Öffentlichkeitsarbeit lesen Sie auf Für-Gründer.de. Hilfreiche Tools für Ihre Social Media-Kanäle haben wir hier zusammengestellt. Tipps rund ums Storytelling lesen Sie in diesem Interview.

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Businessplan, Pitch Deck oder Business Model Canvas?

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Auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmer gehört für alle Gründer zu Beginn die strukturierte Entwicklung der Geschäftsidee dazu. Spätestens bei der Suche nach einer Finanzierung durch ein Bankdarlehen oder beim Pitch vor Investoren muss die eigene Idee im Detail ausgearbeitet werden. Aber welche ist die richtige Darstellungsform? Zur Wahl stehen der Businessplan, ein Pitch Deck sowie das Business Model Canvas. Was sind Vor- und Nachteile?

Die Gründung eines Unternehmens sollte gut durchdacht sein. Zu viele Start-ups und Existenzgründer sind nur aus dem Grund gescheitert, weil sie vor lauter Vorfreude auf die Selbstständigkeit mit dem Kopf durch die Wand rannten, ohne sich vorher detailliert mit der eigenen Geschäftsidee zu beschäftigen.

Zur Existenzgründung gehört also ein gewisses Maß an Struktur und Planung – da sind sich alle erfolgreichen Gründer und Experten einig.

Wenn es allerdings um die Beantwortung der Frage nach der Vorgehensweise bei der Strukturierung und Darstellung einer Geschäftsidee geht, scheiden sich wiederum die Geister: Verlasse ich mich auf den allseits bekannten und klassischen Businessplan? Oder bilde ich meine Geschäftsidee im modernen Business Model Canvas ab? Und was ist mit einem Pitch Deck? Schauen wir uns diese drei Varianten also etwas näher an.

Businessplan vs. Canvas vs. Pitch Deck

Welche dieser drei Formen ist zur Darstellung einer Geschäftsidee die beste?

Grundsätzlich gilt: Durchdenken der Geschäftsidee wichtig

Bevor wir uns der Beantwortung der Frage nach der optimalen Methode zur Abbildung einer Geschäftsidee widmen, heben wir nochmals die große Bedeutung des Durchdenkens eines Geschäftskonzepts hervor. Dabei spielt es erst einmal gar keine wesentliche Rolle, ob vom Businessplan, dem Business Model Canvas oder einem Pitch Deck die Rede ist. Eine gut durchdachte und schriftlich festgehaltene Geschäftsidee schützt in jedem Fall vor einer Vielzahl von Fehlern und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer gelungenen Existenzgründung.

Geht man seine Geschäftsidee ausschließlich in Gedanken durch, lassen sich die vielen auftauchenden Ideen, Probleme und Lösungen nur sehr schwer strukturieren und einordnen. Viele wichtige Details gehen in der Menge verloren oder werden wieder vergessen.

Bei der schriftlichen Darstellung einer Geschäftsidee lassen sich alle Gedanken in einer vernünftigen Struktur abbilden und priorisieren, sodass diese auch noch weiterentwickelt oder eben wieder verworfen werden können.

Am Ende des Tages steht dann ein in sich schlüssiges Geschäftskonzept auf dem Papier, was für den Erfolg einer Existenzgründung eine zwingende Voraussetzung ist. Welche Form zur Darstellung der eigenen Geschäftsidee letztlich sinnvoll ist, hängt stark davon ab, welches Ziel mit dem Niederschreiben der eigenen Geschäftsidee erreicht werden soll. Im Nachfolgenden werden nun die drei Möglichkeiten zur Abbildung einer Geschäftsidee – das Pitch Deck, der Businessplan und das Business Model Canvas – beschrieben.

Business Model Canvas zur Entwicklung und Prüfung der Geschäftsidee

Ganz am Anfang einer Existenzgründung steht eine grobe Geschäftsidee, für die man sich begeistert und die man als Gründer umsetzen möchte. Bevor man sich jetzt die Arbeit mit einem detaillierten Businessplan macht, empfiehlt sich die Erstellung eines Business Model Canvas.

Dabei skizziert das Business Model Canvas die neun wichtigsten Elemente eines Geschäftsmodells, ohne sich in Details zu verstricken. Es soll die Frage klären, ob das Geschäftsmodell so funktionieren kann, wie man es sich ursprünglich ausgedacht hat. Folgende Elemente werden im Business Model Canvas erfasst und in der Regel grafisch auf einer Seite dargestellt:

  • Produkt: Was bieten Sie an, was ist das Alleinstellungsmerkmal?
  • Aktivitäten: Welche Prozesse sind zum Gelingen des Geschäftsmodells notwendig?
  • Ressourcen: Welche Güter und Ressourcen werden für die relevanten Prozesse benötigt?
  • Zielgruppe: Wer sind Ihre Kunden?
  • Kundenbeziehung: Welche Art von Beziehung wird zu den Kunden gepflegt?
  • Marketing & Vertrieb: Wie erfahren die Kunden von Ihrem Produkt? Wie kommt das Produkt zum Kunden?
  • Partner/Kooperationen: Welche Partner und Lieferanten werden benötigt?
  • Ausgaben: Wie ist die Kostenstruktur aufgebaut?
  • Einnahmen: Wofür zahlt der Kunde? Wie hoch sind die Umsätze?

Das Business Model Canvas beantwortet alle diese relevanten Fragen in einer sehr kurzen Form und unterstützt Gründer folglich bei der Überlegung, ob ein Geschäftsmodell grundsätzlichen funktionieren kann. Insbesondere Start-ups mit innovativen, am Markt noch nie da gewesenen Geschäftsmodellen sollten sich das 2008 vom Schweizer Alexander Osterwalder erstmals entwickelte Business Model Canvas zu eigen machen. Aber auch bei klassischen Unternehmensgründungen wie im Einzelhandel oder der Gastronomie empfiehlt sich eine Verwendung.

Machen Sie den Canvas-Check für Ihre Geschäftsidee und laden Sie unsere Vorlage des Business Model Canvas herunter, indem Sie nachfolgende Grafik anklicken:

Business Model Canvas

Es gibt neun verschiedene Dimensionen im Business Model Canvas

Businessplan für das Bankgespräch unabdingbar

Die Erstellung eines Businessplans ist der Klassiker schlechthin, wenn es um die strukturierte Darstellung einer Geschäftsidee geht. Er ist in der Regel 30 bis 40 Seiten lang und enthält alle wichtigen Details zum Geschäftskonzept wie:

Zum einen sollte der Businessplan als die nächste Stufe nach dem Business Model Canvas angesehen werden: Das Geschäftsmodell an sich scheint laut Business Model Canvas umsetzbar, also müssen nun wichtige Details ergänzt und im Businessplan niedergeschrieben werden. Besonders wichtig ist die detaillierte Finanzplanung, die dem Gründer den Überblick verschafft, ob die erfolgreiche Umsetzung der Geschäftsidee tatsächlich wirtschaftlich tragfähig ist. Somit dient der Businessplan für den Existenzgründer als eine weitere, in die Tiefe gehende Machbarkeitsstudie der geplanten Unternehmensgründung. Vielen Unternehmern hilft er übrigens aber auch, während der Unternehmertätigkeit Abweichungen von der Strategie festzustellen und so ggf. Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Der Businessplan wird nur selten ausschließlich für den Gründer selbst verfasst. Spätestens bei der Suche nach einem Bankdarlehen kommt man um die Erstellung eines Businessplans nicht mehr umhin.

Dieser ist bei der klassischen Finanzierung durch eine Bank immer noch eine standardisierte Darstellungsweise der Geschäftsidee – mit einem Business Model Canvas würden Sie beim Bankgespräch nur nett belächelt werden. Benötigen Sie also ein Darlehen bei einer Bank oder – und das ist ein weiterer wichtiger Verwendungszeck – möchten Sie staatliche Fördermittel beantragen, müssen Sie Ihre Geschäftsidee in einem Businessplan ausarbeiten.

Hilfreich bei der Erstellung kann ein Beispiel-Businessplan oder eine Businessplan-Vorlage sein, die Ihnen die Arbeit deutlich erleichtern. Möchten Sie dennoch externe Unterstützung einholen, dann kann ein Gründercoach Sie beim Verfassen des Businessplans unterstützen.

Businessplan

Der Businessplan ist ein Klassiker und wird auch heute noch regelmäßig im Finanzierungsgespräch vorausgesetzt

Venture Capital: Pitch Deck meistens Voraussetzung

Zum Schluss steht das Pitch Deck als dritte Möglichkeit zur Darstellung einer Geschäftsidee zur Verfügung. Ein Pitch Deck trifft man meistens in Form einer PowerPoint-Präsentation an, die nicht mehr als 15 Folien beinhalten sollte. Der Inhalt ist in großen Teilen deckungsgleich mit dem des Business Model Canvas, allerdings ist die Zielgruppe des Pitch Deck eine andere: Es richtet sich nämlich an Venture Capital-Geber.

Business Angels oder institutionelle VC-Investoren erreichen wöchentlich viele verschiedene Finanzierungsanfragen, sodass für die Durchsicht eines Businessplans einfach die Zeit fehlt.

Investoren benötigen in einer kurzen Präsentation die wichtigsten Fakten rund um die Geschäftsidee und den Finanzierungsbedarf, sodass sie sich innerhalb weniger Minuten ein Bild davon machen können.

Ein Pitch Deck richtet sich also speziell an diese Zielgruppe und ist inhaltlich auf deren Bedürfnisse ausgelegt. In der Regel wird ein Pitch Deck von den Gründern erstellt und digital an potenzielle Investoren weitergeleitet. Besteht von deren Seite Interesse, folgt entweder direkt der Businessplan oder man präsentiert das Pitch Deck nochmals vor Ort. Aber auch hier kann man wieder sehen, dass der Businessplan trotz seines etwas angestaubten Images auch in der Venture Capital-Szene noch seine Relevanz hat.

Fazit: Auswahl des geeigneten Werkzeugs von der Situation abhängig

Wie sich gezeigt hat, haben alle drei Formen zum Strukturieren und Niederschreiben einer Geschäftsidee eines gemeinsam: Sie alle helfen, ein Geschäftskonzept detailliert zu durchdenken, mögliche Fehler bereits im Vorfeld zu entdecken und insgesamt erfolgreicher den Weg der Existenzgründung zu beschreiten.

Das Business Model Canvas hat seine Stärke im Aufdecken von logischen Lücken in der Geschäftsidee und eignet sich besonders für Gründer und Start-ups mit innovativen Geschäftsmodellen. Der klassische Businessplan geht noch deutlich mehr ins Detail und wird zusätzlich auch noch für externe Ansprechpartner wie beispielsweise bei der Darlehensfinanzierung benötigt. Das Pitch Deck hingegen dient insbesondere Start-ups zur Ansprache von Investoren auf der Suche nach Venture Capital.

Für welche Form der Niederschrift Sie sich auch entscheiden – Sie legen damit den Grundstein für eine erfolgreiche Existenzgründung.

Welchen Inhalt ein Investor im Pitch Deck erwartet und welche Fehler man auf keinen Fall bei der Erstellung machen sollte, erfahren Sie auf unserer Portalseite zum Pitch Deck. Sind Sie noch bei der Entwicklung einer Geschäftsidee, können Sie sich alternativ das Business Model Canvas herunterladen oder sich über das Schreiben des Businessplans informieren.

Orientierungswochen: wo man Gründertum studieren kann

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So manch ein Abiturient weiß bereits seit einiger Zeit, dass er zwar studieren oder eine Ausbildung machen möchte, aber nicht, um sich danach anstellen zu lassen, sondern um sein eigener Chef zu werden. Denjenigen, die keine Schleife über eine klassische Ausbildung drehen und stattdessen gleich in die Thematik einsteigen wollen, wird ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Studiengängen angeboten, die sich ausschließlich mit der Existenzgründung beschäftigen. Bundesweit bieten immer mehr Hochschulen zusätzlich zu ihren bereits existierenden Förderangeboten für Hochschulgründer neue Gründerstudiengänge an. Was es gibt, verraten wir hier.

Kann man Gründen lernen? In den USA ist es durchaus üblich, dass Gründer ein MBA-Studium absolvieren bevor sie ein Start-up auf die Beine stellen. Zwar zählt der geniehafte Studienabbrecher zum Mythos der amerikanischen Gründerwelt dazu, doch selbst ein Bill Gates hätte es ohne den Ökonomieabsolventen Steve Ballmer nicht geschafft, Microsoft zu einem Weltkonzern zu formen.

Es gehört zum Gründungshandwerk dazu, dass man in einem klassischen BWL-Studium oder einer kaufmännischen Ausbildung neben dem üblichen Basiswissen bereits die Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und Geschäftsstrategie erlernt und das Handwerkszeug des Marketings gereicht bekommt.

Studierende der Leuphana Universität ((Foto: Leuphana)

Gründungsinteressierten werden Bachelor-, Master- und MBA-Gründerstudiengänge angeboten (Foto: Leuphana)

Andererseits bieten spezialisierte Gründerstudiengänge spannende Praxismodule in ihrem Lehrplan an, in denen man bereits während des Studiums die Schritte der Unternehmensgründung durchspricht und vor allem auch schon ausprobiert, und zwar mit einer Reihe an erfahrenen Gründungsexperten an der Seite. Diese wiederum können sich auf diese Weise schon vorab im Umfeld der Gründer von morgen umsehen.

Existenzgründung studieren: nicht nur für WiWis

Das soll aber nicht heißen, dass es Gründerstudiengänge nur für BWLer gibt. Neben dem klassischen MBA existieren noch andere Varianten des Gründerstudiums. Einige davon richten sich beispielsweise an Absolventen technischer Studienrichtungen, andere bringen jungen Gründungsinteressierten in Form eines Bachelorstudiengangs wichtige Grundlagen bei.

Neulich haben wir das Thema beleuchtet, für wen sich Gründerstudiengänge eignen. Jetzt geben wir einen konkreten Überblick über das Studiengebot.

Gründerstudiengänge in Deutschland

Prinzipiell kann man das Studienangebot für Gründer in drei Bereiche aufteilen. Es gibt:

  • Bachelorstudiengänge für junge Gründer ohne akademischen Abschluss,
  • Masterstudiengänge zur Spezialisierung auf Entrepreneurship und
  • MBA-Programme für Menschen mit mehrjähriger Berufserfahrung.

Bachelor-Studiengänge für angegehende Gründer

Es gibt drei Entrepreneurship-Studiengänge in Deutschland, die mit einem Bachelor abschließen. Einer davon ist der Studiengang Unternehmertum an der DHBW Karlsruhe. Seit mehreren Jahren werden die Teilnehmer dort darauf vorbereitet, eine selbstständige Tätigkeit zu übernehmen, beispielsweise in Form einer Neugründung, einer Nachfolge eines bereits existierenden Unternehmens, oder dem Einstieg in ein Franchisesystem.

Das Studium ist unterteilt in Praxis- und Theoriephasen. Unter der Woche verbringen die Studenten ihre Zeit im eigenen selbst gegründeten Betrieb oder bei einem Partnerunternehmen, in welchem sie in Zukunft eine Unternehmerfunktion übernehmen werden. Die Theoriebausteine verteilen sich auf die Freitage und Samstage der Wochen und werden am Campus in Karlsruhe unterrichtet.

Alternativ kann man sich ab dem Wintersemester 2015 für den ortsunabhängigen Präsenzstudiengang, der über das Internet angeboten wird, einschreiben. Das Besondere daran ist, dass es nicht um konventionelles E-Learning geht, bei dem Studierende alleine vor ihrem Computer sitzen und Videos oder Texte durcharbeiten.

Per Webkonferenz mit Video- und Audio-Übertragung ist jeder einzelne live dabei. Die Teilnehmer sehen und hören den Dozent und die anderen Studierenden, können sich jederzeit zu Wort melden, diskutieren, und gemeinsam an Dokumenten arbeiten.

Der Studiengang Unternehmertum an der DHBW Karlsruhe schließt innerhalb von sechs Semestern mit dem Bachelor of Arts ab. Es werden noch Bewerbungen für den ersten Online-Kurs ab Oktober 2015 entgegengenommen.

Folgende Hochschulen bieten ein Bachelorstudium zur Existenzgründung an:

Hochschule Studiengang Studiendauer Bewerbungsfrist Studiengebühr
Leuphana Universität Lüneburg B.Sc. Internationale BWL & Entrepreneurship 6 Semester 15. Juli 329,15 Euro pro Semester
DHBW Karlsruhe B.A. Unternehmertum 6 Semester ganzjährig 290 Euro pro Semester
Alanus Hochschule Bonn B.A. Philosophy, Arts and Social Entrepreneurship 6 Semester ganzjährig 1.926 Euro pro Semester

Im Video stellen Studenten und Dozenten die Vorzüge eines Bachelor-Studiums an der Leuphana Universität vor:

Master-Studiengänge für künftige Gründer

Die meisten Gründerstudiengänge richten sich an vornehmlich an BWLer. Eine Ausnahme stellt der Masterstudiengang Entrepreneurship in digitalen Technologien dar, der seit 2014 an der Universität zu Lübeck angeboten wird.

Das Curriculum verbindet Inhalte aus Informatik und Entrepreneurship. Er ist darauf ausgelegt, den Studierenden einerseits eine individuelle Spezialisierung im Bereich der Informatik durch eine Auswahl an Vertiefungsmodulen zu ermöglichen. Andererseits bieten die Entrepreneurship-Module grundlegendes Wissen zur Ausgründung, Team- und Mitarbeiterführung, Finanzplanung, unternehmerischem Denken und Handeln sowie zur Ideengenerierung und -umsetzung.

Der Anmeldezeitraum für den deutschsprachigen Studiengang, der in vier Semestern zum Master of Science führt, ist vom 1. Mai bis 15. Juli für das Wintersemester und vom 1. November bis 15. Januar für das Sommersemester. Zulassungsvoraussetzung ist der Bachelorabschluss in Informatik oder in einem vergleichbaren Studiengang mit einer Note von 2,7 oder besser.

Hochschule Studiengang Studiendauer Bewerbungsfrist Studiengebühr
Universität zu Lübeck M.Sc. Entrepreneurship in digitalen Technologien 4 Semester 15. Juli für WiSe / 15. Januar für SoSe 120,80 Euro
SRH Hochschule Berlin M.A. Entrepreneurship 4 Semester ganzjährig 780 Euro pro Monat
Universität Siegen M.Sc. Entrepreneurship and SME Management 4 Semester 15. Juli für WiS  / 15. Januar für SoSe 243,20 Euro pro Semester
Kooperation zwischen der TU Berlin und University of Twente sowie Warsaw School of Economics Double Degree in Innovation Management and Entrepreneurship 4 Semester 15. Mai 580 Euro im ersten Jahr 1,906 Euro im zweiten Jahr (Twente)
HS Hamm-Lippstadt M.Sc. Technical Entrepreneurship and Innovation 3 Semester 31. Juli für WiSe / 31. Januar für SoSe 231,43 Euro


MBA-Studiengänge für Gründer

Wer bei einem MBA-Studienprogramm teilnehmen möchte, sollte auf jeden Fall schon mehrjährige Berufserfahrung vorweisen können. Ein MBA schlägt zwar mit sehr hohen Studiengebühren zu Buche, dafür wird den Teilnehmern in der Regel auch einiges geboten.

Beim Studiengang Innovation & Business Creation werden die Teilnehmer von Dozenten der TU München und der Elite-Universität Berkeley unterrichtet. Auch ein Studienaufenthalt im Silicon Valley gehört zum Programm. Hervorzuheben ist auch der Master for Family Entrepreneurship an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen, bei dem die Studenten auf die Rolle als Unternehmensnachfolger vorbereitet werden.

Hochschule Studiengang Studiendauer Bewerbungsfrist Studiengebühr
FH Mittelstand (Bielefeld) MBA Entrepreneurship & Management 24 Monate ganzjährig 625 Euro pro Monat
HWR Berlin MBA Entrepreneurship 24 Monate ganzjährig 15.900 Euro
TU München Executive MBA in Innovation & Business Creation 20 Monate ganzjährig 32.444 Euro
Zeppelin Universität Executive Master for Family Entrepreneurship 21 Monate ganzjährig 28.900 Euro

Ein Programm, das übrigens jeder Gründer aus der Hochschule unbedingt kennen sollte, ist das EXIST-Gründerstipendium.

Weitere Themen rund um das Gründen aus der Hochschule

Keine eigene Geschäftsidee? Franchisenehmer werden!

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Franchising ist beliebter denn je: Die Zahl der Franchisenehmer ist in den vergangenen zehn Jahren um 61 % gestiegen und immer mehr Franchisesysteme sind am Markt verfügbar. Um ein erfolgreicher Franchisenehmer zu werden, sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen und sich mit den wichtigen Themen zur Auswahl und Finanzierung sowie zum Franchisevertrag beschäftigen. Im heutigen Artikel fassen wir die wesentlichen Punkte kompakt zusammen. Zudem haben wir eine umfangreiche Franchisepublikation erstellt, die Ihnen kostenfrei als persönlicher Fanchiseleitfaden zur Verfügung steht.

Laut einer Studie des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation scheitern 29 % aller Gründer mit einer eigenen Geschäftsidee innerhalb der ersten drei Jahre. Bei Existenzgründungen als Franchisenehmer mit erprobtem Geschäftsmodell überraschen die Zahlen hingegen: Nur 9 % der Franchisepartner der Franchisesysteme, die die höchste Partnerzufriedenheit aufweisen, sind nach drei Jahren nicht mehr auf dem Markt. Die Gründung per Franchise scheint also tatsächlich deutlich risikoärmer zu sein, als die Existenzgründung mit einer eigenen Geschäftsidee.

Für-Gründer.de hat sich in dem neuen Leitfaden „Gründen mit Konzept – Erfolgreich selbstständig mit Franchise” mit dem bei Gründern immer beliebter werdenden Franchising auseinandergesetzt und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Gründungsinteressierte zusammengestellt. Nachfolgend werden die fünf wichtigsten Schritte bei der Franchisegründung erläutert. Wer sich detaillierter mit dem Thema beschäftigen möchte, kann aber auch direkt unseren 35-seitigen Leitfaden kostenfrei herunterladen:

Schritt 1: Voraussetzungen für die Franchisegründung prüfen

Bei der Gründung mit einem erprobten und am Markt bereits etablierten Geschäftsmodell gilt es, wie bei jeder anderen Existenzgründung auch, die grundlegenden Voraussetzungen zu prüfen:

  • Motivation: Bin ich bereit, das Risiko und die Mehrarbeit einer Selbstständigkeit in Kauf zu nehmen?
  • Finanzen: Eine Franchisegründung verlangt eine gewisse Menge Eigenkapital. Kann ich das Kapital aufbringen und zur Verfügung stellen? Wie stehen meine Chancen auf eine Finanzierung durch die Bank?
  • Know-how: Franchise ist zwar besonders gut für Quereinsteiger geeignet, gewisse betriebswirtschaftliche Kenntnisse und etwas Branchen-Know-how können allerdings hilfreich sein.

Sie wollten schon immer die Branche wechseln? Das Franchiseberatungsunternehmen FranNet beurteilt die Chancen von Quereinsteigern beim Franchising wie folgt:

Da aber Franchisenehmer, die aus der Branche kommen, dazu neigen, ihre Erfahrung höher einzuschätzen als die des Franchisegebers, bevorzugen viele Franchisesysteme Quereinsteiger.

Prüfen Sie also, ob Sie oben genannte Voraussetzungen erfüllen können, und gehen Sie dann über zum nächsten Schritt, der Auswahl eines geeigneten Franchisesystems.

Schritt 2: Das geeignete Franchisesystem finden

Auf dem Markt existieren über 1.000 Franchisesysteme. Wie soll man hier die richtige Wahl treffen? Mario Pfeiffer des auf Franchising spezialisierten Beratungsunternehmens NetCurator empfiehlt Gründern in unserem Leitfaden, sich folgende Fragen bei der Auswahl des passenden Franchisegebers zu stellen:

Wer bin ich, und was kann ich? Was kann ich nicht, und was will ich nicht mehr? Was sind meine finanziellen Ziele, und welches Eigenkapital habe ich zur Verfügung?

Sind diese Fragen beantwortet, kann die Recherche starten. Eine Übersicht vieler Franchisesysteme finden Sie auf diversen Franchiseportalen wie FranchiseDirekt oder der Onlineplattform vom Deutschen Franchise-Verband (DFV).

Grundsätzlich ist bei der Recherche darauf zu achten, bereits am Markt etablierte Systeme zu wählen, die schon mehrere und über eine längere Zeit erfolgreiche Standorte vorweisen können. Einige der insgesamt etwa 1.000 Franchisesysteme sind Vollmitglieder beim Deutschen Franchise-Verband. Diese werden umfassend nach strengen Richtlinien vom Verband geprüft. Sie können bei einem solchen System davon ausgehen, dass es sich um einen seriösen Franchisegeber handelt.

Haben Sie aus der Vielzahl der Franchisesysteme Ihre Top 3 Franchisegeber herausgesucht, analysieren Sie diese im Detail und nehmen Sie auch direkten Kontakt auf. Viele Franchisegeber bieten Seminare, Webinare und Schulungen für Franchiseinteressierte an, bei denen sie das Franchisesystem näher kennenlernen können. Im Rahmen seiner vorvertraglichen Aufklärungspflicht muss der Franchisegeber zudem allumfassend über das System und dessen Wirtschaftlichkeit informieren.

Setzen Sie sich zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit dem Franchisegeber auch schon mit der Standortfrage auseinander. Wenn Sie Familie haben, möchten Sie womöglich im näheren Umfeld bleiben. Bekannte Franchisesysteme sind schon weit gestreut, sodass sich die Standortsuche nicht immer als einfach erweist.

Richtiges Franchisesystem finden

Das richtige Franchisesystem finden: Wir erklären in unserem Leitfaden die Vorgehensweise

Schritt 3: Die Finanzierung für die Franchisegründung sicherstellen

Wie bei jeder Existenzgründung kommen auch bei der Franchisegründung Investitionen und Kosten auf Sie zu. Diese lassen sich wie folgt aufteilen:

  • Einmalige Investitionskosten zur Standorterrichtung
  • Einmalige Eintrittsgebühr an den Franchisegeber
  • Laufende Franchisegebühr zur Weiterentwicklung des Systems
  • Laufende Werbegebühr für überregionale Werbemaßnahmen
  • Laufende Kosten für den Betrieb, bis Sie profitabel arbeiten

Die Eintrittsgebühr liegt je nach System zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Aber manche Systeme verzichten auch auf eine Eintrittsgebühr. Die laufenden Gebühren hängen in der Regel vom erwirtschafteten Umsatz ab. So kommt man als Franchisegründer im ersten Jahr bei den meisten Franchisesystemen auf Gesamtinvestitionskosten zwischen 20.000 und 150.000 Euro.

Dieses Kapital muss zwar nicht komplett als Eigenkapital zur Verfügung stehen, allerdings sollten mindestens 20 % der Gesamtinvestitionssumme aus der eigenen Tasche stammen. Der Rest kann über einen Bankkredit finanziert werden. Bei der Finanzierung unterstützen kann beispielsweise die GRENKE Bank, die in unserem Leitfaden Tipps zur Franchise-Finanzierung gibt:

Die GRENKE Bank ist spezialisiert auf die Vermittlung von geförderten Gründerkrediten und bietet eine Lösung an, die deutschlandweit bereits von einigen Franchisesystemen unterschiedlichster Branchen eingesetzt wird.

Sollten Ihnen die für einen Kredit benötigten Sicherheiten fehlen, unterstützen Bürgschaftsbanken bei der Finanzierung, indem sie für bis zu 80 % der Sicherheiten aufkommen.

Übrigens: Ohne Businessplan kommen Sie bei der Franchise-Finanzierung nicht weit. Wie bei jedem anderen Bankdarlehen müssen Sie auch hier einen detaillierten Businessplan erstellen, der dann im Bankgespräch auf Plausibilität geprüft wird. Hier können Sie aber von der Erfahrung des Franchisegebers und den Zahlen anderer Franchisenehmer profitieren. Greifen Sie bei der Erstellung des Businessplans ggf. auch auf eine Franchiseberatung durch Experten zurück, die teilweise sogar finanziell gefördert wird.

Schritt 4: Franchisevertrag prüfen und abschließen

Wenn das passende Franchisesystem gefunden ist und die Finanzierung steht, müssen Sie sich mit einem eher unbeliebteren Thema auseinandersetzen: dem Franchisevertrag. Der Franchisevertrag klärt das Verhältnis zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer hinsichtlich der Rechte und Pflichten und sollte unter anderem die folgenden wichtigen Punkte enthalten:

  • Beschreibung des Franchisesystems und dessen Umsetzung auf Basis des Franchise-Handbuchs
  • Definition des Gebietsschutzes
  • Schulungsangebote
  • Weiterentwicklung des Franchisesystems
  • Gebührenstruktur
  • Überregionale Werbemaßnahmen
  • Bezugsbindung beim Wareneinkauf
  • Vertragsdauer und Kündigung

Ein Beispiel für eine ungerechte Klausel im Franchisevertrag beschreiben die Franchise-Experten der internationalen Wirtschaftskanzlei BridgehouseLaw Germany:

So benachteiligt z.B. ein Franchisevertrag den Franchisenehmer unangemessen, wenn er bei hoher Anfangsinvestition und Einstiegsgebühr nur eine so kurze Laufzeit, z.B. weniger als fünf Jahre, aufweist, dass sich die Investition gar nicht amortisieren kann.

Bei der Begutachtung des Franchisevertrages empfiehlt es sich also, auf rechtliche Unterstützung zurückzugreifen. Zu groß ist die Gefahr, dass wichtige Klauseln nicht verhandelt werden, die sich dann in der späteren Geschäftstätigkeit als Problem herausstellen.

Schritt 5: Mitarbeiter suchen und loslegen

Kaum ist die Tinte auf dem Franchisevertrag getrocknet, fängt die eigentliche Arbeit erst an. Nun gilt es, passende Mitarbeiter zu finden und den Neu- oder Umbau Ihres zukünftigen Franchisestandortes zu planen. Die konkrete Vorgehensweise wird vom Franchisegeber im Rahmen einer professionellen Projektplanung vorgegeben.

Aber auch nach der Eröffnung kann man von einem seriösen Franchisegeber tatkräftige Unterstützung erwarten, wie die Experten von SYNCON International Franchise Consultants bestätigen:

Unterstützt wird der Franchisepartner durch die Beratung und das Coaching seines Partnermanagers, der in regelmäßigen Gesprächen dem Franchisepartner Verbesserungspotenziale aufzeigt und bei Fehlentwicklungen frühzeitig gegensteuert.

Kommt die Franchisegründung für Sie in Frage?

Die Franchisegründung ist ein umfangreicher Prozess, den Sie aber mit Unterstützung eines guten Franchisegebers und anerkannten Franchise-Experten erfolgreich meistern können.

Wenn wir Sie für das Thema Franchise begeisterten konnten, empfehlen wir Ihnen, einen näheren Blick darauf zu werfen:

Der Franchise-Leitfaden von Für-Gründer.de

Die neue Publikation von Für-Gründer.de rund um das Thema Franchise: per Klick zum Download

Just Spices: diese Gründer sind ganz schön scharf

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Im vergangen Sommer haben wir Just Spices bereits im Rahmen eines Geschäftsideen-Spezials rund ums Grillen kurz vorgestellt. Heute wollen wir nachhaken, wie man auf die Idee kommt, sich mit Gewürzen selbstständig zu machen – insbesondere noch während des Studiums. Die Gründer haben sich nämlich dort kennengelernt und beschlossen zu gründen, auch ohne fremde Hilfe.

Für-Gründer.de: Was verbirgt sich hinter Just Spices und wie sind Sie darauf gekommen?

Ole Strohschnieder von Just Spices: Mit unserer Gewürzmanufaktur Just Spices bringen wir mit einer großen Auswahl an Gewürzen, Gewürzmischungen und dem passenden Zubehör frischen Wind in die Küche. Unser Sortiment umfasst mehr als 120 Reingewürze und über 50 Gewürzmischungen – egal ob Einsteiger, Hobbykoch oder Vollprofi – hier wird jeder fündig.

Die Idee zum Online-Gewürz-Shop kam uns bereits während unserer gemeinsamen Studienzeit in der Ruhrmetropole Dortmund. Mit Just Spices verfolgen wir ein klares Ziel: Mehr Menschen sollen erkennen, dass Gewürze nicht nur den geschmacklichen Unterschied machen, sondern dass jedes auch noch seine ganz eigene, spannende Geschichte mitbringt.

Für-Gründer.de: Warum war die Zeit reif für Just Spices?

Florian Falk von Just Spices: Aktuell gleicht der Gewürzkauf im Supermarkt leider eher dem Kauf von Socken. Jeder braucht sie und nimmt sie immer wieder mal mit, wenn der Vorrat alle ist. Aber eine wirklich aufregende und emotionale Geschichte ist das Ganze nicht. Dem wollen wir mit ausgefallenen Gewürzmischungen, dem Angebot des Selbstmixens und einem coolen Design der Gewürzdosen, die allesamt Karikaturen von verschiedenen Charakteren tragen, ein Ende setzen.

Außerdem bieten wir alle Gewürze auch in praktischen Probiergrößen an. Das ist perfekt für alle Gewürze, die nur selten benötigt werden oder exotische Mischungen, die man erst einmal testen möchte. Gewürze sollen nicht mehr im Schrank verstauben, sondern in der passenden Größe zum Experimentieren in der Küche einladen. Am schönsten wäre es natürlich, wenn der kulinarische Funke, den wir alle in uns tragen, und unsere Leidenschaft für neue Geschmackskompositionen auch auf andere überspringt.

Für-Gründer.de: Wer gehört zum Gründerteam und wie haben Sie sich gefunden?

Bela Seebach von Just Spices: Das Gründerteam sind wir: Ole Strohschnieder, Florian Falk und Bela Seebach. Wir haben zwar alle drei unterschiedliche kulinarische Vorlieben, aber zwei Dinge gemeinsam: guten Geschmack und die Liebe zum Kochen. Als Ex-WG-Buddies und ehemalige Studienkollegen sind wir darin bestens geübt.

Wir haben gemeinsam International Management an der ISM in Dortmund studiert, wo auch die Idee zu Just Spices entstanden ist. Bevor wir uns alle drei voll und ganz auf dieses Herzensprojekt konzentriert haben, war Ole Geschäftsführer bei frolé, Florian arbeitete für den Vertrieb von Gourmeo und Bela war Geschäftsführer bei Saladmixxer.

Das Gründerteam von Just Spices kennt sich schon aus Studienzeiten und haben nun ihr Herzensprojekt realisiert!

Das Gründerteam von Just Spices (Foto: Just Spices)

Für-Gründer.de: Welche Zielgruppe sprechen Sie an und wie groß schätzen Sie den Markt?

Ole Strohschnieder von Just Spices: Zu unserer Zielgruppe zählt jeder, der sich für das Kochen begeistern kann. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob man Kocheinsteiger ist und sich lediglich einen Basis-Gewürzschrank zusammenstellen möchte oder passionierter Hobbykoch ist, der seinem Essen das gewisse Etwas verpassen will. Auch Profis finden bei uns eine ausgefallene und exotische Auswahl an hochwertigen Gewürzen.

Wir arbeiten außerdem mit Unternehmen und Gastronomen zusammen, für die wir Firmenpräsente oder individuelle Gewürzlinien entwickeln. Zu unseren Kunden gehören zum Beispiel Sterneköche wie Kolja Kleeberg.

Wir sind uns sicher, dass der Gewürzmarkt ein riesig großer ist, der ein unheimliches Potenzial birgt – das wir natürlich gerne ausschöpfen möchten.

Für-Gründer.de: Wie und wo werden die Gewürzmischungen und Boxen hergestellt?

Florian Falk von Just Spices: Viele unserer hauseigenen Mischungen haben tatsächlich einen ganz besonderen Hintergrund, denn wir haben sie von unserer Gewürzreise, die um den ganzen Globus ging, mitgebracht, auf der wir im vergangenen Sommer waren. Bei dieser Reise quer durch Italien, Indien, Mexiko und die USA haben wir unzählige neue Gewürzinspirationen beim Kochen mit den Menschen vor Ort gesammelt.

Heute können unsere Kunden so vom Cajun-Mix aus Louisiana über feurig-scharfe indische Currygemische bis zur Geheimrezeptur der „Pasta Lucia” authentische Gewürzmischungen aus der ganzen Welt kaufen und die passenden Rezepte zu Hause nachkochen.

Darüber hinaus kreiert unser Produktentwicklungsteam natürlich auch stetig neue Mischungen direkt hier vor Ort in Düsseldorf. In unserer Produktionsstätte werden auch die einzelnen Zutaten für die Mischungen zusammengestellt.

Grundsätzlich bieten wir natürlich nur an, wovon wir auch selbst überzeugt sind. Dabei achten wir auf Qualität und arbeiten nur mit zertifizierten Zulieferern zusammen. Bevor ein Gewürz in unseren Shop geht, muss es erst unsere eigene Qualitätskontrolle bestehen. Alle Gewürze in unserem Sortiment sind frei von Geschmacksverstärkern oder sonstigen Zusätzen und werden in Düsseldorf handverpackt.

Für-Gründer.de: Auf welche Weise haben Sie die Unternehmensgründung finanziert?

Bela Seebach von Just Spices:

Die Gründung nach dem Studium haben wir tatsächlich finanziert, indem wir unser gemeinsames Erspartes zusammengeworfen haben.

Für-Gründer.de: Sie haben Just Spices aus der Uni heraus gegründet. Wie genau lief das ab?

Ole Strohschnieder von Just Spices: Zu Beginn hatte keiner von uns ein wirklich tiefgründiges Wissen von Gewürzen, aber durch klassisches learning by doing entwickelten wir unsere Vision immer weiter. Als uns irgendwann klar wurde, dass diese Vision wirklich Potenzial hat und es einen echten Bedarf nach „Gewürzen mit Charakter” gibt, wagten wir schließlich den Schritt und stürzten uns mit Vollgas in die Verwirklichung des Studententraums.

Die Idee war auch ziemlich schnell bis zur Marktreife entwickelt. Zulieferer mit hohen Qualitätsansprüchen waren schnell gefunden. Auch der kreative Part, also das Designen unserer illustrierten Dosen, ging schneller als gedacht. Abschließend musste nur noch der Internetauftritt programmiert werden. Gestartet ist Just Spices tatsächlich im Keller von Florians Elternhaus. Nach kurzer Zeit mussten jedoch richtige Büroräume und mehr Lagerraum her.

Bis heute sind nicht nur unser Team und das Produktportfolio gewachsen, sondern es gibt in unserem Düsseldorfer Office mittlerweile eine streng geheime Versuchsküche und ein eigenes Fotostudio, in dem Food-Bilder für unsere Homepage entstehen.

Nicht nur scharfe Gerichte stehen bei Just Spices auf dem Speiseplan. Auch Pancakes und Süßes können mittels Gewürzen verbessert werden.

Nicht nur scharfe Gerichte stehen bei Just Spices auf dem Speiseplan. Auch Pancakes können mit Gewürzen verfeinert werden (Foto: Just Spices).

Für-Gründer.de: Womit hat man Sie auf dem Weg von der Hochschule in die Selbstständigkeit konkret unterstützt?

Florian Falk von Just Spices: Direkt unterstützt wurden wir eigentlich gar nicht. Wir hatten das große Glück, dass wir drei uns schon während der Studienzeit gefunden haben, unsere gemeinsame Vision zusammen entwickeln konnten und uns dabei wirklich vor allem gegenseitig unterstützt haben.

Für-Gründer.de: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie einbringen und was mussten Sie noch lernen?

Bela Seebach von Just Spices: Natürlich hatte jeder von uns schon Erfahrungen und Fähigkeiten, die er in seinem Spezialgebiet einbringen konnte. Bela ist unser Experte für die Finanzen, Ole der erste Ansprechpartner bei allen Fragen zum Marketing und IT und Florian kennt sich bestens in Sachen Vertrieb aus.

Was wir alle von Beginn an mitgebracht haben, war die Fähigkeit, ein Team vernünftig aufzubauen und zu koordinieren und die grundlegenden Strukturen in einem neuen Unternehmen zu etablieren. Durch unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren sind wir uns sicher: Alles andere funktioniert dann in den meisten Fällen mit learning by doing.

Für-Gründer.de: Welche Entwicklungsschritte haben Sie seit der ersten Idee bis heute durchlaufen?

Ole Strohschnieder von Just Spices: Ein Meilenstein war auf jeden Fall der Schritt von der Rechtsform der UG zur GmbH. Darüber hinaus wächst natürlich auch unser Team kontinuierlich weiter und wir freuen uns wahnsinnig, mittlerweile 60 tolle Mitarbeiter zum Just Spices-Team zählen zu dürfen.

Ein riesiger Erfolg ist auch unsere Listung in ausgewählten Edeka & REWE Märkten.

Wenn wir unsere bunten „Bock auf was Würziges”-Aufsteller in einem Markt entdecken, müssen wir uns manchmal zwicken und können es oft gar nicht richtig glauben.

Wir hoffen natürlich, diese Listungen zu erweitern, damit sich bald Kunden in ganz Deutschland auch beim Supermarkt-Einkauf mit unseren Produkten eindecken können.

Ganz wichtig sind natürlich auch unsere Gewürze selbst, denn damit wollen wir die Menschen letztendlich überzeugen und ihnen die Freude am Kochen und die ganze Vielfalt der Gewürzwelt näher bringen. Darum entwickeln wir unser Sortiment stetig weiter, bringen immer wieder neue Hausmischungen heraus und arbeiten auch an einer Erweiterung unseres Produktportfolios.

Für-Gründer.de: Was sind Ihre Ziele bzw. die nächsten Schritte für die kommenden zwölf Monate?

Florian Falk von Just Spices: Langfristig träumen wir davon, unsere Gewürze und Gewürzmischungen auch in weiteren ausländischen Märkten anzubieten. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz beliefern wir bereits Kunden in UK. In den nächsten Monaten sollen weitere Länder folgen.

Im Fokus unserer aktuellen Unternehmensstrategie steht außerdem ganz klar die Nähe zum Kunden. Daher wollen wir auch in den nächsten Monaten weiterhin neue Wege in der Kundenbindung gehen, um letztendlich der erste Ansprechpartner zu werden, wenn es um Gewürze geht.

Ganz aktuell haben wir zum Beispiel das Pilotprojekt „WhatsCook” gestartet. Seit Kurzem bieten wir einen WhatsApp-Beratungsservice an. Zwischen 10 und 22 Uhr beantwortet das Just Spices-Team alle Anfragen und berät Kunden rund um kreative Gewürztipps, Rezepte und Kombinationsmöglichkeiten.

WhatsCook

Mit WhatsCook helfen die Mitarbeiter von Just Spices beim richtigen Würzen (Foto: Just Spices).

So möchten wir gemeinsam mit unseren Kunden unser Angebot kontinuierlich verbessern, ihre Wünsche noch besser verstehen und gleichzeitig so vielen Menschen wie möglich auf einem neuartigen Weg das Kochen und die ganze Welt der Gewürze näher bringen. Mit über 5.000 Anmeldungen nach nur drei Tagen sind wir uns sicher, dass wir mit unserer Vision auf dem absolut richtigen Weg sind.

Wir wollen mit einer besonderen Nähe zum Kunden und einer für uns authentischen Ansprache über alle Kanäle neuen Schwung in die Küchen bringen und das kreative selbstständige Kochen revolutionieren. Das fühlt sich richtig gut an und genau hier knüpfen wir weiter an.

Für-Gründer.de: Wie lauten Ihre drei wichtigsten Tipps für andere Gründer?

Bela Seebach von Just Spices:

  • Bleibt am Ball.
  • Sprecht über eure Ideen und holt euch Feedback.
  • Baut ein grandioses Team auf.

Logo Just Spices

Geschäftsideen-Newsletter

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Die richtigen Werkzeuge und Tools für Online-Händler

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Haben Sie schon einmal einen Tischler, Schreiner oder Installateur ohne Werkzeug arbeiten sehen? Wir auch nicht. Warum auch? Schließlich ist neben dem Wissen und der Fertigkeit, ein Handwerk zu verrichten, das Handwerkszeug das A und O. Warum also sollte ein Online-Händler ohne Werkzeug ans Werk gehen? Gerade die erfolgreichen Profis sind es, die mit einer ganzen Palette an Tools ihren Onlineshop optimieren. Wie das auch Anfänger hinbekommen, ist Thema der aktuellen Internethandel-Titelstory.

Auf den ersten Blick haben ein selbstständiger Handwerker und ein Onlineshopbetreiber nichts bis auf die Gründung eines Unternehmens gemeinsam. Der eine kann das Produkt, welches er mit den Händen angefertigt hat, anfassen. Der andere verrichtet seine Arbeit am Rechner und in den Tiefen des Internets. Stünden sich die beiden gegenüber, hätten sie sich nichts zu sagen. Richtig? Falsch!

Denn was der Handwerker vielen Online-Händlern voraushat, ist das Wissen um die Relevanz guter Werkzeuge. Jedes Handwerkszeug hat seine Bestimmung und kann im Regelfall nicht einfach durch ein anderes Werkzeug mit einer anderen Funktion ersetzt werden. Erst die Kombination mehrerer verschiedener Werkzeuge macht es möglich, einen Gegenstand fertigzustellen. Das hat der Handwerker den meisten Online-Händlern voraus. Somit kann der Online-Händler noch etwas von der Arbeitsweise des Handwerkers lernen.

Da es sich dann aber doch um zwei verschiedene Branchen handelt, sollten sich frischgebackene Gründer im E-Commerce lieber nach den Werkzeugen der Profis ihrer Branche erkundigen und es ihnen gleichtun.

Mit welchen Werkzeugen und Tools erfolgreiche Online-Händler ihren Onlineshop erbauen, reparieren und optimieren, sollte jeder (angehende) Shop-Betreiber wissen, der dem Mythos, dass Erfolg im Web reine Glückssache ist, nicht auferlegen ist.

Welche Werkzeuge benutzen die Profis?

In der aktuellen Internethandel Titelstory geht es um die Werkzeuge der Profis im Online-Handel (Foto: Barn Images)

Insgesamt 32 Online-Tools und Werkzeuge sind es, mit denen Leser in der aktuellen Internethandel Titelstory ausgestattet werden. Diese werden detailliert erläutert und in ihrer Funktionsweise beschrieben, damit Online-Händler genau erfahren, wie sie an die Tools und damit Schritt für Schritt zu einem erfolgreichen Onlineshop gelangen. Im Kern geht es darum, das Geschehen im Onlineshop zu analysieren und zu lenken sowie das Treiben der konkurrierenden Onlineshops im Web zu beobachten. Aus der Analyse folgen Handlungsempfehlungen zur Optimierung.

Dazu gehört es:

Es ist teilweise kaum zu glauben, was alles einen Einfluss darauf nimmt, ob ein Onlineshop läuft oder nicht. Nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, reicht bei Weitem nicht mehr aus. Strategien für modernes Marketing, ein optimaler Webauftritt, seriöse Inhalte und professionelles Auftreten sind aktiv zu gestalten, anstatt sie einfach laufen zu lassen. Denn wer glaubt, ein Onlineshop ist ein Selbstläufer und sich zurücklehnt, sieht die Konkurrenz an sich vorbei ziehen.

So erfahren (angehende) Online-Händler in der aktuellen Ausgabe des Internethandel Magazins „Die besten Werkzeuge der Profis – 32 Tools für erfolgreiche Online-Händler”, womit sich die Profis der Branche in den Olymp des E-Commerce erheben und welche Tools in jeden Werkzeugkoffer eines Online-Händlers gehören.

Durchgeblättert: Das sind die Top-Themen im aktuellen Internethandel Magazin

Durchgeblättert Internethandel Magazin August 2015

Die weiteren Themen der Ausgabe sind acht Strategien, um mithilfe von Google AdWords Umsätze zu steigern und Tipps zur Selbstmotivation, mit denen Existenzgründer wieder frischen Fahrtwind aufnehmen. Darüber hinaus wird das Tool zur Verbesserung der Conversion im Onlineshop von overheat vorgestellt. Auch Für-Gründer.de sprach mit den Machern der Software über die Funktionsweise und die Vorteile des Tools.

  • Außerdem im Heft: die Geschichte hinter BeWooden. Ein Start-up von zwei Wirtschaftsstudenten, die Accessoires wie Herrenfliegen und Manschettenknöpfe aus Holz herstellen.

Zur Leseprobe der monatlich aktuellen Ausgabe:


Existenzgründerseminar vom 24.08.2015 bis 29.08.2015

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Unser Tipp für den Weg in die Selbstständigkeit: besuchen Sie ein Existenzgründerseminar. Für die 35. Kalenderwoche haben wir Ihnen verschiedene Existenzgründerseminare herausgesucht. Mehr Details zu diesen Veranstaltungen und weitere Existenzgründerseminare finden Sie auch direkt im Kalender.

24.08.2015 Kaiserslautern
Existenzgründerseminar in Kaiserslautern. Wer mit dem Gedanken spielt, sich selbstständig zu machen oder sogar schon dabei ist, der sollte sich umfassend informieren und beraten lassen. Das Business + Innovation Center Kaiserslautern bietet Ihnen in Kooperation mit Vitalis Idea zu diesen Fragen das folgende Existenzgründer-Seminar an. Das Existenzgründer-Seminar gibt Ihnen einen Einblick in die wichtigsten Aspekte zur Vorbereitung der Selbstständigkeit und der damit verbundenen Fragestellungen. Wir geben Ihnen Informationen zu den Voraussetzungen, Möglichkeiten, Risiken und Chancen einer erfolgreichen Existenzgründung. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Kaiserslautern.

25.08.2015 Saarbrücken
Existenzgründerseminar in Saarbrücken. Die IHK Saarland veranstaltet Infotage für Existenzgründer, die sich in der gewerblichen Wirtschaft selbstständig machen wollen. Dabei möchte der Veranstalter des Existenzgründerseminars in Saarbrücken Gründungsinteressierte über die Vorbereitungsmaßnahmen vor allem in finanzieller und in rechtlicher Hinsicht informieren. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Saarbrücken.

 

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

 

26.08.2015 Hannover
Existenzgründerseminar in Hannover. Der Schritt in die Selbstständigkeit bietet Gründern viele Chancen, birgt aber auch Risiken. Eine detaillierte Planung des Vorhabens hilft, die Chance für eine tragfähige Gründung zu erhöhen. Welche konkreten Fragestellungen zu berücksichtigen sind, wird im Rahmen des IHK-Basisseminars erläutert. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Hannover.

27.08.2015 Osnabrück
Fachspezifisches Existenzgründerseminar in Osnabrück. Einzelunternehmen, GbR, GmbH, … ? Sie entscheiden, in welcher Rechtsform Sie starten. Aber welche Rechtsformen gibt es überhaupt? Und mit welchen Vor- und Nachteilen sind die unterschiedlichen Rechtsformen verbunden? Was sind Besonderheiten, die es zu beachten gilt? Welche haftungs- und steuerrechtlichen Konsequenzen gehen mit der Rechtsform einher? In diesem Vortrag können Sie sich einen guten Überblick über die unterschiedlichen Rechtsformen verschaffen. Und zwar vor Ihrer Gründung. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Osnabrück.

28.08.2015 Münster
Existenzgründerseminar in Münster. Mehrtägige Veranstaltung für Existenzgründer: 28.08. – 29.08.2015 (Fr, Sa). Neben grundlegenden Informationen rund um das Thema Selbständigkeit wie Voraussetzungen und Fördermittel, dürfen Sie in unseren Seminaren auch praxiserprobte Tipps zum richtigen Vorgehen erwarten – das spart Zeit und Geld! Gerade am Anfang sind Netzwerke und Kontakte besonders wichtig, um schneller und besser zum Ziel zu kommen. Sie können sich übrigens nach Seminarteilnahme auch mit uns und anderen Gründungsinteressenten vernetzen – und das kostenlos. Unsere Existenzgründerseminare verbinden überregionale Erfahrungen mit guten Beziehungen zu kompetenten Ansprechpartnern vor Ort. Sicherlich bereichert jeder unserer Teilnehmer das Gründungsseminar mit seiner Persönlichkeit und dem individuellen Werdegang, so das keine Veranstaltung der anderen gleicht. Sie bestimmen die Schwerpunkte! Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Münster.

29.08.2015 Bochum
Existenzgründerseminar in Bochum. Vortrag zum Thema Finanzierung und Fördermittel für GründerInnen und junge Selbstständige in Bochum. Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an angehende GründerInnen oder junge Selbstständige, die sich mit dem Thema Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten bisher nicht auseinandergesetzt haben und ihr (zukünftiges) Unternehmen mit Hilfe öffentlicher Förderprogramme finanzieren möchten. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Bochum.

Alle Existenzgründerseminare finden Sie direkt im Kalender.

Existenzgründerseminare und viele weitere Events erhalten Sie im monatlichen Veranstaltungs-Newsletter von Für-Gründer.de: Tragen Sie dazu einfach Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf “Jetzt anmelden”.


Vorfreude auf den Umzug: steck- und faltbare Möbel

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Als Ingvar Kamprad vor sechzig Jahren die Geschäftsidee hatte, Möbel in Einzelteilen per Post an seine Kunden zu verschicken, mussten ihn seine Zeitgenossen für verrückt gehalten haben. Doch legte er damit den Grundstein für den schwedischen Möbelriesen. Room in a Box entwickelt das Konzept jetzt quasi weiter und arbeitet an einer kompletten Zimmereinrichtung, die man in einer einzigen Box verschicken kann. Wir stellen Ihnen dieses und zwei weitere Möbel-Start-ups vor.

  • Tipp der Redaktion: Wenn Sie Ihr eigener Chef sein wollen, Ihnen aber noch die passende Geschäftsidee fehlt, könnte die Selbstständigkeit per Franchise das Richtige für Sie sein. Neben einem Leitfaden, Praxistipps und Experteninterviews stellen sich zehn interessante Franchisesysteme vor. Den kostenfreien Leitfaden als PDF herunterladen.

Room in a Box: ein ganzes Schlafzimmer in eine Karton

Das von zwei Studenten gegründete Start-up Room in a Box setzt auf ein ungewöhnliches Konzept: Möbel aus Wellpappe. Diese lassen sich zum Beispiel bei einem Umzug, auf- und zuschieben wie eine Ziehharmonika und bestehen zu 85 % aus recycelten Rohstoffen. Der CO2-Fußabdruck ist dadurch bis zu 75 % geringer als bei vergleichbaren Produkten. Produziert wird ausschließlich aus heimischen Rohstoffen und in Deutschland.

Room in a box

Sehen Studentenzimmer bald so aus? (Foto: Room in a Box)

Das langfristige Ziel des Start-ups ist es, eine komplette Zimmereinrichtung bestehend aus Bett, Schreibtisch, Stuhl und Regal in lediglich einer Kiste liefern zu können. Beim nächsten Umzug können so alle Möbel wieder in die Kiste zurück gepackt und an die neue Adresse geschickt werden. Noch beschränkt sich das Angebot auf ein Bett, einen Tisch und einen Hocker. Der Preis für ein Bett liegt bei 129 Euro. Die Möbel werden über den eigenen Onlineshop vertrieben. Beim Berliner Crowdfunding-Preis der Landesinitiative Projekt Zukunft hat Room in a Box den ersten Platz belegt.

Puzzles: anziehende Möbel

Puzzles ist ein Start-up aus Augsburg, das Möbel mit Magnetverbindungen entwickelt und vertreibt. Diese können jederzeit ohne Werkzeug „gepuzzelt” werden. Die Möbel lassen sich dadurch einfach auf- und abbauen und können nachträglich modular erweitert oder durch den Austausch einzelner Elemente umgestaltet werden. Die von Puzzles entwickelten Magnetsteckverbindungen, welche beim Deutschen Patentamt geschützt sind, sind nach Unternehmensangaben nahezu verschleißfrei. Derzeit hat Puzzles ein Bett, ein Regalsystem und ein Wandboard im Sortiment, welche die Kunden auf der Webseite von Puzzles individuell konfigurieren können.

Die Produkte verkauft das Unternehmen im Direktvertrieb über den eigenen Onlineshop und seit Kurzem auch über den Fachhandel. So stehen die Möbel seit Mai in ersten Fachgeschäften in Augsburg, München, Freiburg und Karlsruhe. Außerdem vertreibt Puzzles die Module auch einzeln und bietet passendes Zubehör an, um die Möbel erweiterbar und multifunktional nutzbar zu machen. Bis Mitte 2016 möchte Puzzles einen flächendeckenden Handelsvertrieb in ganz Deutschland aufbauen und anschließend in weitere europäische Länder expandieren. Zusätzlich soll auch die Produktauswahl erweitert werden. Die dafür benötigten Mittel sollen mithilfe einer Crowdinvesting-Kampagne eingesammelt werden.

Roomhero: Stilberatung bei der Einrichtung

Curated Shopping gilt vielen als die nächste Evolutionsstufe im Onlinehandel. Da Onlinehändler allein mit günstigen Preisen sich nicht mehr von der Konkurrenz absetzen können, versuchen es manche mit mehr Beratung. Bekannte Vertreter des Curated Shoppings sind beispielsweise die Modeunternehmen Kisura, Outfittery oder Modomoto. Sie verbinden das Online-Shopping mit einer Stilberatung, wie im Einzelhandel. Ein Start-up aus Frankfurt möchte das Konzept auf die Möbelbranche übertragen. Es richtet sich an alle, die nicht wissen, wie sie ihre Wohnung, ihr Haus oder ihren Arbeitsplatz einrichten sollen – oder einfach keine Zeit und Lust haben, sich mit dem Einrichtungsprozess zu beschäftigen.

Roomhero erstellt ein Wohnkonzept, das sich der Kunde auf dem Tablet oder PC in 3D ansehen kann.

Roomhero erstellt ein Wohnkonzept, das sich der Kunde auf dem Tablet oder PC in 3D ansehen kann (Bild roomhero.de)

Zuerst werden der Wohntyp und die Bedürfnisse des Kunden online abgefragt. Mithilfe der ermittelten Daten und eines Grundrisses entwickeln Einrichtungsspezialisten einen individuellen Einrichtungsvorschlag. Diesen kann sich der Kunde dank einer Augmented Reality Software als „begehbare” 3D-Echtzeit-Simulation anschauen und dann entweder das Gesamtpaket oder einzelne Elemente daraus online bestellen. Die Erstellung eines Einrichtungsvorschlages ist kostenlos. Aktuell baut Roomhero den Pool der strategischen Partner auf, deren Sortimente in den Einrichtungskonzepten verwendet werden sollen.

Weitere Beiträge rund ums Wohnen und Einrichten:

Geschäftsideen-Newsletter

Sie wollen jeden Monat über interessante Geschäftsideen informiert werden? Dann tragen Sie sich doch in den Geschäftsideen-Newsletter von Für-Gründer.de ein:

Es war einmal ein Gründer mit einem Laser für Außerirdische

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Gründercoach Felix Thönnessen gründete die Düsseldorfer Unternehmensberatung thoennessenpartner und betreut Start-ups in der Höhle der Löwen bei der Vorbereitung auf ihren alles entscheidenden Pitch vor den Investoren. Passend zum Start der zweiten Staffel morgen erscheint auch sein Buch zur Sendung „Erfolgreich Unternehmen gründen”. Darin gibt er Existenzgründern Tipps zur erfolgreichen Gründung. In seinem heutigen Gastbeitrag erklärt er, warum auch ein Laser zur Erkennung von Außerirdischen nicht per se eine schlechte Geschäftsidee ist.

  • Für alle, die das Buch gerne lesen möchten, gibt es am Ende eine Buchverlosung.

Ein Gedanke, eine Idee, ein Weg zu Ruhm und Ehre? Wer von uns hat davon noch nicht geträumt. Es wäre auch mehr als schade, wenn das nicht so wäre. Sich einfach mal wegdenken, um in der Fantasie eine Idee reifen zu lassen. Kunden stehen Schlange und eigentlich braucht fast jeder das Produkt – eine schöne Vorstellung. Aber wie kann der Weg dahin aussehen? Wie entwickelt man eine Geschäftsidee, die erfolgreich sein kann? Ein paar Eckpunkte habe ich in diesem Artikel für Sie zusammengefasst. Kommen Sie ein Stück mit?

Geschäftsideen entwickeln und erfolgreich machen

In meinem Buch „Erfolgreich Unternehmen gründen” in Kooperation mit „Die Höhle der Löwen” spielt das Thema Ideen entwickeln eine besondere Rolle, denn nicht jeder Existenzgründer geht mit einer fertigen Idee an den Start. Oft sind lose Gedanken der Start in das eigene GoG-Sein. Was ein GoG ist? Das kläre ich gerne auf. Ein GoG ist das Synonym für „Gründerin oder Gründer”. Eigentlich habe ich damit nur das Problem der geschlechterspezifischen Berufsbezeichnungen für mich gelöst. Was ist also der erste Schritt, wenn Sie Ihre Idee nach vorne bringen wollen?

Felix Thönnessen

Gastautor Felix Thönnessen ist Gründer der Düsseldorfer Unternehmensberatung thoennessenpartner

1. Schritt: Ausbauen, ausbauen, ausbauen

Ich merke immer wieder, dass viele Ideen nicht zu Ende gedacht sind. Es sollte darum gehen, den losen Gedanken zu Papier zu bringen und auszubauen.

  • Welche Faktoren spielen eine Rolle?
  • Welches konkrete Problem wird gelöst?
  • Welche Bestandteile sind notwendig, um ein wirkliches Produkt zu schaffen?

In dieser ersten Phase versuchen Sie, aus Ihrer Idee ein Produkt zu kreieren.

2. Schritt: Potenzial prüfen

Wenn Sie Ihre Idee so weit entwickelt haben, dass sie für Sie greifbar ist, sollten Sie das Potenzial der Idee prüfen. Wer braucht das Produkt oder die Dienstleistung überhaupt? Die Frage können Sie natürlich nicht mal eben beantworten. Das ist schon mit Aufwand verbunden. Und glauben Sie mir, kein Produkt ist für Jedermann. Entscheiden Sie sich frühzeitig, ob Sie eine Nische besetzen oder lieber großflächig den Markt angehen wollen.

3. Schritt: Umsetzbarkeit analysieren

Ihre Idee ist gereift, Potenzial vorhanden. Jetzt geht es darum, zu prüfen, ob das Ganze überhaupt umsetzbar ist. Damit meine ich nicht nur die finanzielle Umsetzbarkeit, sondern auch die technische und rechtliche Komponente. Vielleicht haben Sie die Idee, das Beamen zu entwickeln. Das Potenzial ist definitiv vorhanden, wenn das Ganze aber finanziell und technisch nicht umsetzbar ist, dann bleibt Ihre Idee eben eine Idee.

Mir ist bewusst, dass das nur drei kleine Schritte sind und jeder davon sicher ein großes Stück Arbeit ist, darum kriegen Sie hier von mir noch ein bisschen Futter. Um es noch ein wenig praktischer zu gestalten, will ich Ihnen das an einem konkreten Beispiel erläutern. Ich wähle bewusst ein vielleicht absurd klingendes Beispiel, weil ich es damit besser erläutern kann.

Von Lasern mit außergewöhnlichen Fähigkeiten

Es begab sich einmal vor langer, langer Zeit, da saß ein junger Mann in meinem Büro und hatte eine Idee. Er hatte da so eine Idee – eine ungewöhnliche Idee. Er wollte einen Laser entwickeln, mit dem man außerirdische Lebensformen identifizieren kann. Wie das funktioniert? Nun, Sie richten den Laser auf eine Lebensform, einen Gegenstand oder auf die Luft und aktivieren den Laser. Wenn der Laser mit einer außerirdischen Lebensform in Kontakt kommt, färbt sich der Laserstrahl von Rot zu Blau. Ich hoffe Sie können mir noch folgen.

Nun war der junge Mann nicht verrückt, sondern ehrlich gesagt sogar recht pfiffig. Warum? Das mag ich Ihnen gerne erläutern.

Der Laser konnte eben nicht nur auf Menschen gerichtet werden, sondern viel mehr auch auf Häuser, Bäume, Autos und alles andere. Eigentlich weiß ja niemand, wo sich Außerirdische so verstecken könnten. Ich kann die Frage zumindest nicht wirklich beantworten.

Das Interessante an der Idee ist aber ein anderer Ansatz. Aufgrund der Unwissenheit der gesamten Weltbevölkerung kann an sich niemand nachweisen, ob der Laser funktioniert oder nicht. Warum? Weil wenn Sie den Laser auf ein Haus richten und der Laserstrahl bleibt rot, dann ist das Haus zumindest der Theorie nach kein Außerirdischer. Die unwiderlegbare Prüfung der technischen Funktionsfähigkeit kann nicht erbracht werden. Damit gilt aber auch, dass eben auch nicht wirklich widerlegt werden kann, dass der Laser vielleicht nicht doch funktioniert.

Jetzt können Sie natürlich tausende Gegenstände und Menschen mit dem Laser anvisieren und nie Erfolg haben, aber dann sind diese eben nicht außerirdischen Ursprungs. Zurecht können Sie einwerfen, dass so ein Laser ja gar nicht funktionieren kann. Vielleicht haben Sie damit recht, ich kann es aber nicht widerlegen, dafür fehlen mir Kenntnisse im Bereich der Lasertechnik.

Der junge Mann hatte seine Idee schon sehr weit ausgebaut, um einen Bezug zu unserem ersten Punkt herzustellen. Es gab einen Namen, eine Strategie für die Vermarktung und ihm war klar, woher er alle Bestandteile für sein Produkt bekommt.

Nun wollte er von mir wissen, welches Potenzial seine Idee hat. Nun, ich hätte ihm sagen können, dass niemand so einen Unsinn kauft, aber erstens werden Sie sich wundern, was Menschen kaufen und zweitens gibt es das Marketing.

Warum Marketing hier eine Rolle spielt? Weil das Marketing uns dazu treibt, Produkte zu kaufen, die wir eigentlich überhaupt nicht brauchen und uns das Gefühl gibt, ein Bedürfnis zu haben, wo es eigentlich gar keines gibt.

Sie wollten immer schon wissen, ob Ihr Nachbar ein Außerirdischer ist? Das ist jetzt möglich.

Ich hoffe, Sie verstehen meine Ironie. Potenziale sind also nicht immer nur faktisch vorhanden, sondern können teilweise selbst geschaffen werden, was zwangsläufig häufig auch Mehrarbeit bedeutet.

Im dritten Schritt geht es auch für den jungen Mann darum, zu prüfen, ob die Idee auch technisch möglich ist. Hier scheiden sich jetzt natürlich die Geister. Rein theoretisch kann er einen Laser entwickeln lassen – ähnlich einem Laserpointer – der eine rote Farbe hat oder vielleicht blinkt oder Ähnliches. Ob es technisch jedoch möglich ist, einen roten Laser zu entwickeln, der wirklich über die entsprechende Funktion verfügt, lasse ich einmal dahin gestellt.

Viele Ideen müssen sich in dieser Phase von elementaren Bestandteilen verabschieden, weil diese eben nicht umsetzbar sind. So werden aus bunten Ideen oft graue, weil die Einzigartigkeit nicht Teil der Umsetzung ist.

Versuchen Sie, Ihre Idee nach diesen drei Schritten zu durchdenken. Auch wenn Sie jeden Tag eine neue Idee haben, seien Sie kreativ. In meinem Buch zeige ich Ihnen einige Methoden, die Ihnen helfen, Ideen zu entwickeln. Bleiben Sie hungrig und lassen Sie sich von Ihrem Weg nicht abbringen.

Verlosung: Signiertes Buchexemplar „Erfolgreich Unternehmen gründen” gewinnen

  • Wir verlosen drei signierte Ausgaben von „Erfolgreich Unternehmen gründen”. Dafür genügt eine E-Mail an info@fuer-gruender.de bis zum 23. August mit der Betreffzeile „Buchverlosung”, in der Sie uns Namen und Adresse mitteilen. Aus allen Einsendungen ziehen wir drei Gewinner. Viel Glück.
Das Buch zur Sendung heißt Erfolgreich Unternehmen gründen

Das Buch zur Sendung heißt „Erfolgreich Unternehmen gründen”

Fuer-Gruender.de Siegel

Das Unternehmen thoennessenpartner ist im Netzwerk auf Für-Gründer.de vertreten und unterstützt Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Erfahren Sie mehr über thoennessenpartner im Profil der Dienstleister- und Beraterbörse.

Kontakt zum Gründercoach Felix Thönnessen

Von wegen keine Alternative: mehr Gründer aus Leidenschaft

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Während der KfW Gründungsmonitor 2015 über eine Anstieg der Gründer berichtete, melden die IHKs für 2014 abermals weniger Gründungsinteressierte, zumindest wenn es um die Zahl der in Anspruch genommenen Beratungen bei den IHKs geht. Positiv ist aber, dass es immer mehr Chancen-Gründer gibt, die eine konkrete Geschäftsidee haben, und nicht die Gründung bloß aus Mangel an Erwerbsalternativen in Betracht ziehen. Dies ist ein Ergebnis aus dem aktuellen DIHK-Gründerreport. Wir stellen zentrale Ergebnisse vor.

Grundlage für den Gründerreport sind Erfahrungsberichte der IHK-Gründungsberater aus insgesamt 80 IHKs und statistische Auswertungen zum allgemeinen Gründerservice der IHK. Nahezu 230.000 Unternehmer wurden für den DIHK-Gründerreport 2015 befragt. Der Fokus liegt dabei auf Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen.

DIHK-Gruenderreport 2015

Mit dem DIHK-Gründerreport legt der Deutscher Industrie- und Handelskammertag jährlich eine Einschätzung zum Gründungsgeschehen in Industrie, Handel und Dienstleistung in Deutschland vor (Bildquelle: DIHK-Gründerreport 2015)

Gründungsinteresse weiter gesunken

Die schlechte Nachricht direkt vorweg: Ein historisches Tief sei es, auf das die Zahl der Personen mit Interesse daran, ein Unternehmen in Industrie, Handel oder den Dienstleistungsbranchen zu gründen, im Jahr 2014 gesunken ist.

Mit 227.703 zum Gründungsvorhaben geführten Beratungsgesprächen bei einem IHK-Experten sind es 3 % weniger als im Vorjahr. 2014 ist damit das dritte Jahr in Folge, das seit Start der IHK-Statistik 2002 einen Negativrekord verzeichnet.

Der Abwärtstrend zeichnete sich aber auch schon in den Vorjahren ab. 2013 kamen mit 234.627 Gründungswilligen bereits 7 % weniger Menschen zu einem Beratungsgespräch bei einer IHK als im Jahr 2012.

Immer mehr ergreifen ihre Chance, statt aus Mangel an Alternativen zu gründen

Erfreulich ist, dass im Jahr 2014 fast 10 % mehr Menschen mit einem konkreten Geschäftskonzept gewappnet waren, anstatt nur aufgrund fehlender Anstellungsperspektiven den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Dies sei bereits der zweite Anstieg in Folge. Damit ist der Anteil derjenigen, die vornehmlich aus Unternehmermotivation gründen wollen, inzwischen auf 64 % gestiegen. Insgesamt erkundigten sich somit 184.548 Personen in einem Erstgespräch bei ihrer IHK zu den grundlegenden Aspekten der unternehmerischen Selbstständigkeit wie die Vorgehensweise bei der Businessplanerstellung, die Suche nach Kapital oder einem passenden Gründercoach.

Dazu gehört auch die Gruppe der wissensintensiven Start-ups, wie etwa aus dem IT-Bereich oder dem Hochschulumfeld. Sie sehen für sich gute Voraussetzungen für den unternehmerischen Erfolg in einer der Gründermetropolregionen mit gut vernetzten Gründungs- und Geschäftspartnern, Universitäts- und Forschungseinrichtungen sowie Kunden.

Somit ist auch der Anteil der IT-Start-ups und Hochschulgründer bei den IHK-Beratungen im Jahr 2014 leicht gestiegen, und zwar um 1,4 % auf 43.155 Teilnehmer. Insgesamt schätzen die IHK-Experten den Anteil der wissensintensiven Start-ups aber auf gerade einmal 7 % ein.

Gründungsinteressierte machen nicht ihre Hausaufgaben

2014 kamen Gründungsinteressierte eher schlecht vorbereitet zum Beratungsgespräch in eine IHK. Der vorherige Jahrgang war noch etwas besser vorbereitet, wenn es darum ging, die Finanzierung zu durchdenken, den Kundennutzen zu analysieren oder die Produktidee zu beschreiben. Die Gründer des Jahres 2014 schnitten in vier von sieben Punkten, die ein Gründer schriftlich in der Beschreibung seines Geschäftskonzepts thematisieren muss, schlechter ab.

So konnten 30 % der Gründungswilligen, die ihrer IHK im Jahr 2014 ein Konzept vorlegten, nicht den Kundennutzen ihrer Geschäftsidee ausreichend erklären (2013: 28 %). Noch größer waren die kaufmännischen Defizite. Ganze 32 % konnten keine ordentliche Preiskalkulation, Kostenrechnung oder Planrechnung vorlegen. Mit einem Anstieg um satte 8 %-Punkte seit dem Vorjahr ist hier die größte Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum festzustellen (2013: 24 %).

Am schlimmsten trifft es jedoch das Herz einer jeden Gründung, die Finanzierung des Start-ups. 2014 fehlte 34 % aller Gründungswilligen ein Plan, wie sie die Gründung finanzieren wollen. Auch 2013 waren es bereits 30 %, die an dieser Stelle nicht weiter wussten.

  • Das Problem: Nur weil die Zinsen derzeit gut seien, mache das die Gründungsfinanzierung zu keinem Selbstläufer. Auch Wagniskapital sitzt in Deutschland immer noch nicht locker und bestätigt nur, dass es hierzulande einfach kein ausreichendes Kapitalangebot für Gründer gibt.

Gleichwohl spricht der DIHK-Gründerreport aber davon, dass die derzeitige Qualität der Gründungsvorbereitung insgesamt trotzdem auf einem besseren Niveau als in den Jahren bis 2012 sei. Um das aktuelle Jahr mit guten Noten abzuschließen, müssen angehende Existenzgründer aber nun unbedingt ihre Hausaufgaben machen und sich wieder stärker mit ihrer Geschäftsidee auseinandersetzen.

Fast jeder Fünfte Gründer mit Migrationshintergrund

Seit 2007 ist der Anteil der Gründungsinteressierten mit Migrationshintergrund von 14 % auf 19 % gestiegen. Mittlerweile hat fast jeder fünfte Gründungswillige, der einem IHK-Berater sein Geschäftskonzept vorlegt, ausländische Wurzeln.

Hochgerechnet auf die Zahl der Erstgespräche haben Deutschlands Industrie- und Handelskammern 2014 rund 35.000 Interessierte mit Migrationshintergrund zur Unternehmensgründung informiert. Kulturelle Hürden werden von den IHK-Beratern nicht oft als Hemmnis gesehen.

  • Die meisten Experten schätzen die mangelnde Qualifikation und kaufmännische Defizite als die größte Hürde für den Einstieg in die Selbstständigkeit ein. 78 % der IHK-Berater stimmen zu, dass dies der größte Stolperstein sein könnte.
  • Auf Platz zwei und drei liegen mangelnde Deutschkenntnisse mit 68 % und
  • unzureichende Wahrnehmung von professioneller Gründungsberatung (53 %).

Insgesamt sei es aber so, dass Gründer mit Migrationshintergrund in der Regel gut vorbereitet in die IHK-Gründungsberatung kämen. Dabei hinterfrage ein Großteil der Gründer die Bezeichnung der eigenen Gruppe als „Gründer mit Migrationshintergrund” eher kritisch, da sie sich selber mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen, wie ihre deutschen Kollegen.

DIHK-Gründerreport 2015 - Key facts

Ausblick 2015: Bleibt alles, wie es ist?

Im Hinblick auf das Jahr 2015 sehen nur 14 % der IHK-Berater einen Anstieg des Gründungsinteresses in ihrer Region. 82 % hingehen schätzen, dass sich nichts verändern wird. 4 % gehen sogar von einem Rückgang aus. Noch nie haben so viele Experten mit einer Stagnation des Gründungsinteresses gerechnet. Bleibt zu hoffen, dass sie sich irren und endlich wieder Schwung in die Gründerkultur Deutschlands kommt.

  • Den vollständigen DIHK-Gründerreport 2015 können Sie hier herunterladen.

160 Start-ups bei der Berliner Startupnight kennenlernen

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Am 5. September findet zum dritten Mal die Lange Nacht der Startups, kurz Startupnight, in Berlin statt. Wir haben mit Cem Ergün-Müller, Leiter Marketing und Kommunikation bei T-Labs und Gründer der Langen Nacht, über die populäre Gründer-Veranstaltung, die jedes Jahr aus allen Nähten platzt, gesprochen.

Für-Gründer.de: Das Format der Langen Nacht ist allgemein bekannt: Nach Sonnenuntergang gehen die Türen auf und man wird nachtaktiv. Was erwartet die Besucher bei der Berliner Startupnight?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Bei uns stehen die Start-ups selbst im Mittelpunkt. Das heißt, man kann von 17 bis 0 Uhr an vier Locations Start-ups aus verschiedenen Branchen, wie Kommunikation, Home, Health, Commerce, Lifestyle und mehr sehen, sie befragen, ihre Lösungen testen oder auch sich erkundigen, ob sie Jobs zu vergeben haben.

Eine Besonderheit bei unserer Auswahl allerdings war, dass man nicht nur ein Produkt haben muss und sich hinstellt und zum Beispiel seine App zeigt, sondern man musste sich auch eine besondere Art der Präsentation überlegen, die bei der Entscheidung für die Teilnahme ein genauso wichtiges Auswahlkriterium wie das Produkt selber war.

So haben wir jetzt 160 Start-ups ausgewählt. Damit gehören wir schon im dritten Jahr zu Europas größten Start-up-Events.

Lange Nacht der Startups

Die Start-ups kommen u.a. aus den Bereichen Handel, Unterhaltung, Food, Automobil, FinTech, Internet of Things, Gesundheit uvm. (Foto: Telekom)

Für-Gründer.de: Warum gibt es die Lange Nacht der Startups? Welche Ziele werden mit der Veranstaltung für Nachtaktive verfolgt?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Weil keine andere Start-up-Veranstaltung bisher die Start-ups selber so in den Mittelpunkt gestellt hat wie wir. An guten Veranstaltungen mangelt es nicht, aber so vordergründig für Start-ups ist keine andere.

Außerdem wollen wir eine verrückte Preisbarriere durchbrechen. Warum kosten Veranstaltungen oftmals weit über 100 Euro? Manche sogar über 1.000 Euro. Das wollen wir nicht.

Deshalb treten wir mit dem Motto „von Corporates für Start-ups” an. Wir haben so viele tolle Partner gewonnen wie Telekom, Microsoft, Lufthansa, KPMG, VW, SAP, Deloitte, Huawei, IBM, T-Systems. Dazu kommen noch Lokalpatrioten wie die Investitionsbank Berlin, IHK, Berlin Partner, felix1 und die Berliner Bank. Alle wollen glaubhaft zeigen, dass sie sich ernsthaft für das Eco-System interessieren.

Wir wollen, dass Berlin zu Europas Innovationshub wird. Die Lange Nacht der Startups soll dabei helfen und ist auch fast schon ein Standortfaktor geworden.

Für-Gründer.de: Seit Start vor drei Jahren kam die Startupnight immer sehr gut an. Gibt es ein paar Zahlen für unsere Leser, wie sich das Event entwickelt hat in Bezug auf die Besucher und Teilnehmer?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Im ersten Jahr hatten wir fast 2.000 Teilnehmer und mussten zwischendurch leider aus Sicherheitsgründen auch mal die Türen wegen Überfüllung schließen. Im vergangenen Jahr waren wir dann bei knapp 2.500 Teilnehmern an zwei Standorten. Und mussten leider wieder schließen. Ich hoffe, wir können das in diesem Jahr neben der Telekom Hauptstadtrepräsentanz und der IHK jetzt auch mit Microsoft Berlin und VW Unter den Linden als neue Standorte kompensieren.

Cem Ergün-Müller

Cem Ergün-Müller in Aktion bei der Langen Nacht der Startups (Foto: Telekom)

Für-Gründer.de: Nun ist die Lange Nacht der Startups ja nicht die einzige Berliner Veranstaltung für Gründer und jene, die es mal werden wollen. Womit hebt sich die Startupnight von der großen Zahl an Gründerevent in der Hauptstadt ab?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Zum einen ist es natürlich der Preis. Das heißt aber nicht, dass wir billig sind. Aber durch den Support so vieler Corporates können wir ein Programm anbieten, das einen tollen Mix aus Unterhaltung, Information und Lernen bietet.

Für-Gründer.de: Woraus setzt sich das Programm der Langen Nacht der Startups zusammen? Welche verschiedenen Veranstaltungsformate und -orte wird man erleben und besuchen können?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Als Highlights planen wir derzeit ein offenes Speed-Dating für Start-ups. Einmal mit Corporates und einmal mit Investoren. Der Unterschied soll sein, dass man einfach hingehen kann, ohne sich groß zu bewerben. Hier müssen wir aber noch prüfen, ob und wie sich das umsetzen lässt. Bei anderen Events fand ich das immer sehr schade, dass man das nicht konnte.

Dazu gibt es lauter Pitch-Contest, wo man jede Menge tolle Sachen gewinnen kann wie zum Beispiel Trips ins Silicon Valley und nach Tel Aviv.

Und zuletzt natürlich die Elefantenrunde mit CEOs und Mitgliedern der Geschäftsführungen verschiedener Unternehmen wie Telekom, Microsoft, Lufthansa und der IBB. Wir konnten in diesem Jahr auch Timotheus Höttges gewinnen, der freundlicherweise auch gemeinsam mit unserem Regierenden Bürgermeister Michael Müller und mir die Veranstaltung um 17:30 Uhr eröffnen wird.

Für-Gründer.de: Und was sind die absoluten Highlights, die kein Besucher verpassen sollte?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Ich stehe sehr auf unsere Konferenz, die tagsüber läuft. Organisiert vom Hubraum, haben wir diese in Starter-, Advanced- und Partnering-Streams aufgeteilt und wollen Start-ups Tipps, Tricks und Insights darüber vermitteln, wie man gründet, an Geld kommt, sich optimal darstellt, skaliert und internationalisiert. Das Ganze von Profis, die alle Dinge tagtäglich tun oder erlebt haben. Allerdings nicht im Popstar-Format, sondern hands on und mit der Bereitschaft, auf jede Frage ausführlich zu antworten.

Lange Nacht der Startups

Im Rahmen der Konferenz wird es Keynotes, Panels und Diskussionsrunden geben (Foto: Telekom)

Für-Gründer.de: Wie viele Start-ups haben sich beworben und wie viele werden letztendlich bei der Statupnight dabei sein?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: In Summe haben uns über 300 Bewerbungen erreicht. Eigentlich wollten wir 150 Start-ups nehmen, aber da waren so viele tolle Ideen dabei, dass wir über Plan schließen. Wir haben uns auf Basis der Vorschläge jetzt für 160 Start-ups entschieden.

Für-Gründer.de: Aus welchen Branchen und Themenfeldern kommen die teilnehmenden Unternehmen und nach welchen Kriterien wurden die Start-ups ausgewählt?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Wir haben

  • Commerce/Retail,
  • Communication,
  • Entertainment,
  • DataAnalytics,
  • Food/Lifestyle,
  • Automotive/Travel/Transport,
  • FinTech,
  • IoT/Wearables/Fashion,
  • Health und
  • Security.

Für-Gründer.de: Wie werden sich die Gründer nun konkret bei der Lange Nacht der Startups einbringen können?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight:

Hoffentlich mit allem, was sie haben. Kreativität, Leidenschaft, ihrem tollen Produkt und ihrer Community. Es wird einen Customer Choice Award geben, den es zu gewinnen gilt, inklusive Preise. Das wird toll.

Für-Gründer.de: Auch einige internationale Venture Capital-Geber und Business Angels werden vor Ort sein, um sich die Start-ups näher anzusehen – so kann man es zumindest online lesen. Wer hat seine Teilnahme angekündigt?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Da haben wir Stillschweigen drüber vereinbart, weil die eben nicht mit dem Geldkoffer umherziehen, sondern die Teams inkognito sehen wollen. Das hilft bei der Auswahl, weil man die Start-ups live in Action sehen und beobachten kann, wie sehr sie für ihr Produkt brennen.

Für-Gründer.de: Sind erfolgreiche Zusammenführungen zwischen Start-ups und Kapitalgebern bekannt, die ihren Ursprung auf der Langen Nacht der Startups haben?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Absolut. Die Telekom z.B. hat Produkte verschiedener Start-ups in ihr Portfolio gebracht. Spontan fällt mir dazu Barzahlen.de ein. Die Möglichkeit, Online-Shopping jetzt auch offline über Barzahlen.de durchzuführen, gibt es jetzt in den Telekom-Shops.

Für-Gründer.de: Und zum Abschluss die Frage: An wen richtet sich die Lange Nacht der Startups am 5. September und was dürfen Besucher auf keinen Fall verpassen?

Cem Ergün-Müller von der Startupnight: Die Besucher ist für alle Neugierigen der Stadt – und davon hat Berlin echt viele. Auch für Absolventen von Unis, die nicht unbedingt für Corporates arbeiten wollen, genauso aber für Menschen aus dem Eco-System selber.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview.

  • Die Lange Nacht der Startups im Überblick
    5. September 2015
    Konferenz: 9 bis 17 Uhr; in der IHK Berlin
    Lange Nacht: 17 bis 0 Uhr; mehrere Standorte
    Tickets: 5 Euro (Einzel) bzw. 25 Euro (Kombi)
    Website: www.startupnight.de

Standorte der Startupnight

  • Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG, Französische Str. 33a-c, 10117 Berlin
  • IHK Berlin, Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin
  • Microsoft Ventures Unter den Linden 17, 10117 Berlin
  • DRIVE Volkswagen Group Forum Unter den Linden 21, 10117 Berlin

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So gelingt der Businessplan: die wichtigsten Inhalte

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Der Businessplan – ein Mysterium für viele Gründer und auch in der Gründerwelt nicht unumstritten. Warum es doch sinnvoll ist, einen Businessplan zu verfassen, haben wir bereits erläutert. Heute geht es darum, was eigentlich alles in den Businessplan gehört. Wir stellen vor: die wichtigsten Kapitel für Ihren Businessplan.

Wenn Sie anfangen, Ihre Geschäftsidee zu durchdenken, müssen Sie nicht gleich mit dem Businessplan starten. Vielmehr sollten Sie zunächst Ihre Idee auf verschiedene Aspekte überprüfen und schärfen. Für den ersten Check der Geschäftsidee eignet sich bspw. das Business Model Canvas. Sollten Sie mehr und mehr von der Machbarkeit Ihrer Idee und dem wirtschaftlichen Potenzial überzeugt sein, können Sie im Anschluss mit einem Grobkonzept Ihres Businessplans starten. Darauf können Sie später natürlich aufbauen.

Doch bevor Sie nun in die Details einsteigen, möchten wir Ihnen noch folgende Themen ans Herz legen. Befassen Sie sich mit der grundsätzlichen Frage, ob Sie ein Unternehmertyp sind. Keine Sorge, Sie müssen nicht als Unternehmer geboren sein, das sind die wenigsten Gründer. Es geht also nicht darum, die folgenden Frage mit „Ja” oder „Nein” zu beantworten. Vor der Gründung sollten Sie sich allerdings bewusst machen, was mit der Selbstständigkeit auf Sie zukommt.

Sind Sie bereit, härter als bisher zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und unter Stress Entscheidungen zu treffen? Verfügen Sie über den familiären Rückhalt für die Selbstständigkeit? Sind Sie bereit das finanzielle Risiko einzugehen? Klopfen Sie im Vorfeld Ihre Stärken und Schwächen ab und arbeiten Sie an Ihren Schwächen! Sie finden auf Für-Gründer.de auch ein Tool, mit dem Sie die Ausprägung Ihres „Unternehmergens” prüfen können (zum Tool Unternehmertyp).

Zudem geht es bei der Gründung insbesondere auch darum, ob Sie die wesentlichen Fähigkeiten mitbringen, um Ihr Geschäftskonzept umzusetzen. Wenn Sie alleine gründen, müssen Sie viele Kompetenzen in einer Person vereinen sowie zielgerichtet Mitarbeiter einstellen oder Dienstleister beauftragen. Um deren Arbeit allerdings kontrollieren zu können, sind dennoch mehr als Grundkenntnisse in den jeweiligen Bereichen erforderlich.

Gerade im Start-up-Bereich zählt das Gründerteam aus Investorensicht oftmals sogar mehr als die eigentliche Idee, denn die Umsetzung einer Idee entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Dementsprechend sollten Sie Ihr Gründerteam auch präsentieren und die einzelnen Schlüsselkompetenzen herausarbeiten. Seien Sie an der Stelle auch kritisch mit sich selbst: werden alle wichtigen Faktoren durch die Teammitglieder abgedeckt, fehlt vielleicht noch ein Mitgründer und wie ist der Zusammenhalt im Team? Nur wenn Sie überzeugend auftreten, wird Ihnen ein guter Businessplan auch zur Finanzierung verhelfen.

10 Punkte für Ihren Businessplan

Auf Für-Gründer.de beschreiben wir Ihnen ausführlich Kapitel für Kapitel die Elemente des Businessplans. Die wesentlichen Kapitel haben wir für Sie in einer Infografik zusammengefasst: 10 Punkte für den Businessplan. Auf die – aus unserer Sicht – besonders wichtige Kapitel gehen wir nachfolgend ein.

Businessplan_kurz

Per Klick gelangen Sie zur vollständigen Infografik auf Für-Gründer.de

  • Das Erste kommt zum Schluss: Executive Summary
    Auch wenn die Executive Summary am Anfang des Businessplans steht, um den Leser auf maximal zwei Seiten mit den wichtigsten Informationen abzuholen und zum ausführlichen Lesen des Geschäftsplans zu begeistern, schreiben Sie diese, nachdem Sie das letzte Kapitel abgeschlossen haben. Die Ergebnisse einer SWOT-Analyse passen übrigens auch gut in die Executive Summary.
  • Machen Sie Ihre eigene Marktforschung
    Das Kapitel Markt und Wettbewerb kann für uns nicht hoch genug bewertet werden. Viele Gründer schätzen nämlich einerseits ihre Zielgruppe falsch ein, halten den Markt für zu groß und übersehen wichtige Wettbewerber. Dementsprechend geht es darum, Fragen nach der Marktgröße, dem Marktpotenzial und der Konkurrenz im Detail zu beleuchten. Sie greifen dabei sicherlich auf Branchendaten zurück, es empfiehlt sich allerdings auch, eine eigene Marktforschung durchzuführen. Befragen Sie Ihre Zielgruppe, gerne auch in der Fußgängerzone. So erhalten Sie direktes Feedback zu Ihrem Angebot.
  • Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind günstig: Ihre Strategie
    Frei zitiert nach dem Philosophen Seneca ist es auch für Gründer und Start-ups wichtig zu definieren, in welche Richtung das Unternehmen „segeln” soll. Andauernde Kursänderungen sind dabei nicht hilfreich. Insofern gilt es auf Basis der Unternehmensziele eine konsistente Strategie für Ihr Unternehmen abzuleiten. Im Mittelpunkt steht dabei der Kundennutzen, den Ihr Angebot verspricht. Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb? Damit positionieren Sie sich wirkungsvoll im Markt. Welche Strategien erfolgreiche Start-ups verfolgen, haben wir Ihnen anhand von vier Beispielen zusammengestellt.
  • Der Weg zum Kunden: effizientes Marketing
    Im Schlaraffenland fliegen einem die gebratenen Tauben von ganz alleine in den Mund. Mit den Kunden verhält es sich nach der Gründung leider nicht so. Was gemeinhin mit Marketingmix bezeichnet wird, birgt den Schlüssel zum Erfolg. Produkt, Preis, Vertrieb und Kommunikation (im Englischen mit 4Ps bezeichnet) sind die wesentlichen Elemente, die Sie definieren müssen. Natürlich kostet das alles auch Geld und Sie erstellen ein Marketingbudget.
  • Herzstück im Businessplan: der Finanzplan
    Im Finanzplan laufen nun Ihre getroffenen Annahmen zusammen und Sie „planen” die Geschäftsentwicklung. Viele Gründer mögen sich dabei vorkommen, als wenn sie mit der Glaskugel einen Blick in die Zukunft werfen würden. Aber bedenken Sie: IKEA-Möbel ohne Anleitung zu montieren, endet auch meist in einem Desaster oder dauert im besten Fall einfach nur sehr viel länger. Ohne Finanzplan können Sie weder sagen, ob sich Ihre Gründung finanziell eigentlich lohnt oder wie viel Kapital Sie voraussichtlich benötigen. Die wenigsten Gründer halten ihren Finanzplan später dann ein. Auch wir mussten unseren ersten Finanzplan korrigieren. Aber er hilft beim Controlling, wodurch Fehlentwicklungen schnell erkannt und mögliche Liquiditätsprobleme verhindert werden können.

Alle weiteren Kapitel zum Businessplan sowie tiefergehende Informationen finden Sie direkt auf Für-Gründer.de in der Rubrik Businessplan.

Hilfe und Tools für Ihren Businessplan

Wie so oft, müssen Sie das Rad nicht neu erfinden. Nutzen Sie unsere Businessplan-Vorlage, um schnell mit Ihrem Businessplan zu starten. Ein Beispiel-Businessplan kann Ihnen ebenfalls den Start erleichtern. Dieser enthält oftmals auch bereits einige Branchendaten. Wir haben Ihnen für ausgewählte Branchen bereits einige Tipps für Ihren Beispiel-Businessplan zusammengestellt. Nächste Woche stellen wir Ihnen zudem zahlreiche Tools vor, die wir entwickelt haben, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern. Alle Tools finden Sie direkt hier.

Und wichtig: nach dem Businessplan ist vor dem Businessplan

Lästige Pflichtübung erfüllt, Businessplan abgehakt und in die Schublade gepackt – jetzt wird gegründet.

Nach der Schreibarbeit strotzen Sie nun ohne Zweifel vor Tatendrang. Aber der Businessplan gehört auf keinen Fall in die Schublade. Um beurteilen zu können, ob Ihr Unternehmen auf Kurs ist, sollten Sie regelmäßig die Ist- mit den Soll-Zahlen Ihres Finanzplans vergleichen. Außerdem gehören auch Ziele und Strategien immer wieder auf den Prüfstein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie jeden Monat eine Drehung um 180 Grad vornehmen. Aber Einflussfaktoren wie neue Wettbewerber, regulatorische Vorgaben, neue Trends und sich bietende Chancen gehören kontinuierlich auf das Unternehmensradar. Dies hat Dominik Guber, einer der Gründer von Braufässchen, ebenfalls gut auf den Punkt gebracht:

Businessplan Statement Braufaesschen

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