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Deutscher Gründerpreis 2015: das Unternehmen ist unser Sex

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Trotz oder wegen der Griechenlandkrise – ließ sich Sigmar Gabriel, Bundeswirtschaftsminister, nicht die Verleihung des Deutschen Gründerpreises 2015 am Dienstagabend entgehen. Im Mittelpunkt standen jedoch die Protagonisten, die hinter ihm in den Reihen des ZDF Hauptstadtstudios saßen: die Gründer von Customized Drinks, RESTUBE, OnPage.org, Jimdo, Nanoscribe, Little Bird und Jimdo.

Die Konsequenzen für das eigene Handeln tragen, aber auch die Früchte des Erfolgs ernten. Mit etwas über 1.000 Euro Startkapital zum Millionenumsatz. Visionen verfolgen und nicht zum Arzt zu gehen. Pausenlos für die Idee brennen und das Unternehmen als „unseren Sex” zu bezeichnen. So tickt die Gründerwelt, die vor zwei Tagen beim Deutschen Gründerpreis versammelt war. Und auch wenn die mitgereisten Partnerinnen der Finalisten über den Urheber dieses Zitats rätselten, zeigt es symbolisch, welcher Einsatz für ein erfolgreiches Unternehmen notwendig ist. Dies will der Deutsche Gründerpreis mit seinen Preisträgern jedes Jahr honorieren.

Deutscher Gründerpreis 2015 Bilder

Eindrücke vom Deutschen Gründerpreis 2015

Bis zu den sechs Plätzen im Finale ist es ebenfalls ein steiniger Weg. Ein Expertennetzwerk, zu dem auch Für-Gründer.de gehört, schlägt jedes Jahr geeignete Gründer und Unternehmen vor. Nachdem myBoshi bereits im Vorjahr (mehr zum Deutschen Gründerpreis 2014) als einer unserer Kandidaten bis ins Finale kam, freuen wir uns, dass mit dem Braufässchen von Customized Drinks auch dieses Jahr ein Finalist aus unseren Einreichungen dabei war.

Bevor es in den Kategorien StartUp und Aufsteiger ernst wurde, standen zukünftige Entrepreneure im Mittelpunkt der Verleihung des Deutschen Gründerpreises. Über 1.000 Schüler-Teams bewarben sich um den Preis in der Kategorie Schüler. Die Preisverleihung erfolgte zwar bereits in der Vorwoche, dennoch wird das Siegerteam auch stets bei der feierlichen Gala des Deutschen Gründerpreises gewürdigt.

In diesem Jahr ging der Deutsche Gründerpreis für Schüler an das Team von OPPIA, das eine Lern-App für naturwissenschaftliche Formeln entwickelte und mit seinem fiktiven, aber sehr realitätsnahen Businessplan die Jury überzeugte. Zwar steht für die Schüler zunächst das Abitur an, aber es laufen bereits Gespräche mit einem Schulbuchverlag, um den Gründertraum wahr werden zu lassen.

Deutscher Gründerpreis in der Kategorie StartUp für RESTUBE

Bier zum Selberbrauen, eine Rettungsboje zum Schutz vor dem Ertrinken und ein Tool zur Suchmaschinenoptimierung von Webseiten: diese Geschäftsideen warfen die drei Finalisten in der Kategorie StartUps in den Ring. Dabei geht es beim Deutschen Gründerpreis auch in dieser Kategorie nicht nur um die Idee, sondern vielmehr um erste deutliche Erfolge der Jungunternehmer. Diesen wirtschaftlichen Erfolg haben die Gründer von Customized Drinks, RESTUBE und OnPage.org bereits bewiesen. Im Detail geht es bei den Start-ups um folgende Geschäftsmodelle:

  • Customized Drinks: Innerhalb von einer Woche kann man mit dem Braufässchen des Münchener Unternehmens Bier zu Hause selbst herstellen – und das in über 100.000 Variationen, da Hopfengehalt, Aromen und Bierart per Onlinekonfigurator selbst bestimmt werden können. Das dreiköpfige Team verwirklichte die Idee bereits während des Studiums und hat mittlerweile über 80.000 Sets verkauft. Der Markteintritt in England wurde vorgenommen und neue Produkte sind in der Pipeline. Auch uns haben die Macher von Braufässchen bereits frühzeitig von ihrem Produkt überzeugt.
  • OnPage.org: Suchmaschinenoptimierung ist zwar keine Wissenschaft, aber ein Handwerk, das gelernt sein will. Die Basis hierfür bildet die eigene Webseite. Doch erfüllt diese alle wichtigen Anforderungen, wo liegen Schwachstellen und wie kann man sie beheben? Für die sogenannte On-Page-Optimierung bieten die Gründer von OnPage.org ein umfangreiches Tool, das neben vielen jungen und kleinen Unternehmen auch große Konzerne bereits überzeugte (zur Gründerstory von OnPage.org).
  • RESTUBE: Weil einer der Gründer von RESTUBE selbst schon einmal beim Wassersport fast ertrunken wäre, musste etwas her, das komfortabler und besser ist, als die sperrige Schwimmweste. Die zunächst sehr kleine und kaum wahrnehmbare RESTUBE-Rettungsboje füllt sich im Notfall durch Ziehen am Auslöser in Sekundenschnelle selbst mit Luft. Rund um den Globus ist der gelbe Rettungsengel für Schwimmer und Surfer im Einsatz.

Bei der Öffnung des Umschlags erreichte die Spannung dann ihren Höhepunkt und wenige Augenblicke später konnte das Publikum auf der Bühne live miterleben, wie schnell die RESTUBE-Rettungsbojen funktionieren.

So erhielten die zwei Gründer von RESTUBE den Deutschen Gründerpreis 2015 in der Kategorie StartUp.

Deutscher Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger für Jimdo

Während die Webseiten-Optimierer von OnPage.org RESTUBE den Vortritt in der Kategorie StartUp lassen mussten, stand der Kategorie Aufsteiger ganz im Zeichen der Webseiten-Bauer von Jimdo. Das Unternehmen aus Hamburg überzeugte die Jury und gewann den Deutschen Gründerpreis 2015. Jimdo bietet einen Webseiten-Baukasten, mit dem bisher über 12 Mio. Webseiten erstellt wurden. Weltweit arbeiten 200 Mitarbeiter für das Unternehmen, das mit einem Abomodell von den erstellten Webseiten ab 5 Euro pro Monat profitiert, wobei es auch eine kostenfreie Variante gibt. Die zwei weiteren Finalisten für den Deutschen Gründerpreis 2015 in der Kategorie Aufsteiger waren:

  • Nanoscribe: Zunächst mag eine Geschäftsidee zum Thema 3D-Druck nicht besonders spannend klingen, aber wenn es um den hochpräzisen 3D-Druck im Nanobereich geht, rückt dies das Unternehmen Nanoscribe in ein ganz anderes Licht. So klein und genau druckt nämlich kein anderes Unternehmen auf der Welt. Nanoscribe ist Hightech made in Germany.
  • Little Bird: Angehende Eltern lernen das Problem schnell kennen. Betreuungsplätze für den Nachwuchs sind ein seltenes Gut. Und das Rennen um die Krippenplätze beginnt schon weit vor der Geburt. Das Portal Little Bird hilft Eltern und Kommunen, Angebot und Nachfrage nach Betreuungsplätzen effizient zusammenzuführen.

Sonderpreis beim Deutschen Gründerpreis 2015 geht an auticon

Menschen mit Asperger-Autismus haben es schwer in der Berufswelt und damit auch im Leben. Oft sind sie arbeitslos und haben wenig Kontakt zur Außenwelt. Viele – inklusive der Betroffenen selbst – wissen jedoch nicht, dass Autisten oftmals über besondere Fähigkeiten verfügen, die es zu nutzen gilt. Der Unternehmer Dirk Müller-Remus hat dies erkannt und ist mit seinen 70 Mitarbeitern erfolgreich in der IT-Beratung unterwegs. Einen Sozial-Bonus braucht es für auticon dabei nicht. Das Unternehmen besteht im Wettbewerb und arbeitet auch für große Unternehmen. Gesellschaftlicher Nutzen und Gewinnstreben lassen sich so ideal verbinden.

Deutscher Gründerpreis 2015 für das Lebenswerk

Der Deutsche Gründerpreis blickt stets auch auf Gründungen zurück, die schon Jahrzehnte zurückliegen. In der Zwischenzeit wurden aus diesen anfänglich kleinen Unternehmen wahre Champions auf ihrem Gebiet. So auch das Unternehmen Sennheiser, das im Jahr 1945 gegründet wurde. Prof. Dr. Jörg Sennheiser hat das Unternehmen von seinem Vater übernommen und fortgeführt. Dafür erhielt er beim Deutschen Gründerpreis 2015 die Auszeichnung für das Lebenswerk.

Mit unternehmerischem Weitblick hat Prof. Sennheiser übrigens selbst schon vor einiger Zeit damit begonnen, die Firmennachfolge auf sichere Beine zu stellen. Und so wird Sennheiser heute in dritter Generation von seinen zwei Söhnen geführt. Auch bei einer weiteren Tatsache hat er Weitblick bewiesen.

So widmete er den unternehmerischen Erfolg seines Lebens insbesondere seiner Frau Marlies, denn hinter einem starken Mann steht stets eine noch stärkere Frau.

Mit der Auszeichnung für das Lebenswerk schließt der Deutsche Gründerpreis stets den Kreis zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Viele Gründer schicken sich an – abseits von schnellen Exit-Strategien – Technologien, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die Kundenbedürfnisse erfüllen und Probleme lösen. Bis zu einem erfolgreichen Unternehmen ist es dabei oft ein weiter Weg. Und es hört auch nie auf – das war auch allen Gründern klar. So genossen zwar alle Finalisten und Gäste die Freude des Augenblicks bei der Feier nach der Preisverleihung, blickten aber gleichzeitig voraus auf die kommenden Herausforderungen – doch nicht mit Angst vor dem Ungewissen, sondern mit Neugier auf das Kommende.

Für alle, die nicht bei der Preisverleihung des Deutschen Gründerpreises 2015 dabei waren, haben wir die wichtigsten Eindrücke im nachfolgenden Video festgehalten.

Mehr Informationen zum Deutschen Gründerpreis finden Sie auf Für-Gründer.de. Alle Preisträger mit ausführlichen Porträts und Videos finden Sie auch auf der Website des Deutschen Gründerpreises.

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Spotrocker: Werbespot-Wettbewerbe für Unternehmen

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Bisher war es für Unternehmen üblich, direkt eine Kreativagentur anzusteuern, wenn sie die Produktion eines Werbespots in Auftrag geben wollten. Produziert wird allerdings erst, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Spotrocker bietet hierzu nun eine Alternative. Auf der Plattform produzieren Filmemacher Werbespots für ausgeschriebene Aufträge, wovon sich Auftraggeber mehrere Spots aussuchen und mit Geldpreisen belohnen. Wir sprachen mit dem Gründer über das Konzept der Werbespot-Wettbewerbe.

Für-Gründer.de: Hallo Herr Braun, Sie gründeten jüngst ein Unternehmen, das auf den Namen Spotrocker hört. Worum geht es dabei?

Thomas Braun von Spotrocker: Spotrocker ist ein neues Onlineportal für Werbespot-Wettbewerbe, bei dem Brands virale, authentische Spots vollständig durch User erstellen, bewerten und verbreiten lassen und dabei jeder User – ob Producer oder Voter – hohe Geldpreise verdienen kann.

Entscheidend ist, dass es hier weniger um die Produktion von Hochglanz-Spots geht, sondern vielmehr um die Idee, Authentizität, Glaubwürdigkeit, Wirkung und Viralität der Spots. Die technische Umsetzung ist sekundär, wenngleich eine hohe Qualität angestrebt wird.

Letztlich geht es bei Spotrocker darum, dass User Spots für Marken generieren, die frisch, authentisch sowie packend sind und einfach funktionieren. Sie erreichen also das, was sie gemäß Briefing der Marke erreichen sollten.

Der User wird kreativen Spotersteller, wovon beide Seiten – User und Brands– profitieren.

Kampagne von Spotrocker (Bild: Spotrocker)

Für-Gründer.de: An wen richtet sich die Plattform?

Thomas Braun von Spotrocker: An Brands und User. Das heißt, an Unternehmen, vorzugsweise im B2C-Umfeld, sowie an talentierte beziehungsweise semi-professionelle Filmemacher, Filmstudenten, Medienschaffende, YouTuber und Co. Wir bringen die Marketingverantwortlichen der Brands eins zu eins mit Filmschaffenden und markenaffinen Nutzern zusammen.

Wir wollen, dass Brands und User glücklich sind. Dazu gehören für uns die Wertschätzung der Fähigkeiten, Wünsche und Bedenken beider Parteien. Unsere Systematik, Prozesse und Funktionen bilden genau das ab. Auf diese Weise haben wir unter anderem Schutzmechanismen für Brands und User eingebaut. Das kommt auch nicht von ungefähr. Denn Spotrocker ist aus Brand- und User-Sicht entstanden. Und wir kennen beide Seiten. Ich selbst bin gelernter Mediendesigner, habe sowohl in Werbeagenturen als auch frei gearbeitet und war selbst jahrelang für das Marketingkonzept von Brands verantwortlich.

Für-Gründer.de: Bisher konnten Agenturen, die eine Kampagne für ein Unternehmen gestalten wollten, ein Konzept pitchen und produzierten erst, wenn sich der Kunde für eine Agentur entschied. Warum bieten Sie jetzt eine Alternative zu diesem klassischen Prozess an?

Thomas Braun von Spotrocker: Wir glauben enorm an die Kreativität und Skills von jungen, semi-professionellen Film- und Medienschaffenden. Wir sehen die Talente tagtäglich an verschiedensten Stellen. Doch leider haben sie praktisch keine Möglichkeit an Brands heranzutreten, sich mit ihnen zu vernetzen und deren Aufmerksamkeit für ihre Fähigkeiten und Werke zu bekommen. Das finden wir schade. Gleichzeitig wünschen sich die Brands aber den Kontakt zu Kreativen und deren frische Ideen. Diese Kluft schließt Spotrocker.

Professionelle Agenturen haben zweifellos ihre Berechtigung, aber sie sind nicht die einzige Adresse, was Kreativität, starke Kreationen und gute Spots betrifft. Viel zu lange wurde diese gekünstelte Alleinstellung beziehungsweise Barriere hochgehalten. Und genau diese Mauer durchbrechen wir. Wir öffnen den Weg für zahlreiche Talente. Ohne, dass sie sich bewerben müssen.

Wir sind froh, etwas derartig Disruptives geschaffen zu haben, das die Werbefilmbranche für alle offener, zugänglicher und aussichtsreicher macht.

Für-Gründer.de: Wie funktioniert das Ganze im Detail für Unternehmen und Filmemacher?

Thomas Braun von Spotrocker: Brands unterschiedlicher Branchen stellen Video-Wettbewerbe in Form von Briefings ein. User kreieren die Spots oder bewerten die Spots der anderen. Dabei kann jeder User gewinnen. Denn am Ende einer jeden Kampagne werden zum einen die besten Spots im Rahmen der Rocker Awards prämiert und zum anderen die aktivsten Voter im Rahmen der Voter Awards.

Die Rocker Awards werden durch die Brands entschieden, wofür sie die Spot-Statistiken als wesentliche Entscheidungshilfe nutzen. Die Voter Awards werden automatisch durch den Aktivitätsindex festgelegt, den der User bei der Beendigung der Kampagne hat. Umso aktiver ein User ist, umso mehr Punkte bekommt er und umso höher steigt sein Aktivitätsindex – und damit die Chance auf eine höhere Voter-Award-Platzierung.

Für-Gründer.de: Welche Verdienstmöglichkeiten werden die Filmemacher zukünftig haben?

Thomas Braun von Spotrocker: Das ist ein sehr wichtiger Punkt bei uns. Wir stehen am Anfang und bieten schon jetzt derartig hohe Geldpreise an, die es sonst in Einzelfällen nicht gibt. Derzeit laufen vier Kampagnen mit insgesamt 35.000 Euro an Geldpreisen und über 50 Gewinnerplätzen. Das heißt, pro Kampagne werden momentan in der Regel insgesamt 9.000 Euro für die vier besten Spots und 1.000 Euro für die zehn aktivsten Voter ausgelobt. Und wir werden das sukzessive weiter nach oben treiben.

Letztlich sind aber nicht nur die hohen Geldpreise wichtig, sondern insbesondere die vielfältigen Chancen, die sich für die Talente ergeben. Denn bei Spotrocker können sie vor allem auch Referenzen und direkte Kontakte zu den Brands aufbauen, was schließlich zu Folgeaufträgen außerhalb von Spotrocker führen kann. Unabhängig von ihrem Hintergrund und ohne Bewerbungsprozesse können video- und werbeaffine User laufend an realen Videoprojekten teilnehmen und ihre Ideen und Aktivitäten monetarisieren – und das nicht durch Glück, sondern durch Eigenaktivität, was eben permanent belohnt wird.

Gerade erst den Launch hinter sich gebracht, startet SPOTROCKER gleich voll durch.

Thomas Braun von Spotrocker (Foto: Spotrocker)

Für-Gründer.de: Und wie verdienen Sie Geld?

Thomas Braun von Spotrocker: Spotrocker ist für User kostenlos und für Brands kostenpflichtig. Brands bekommen von uns ein umfassendes Leistungspaket und bezahlen uns dementsprechend im Rahmen des vereinbarten Konditionsmodells.

Für-Gründer.de: Sie sagen von der Plattform: „Brands love Spotrocker”. Warum sollten Unternehmen die Plattform lieben?

Thomas Braun von Spotrocker: Brands bekommen vielfältige, briefing-konforme Spots und sehen direkt, wie viral und wirksam ihre Spots sind. Das heißt, sie bekommen nicht nur die fertigen Spots, sondern auch die Reichweite und den Markttest obendrauf. Brands können die Spots direkt verwenden oder anpassen, verfeinern, also nach Belieben nach produzieren, beispielsweise gemeinsam mit den Gewinnern, was dementsprechend in neuen, separaten Aufträgen direkt mit den Producern münden kann. Insgesamt betrachtet ist Spotrocker für Brands weitaus günstiger, schneller und effektiver als die herkömmlichen Produktions- und Verbreitungswege.

Für-Gründer.de: Welche Maßnahmen ergreifen Sie zur Kunden- und Fangewinnung?

Thomas Braun von Spotrocker: Wir haben einen Maßnahmenplan, womit wir ziemlich genau wissen, wie wir Brands und User mit welchem Output akquirieren können. Dazu gehören Online- und Offline-Maßnahmen bis hin zum persönlichen Vorsprechen. Der Einsatz von sozialen Netzwerken wie Facebook ist naturgemäß obligatorisch und sogar arbeitstechnisch sehr förderlich.

Für-Gründer.de: Die Plattform ging gerade erst online. Welche konkreten Unternehmensziele setzen Sie sich für das Jahr 2015?

Thomas Braun von Spotrocker: Mitte Mai war unser offizieller Launch. Und wir sind der Meinung, dass wir mit Spotrocker im deutschsprachigen Raum ein neues Kapitel in der Werbefilmproduktion aufschlagen – aus unserer Sicht ein sehr aussichtsreiches für Brands und Producer. Mitunter deshalb sind wir auch Anfang 2014 mit dem renommierten Gründerpreis IKT Innovativ des BMWi ausgezeichnet worden.

Allerdings ist es hierzulande eben ein neues Konzept und die Herausforderung liegt nun darin, das Ganze am Markt zu platzieren. Dementsprechend haben wir uns moderate Ziele gesetzt und wollten im ersten Jahr gerade mal eine gute Handvoll Kampagnen umsetzen. Dass wir das fast jetzt schon direkt zum Start erreicht haben, macht uns sehr glücklich. Dennoch bleiben wir hier konservativ und freuen uns darauf, dieses Jahr vielleicht noch die andere Hand vollzumachen. Letztlich wünschen wir uns nichts mehr, als dass Spotrocker den Brands und Usern gefällt und alle viel davon haben.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

Spotrocker Logo

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99designs: Design-Marktplatz für Logo, Website und Co.

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Existenzgründer, die nicht wissen, welchen Designer sie mit einer gestalterischen Herausforderung beauftragen sollen, können auf 99designs den Spieß umdrehen und erst die Design-Aufgabe stellen. Der beste Entwurf gewinnt den Pitch. Eva Missling von 99designs spricht über die Möglichkeiten für Start-ups und die gröbsten Fehler, die Gründer in Sachen Gestaltung  machen können.

Für-Gründer.de: Hallo Frau Missling, stellen Sie 99designs doch bitte kurz vor. Wie lange gibt es 99designs schon und welche Meilensteine wurden bereits in Deutschland erreicht?

Eva Missling von 99designs: 99designs wurde 2008 von Mark Harbottle gegründet. Nach der erfolgreichen Investitionsrunde von Accel Partners in Höhe von 35 Millionen US-Dollar im Jahr 2011 hat 99designs auch den internationalen Durchbruch geschafft. Mithilfe von 12designer, ein Design-Marktplatz, der 2012 von 99designs übernommen wurde, hatten wir in Deutschland bereits von Beginn an eine gute Grundlage und konnten diese in den letzten Jahren konzentriert ausbauen. Der deutsche Markt zeigt nach wie vor enorm viel Potential und unser Team in Berlin bekommt stetigen Zuwachs.

Für-Gründer.de: Welche Dienstleitungen sind besonders beliebt?

Eva Missling von 99designs:

Das Logo steht als wichtigstes Design-Element der Unternehmenskommunikation weiterhin im Vordergrund. Es gilt immer noch als bedeutende Startgrundlage vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen.

Doch auch mit unserer neuen Kategorie Logo & Website, die wir durch unsere Partnerschaft mit Jimdo erfolgreich realisieren konnten, haben wir besonders von Neu-Gründern eine erhöhte Nachfrage. Für 419 Euro erhält man hier ein individuelles Logo-Design und eine komplett funktionsfähige Website, die unsere Designer mithilfe des Webseiten-Baukastens Jimdo erstellen.

Diese Website sieht dann nicht nur gut aus, sondern kann auch ganz einfach selbst bearbeitet und verändert werden. Und das alles unkompliziert ohne fachspezifische, technische Vorkenntnisse. Einen weiteren Anreiz liefert die Zeit: Logo & Website können in nur zehn Tagen fertig entwickelt und bereit zum Einsatz sein.

Eva Missling von 99designs

Eva Missling, Europachefin von 99designs (Foto: 99designs)

Für-Gründer.de: Wen genau sprechen Sie mit dem Konzept an – welche Art von Gründer ist bei 99designs gut aufgehoben?

Eva Missling von 99designs: Gründer, die sich darauf verlassen wollen, schnell und einfach ein professionelles Design zu bekommen, sind bei uns genau an der richtigen Adresse. Beim Start eines Unternehmens spielt das Budget eine große Rolle. 99designs bietet in diesem Sinne für Gründer das optimale Preis-Leistungsverhältnis – ohne Risiko. Denn selbst, wenn einmal keine Idee zum Projekt passt, kann man von unserer 100 % Geld-zurück-Garantie Gebrauch machen.

Für-Gründer.de: Wie viele Designer aus Deutschland stehen den Kunden momentan zur Verfügung?

Eva Missling von 99designs: Gerade die Möglichkeit, mit Designern aus aller Welt zusammenzuarbeiten, ist für viele unserer Kunden attraktiv. Sollte man für ein Projekt dennoch notwendigerweise mit einem deutschen Designer zusammenarbeiten wollen, kann man diesen über unseren Discover-Bereich finden und zum Projekt einladen.

Für-Gründer.de: Was gehört Ihrer Meinung nach zur Standard Corporate Identity Ausstattung eines Gründers?

Eva Missling von 99designs: Wir bieten mit unserem Corporate Identity Paket genau die richtige Grundlage zum Start eines Unternehmens. Darin enthalten sind neben dem Logo-Design auch Visitenkarten, Briefpapier, Briefkopf und ein Social Media-Design.

Vor allem die konstante Visualisierung auf allen Kanälen ist für eine einprägsame Corporate Identity wichtig. Daher ist es von Vorteil, alle Designs in einem Paket mit einem Designer erstellen zu lassen. Bei 99designs kann man ein komplettes Corporate Identity Paket ab 499 Euro bekommen.

Für-Gründer.de: Vom Auftrag bis zum fertigen Design – welche Schritte sind notwendig und wie lange dauert der Prozess?

Eva Missling von 99designs: In der Regel dauert ein Design-Wettbewerb sieben Tage. Nach der Erstellung des Design-Briefings wird der Wettbewerb direkt gestartet. In den ersten vier Tagen des laufenden Wettbewerbs haben alle Designer die Möglichkeit, ihre vorläufigen Entwürfe einzureichen. Diese kann der Kunde dann direkt einsehen, bewerten und kommentieren, um weitere verbesserte Vorschläge zu erhalten.

Nach dieser ersten Runde bekommt man als Kunde schon ein ganz gutes Gefühl, mit welchem Designer man zusammenarbeiten kann und welche Designs am Ende tatsächlich in die engere Auswahl kommen könnten. Um die Arbeiten der Designer zu perfektionieren, wählt man bis zu sechs Favoriten in die Finalrunde. Hier erhält man weitere drei Tage, um mit den Designern zu arbeiten, bevor man letztendlich den Gewinner wählt.

Für-Gründer.de: Wie findet die Kommunikation mit den Designern statt und wie wichtig ist der persönliche Austausch?

Eva Missling von 99designs: Während eines Wettbewerbs kann man jederzeit mit allen teilnehmenden Designern direkt kommunizieren, entweder über eine direkte Nachricht an einen bestimmten Designer oder über ein allgemeines Nachrichtenfeld, welches sich an alle Designer innerhalb des Wettbewerbs richtet.

Der persönliche Austausch mit den Designern ist essenziell für einen erfolgreichen Wettbewerb. Denn nur, wenn man den Designern genau mitteilt, was an den Design-Vorschlägen gefällt und was nicht, können diese entsprechende Änderungen vornehmen.

Für-Gründer.de: Verraten Sie uns doch noch, welche Produkte gerade im Trend liegen – neben den „klassischen” Design-Dienstleistungen wie Logo und Visitenkarten.

Eva Missling von 99designs: Wie bereits erwähnt, liegt aktuell die Kategorie Logo & Website enorm im Trend. Doch auch andere Design-Kategorien, wie Buchcover, T-Shirts oder Produktverpackungen, werden oft genutzt und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Um als Unternehmen aufzufallen, braucht man heutzutage ein ausgefallenes Branding, und zwar auf vielen verschiedenen Kanälen. Auch eine originelle Facebook-Seite zieht die Augen der Besucher wesentlich schneller auf sich und ist für eine erfolgreiche, authentische Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken.

Für-Gründer.de: …und zum Schluss – welche drei Designfehler sollte man als Gründer  unbedingt vermeiden?

Eva Missling von 99designs:

1. Finger weg von generischen Logo-Design-Konzepten! Diese abgenutzten Formen und Figuren, die man an jeder Ecke sehen kann, sind unbedingt zu vermeiden, wenn man professionell auftreten will. Vielmehr sollte sich die individuelle Persönlichkeit eines jeden Unternehmens im Design widerspiegeln.

2. Bei der Erstellung einer Website vergessen viele, diese auch auf ein Responsive Design auszulegen. Immer öfter werden Websites über Smartphones und Tablets aufgerufen, daher ist ein passendes Design für alle Bildschirmgrößen ein Muss.

3. Die uneinheitliche Darstellung des eigenen Unternehmens auf den verschiedenen Marketing-Kanälen ist ein absolutes No-Go. Konsistenz ist wichtig. Nutzt man andere Schriftarten oder verschiedene Farben, wirkt dies sehr schnell unprofessionell und verwirrt die Kunden. Als Gründer sollte man daher die Zeit investieren, einen Branding-Guide für sein eigenes Unternehmen zu erstellen.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview.

Gründungszuschuss im Juni: Zahl der Neuanträge stabil

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Es wird wieder ein Blick in den aktuellen Arbeitsmarktbericht geworfen, den die Bundesagentur für Arbeit monatlich zum Ende hin veröffentlicht. Wir entnehmen daraus stets die neuesten Zahlen zum Gründungszuschuss, dem Instrument zur Förderung der Gründung aus der Arbeitslosigkeit. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich mit lediglich 3 % weniger Neuanträgen im Vergleich zum Vormonat nahezu keine Veränderungen ergeben haben.

Mit dem Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit sollen Existenzgründer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus starten, finanzielle Probleme zu Beginn überbrücken und trotz des allgemeinen Risikos der Gründung den eigenen Unterhalt sichern können.

Gründungsinteressierte, die sich derzeit in der Arbeitslosigkeit befinden, Arbeitslosengeld empfangen und sich hauptberuflich selbstständig machen wollen, sind berechtigt, einen Antrag auf den Gründungszuschuss zu stellen.

Aber so gut das Förderprogramm klingt, so schwierig ist es für viele, rein zu kommen. Denn noch vor Antragstellung müssen Gründungswillige mit einem Berater der Bundesagentur für Arbeit über das allgemeine Konzept und die konkreten Pläne zur Selbstständigkeit sprechen. Hierbei sind die eigenen fachlichen Voraussetzungen und Grundkenntnisse zum Vorhaben unter Beweis zu stellen. Ziel ist es, den Berater vom Potenzial der Idee zu überzeugen. Der Erhalt des Gründungszuschusses ist also verhältnismäßig streng reglementiert, aber mit guter Vorbereitung zu schaffen.

Unser Tipp: Erstellen Sie Ihren Businessplan gewissenhaft – im Idealfall mit einem Gründercoach – und lassen Sie das Konzept nochmals prüfen, bevor Sie den Antrag auf den Gründungszuschuss bei der Bundesagentur für Arbeit einreichen.

Für Juni 2015 gehen folgende vorläufige Zahlen zum Gründungszuschuss aus dem Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit hervor:

  • Im Juni wurden hochgerechnet 2.637 Neuanträge bewilligt, das sind rund 3 % weniger als im Vormonat.
  • Mit dem Gründungszuschuss wurden im Juni 2015 insgesamt 27.000 Gründer gefördert.
  • In den vergangenen zwölf Monaten soll in 31.000 Fällen ein Gründungszuschuss gewährt worden sein.

Im Jahresverlauf ergibt sich das folgende Diagramm für die bewilligten Anträge auf den Gründungszuschuss:

Neuanträge auf den Gründungszuschuss im Juni 2015

Bewilligte Anträge auf den Gründungszuschuss (Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung)

Die Zahl der bewilligten Neuanträge auf den Gründungszuschuss im Juni 2015 ist gesunken, aber die Gruppe der durch den Gründungszuschuss insgesamt geförderten Existenzgründer bleibt unverändert auf der Marke von 27.000 Fällen stehen.

Insgesamt mit dem Gründungszuschuss Geförderte im Juni 2015

Gesamtzahl der Gründer, die den Gründungszuschuss erhalten (Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung)

Gründungswillige, die davon überzeugt sind, dass ihre Geschäftsidee Potenzial hat, obwohl eine Bewilligung des Gründungszuschusses ausbleibt, sollten sich nach alternativen Möglichkeiten umsehen, um ihr Gründungsvorhaben zu finanzieren. Möglichkeiten bieten:

Zu guter Letzt haben Gründungsinteressierte auch die Möglichkeit, zu klagen, wenn sich die Bundesagentur für Arbeit quer stellt und den Antrag auf den Gründungszuschuss ablehnt. Hierfür ist es ratsam, den Ablehnungsbescheid von einem Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Existenzgründern wird empfohlen, sich bereits vor der Arbeitslosigkeit bzw. vor Abgabe des Antrags gründlich über die möglichen Ablehnungsgründe zu informieren.

Auf Für-Gründer.de erfahren Sie mehr über den Gründungszuschuss und die Gründung aus der Arbeitslosigkeit. Sprechen Sie auch mit einem Gründercoach!

Existenzgründerseminar vom 13.07.2015 bis 17.07.2015

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Unser Tipp für den Weg in die Selbstständigkeit: besuchen Sie ein Existenzgründerseminar. Für die 29. Kalenderwoche haben wir Ihnen verschiedene Existenzgründerseminare herausgesucht. Mehr Details zu diesen Veranstaltungen und weitere Existenzgründerseminare finden Sie auch direkt im Kalender.

13.07.2015 Kaiserslautern
Existenzgründerseminar in Kaiserslautern. Wer mit dem Gedanken spielt, sich selbstständig zu machen oder sogar schon dabei ist, der sollte sich umfassend informieren und beraten lassen. Das Business + Innovation Center Kaiserslautern bietet Ihnen in Kooperation mit Vitalis Idea zu diesen Fragen dieses Existenzgründer-Seminar an. Weiterführende Information zum Existenzgründerseminar in Kaiserlautern.

14.07.2015 Wismar
Existenzgründerseminar in Wismar. Das 3-Tages-Seminar richtet sich an Gründungsinteressierte, Existenzgründer, Jungunternehmer und auch Selbständige aller Branchen. In dem Kurs werden Ihnen die Etappen auf dem Weg in die Selbständigkeit nähergebracht – von der Orientierung und Entscheidung, über die Vorbereitung und Planung, weiter über die Finanzierung und Förderung bis hin zu Unternehmensstart und Markteintritt. Somit werden insbesondere für die Vorgründungsphase alle wichtigen Themen in einem detaillierten, strukturierten Überblick geboten. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Wismar.

 

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

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15.07.2015 Hamburg
Existenzgründerseminar in Hamburg. Fachspezifische Veranstaltung für Gründer und Gründungsinteressierte. Für alle, die sich als Franchisenehmer oder als Konzeptgeber selbständig machen möchten und Antworten auf erste Fragen suchen, bietet der Deutsche Franchise-Verband e.V. in Hamburg Einzelberatungen im Gründerzentrum der Handelskammer an. Hier stehen Experten für die individuelle kostenlose Beratung (pro Gespräch 45 Minuten) zur Verfügung. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Hamburg.

16.07.2015 Aschaffenburg
Existenzgründerseminar in Aschaffenburg. Jeder, der den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, sollte vorher Chancen und Risiken kennen. Bei dieser Veranstaltung werden allgemeine Themen der Existenzgründung behandelt. Inhalte: Unternehmereigenschaften, Rechtsformen, Gewerberecht, Namensgebung, Gewerbeanmeldung, die wichtigsten Steuern, persönliche Absicherung. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Aschaffenburg.

17.07.2015 Erfurt
Existenzgründerseminar in Erfurt. 3tägiges Basisseminar in Erfurt/ Apfelstädt für Existenzgründer mit anerkanntem Zertifikat zur Vorlage bei Förderinstitutionen, wie zum Beispiel der Agentur für Arbeit.Die Seminare finden jeweils dreitägig von Dienstag bis Donnerstag oder Freitag bis Sonntag von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Aschaffenburg.

Existenzgründerseminare finden Sie direkt im Kalender.

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Geschäftsideen aus dem 3D-Drucker

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Möchte man machen Medien Glauben schenken, werden wir bald unsere Bestellungen aus dem Internet in Sekundenschnelle aus dem 3D-Drucker abholen können. Klingt für Sie noch nach ferner Zukunftsmusik? Jede neue Technologie erlebt zuerst einen Hype. Doch schon heute behaupten sich einige Start-ups mit ihren Geschäftsideen auf dem 3D-Druck Markt. Wir stellen Ihnen einige erfolgreiche Beispiele vor.

Hightech 3D-Druck made in Germany

Bisher wurde das Thema 3D-Druck meist von amerikanischen Unternehmen bestimmt. Doch der Technologieführer im hochpräzisen 3D-Druck kommt aus dem Silicon Valley, sondern aus Karlsruhe. Nanoscribe hat ein Verfahren entwickelt, mit dem 3D-Objekte ab wenigen Hundert Nanometern in bisher unerreichter Auflösung und bei maximaler Designfreiheit hergestellt werden können. Es basiert auf der Technologie der Zwei-Photonen Polymerisation. Ein Laser schreibt die gewünschten Strukturen in einen UV-empfindlichen Fotolack und härtet diesen aus. Nach einem Bad in einer speziellen Lösung – ähnlich wie bei der Fotoentwicklung – bleiben die dreidimensionalen Objekte stehen.

Nach einem Entwicklerbad – ähnlich der Fotoentwicklung – bleiben die dreidimensionalen Objekte stehen. Diese Technologie ermöglicht die Herstellung mikroskopisch kleiner optischer und mechanischer Bauteile wie Sensoren oder Mikrozahnräder und könnte bald in unterschiedlichen Einsatzbereichen von der Automobilbranche bis hin zur Medizintechnik Verwendung finden. Bereits heute stehen über 100 namhafte Forschungseinrichtungen, wie das Fraunhofer-Institut und Top Universitäten wie Harvard oder die ETH Zürich auf der Kundenliste von Nanoscribe.

Die Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie war Finalist beim Deutschen Gründerpreis 2015. Die Jury konnte das junge Unternehmen überzeugen, da es gerade bei der Herstellung von 3D Objekten kleiner als einem Millimeter keine Fertigungsalternative gebe, die hinsichtlich der Genauigkeit von Strukturdetails und Oberflächenglattheit mit der Technologie von Nanoscribe vergleichbar wäre.

Demonstration der Leistungsfähigkeit. Das Brandenburger Tor im Miniaturformat (Bild: Nanoscribe)

Demonstration der Leistungsfähigkeit. Das Brandenburger Tor im Miniaturformat (Bild: Nanoscribe)

Erinnerungsstücke in der 3. Dimension

Halten wir bald Figuren von unserer Hochzeit statt Fotos in den Händen? Wenn es nach Trim3nsion geht, werden wir bald unsere Erinnerungen „dreidimensionalisieren”. Das bayerische Start-up hat eine Ganzkörper-Scankabine entwickelt, die innerhalb von 24 Sekunden ein digitales Abbild einer Person schafft. Das 3D-Modell beinhaltet eine Echtfarbtextur und kann sofort ohne jegliche Nacharbeit ausgedruckt werden. Der ScanTwister genannte Scannerturm besteht aus nur vier Teilen und wurde so konzipiert, das er werkzeugfrei innerhalb von zehn Minuten auf- und abgebaut werden kann. Er ist 208cm hoch und eignet sich auch für den Einsatz auf Messen. Vergleichbar mit einem Fotoautomaten sind für die Bedienung keinerlei Vorkenntnisse von Nöten. Trim3nsion bietet auch einen 3D-Druckservice an. Ein Kunde zahlt beim Anbieter für eine 10cm große Figur rund 100 Euro.

Erinnerung an die goldene Hochzeit à la Trim3nsion (Bild: Trim3nsion)

Erinnerung an die goldene Hochzeit à la Trim3nsion (Bild: Trim3nsion)

Skulpturen aus Kinderzeichnungen

Die ersten Zeichnungen eines Kindes sind für alle Eltern etwas Besonderes. Manche hängen Sie an der Kühlschranktür auf, andere bewahren sie in Schuhkartons zur Erinnerung auf. Mit Hilfe des 3D-Drucks gibt es nun aber auch eine neue Möglichkeit diese Erinnerungen aufleben zu lassen. Die Geschäftsidee Dolydoo ist ein neuer Dienst, der aus einer Kinderzeichnung eine dreidimensionale Figur erstellen kann. Dabei können fast alle Bilder bearbeitet werden, so lange ein klar definiertes Objekt, wie zum Beispiel ein Mensch, ein Fahrzeug oder ein Fabelwesen zu erkennen ist.

In 3 Schritten wird aus der Kinderzeichnung eine Figur (Bild: Doolydoo)

In 3 Schritten wird aus der Kinderzeichnung eine Figur (Bild: Doolydoo)

Sollte das Bild sehr detailreich sein, bieten sich Reliefs an, bei denen einzelne Bildelemente herausragen. Für den Kunden ist der Prozess sehr einfach. Er muss lediglich das Bild einscannen oder mit seinem Handy abfotografieren und online bei Doolydoo einreichen. Dort kümmert sich ein Mitarbeiter darum aus der Zeichnung ein 3D Modell zu erstellen. Das Endresultat besteht, je nach Präferenz des Kunden, entweder aus farbigem Kunststoff oder aus künstlichem Sandstein. Die Preise unterscheiden sich nach der Größe des Modells. Eine 10 cm große Figur kostet 80 Euro.

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Die nächsten Schritte

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Runtastic: mit dem richtigen Team zum Erfolg

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Die Fitness-App Runtastic dürfte jedem Jogger ein Begriff sein. Die App speichert persönliche Erfolge und hilft dem Nutzer, sein Trainingsverhalten zu dokumentieren und zu steuern. Täglich kommen Tausende Nutzer hinzu. Nun wird Florian Gschwandtner auf dem größten Gründerfrühstück der Welt Bits & Pretzels Gastredner sein und 3.600 Gründern seine Geschichte erzählen.

Für-Gründer.de: Aus der Uni heraus gründeten Sie vor sechs Jahren die Runtastic GmbH. Seitdem haben Sie mit der Fitness-App viele Erfolge feiern können. Welcher Meilenstein war der wichtigste?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Die Gründung selbst am 10. Oktober 2009 natürlich – und dann wohl der „Cash-flow positiv”-Meilenstein ab Monat 18.

Für-Gründer.de: Ab wann war Ihnen klar, dass Runtastic einschlagen wird?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Das ist mir heute noch gar nicht klar. Es ist immer wieder surreal, wenn wir auf unsere Zahlen sehen und jeden Tag kommen 150.000 neue Downloads und viele Nutzer hinzu. Für mich ist es einfach schön zu sehen, dass sich das ganze Team und wir die Gründer in die richtige Richtung entwickeln und unsere Produkte Gefallen finden bei den Menschen da draußen.

Für-Gründer.de: Was glauben Sie hat den großen Erfolg herbeigeführt? Wie sieht ihr Erfolgsrezept aus?

Florian Gschwandtner von Runtastic:

Stay grounded. Ich glaube, es war und ist immer noch wichtig, dass wir sehr ehrgeizig sind und uns nie ausgeruht haben. Während wohl viele andere Erfolge feiern würden, haben wir schon wieder Gas gegeben. Das heißt jetzt nicht, dass man nicht feiern darf und soll, aber davor kommt nun mal die Arbeit.

Ein weiterer wichtiger Erfolgsbaustein ist das Gründerteam und dann das gesamte Team. Hier haben wir glaube ich ein Vorzeigeunternehmen und es ist einfach echt cool bei uns. Ein wirkliches Rezept gibt es ja nicht, aber solange man nicht aufgibt, ist es für andere echt schwierig, einen zu ignorieren.

Florian Gschwandtner von Runtastic sieht ganz klar im Fleiß den Schlüssel zum Erfolg.

Florian Gschwandtner von Runtastic (Foto: Runtastic)

Für-Gründer.de: Viele versuchen es, nur wenige schaffen es: Mit über 65 Millionen Nutzern dürfte Runtastic auch wirtschaftlich erfolgreich sein – wie verdient man im Internet nachhaltig Geld?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Ja, wir sind wirtschaftlich erfolgreich und seit Monat 18 eben positiv. Wichtig ist es, dass man seine Geschäftsmodelle versteht und wenn möglich auch diversifiziert und immer wieder neue Sachen ausprobiert. Hier sollte man natürlich auch den Ansatz „fail fast” wählen und schnell herausfinden, was funktioniert und was nicht.

Für-Gründer.de: Welche Momente waren bisher die größten Herausforderungen?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Für mich persönlich war am Anfang eine Präsentation in Englisch vor 1.000 Leuten eine Riesen-Herausforderung. Mein Englisch war ziemlich miserabel und es war eine echte Überwindung auf der Bühne. Danach habe ich TV und Lesen auf Englisch umgestellt und heute sprechen wir eigentlich nur in Englisch bei Runtastic und alle entwickeln sich gut.

Für-Gründer.de: Welche Fähigkeiten konnte das Gründerteam von Anfang an selbst in das Start-up einbringen?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Den perfekten Mix aus Technikern und Wirtschaftlern. Das ist sicher ein großer Schlüssel zum Erfolg.

Für-Gründer.de: Und welche mussten Sie noch über neue Mitarbeiter ins Team holen?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Da gibt es viele, angefangen bei HR über Kommunikation bis hin zum Prozessmanagement. Wichtig ist aber auch, dass wir uns alle weiterentwickelt haben und vor allem auch neue Fähigkeiten im Leadership entwickelt haben.

Für-Gründer.de: Sie werden auch Gastredner bei der Bits & Pretzels sein. Was wollen Sie gern mit den 3.600 Besuchern teilen?

Florian Gschwandtner von Runtastic:

Das darf ich jetzt noch nicht verraten, aber ich kann versprechen, dass jeder im Publikum aus meiner Rede etwas mitnehmen wird und viele motiviert sein werden.

Bits & Pretzels rechnet im September mit doppelt so vielen Besuchern wie bei der Veranstaltung im Januar

Die Macher von Bits & Pretzels rechnen im September mit doppelt so vielen Besuchern, wie bei der Veranstaltung im Januar (Foto: Bits & Pretzels)

Für-Gründer.de: Auf der Gründerkonferenz werden Sie auch die Möglichkeit haben, vor gewissen Fehlern zu warnen. Gibt es etwas, das Sie den Besuchern raten wollen?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Ich bin kein Mensch, der warnt. Ich bin ein Mensch, der motiviert. Warum sollte ich Menschen auf Angst und mögliche negative Fälle vorbereiten, wenn man doch auch das Positive sehen kann?

Für-Gründer.de: Auf welchen Teilnehmer der Bits & Pretzels freuen Sie sich besonders?

Florian Gschwandtner von Runtastic:

Ich freue mich eigentlich auf Konferenzen immer auf die zufälligen Begegnungen, die nicht wochenlang geplant wurden. Da trifft man die verrücktesten Leute und nimmt immer Inspirationen mit.

Für-Gründer.de: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der österreichischen und der deutschen Gründerszene?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Die österreichische Szene gibt es eigentlich erst seit Kurzem.

Für-Gründer.de: Zum Abschluss: Wo geht die Reise für Runtastic als Nächstes hin?

Florian Gschwandtner von Runtastic: Wir sind ja gerade mitten in einem Marathon und da gibt es noch ein gutes Stück zu laufen. Ich glaube, dass wir uns noch viel mit dem Thema „Prediction” beschäftigen werden sowie müssen und dem Kunden einen noch besseren Service bieten können. Des Weiteren gibt es am Ende des Jahres noch eine tolle neue App.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview und bis bald auf der Bits & Pretzels.

Sie möchten Florian Gschwandtner von Runtastic live erleben und am Event Bits & Pretzels teilnehmen? Dann gibt es hier noch einmal die wichtigsten Fakten im Überblick.

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Entrepreneurship studieren: das wird Studenten geboten

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Was studiert man, wenn man gründen möchte? Verzichtet man, so wie es schon Unternehmer wie Bill Gates oder Richard Branson vorgemacht haben, auf eine formale Ausbildung oder besucht man einen dedizierten Gründerstudiengang? Wir geben einen Überblick über die Möglichkeiten für angehende Entrepreneurship-Studenten.

Eines vorweg: In den letzten Jahren ist das Angebot der studentischen Gründungsförderung enorm gewachsen. Bund und Länder unternehmen bereits seit Jahren erhebliche Anstrengungen, um an den Hochschulen eine Kultur der Selbstständigkeit zu verankern und hierdurch Studierende zu einer eigenen Unternehmensgründung zu motivieren. Laut Förderkreis Gründungs-Forschung (FGF e.V.) ist die Zahl der Entrepreneurship-Professuren in Deutschland seit dem Jahr 1998 von einer einzigen auf über 120 im Jahr 2014 gestiegen.

Mit den Professuren stieg auch das Angebot im Bereich der hochschulnahen Gründungsförderung. Es gibt mittlerweile einige Studiengänge, die speziell auf das Gründen vorbereiten. Daneben bieten viele Hochschulen Gründerseminare an, die man zusätzlich zum Studium absolvieren oder sich je nach Hochschule als Wahlmodul anrechnen lassen kann. Außerdem gibt es an vielen akademischen Einrichtungen Gründerzentren, wo Jungunternehmer mit einer Idee an die Hand genommen werden.

Angehende Studenten, die etwas aus dem Bereich Entrepreneurship studieren möchte, können mittlerweile aus einer Vielzahl an Angeboten auswählen.

Irgendetwas mit Gründen machen

Prinzipiell gibt es drei Arten von Entrepreneurship-Studiengängen. Beim ersten Typ handelt es sich um ein klassisches betriebswirtschaftliches Studium mit einem Schwerpunkt auf Unternehmertum. Ergänzt wird dieses meist um praktische Komponenten, bei denen Studenten in Teams eine Idee bis zur Marktreife entwickeln müssen. Solch ein Studium findet man zum Beispiel an der Leuphana Universität Lüneburg (Bachelor: International Business Administration & Entrepreneurship oder an der Universität Maastricht (Master: Entrepreneurship and SME Management). Wer noch keine konkrete Geschäftsidee hat und eine Spielwiese sucht, auf der man sich erst einmal ausprobieren kann, ist bei so einem klassischen Studiengang gut aufgehoben.

Studenten an der Universität Maastricht (Bild: Maastricht University)

Studenten an der Universität Maastricht (Foto: Maastricht University)

Daneben existieren Programme, die nebenberuflich absolviert werden können und sich damit für bestehende Existenzgründer und angehende Unternehmensnachfolger eignen. Ein Beispiel hierfür ist der Bachelor-Studiengang Unternehmertum an der Dualen Hochschule Karlsruhe, der in drei Jahren bzw. sechs Studiensemestern das theoretische Fundament für eine erfolgreiche Unternehmerkarriere legt.

Hat man bereits ein Bachelor-Studium in der Tasche, insbesondere aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich, kann mit einem Master im Bereich Innovations- oder Technologiemanagement anschließen. Dieser vermittelt den Studenten das betriebswirtschaftliche Know-how, das für eine Hightech-Gründung notwendig ist. So ein Programm findet sich unter anderem an der TU Berlin unter dem Namen Master Innovation Management and Entrepreneurship.

Welcher Weg ist der Richtige für mich?

Dave McClure, Gründer und Investor beim Inkubator 500, beschreibt das perfekte Gründerteam so:

Ideal startup teams should have three types of people: Hackers who can code, Hustlers who can get the business and Designers who architect the concept to make it appealing to a consumer or investor.

Die Entscheidung, welcher Weg der richtige ist, orientiert sich an diesen drei Typen. Ist man der Typ Verkäufer, ist ein betriebswirtschaftlich orientierter Entrepreneurship-Studiengang genau das Richtige für einen. Alle anderen sollten sich ihren Stärken entsprechend für ein technisches Studium oder eine künstlerisch-kreative Alternative entscheiden und die notwendigen kaufmännischen Fertigkeiten durch zusätzliche Gründerseminare oder ein MBA-Programm erweitern.

Bleibt noch die Frage, ob überhaupt ein Studium für eine erfolgreiche Gründung notwendig ist.

Jeder kennt erfolgreiche Studienabbrecher wie Steve Jobs, Walt Disney, Bill Gates oder Richard Branson.

Doch für jeden von dieser Liste gibt es zahlreiche Gegenbeispiele. Gerade in Deutschland, wo Hightech-Gründungen aus den Hochschulen im Fokus stehen, steht eine solide theoretische Ausbildung bei Investoren hoch im Kurs. Es gibt viele Wege zum Ziel. Doch eins steht fest. Wer erfolgreich gründen möchte, braucht Praxiserfahrung. Ob man sich direkt in das Abenteuer Gründung stürzt oder erst einmal im sicheren Becken der Hochschule ein paar Übungsrunden dreht, bleibt jedem selbst überlassen.

Die besten Standorte für studentische Gründer

Neben dem „was” spielt auch das „wo” eine Rolle. Die Studienstiftung vergleicht im Gründungsradar die Fördermaßnahmen zahlreicher deutscher Hochschulen und erstellte daraus ein Ranking. Die besten Gründerhochschulen wurden in der folgenden Grafik eingezeichnet. Mit dabei sind Fachhochschulen, Universitäten und private Hochschulen quer über die Bundesrepublik verteilt, darunter die Universität zu Lübeck, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, die Fachhochschule Brandenburg, die Universität Witten/Herdecke, die Fachhochschule Mainz oder die Hochschule Anhalt.

Die besten Gründerhochschulen in Deutschland (Quelle: Gründerradar / Stifterverband)

Die besten Gründerhochschulen in Deutschland (Quelle: Gründerradar / Stifterverband)

In einem demnächst folgenden Beitrag zum Thema „Entrepreneurship studieren”, geben wir Ihnen eine detailliertere Übersicht der Entrepreneurship-Studiengänge und der besten Gründerhochschulen Deutschlands.

Weitere Themen rund um das Gründen aus der Hochschule


Kampf der Start-ups: Ruby Cup holt den Sieg

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Wer in der Nacht die vorerst letzte Folge von „Kampf der Start-ups” im ZDF verfolgt hat, wird das Gewinner-Start-up schon kennen: Ruby Cup. Wir haben mit einer der drei Gründerinnen gesprochen und zwar einerseits darüber, wie man auf die Idee kommt, hauptberuflich Menstruationstassen zu vermarkten. Andererseits auch darüber, auf was es bei einem Fernsehauftritt ankommt und was dieser einem Unternehmen bringen kann.

Für-Gründer.de: Hallo Maxie, herzlichen Glückwunsch erst einmal zum Sieg! Für Leser, die „Kampf der Start-ups” nicht verfolgt haben: Was genau ist eure Geschäftsidee und wie seid ihr darauf gekommen?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Ich studierte damals in Dänemark, wo all meine Kommilitoninnen immer von diesen „Menstrual Cups” sprachen, der neueste Schrei der Damenhygiene. Irgendwann hat mir meine Schwester ein Produkt zum Ausprobieren geschenkt. Denn obwohl in Deutschland noch unbekannt, liegt das Produkt aufgrund der vielen Vorteile in anderen Ländern im Trend. Es spart Müll, Kosten und ist gesund für den Körper, da es keine Zusatzstoffe, Bleichmittel und Parfüme beinhaltet, nicht austrocknet und sehr sicher ist.

Gleichzeitig erfuhr ich damals, dass Mädchen in Entwicklungsländern aufgrund ihrer Regel der Schule fernbleiben, weil sie sich keine Binden leisten können und somit nicht schützen können. 20% ihrer Schulzeit verpassen Mädchen aufgrund ihrer Regel und die UN hat konstatiert, dass die Monatshygiene einer der Hauptgründe für das Fernbleiben von Mädchen aus der Schule ist.

Ich zählte dann nur 1 und 1 zusammen, so wie Steve Jobs es empfohlen hat: „You have to connect the dots, that is innovation.”

Wir wollten das Produkt zugänglich machen für Mädchen, die sich keine Binden leisten können, denn warum sollte es Menstrual Cups nur in Europa und den USA geben? Somit entstand die Idee zu Ruby Cup. Das Unternehmen gründeten wir dann 2011.

Team_Ruby_Cup

Das Team von Ruby Cup, in der Mitte Gründerin Maxie Matthiessen. (Foto: Ruby Cup)

Für-Gründer.de: Wie groß schätzt ihr den Markt?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Der Markt in Deutschland ist riesig. In den USA und Kanada ist das Produkt schon länger Mainstream und in konventionellen Supermärkten und Drogerieläden zu finden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das Produkt in Deutschland durchsetzt. Dadurch, dass sich dieses Produkt im „prüden” Amerika schon durchgesetzt hat, wird es hierzulande auch nicht mehr lange dauern. Das ist auch logisch, da es enorm viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.

Für-Gründer.de: Wo wird Ruby Cup besonders benötigt?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Wir nennen Ruby Cup die angemessene Lösung des 21. Jahrhunderts für die weltweite Frauenhygiene, gerade auch weil Ruby Cup so viel Müll spart. Der Zeitpunkt ist auch richtig, da Märkte durch die Internet-Revolution nicht mehr so stark von Großkonzernen geprägt und dominiert werden, sondern Raum entstanden ist für neue und innovative Lösungen, die über das Internet vertrieben werden. Aber gerade in den Entwicklungsländern bedeutet Ruby Cup natürlich eine enorme Verbesserung der Lebensqualität von Frauen und Mädchen, Ruby Cup ist dort ein „life changer”.

Für-Gründer.de: Wie kam es dazu, dass ihr in Kenia mit eurem Vorhaben gestartet seid?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: In Kenia wurde die kulturelle Akzeptanz eines Menstrual Cups getestet, mit sehr positiven Resultaten. So haben wir bei den „low hanging fruits” angefangen und sind nach Kenia gezogen, um eine Pilotstudie zu machen. Darüber hinaus ist Kenia englischsprachig und hat ein marktfreundliches und hoch innovatives Businessklima. Die neuesten Innovationen, so wie Mobile-Pay, gab es in Kenia schon vor zehn Jahren. Dort investieren, sparen und überweisen Bauern Geld über ihr altes Nokia Handy. Das war für uns damals extrem faszinierend.

Afrikanische Schulkinder mit Ruby Cup

Afrikanische Schulkinder freuen sich über das Produkt Ruby Cup. (Foto: Ruby Cup)

Für-Gründer.de: Wo lagen die größten Hürden in der Implementierung des Produkts im Ausland?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Leider war in Kenia die Kaufkraft zu gering für das Produkt, woraufhin wir das Geschäftsmodell „Buy one Give One” gestartet haben.

Für-Gründer.de: Was genau steckt hinter diesem Modell und wie ist das Feedback eurer Kunden darauf?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Für jeden Ruby Cup, den wir über das Internet verkaufen, spenden wir ein Produkt an ein bedürftiges Mädchen in einem Entwicklungsland. Beispielsweise Kenia, Uganda oder Nepal, wo wir mit Partnern vor Ort eng zusammenarbeiten.

Dieses Modell hat großen Erfolg hierzulande, da sich viele Kundinnen für Ruby Cup aus dem Grund entscheiden, dass sie zusätzlich ein soziales Projekt unterstützen.

Und auch an unseren Projektorten kommt Ruby Cup gut an, wir bekommen Briefe von Mädchen, die uns schreiben, wie sehr Ruby Cup ihnen geholfen hat. Das schöne an diesem Modell ist, dass je mehr wir verkaufen, desto mehr können wir spenden und Gutes tun. Das Modell ist 100% Win-win.

Für-Gründer.de: Wie habt ihr die Gründung von Ruby Cup finanziert?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Wir haben damals Starthilfe von der schwedischen Entwicklungshilfeorganisation bekommen, die uns durch das Programm „Innovationen gegen Armut” geholfen haben. Darüber hinaus haben wir verschiedenste internationale Preise gewonnen, die mit Preisgeldern dotiert waren und haben schon länger Investoren mit an Bord.

Für-Gründer.de: Wie kam es dazu, dass ihr bei „Kampf der Start-ups” teilgenommen habt?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Wir hatten durch eine Bekannte von „Berlin Startup Consulting”, die uns vorgeschlagen hat, von der Sendung erfahren. Wir dachten damals, dass dies doch eine super Marketingaktion und viel Spaß bedeuten könnte. Und prompt hatten wir ein kurzes Bewerbervideo gedreht und waren mit dabei.

  • Das Konzept der Sendung: Pro Folge haben sich zehn Gründer(-teams) vorgestellt. Die Jury wählte die zwei überzeugendsten aus, die dann ein Coaching von Juror Titus Dittmann erhielten. Im Finale der jeweiligen Folge mussten sie ihre Entwicklung und ihr Potenzial unter Beweis stellen und erhielten dann die Chance auf ein Investment. Das Investment war dabei aber nicht wie in anderen Sendungen sicher. Das ZDF dazu: „In Kampf der Start-ups! wird es keine Deals „fürs Fernsehen” geben.” Vielmehr als um Geld, sollte es in der Serie also um Anregungen, Erfahrungen und die Weiterentwicklung der Start-ups gehen. In der ersten Folge gewann einhorn, ein faires, nachhaltiges und veganes Kondom. In der zweiten Folge MyCouchbox, eine Abobox mit Süßwaren und Snacks. Und in der dritten und letzten Folge Ruby Cup.

Für-Gründer.de: Wie konntet ihr von der Teilnahme profitieren?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Der Coach, Titus Dittmann, hat uns wunderbar beraten, mit Tipps versorgt und für Ruby Cup ist so eine Show natürlich absolut gutes Marketing.

Für-Gründer.de: Und wie steht es mit dem Investment?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup: Die Investoren waren so begeistert, dass wir uns aus eigener Hand finanzieren und dass wir profitabel sind, dass sie uns davon abrieten, neue Investoren mit ins Boot zu holen, um unsere Autonomie zu behalten. Somit haben wir zwar gewonnen, werden jedoch weiterhin so organisch wachsen wie bisher. Für die Skalierung in die USA, die für das nächste Jahr geplant ist, werden wir allerdings neue Investoren suchen, jedoch suchen wir nicht nur Geld, sondern auch Know-how für diesen Markt.

Für-Gründer.de: Fernsehsendungen, die Gründer in den Fokus stellen, werden zunehmend mehr. Welche drei Dinge könnt ihr Gründern mit auf den Weg geben, die sich einem Fernsehauftritt stellen?

Maxie Matthiessen von Ruby Cup:

  1. Bleibt authentisch, denn das kommt an und gibt einem selbst das Gefühl, dass man sich nicht verstellt und entblößt. Dadurch, dass man von Kameras verfolgt gefilmt wird, ist man sehr verletzlich. Wenn man da bei sich bleibt, kann eigentlich nichts schief gehen.
  2. Mit Humor und einem Lächeln kommt man weiter als mit einem auswendig gelernten Pitch, den man der Jury monoton vorträgt. Macht Witze und sprecht die Jury beim Namen an. Nett necken kann nie schaden.
  3. Versucht den TV-Pitch als Lernerfahrung zu sehen, denn dann kann man nichts verlieren, sondern gewinnt jede Menge Lernerfahrungen.
Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!
Logo Ruby Cup
  • Kontakt zu Ruby Cup:
    Maxie Matthiessen
    SBC Startup Gallery
    c/o Ruby Cup
    Charlottenstrasse 2
    10969 Berlin
    Telefon: 0157.357 439 45
    E-Mail: contact@ruby-cup.com
    Web: www.ruby-cup.com

Next Economy Award sucht Social Entrepreneure

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Immer mehr Unternehmer haben sich zum Ziel gesetzt, neben dem wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens, drängende soziale und ökologische Probleme unserer Zeit zu lösen. Genau diese Unternehmen suchen die Macher des Next Economy Awards, um sie mit Preisen in Höhe von 25.000 Euro auszuzeichnen und mit Aufmerksamkeit zu belohnen. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli.

Der Next Economy Award ist eine nationale Auszeichnung für Start-ups, die auf Nachhaltigkeit und Green Economy setzen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und dem IDHK werden Gründer mit innovativen Geschäftsmodellen für ihre Ideen zur sozialen und ökologischen Verbesserung der Gesellschaft ausgezeichnet. Es winken dabei neben der Statuette auch ein attraktives Paket aus Kommunikations- und Sachleistungen im Wert von 25.000 Euro.

Der Next Economy Award geht an Start-ups, die sich der Lösung sozialer und ökologischer Probleme verschrieben haben. (Foto: Nachhaltigkeitspreis)

Gesucht werden zukunftsweisende Social Start-ups (Bild: Next Economy Award)

Wer darf beim Wettbewerb mitmachen?

Der Wettbewerb steht allen Unternehmen offen, die in den letzten drei Jahren gegründet haben und deren Geschäftsidee auf Wachstum sowie wirtschaftlichen Erfolg ausgelegt ist. Fokus der Unternehmen sollte es sein, Antworten auf soziale und ökologische Fragen unserer Zeit zu finden.

Wie kann man sich bewerben?

Bewerben können sich alle interessierten Unternehmen bis zum 31. Juli per Online-Bewerbung auf der Website. Im August erfolgt die Nominierung der besten Geschäftsideen, bevor am 1. Oktober 2015 die nominierten Bewerber über ihren Erfolg informiert werden. Am 26. November stellen sich die Gründer bei einem Live-Pitch der Jury vor. Daraufhin wird am Abend der renommierte Next Economy Award vergeben.

Next Economy Award

Der Next Economy Award richtet sich an Gründer, die mit ihren Geschäftsideen Antworten auf die sozialen und ökologischen Fragen unserer Zeit geben (Bild: Next Economy Award)

  • Der Next Economy Award im Überblick
    Zielgruppe: Maximal drei Jahre alte Start-ups
    Bewerbung: bis 31. Juli 2015 per Online-Fragebogen
    Auswertung: August 2015
    Nominierung: 1. Oktober 2015
    Live-Pitch und Preisverleihung: 26. November 2015

Weitere Gründer- und Businessplanwettbewerbe

In Deutschland finden jährlich über 120 Gründer- und Businessplanwettbewerbe statt. Einen Überblick hierzu gibt unsere Publikation, die wir Anfang 2015 veröffentlicht haben (zur Publikation). Zudem geben wir zahlreiche Bewerbungstipps für die Wettbewerbe und leisten Hilfestellung bei der Erstellung des Businessplans.

Noch mehr spannende Gründertermine und Events, um neue Partner, Investoren und andere Gründer zu treffen, stellen wir in unserem Kalender vor.

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Erfolgreich im Offline-Buchhandel trotz Digitalisierung

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Grischa Götz nennt sich selbst zweifache Mutter: Das eine Kind hat sie Februar dieses Jahres bekommen. Das andere 2012. Es ist ihre Buchhandlung Eselsohr, die sich im Frankfurter Stadtteil Bockenheim befindet. Sich in Zeiten der Digitalisierung mit einem Buchladen selbstständig machen? Das lohnt sich sehr wohl, meint Grischa Götz. Für-Gründer.de hat sie besucht und unter anderem darüber gesprochen, wie sich Mutter und zugleich Unternehmerin sein vereinen lässt.

Kinder- und Jugendliteratur, Hörspiele, Spielzeug  Die Frankfurter Buchhandlung Eselsohr ist viel mehr, als nur ein Laden, in dem man Kinderbücher kaufen kann. Doch das gilt nicht nur für das Sortiment. Grischa Götz weiß, dass man in Zeiten von Digitalisierung auf mehr setzen muss. Besonders wichtig für ihr Konzept sind ihr Individualität und Qualität. In ihrem Buchladen verkauft sie zahlreiche Artikel von kleineren, unbekannteren Verlagen. Bei der Auswahl der Spielwaren achtet sie besonders auf schadstofffreie Produkte.

Eselsohr_Grischa_Goetz

Grischa Götz hat sich einen Traum erfüllt: 2012 hat sie die Buchhandlung Eselsohr in Frankfurt am Main als Inhaberin übernommen.

Neben sorgfältig ausgewählter Ware legt die Inhaberin viel Wert auf eine persönliche Beratung sowie andere Serviceleistungen. Sowohl Privatpersonen als auch Schulen, Kindergärten und Bibliotheken berät das sechsköpfige Team der Buchhandlung Eselsohr. Dorthin verleiht Grischa Götz auch beispielsweise Bücherkoffer. Außerdem veranstaltet sie regelmäßig Events und Lesungen für ihre Kunden: Cornelia Funke (Die Wilden Hühner), Paul Maar (Das Sams) und J. K. Rowling (Harry Potter) waren im Eselsohr schon zu Gast.

Für-Gründer.de auf Hausbesuch bei Eselsohr

Für-Gründer.de hat die Gründerin Grischa Götz im Frankfurter Eselsohr besucht. In diesem Video stellt die Inhaberin ihr Konzept näher vor und erklärt, wieso sich ein Buchhandel auch in Zeiten von Digitalisierung halten kann und welche Marketingmaßnahmen hierfür notwendig sind. Außerdem: Was sich durch das Muttersein veränderte.

Vor über 30 Jahren wurde das Eselsohr von Ulrike Boessneck-Voigt gegründet. Seither ist einiges passiert: ein Umzug, verschiedene Preise und auch die Unternehmensnachfolge. Die heutige Inhaberin hat Germanistik mit den Schwerpunkten Kinder- und Jugendliteratur sowie Neuere Deutsche Literatur studiert, außerdem hat sie eine Ausbildung als Buchhändlerin gemacht. Wie es zur Übernahme kam, welche Hürden es gab und wie die Nachfolge finanziert wurde, darüber hat sie mit Für-Gründer.de in Teil 2 des Hausbesuches gesprochen:

Das Beispiel von Grischa Götz zeigt:

  • Erfolg in der Offline-Buchbranche ist in Zeiten von Digitalisierung nicht unmöglich…
  • …Mutter und Unternehmerin sein zur selben Zeit auch nicht.
  • Eine Nachfolge kann ein steiniger Weg sein, doch Hürden gibt es überall und sie sind überwindbar.

Drei Tipps zum Thema Nachfolge

Zum Abschluss hat Grischa Götz noch drei Tipps für alle, die eine Nachfolge in Erwägung ziehen:

Weitere Informationen zur Unternehmensnachfolge finden Sie auf Für-Gründer.de. Ein anderes Beispiel aus der Praxis zum Thema Nachfolge lesen Sie in diesem Beitrag über das Traditionsunternehmen Primus-Linie.

Geschäftsideen-Newsletter

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Mit einem Start-up in den USA scheitern – ein Bericht

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Scheitern gehört zum Gründen dazu – diese Erkenntnis ist mittlerweile auch in Deutschland angelangt. In einem vorherigen Artikel zum Thema haben wir die Frage diskutiert, warum man als Gründer aus dem Scheitern viele positiven Erfahrungen ziehen kann. Heute berichtet Felicia Schneiderhan im Rahmen eines Gastbeitrags, wie ihr Start-up in den USA scheiterte, wie es dazu kam und warum sie trotzdem wieder gründen würde.

Die schwere Tür des Inkubators fiel langsam in ihr Schloss. Zum letzten Mal trat ich aus dem riesigen klimatisierten Bürogebäude in die stickig-heiße New Yorker Sommerluft. Morgen würde ich meine Sachen packen, mein kleines Zimmer in Williamsburg räumen und nach Berlin zurückziehen.

Ein letztes Mal kaufte ich ein Mittagessen vom Dosa-Mann im Washington Square Park, wo wir als Team unzählige Male im Gras gesessen hatten, um kleine Erfolge zu feiern, Strategien hin- und herzuwälzen und uns über Probleme den Kopf zu zerbrechen.

Wie so viele Technologie-Start-ups hatten wir versucht, unsere Idee in ein funktionierendes Unternehmen zu verwandeln – und waren daran gescheitert.

Felicia Schneiderhan

Felicia Schneiderhan ist mit ihrem Start-up Peekbite in den USA gescheitert und berichtet über ihre Erfahrungen

Von Null auf Hundert, gefühlt in drei Sekunden

Anfangs hatten wir mit unserem kleinen Start-up in rasendem Tempo Fahrt aufgenommen. Erst sechs Monate zuvor hatten wir den ersten Prototypen unserer App für Gastronomiebetreiber fertiggestellt. Unsere Idee: eine bebilderte Speisekarte, die die Gäste eines Restaurants auf dem Handy öffnen können, um auf diese Weise ihr Essen zu bestellen und auch zu bezahlen.

Kurz darauf hatten wir damit den NYU InnoVention Award gewonnen, waren in das renommierte Summer Launchpad Acceleratorprogramm in New York aufgenommen worden und bekamen einen Arbeitsplatz im Inkubator der NYU.

Auf einmal durften wir in einem Umfeld arbeiten, in dem erfahrene Gründer jeden Tag über technologischen Visionen brüteten. Konzepte, die ich vorher nur aus Start-up-Artikeln kannte, waren hier Alltag. Die Arbeitsatmosphäre war dynamisch und inspirierend und machte es uns leicht, von früh bis spät produktiv zu sein. Die Chancen für unsere Idee schienen also gut zu stehen. Das Feedback von unseren Beta-Testern, Mentoren und den anderen Teams war durchweg positiv. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: unser Marktfeedback würde grundlegend anders ausfallen.

Die Suche nach einem funktionierenden Geschäftsmodell

Nun war es soweit. Meine zwei Mitgründer aus Rom waren schon abgereist und der vierte im Bunde hatte seinen Arbeitsvertrag bei einer Beratungsagentur unterschrieben. Ich schlenderte langsam durch Soho Richtung U-Bahnstation. Vorbei an den unzähligen Cafés und Restaurants, die wir alle in den letzten Monaten einzeln aufgesucht hatten, um mit ihren Betreibern zu sprechen.

Nach drei Monaten Acceleratorprogramm hatten wir mit mehr als 200 potentiellen Kunden, Gastronomiebetreibern und -managern gesprochen. Wir hatten ihre Geschäftsprozesse studiert und über ihre Probleme sinniert. Wir hatten ihnen unsere Software gezeigt und ihre Bedenken verinnerlicht. Wir hatten erste Kunden akquiriert und unser Produkt iteriert.

Das gemischte Marktfeedback, das uns die große Anzahl an Kundengesprächen sehr deutlich aufzeigte, erschwerte unsere Entscheidungsfndung im Team.

Mehrmals standen wir kurz vor dem Pivot, um dann nach ausgiebigen Mentorengesprächen das Ruder wieder zurückzureißen. Oft fielen wir nach langen Arbeitstagen erschöpft ins Bett, voller Euphorie, einen neuen Ansatz gefunden zu haben, um diesen dann in den nächsten Tagen als Holzweg zu entlarven. Unsere wöchentlichen Statuspräsentationen vor versammelter Crew des Accelerators verliefen manchmal glänzend und manchmal haarsträubend.

Das Ende unserer Idee

Trotz unzähliger Nächte mit nur wenig Schlaf war es uns am Ende nicht gelungen, ein skalierbares Geschäftsmodell und den richtigen „Product-Market-Fit” zu finden. Die Akquise neuer Kunden war zu ineffizient, deren Zahlungsbereitschaft nicht groß genug. Unsere Software griff zu sehr in bestehende Geschäftsprozesse unserer Kundengruppe ein, welche – anders als die User unserer App – den Mehrwert unseres Produktes als zu gering erachteten.

Wir wunderten uns nicht, dass der abschließende Demo Day Pitch vor Investoren für uns ohne Investment blieb. Somit war aber auch die Hoffnung auf ein spezielles Visum, das mein italienischer Mitgründer und ich aus Gründen unseres Stipendiums benötigt hätten, gestorben.

Das Gefühl danach

Ein tolles Team und eine Idee, in die wir so viel Herzblut gesteckt hatten, ziehen zu lassen, war schwer. Die ersten Monate in Berlin waren eine Umstellung für mich. Anfangs stürzte ich mich voller Kraft in mein erstes Start-up, Blackbun Fashion, welches ich gegründet hatte, bevor ich fürs Auslandssemester nach New York gezogen war. Obwohl ich den Blackbun, ein Haar-Accessoire, das Locken macht, weiterentwickeln konnte, merkte ich, dass ich kleinere Rückschläge, wie sie im Tagesgeschäft regelmäßig vorkommen, nicht mehr so leicht wegsteckte wie zuvor. Ich hinterfragte alles und zweifelte schneller.

Was sich für mich verändert hat

Um die Jahreswende verbrachte ich eine Woche bei meinen Eltern in einem kleinen Dorf in Süddeutschland. Abgekapselt von allem hörte ich auf, mich in Arbeit zu flüchten und begann, das letzte Jahr gedanklich aufzuarbeiten. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass ich emotional viel belastbarer bin, als ich jemals gedacht hätte. Ich habe auch festgestellt, dass große Misserfolge sehr wertvoll sein können, wenn man sich Mühe gibt, aus ihnen zu lernen.

Natürlich bleibt die persönliche Herausforderung, mit Fehlschlägen umzugehen und nicht aufzugeben.

Denn in der Gründerszene wird das Gründen unter anfangs widrigsten Bedingungen mit anschließendem Happy End – höchsten Unternehmensbewertungen – oft glorifiziert. Man liest die Geschichten von Start-ups wie Airbnb, die zeitweise Cornflakes verkaufen mussten, um sich über Wasser zu halten, später dann aber auf mehrere Milliarden geschätzt werden. Was man dabei leicht vergisst ist, dass über 90% der Geschäftsideen im Tech-Bereich scheitern. Das Stigma, das noch immer an Misserfolgen haftet, habe ich versucht abzulösen, für mich selbst und für andere. Denn kopfüber ins kalte Wasser zu springen und damit in Ordnung zu sein, gegebenenfalls auch zu scheitern, ist die beste Garantie für eine steile Lernkurve.

Zu meinem Team aus New York habe ich bis heute einen guten Draht. Wir arbeiten gerade an einem neuen Projekt: einem Reise-Concierge, der auf Machine Learning beruht, Reiseplanung optimiert und den Buchungsprozess auf eine kurze Konversation mit dem Handy reduziert. In sechs Tagen fliegen wir nach New York zurück, wo wir im selben Inkubator einen neuen Anlauf starten. Unser Motto inzwischen: einfach machen, entweder klappt es oder wir lernen eben einfach wieder enorm dazu.

Blackbun

Existenzgründerseminar vom 20.07.2015 bis 24.07.2015

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Unser Tipp für den Weg in die Selbstständigkeit: besuchen Sie ein Existenzgründerseminar. Für die 30. Kalenderwoche haben wir Ihnen verschiedene Existenzgründerseminare herausgesucht. Mehr Details zu diesen Veranstaltungen und weitere Existenzgründerseminare finden Sie auch direkt im Kalender.

20.07.2015 Trier
Existenzgründerseminar in Trier. Der Weg in die Selbständigkeit ist mit Chancen, aber auch mit Risiken verbunden. Um diese Risiken zu minimieren, wollen wir angehende Existenzgründer im Rahmen eines Informationsabends über grundlegende Dinge informieren, die bei dem Schritt in die Selbständigkeit auf Sie zukommen. In dieser Veranstaltung werden u. a. die Ermittlung des Kapitalbedarfs, Finanzierungsfragen unter Berücksichtigung öffentlicher Finanzierungshilfen, aber auch Fragen gewerberechtlicher Art, Besteuerung des Unternehmens sowie Versicherungsfragen behandelt. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Trier.

21.07.2015 Frankfurt am Main
Existenzgründerseminar in Frankfurt am Main. Sie haben eine gute Geschäftsidee? Sie möchten ein Unternehmen gründen oder ein Geschäft/Praxis übernehmen? Dann starten Sie richtig: Das sind die Themen: Strategie, Produkt, Kunden, Marketing, Startkapital und vieles mehr! Antworten hierauf gibt der Business Plan Workshop. Lernen Sie von Experten, worauf es ankommt und starten Sie sicher und selbstbewusst! Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Frankfurt am Main.

 

Bild: Mapoli-Photo-Fotolia.com

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22.07.2015 Kassel
Existenzgründerseminar in Kassel. Schwerpunkte sind: Behördengänge bei der Existenzgründung, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, Struktur eines Unternehmenskonzeptes (Businessplan), Soziale, Absicherung für Selbstständige, Rechtsformwahl, Steuern im Überblick. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Kassel.

23.07.2015 München
Existenzgründerseminar in München. NUTRION biete Existenzgründern Seminare in München an. Die Existenzgründerseminare sind auf Personen zugeschnitten, die sich selbstständig machen oder die eigene Selbstständigkeit planen. Die Existenzgründerseminare finden in kleinen Gruppen von bis zu 8 Personen statt.Die Existenzgründungsseminare beantworten Fragen von der Gründungpersönlichkeit über die Modellierung eines Geschäftsmodells bis hin zu Fragen der staatlichen Förderung für die ersten Schritte in die eigene Selbstständigkeit. Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in München.

24.07.2015 Gera
Existenzgründerseminar in Gera. Die Veranstaltung wird als Wochenendseminar von freitags bis samstags durchgeführt: 24.07.2015 – 25.07.2015 und 31.07.2015 – 01.08.2015. Seminarinhalte sind u. a.: Gründungsplanung, Soziale und rechtliche Absicherung, Planungsrechnung, Unternehmensfinanzierung, Werbung / Marketing, Steuern, Buchführung, Rechtliche Aspekte Weiterführende Informationen zum Existenzgründerseminar in Gera.

Existenzgründerseminare finden Sie direkt im Kalender.

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Der digitale Butler – ein funktionierendes Geschäftsmodell?

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Eine Urlaubsreise bestellen mit einer einzigen SMS? Die neue Geschäftsidee der Online-Butler soll es möglich machen – und das für den Auftraggeber teilweise sogar komplett kostenfrei. Wir haben uns die unterschiedlichen Anbieter im Markt und deren Geschäftsmodell genauer angeschaut und deren größtes Problem, nämlich die mangelnde Skalierbarkeit, unter die Lupe genommen.

Spätestens nach dem TV-Auftritt des aus Circus HalliGalli bekannten TV-Moderators Joko Winterscheidt bei TV total begann der Hype um das Berliner Start-up GoButler, in welches der Spaßvogel von ProSieben ein Investment getätigt hatte.

Dabei klingt die Geschäftsidee rund um GoButler äußerst simpel: Per SMS können Nutzer jegliche Art von Wünschen äußern, die dann am anderen Ende der Leitung von einem Mitarbeiter von GoButler bearbeitet werden. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis der klassische Butler im Herrenanzug durch ein digitales Ebenbild ersetzt wird.

Bereits unterschiedliche „Butler”-Anbieter im Markt aktiv

Der erste, der die Idee eines digitalen Butler-Services so richtig ins Rollen brachte, war der Kalifornier Mike Chen. Im Februar dieses Jahres ging er mit seinem Dienst online. Was dann geschah, hatte er sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Innerhalb von 48 Stunden brachen über 17.000 Anfragen auf ihn herein.

Schnell übernahmen auch deutsche Gründer das Konzept, darunter das Münchner Start-up JAMES, BITTE und eben GoButler. Die Berliner sixtyoneminutes GmbH ging bereits 2014 mit einer Butler-App an den Start, konnte aber bis zum Hype um Winterscheidt & GoButler die Öffentlichkeit wohl nicht ausreichend von dem innovativen Konzept überzeugen.

Sixtyone Minutes

Sixtyone Minutes gibt es bereits seit 2014 – und das sogar mit einer eigenen App (Bildquelle: Sixtyone Minutes)

Das Wachstum von GoButler ist beeindruckend, wenn natürlich auch der Öffentlichkeitswirkung seines berühmten Investors und einer nicht unbeträchtlichen Menge Venture Capital geschuldet (Quelle: Gründerszene und Handelsblatt):

  • Gründung von GoButler am 6. März
  • Nach 24 Stunden sind bereits mehr als 3.000 SMS mit 8.000 Anfragen eingegangen
  • Am 3. Tag steht die Seed-Finanzierung. Unter anderem mit dabei: Hitfox-Gründer Jan Beckers
  • Tag 7: Launch in Großbritannien, Österreich und der Schweiz
  • Tag 9: Joko Winterscheidt kommt mit an Board
  • Nach einem Monat gibt es bereits 25.000 Nutzer
  • 6. Woche: Das Angebot von GoButler gibt es bereits in 13 Ländern
  • 2. Monat: Der Auftritt von Joko Winterscheidet bei Stefan Raabs TV total sorgt für 20.000 Anfragen
  • Nach drei Monaten hat der Dienst weltweit 75.000 Nutzer

Bei so einem Nutzerwachstum und der persönlichen Bearbeitung aller Anfragen wundert es nicht, dass auch die Mitarbeiterzahl in die Höhe geschossen ist: Stand Juni arbeiten etwa 120 Leute für GoButler. Die Hälfte davon soll ihren Arbeitsplatz bereits in New York haben.

So verdienen GoButler & Co ihr Geld

Wer hier in Deutschland einen echten Butler für seine Dienste einstellen möchte, der sollte mindestens mit Kosten von 5.000 Euro im Monat rechnen. Aber auch der Online-Butler will bezahlt werden. Wir haben die drei wichtigsten Erlösmodelle der digitalen Butler-Services zusammengefasst:

  • Der Auftraggeber zahlt einen Aufpreis
    Klingt doch irgendwie logisch: Für jede ausgeführte Anfrage muss der Kunde eine prozentuale Gebühr vom Rechnungspreis an den Online-Butler bezahlen. Bei der Buchung eines Zugtickets über 80 Euro werden dem Auftraggeber bei einem 10 %-Aufschlag also zusätzlich 8 Euro in Rechnung gestellt. GoButler hat mit diesem Prinzip begonnen, sich mittlerweile aber wieder davon distanziert. JAMES, BITTE verlangte bis vor kurzem anscheinend 15-20 % Preisaufschlag.
  • Der Online-Butler erhält eine Provision beim Lieferanten
    Ob Pizzalieferung, eine Reisebuchung oder die Bestellung im Onlineshop – auch Produktanbieter müssen neue Kunden gewinnen. Liefert der digitale Butler regelmäßig neue Aufträge, werden viele Anbieter bereit sein, eine gewisse Provision je Neukunde zu bezahlen. So kann der Auftraggeber den Butler-Service kostenfrei in Anspruch nehmen und der Lieferant dient als Einnahmequelle des Online-Butler. GoButler hat sich mittlerweile diesem Geschäftsmodell zugewandt.
  • Die monatliche Grundgebühr für Auftraggeber
    Sixtyone Minutes bietet ein Flatrate-Modell zum Festpreis an. Für knapp 10 Euro im Monat kann man als Nutzer beliebig viele Anfragen und Wünsche äußern, ohne dass ein Aufpreis oder eine Provision fällig wird. Für regelmäßige Nutzer der App ist dieser Ansatz sicherlich am interessantesten.

Bequemlichkeit der Nutzer der Hauptgrund für den Erfolg?

Manch einer mag sich die Frage stellen, welcher Mehrwert hinter diesem Butler-Service steht. Ist es reine Bequemlichkeit? Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, die Zeit für private Lebensgestaltung ist meist knapp. Wenn wirklich eine Zeitersparnis da ist und die angefragten Aufträge in guter Qualität erledigt werden, dann scheint ein tatsächlicher Mehrwert vorhanden zu sein.

Dieser Mehrwert ist jedoch nicht für jeden Auftrag gegeben. Joko Winterscheidt nannte bei seinem Auftritt bei TV total als Beispiel die Bestellung einer Pizza, womit er wohl bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Investor direkt ziemlich danebengegriffen hat. Über Apps wie Lieferando, Lieferheld & Co können solche Bestellungen ähnlich schnell durchgeführt werden, und hier braucht man auch keine Sorge haben, dass womöglich die falsche Pizza geliefert wird.

Wer den Auftritt von Winterscheidt bei Stefan Raab verpasst hat, kann sich die Wiederholdung der Sendung in diesem Video anschauen:

Interessant wird die Nutzung des Online-Butler erst dann, wenn es sich bei den angefragten Produkten um Dinge handelt, die man selbst nicht regelmäßig bestellt, sodass höhere Transaktionskosten – meist in Form von Zeit – für den Nutzer entstehen würden. Ist beispielsweise bei der Buchung eines Fluges oder bei der Auswahl eines Geschenks viel Recherche notwendig, kann ein Butler-Service hier für Zeitersparnis sorgen.

Das große Problem: die Skalierbarkeit

So toll die Geschäftsidee auch klingen mag, sie hat einen großen Haken. Da jede Anfrage händisch bearbeitet werden muss, steigt mit der Nutzerzahl auch gleichzeitig die Anzahl der Mitarbeiter, die im Hintergrund fleißig die Anfragen entgegennehmen. Laut GoButler müssten pro Mitarbeiter etwa 20 Aufträge in der Stunde bearbeitet werden, damit der Ertrag durch die Lieferantenprovision attraktiv wird – und das auch nur bei hohen Auftragssummen, die eine höhere absolute Provision zur Folge haben.

Um eine hochgradige Skalierbarkeit zu ermöglichen, kommen die Anbieter der Online-Butler nicht daran vorbei, die automatisierte Bearbeitung voranzutreiben. Anscheinend sind erste Bots bereits in Planung, welche die selbstständige Auftragsabwicklung bei gängigen Aufträgen übernehmen sollen.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob das besondere Flair dabei nicht verloren geht. Der US-amerikanische Venture Capitalist Sequoia Capital beantwortet diese Frage auf seine Weise: Angeblich investierte er 12 Millionen US-Dollar in den Butler-Service Magic. Der Online-Butler hatte damit vier Wochen nach Gründung einen Unternehmenswert von 40 Millionen US-Dollar.

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Nach der Geschäftsidee: die nächsten Schritte

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Start-ups: Jetzt für das Investforum bewerben

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Alle Jahre wieder treffen beim Investforum zahlreiche Investoren auf bis zu 25 präsentierende Start-ups – dieses Jahr am 16. September in Halle. Bei der Matching-Veranstaltung sollen potenzielle Investoren gefunden und Kontakte zu Wirtschaft, Politik und Wissenschaft geknüpft werden. Das Sieger-Start-up erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro. Bewerben können sich nationale oder internationale Start-ups noch bis zum 31. Juli mit einem Onepager.

Start-ups aus auf der Suche nach Venture Capital kommen auch in diesem Jahr an einer Veranstaltung nicht vorbei: dem Investforum 2015. Seit 2009 bietet das größte Matching-Event für Beteiligungskapital in Mitteldeutschland Start-ups die Möglichkeit, den passenden Investor für die eigene Geschäftsidee zu finden.

Das Investforum Sachsen-Anhalt, das vom Land und dem ESF gefördert und von der Univations GmbH Institut für Wissens- und Technologietransfer koordiniert wird, versteht sich dabei selbst als eine außergewöhnliche Plattform für junge und innovative Unternehmen zur Kapitalakquise.

Bis zu 25 Start-ups wird am 16. September in Halle (Saale) die Möglichkeit geboten, sich vor nationalen wie auch internationalen Investoren zu präsentieren.

Neben den 10-minütigen Pitches stehen Unternehmensstände und Meeting-Lounges zur Verfügung, an denen sich Start-ups und Investoren zusätzlich noch persönlich austauschen können. Das überzeugendste Start-up wird dann am Abend mit einem Preisgeld von 2.000 Euro prämiert.

Investforum Sachsen-Anhalt 2015

Investforum Sachsen-Anhalt 2015: Die Bewerbung ist nur noch wenige Wochen möglich!
(Bild-Quelle: Investforum Sachsen-Anhalt)

Diese Start-ups dürfen sich beim Investforum Sachsen-Anhalt bewerben

Als Start-up mit Kapitalbedarf ist das Investforum Sachsen-Anhalt eine geeignete Möglichkeit, Kontakte zu potenziellen Investoren zu knüpfen und womöglich direkt eine Finanzierungsrunde abzuschließen. Dabei darf das Start-up nicht älter als fünf Jahre sein.

Der Kapitalbedarf der Unternehmen fällt dabei sehr unterschiedlich aus: Start-ups, die für eine Seedfinanzierung zwischen 50.000 und 200.000 Euro benötigen, richten sich bei ihrem Pitch an Business Angels. Gründer mit höherem Kapitalbedarf haben bei Venture Capital-Unternehmen die größeren Chancen auf eine Finanzierung.

So läuft die Bewerbung fürs Investforum Sachsen-Anhalt ab

Als innovatives Start-up oder Wachstumsunternehmen ist eine Bewerbung in Form eines Onepagers notwendig, der nach Anmeldung auf der Webseite des Investforum im internen Bereich „Investforum inside” erstellt werden kann. Die Bewerbungsfrist endet bereits am 31. Juli. Hier gilt es also schnell zu sein, wenn man einen der begehrten Plätze fürs Matching ergattern möchte.

Die eingereichten Bewerbungen werden nach Ende der Bewerbungsfrist von erfahrenen Investoren und Unternehmern geprüft und bewertet. Die spannendsten und aussichtsreichsten Geschäftsideen werden dann für das Pitching nominiert.

Das Investforum Sachsen-Anhalt im Rückblick

In den letzten sieben Jahren konnten beim Investforum Sachsen-Anhalt über 45 Millionen Euro an Beteiligungskapital eingeworben werden. Das Format scheint also außerordentlich gute Erfolgschancen für Gründer zu bieten.

Bereits im letzten Jahr nahmen über 70 Investoren teil und hörten sich die Geschäftsideen der 25 präsentierenden Unternehmen an, die mit über 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft auf ein ausgewähltes Publikum trafen.

Investforum Sachsen-Anhalt 2014

Bereits im letzten Jahr war die Veranstaltung ein großer Erfolg in Sachsen-Anhalt
(Foto: Investforum Sachsen-Anhalt)

Das Wichtigste zum Investforum Sachsen-Anhalt in Kürze

  • Bis zu 25 Start-ups dürfen präsentieren
  • 2.000 Euro Geldpreis für das beste Start-up
  • Bewerbungsfrist ist der 31. Juli 2015
  • Hier geht’s zur Bewerbung per Onepager

Wer sich bereits heute einen Eindruck vom Investforum Sachsen-Anhalt machen möchte, dem ist dieses Video vom letzten Jahr ans Herz zu legen:

Weitere spannende Gründerveranstaltungen finden Sie bei uns im Für-Gründer.de Kalender. Erfahren Sie auch mehr über einen Elevator Pitch und die richtige Vorbereitung darauf.

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Green Alley Award: der Wettbewerb für grüne Gründer

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Der Green Alley Award sucht europaweit nach Ideen aus der Recycling- und Abfallwirtschaft. Dass die Branche mehr vorzuweisen hat, als man als Außenstehender erwarten würde, zeigt uns das Interview mit Miriam Kehl. Sie gibt Einblick in den Wettbewerbsverlauf und verrät, worauf es bei einer erfolgreichen Bewerbung ankommt.

Für-Gründer: Zusammen mit Seedmatch richtet die Green Alley in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal den Green Alley Award aus. Welches Resümee ziehen Sie aus der allerersten Wettbewerbsrunde 2014?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Als wir 2014 mit Seedmatch zum ersten Mal den Green Alley Award organisierten, konnten wir nur ahnen, aus welchem Ideenpotenzial Gründer in dem Zukunftsfeld Recycling und Abfall schöpfen würden. Denn einen Gründerwettbewerb für Start-ups in der Kreislaufwirtschaft gab es bis dahin nicht. Mit über 70 tollen Bewerbungen, die in der ersten Wettbewerbsrunde eingereicht wurden, hat sich unser Gefühl bestätigt: Gründerinnen und Gründer setzen sich intensiv für eine nachhaltige Wirtschaft ein und wollen selbst aktiv eine grüne Zukunft gestalten.

Gerade die Kreislaufwirtschaft, auf die wir uns spezialisiert haben und die von außen oft als unsexy und wenig attraktiv eingestuft wird, birgt vielfältige und spannende Möglichkeiten: Neuartige und teilweise auch unkonventionelle Ideen schärfen das Bewusstsein für unseren Umgang mit Ressourcen und Abfall im Alltag und können auch unsere Wirtschaft voranbringen. Manchmal sind diese Ansätze ganz einfach und doch genial:

Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass wiederverwendbare Versandverpackungen für den Online-Handel erst erfunden werden müssen oder dass sich Abfall der Kakaoproduktion hervorragend als umwelt- und gesundheitsfreundlicher Dünger für Gemüse und Blumen eignet?

Wir sind daher schon sehr gespannt, welche Neuerungen wir diesmal entdecken werden.

Für-Gründer: Gewonnen haben beim letzten Mal die Start-ups RePack, FoodLoop und GreenLab Berlin. Was hat sich bei den Preisträgern in den vergangenen Monaten getan?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Nach nicht einmal einem Jahr können wir bereits sehen, wie sich die drei Preisträger weiterentwickelt haben. RePack aus Finnland haben viele neue Kunden in Skandinavien dazugewonnen und bereiten gerade erste Schritte in Richtung Internationalisierung vor. FoodLoop zog es nach dem Green Alley Award erst einmal ins Silicon Valley, nicht nur, weil es hier wertvolles technisches Know-how für die Weiterentwicklung ihrer App und Datenbank gibt, sondern auch, weil der für die FoodLoop App benötigte GS1 DataBar Barcode auf dem amerikanischen Markt bereits eingesetzt wird. Das Team von GreenLab Berlin hat das gewonnene Preisgeld gleich in die Produktion seines Schokodüngers gesteckt. Seit April arbeiten sie in unserem Green Alley Coworking-Space, um von dort das Marketing weiter voranzutreiben. Wir freuen uns, dass wir den drei Gewinnern mit unserer Auszeichnung einen kleinen Schubs in Richtung Erfolgskurs geben konnten.

Miriam Kehl Porträt

Miriam Kehl ist Referentin des Vorstands der Landbell AG für Rückhol-Systeme und beim Green Alley Award für das Marketing zuständig

Für-Gründer: Nun geht es in eine neue Wettbewerbsrunde. Welche Neuerungen gibt es?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Bereits in der letzten Runde haben wir festgestellt, dass das Engagement junger Ideengeber nicht an Ländergrenzen haltmacht. Einige Bewerbungen aus dem Ausland, unter anderem von RePack aus Finnland, gingen bei uns ein und machten einmal mehr deutlich, dass Abfall eine globale Herausforderung ist. Da lag es nahe, die zweite Runde etwas internationaler auszurichten. Daher suchen wir in diesem Jahr in ganz Europa nach Start-ups mit guten Ideen für eine grüne Wirtschaft.

Unterstützt werden wir von zwei neuen Partnern in UK: Die European Recycling Platform UK mit Sitz in London ist unser Experte für den Elektronikbereich und weiß, wie man wertvolle Rohstoffe aus Handys oder Fernsehern zurückgewinnen und recyceln kann. Unser zweiter Partner, Bethnal Green Ventures, ist unsere Verbindung zur Londoner Start-up-Szene. Mit einem dreimonatigen Accelerator-Programm unterstützt Bethnal Green Ventures Sozial- und Öko-Unternehmer, die die Welt mit Hilfe von Technologien verbessern wollen.

Unter dem Motto „connecting green ideas from Berlin to London” wollen wir gemeinsam Synergien zwischen den beiden wichtigsten Gründerstädten Europas schaffen. Auf diese Weise sollen nicht nur die Start-ups, sondern auch die Wirtschaft von einem europäischen Netzwerk der Green Economy profitieren.

Für-Gründer: An wen richtet sich der Green Alley Award, welche Gründungsideen suchen Sie?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Egal ob grobe Idee oder Start-up in der Wachstumsphase, unser Gründerpreis ist offen für Geschäftsideen in jedem Entwicklungsstadium. Das einzige Muss: Die Geschäftsidee sollte etwas mit dem Thema Abfall zu tun haben.

Wir suchen Produkte, Dienstleistungen oder Technologien, die sich mit den Herausforderungen der Wegwerfgesellschaft, der Ressourcenknappheit und der Rückgewinnung von Rohstoffen auseinandersetzen oder Aufmerksamkeit für das Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft schaffen.

Dazu zählen Ideen, die Abfall vermeiden oder wiederverwerten, recycelbare Materialien einsetzen, die Lebensdauer von Produkten erhöhen, Materialströme schließen oder einfach unseren Umgang mit Abfall verändern. Die globalen Herausforderungen sind ja bekanntlich vielfältig, von Plastikmüll in den Ozeanen bis zur Rückgewinnung seltener Erden aus Handys. Aber auch für Ideen mit ganz neuen Herangehensweisen oder Lösungen für noch unbekannte Probleme sind wir offen. Kurz zusammengefasst: Wer das Ziel hat, Abfall in eine Ressource zu verwandeln, ist beim Green Alley Award genau richtig.

Für-Gründer: Was kann der Preisträger in diesem Jahr gewinnen?

Miriam Kehl, Green Alley Award: In diesem Jahr erhält der Gewinner des Green Alley Awards ein Paket aus Geld- und Sachleistungen im Wert von bis zu 20.000 Euro. Diese Mischung ist uns sehr wichtig, denn unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten Gründer nicht nur wegen des Preisgelds an Gründerwettbewerben teilnehmen, sondern vielmehr Rat von Experten aus der Praxis suchen. Daher gibt es in diesem Jahr noch mehr Gelegenheit, unsere Experten und Know-how Träger zu treffen.

Alle Finalisten nehmen an Workshops mit Mentoren aus der internationalen Wirtschaft und der europäischen Gründerszene teil. Gerade weil wir eine Initiative aus der privaten Wirtschaft sind, haben wir ein großes Netzwerk an Fachleuten und zahlreiche Kontakte zu Unternehmen und potenziellen Kunden. Für Start-ups kann dieses Netzwerk ein Türöffner sein, aber auch dabei helfen, das eigene Geschäftsmodell zu stärken. Schon allein die Qualifikation als Finalist ist daher ein Gewinn. Der Preisträger des Green Alley Awards erhält zusätzlich ein Preisgeld, mietfreie Arbeitsplätze in unserem Coworking-Space in Berlin für sechs Monate und die Chance auf eine weitere Finanzierung durch ein Investment oder Crowdfunding.

Für-Gründer: Wie wird der Wettbewerb ablaufen?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Bis zum 15. September können sich Gründerinnen und Gründer online mit ihren Ideen bewerben. Wir wollten, dass die Start-ups ihre Bewerbung so schnell und einfach wie möglich einreichen können: Inhaltlich fragen wir nur Punkte ab, über die sie sich ohnehin Gedanken machen sollten, wenn sie an ihrer Geschäftsidee arbeiten. Diese Punkte haben wir in unseren Application Guidelines zusammengefasst.

Wir akzeptieren klassische Pitch Decks, aber auch andere Bewerbungsformate wie beispielsweise Videos. Haben wir die Bewerbung erhalten, sind unsere Experten gefragt: Alle eingegangenen Bewerbungen werden von unserem Auswahlgremium begutachtet, das dann die Finalisten bestimmt.

Am 4. November laden wir die nominierten Start-ups zum Finale nach Berlin in unseren Green Alley Coworking-Space ein. Morgens geht es mit verschiedenen Workshops los, nachmittags öffnen wir die Türen für Medien und Gäste und schließlich pitchen die Finalisten vor unserer Jury. Noch am gleichen Abend wird der Gewinner des diesjährigen Green Alley Awards bekannt gegeben. Die Preisverleihung geht übrigens fließend in eine Party über und Netzwerken ist dabei äußerst erwünscht.

Für-Gründer: Was muss ein (angehender) grüner Gründer mitbringen, um es ganz weit im Wettbewerb zu schaffen?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Wer den Green Alley Award gewinnen möchte, sollte nicht nur eine gute Idee haben, die die Kreislaufwirtschaft voranbringt oder ein Abfallproblem löst. Er oder sie muss auch die Fähigkeit besitzen, die Idee als Geschäftsmodell umzusetzen und zum Erfolg zu bringen. Dabei ist Engagement ganz wichtig und die Gabe, andere von seiner Idee begeistern zu können.

Wir freuen uns immer darüber, wenn Gründer für ihre Idee brennen und dieses Feuer in einem Pitch auch ihrem Publikum vermitteln können. Wichtig ist auch, offen für Ratschläge zu sein, vor allem von potenziellen Kunden oder Experten auf dem Gebiet. Und ein Gründer sollte sich immer bewusst sein, dass er zwar die Idee vorantreibt und die Strategie entwickelt, aber dass er auch ein starkes Team im Rücken braucht, das die Idee mit gleicher Begeisterung umsetzt.

Für-Gründer: Wie entwickelt sich die Green Economy Ihrer Meinung nach in Deutschland?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Die Green Economy tritt immer stärker in den Fokus. Das zeigen zahlreiche Initiativen, die dieses Feld stärken. Angesichts knapper werdender Ressourcen müssen Unternehmen und Verbraucher weltweit ihr Verhalten überdenken. Eine grüne Transformation unserer Wirtschaft ist daher eine Notwendigkeit, die von jedem Unternehmen, egal welcher Branche und Größenordnung, vorangetrieben werden sollte.

In diesem Zusammenhang wird auch das Thema Kreislaufwirtschaft immer wichtiger, da im Abfall viele wertvolle Ressourcen stecken. Wir sind stolz darauf, dass die mit dem Green Alley Award ausgezeichneten Ideen einen wichtigen Beitrag zu Green Economy in Europa leisten. Mit unserem Gründerwettbewerb waren wir die ersten auf diesem Gebiet. Andere folgen nun und bestärken damit unser Bestreben, mehr Aufmerksamkeit für grüne Start-ups zu schaffen. Mit unserem speziellen Fokus auf die Kreislaufwirtschaft sind wir immer noch einzigartig in Europa. Wichtig für die Green Economy ist, nicht in Ländergrenzen zu denken, sondern europäisch bzw. international.

Für-Gründer: Welche drei konkreten Tipps können Sie insbesondere grünen Gründern mit auf den Weg geben?

Miriam Kehl, Green Alley Award: Grüne Gründungen haben einen speziellen Förderbedarf, sowohl bei der Finanzierung als auch in der Thematik. Daher sollten sich grüne Start-ups unbedingt an Spezialisten in ihrem Fachgebiet wenden, auch um rechtliche Fallstricke zu umgehen. In der Kreislaufwirtschaft wird dies besonders deutlich, denn hier gibt es strenge gesetzliche Vorgaben, die in jedem Land unterschiedlich sind. Mein zweiter Tipp ist, regelmäßig an Wettbewerben und Gründerpreisen teilzunehmen. Gerade das Feedback, das man hier von Fachleuten erhalten kann, und die öffentliche Aufmerksamkeit sind unbezahlbar und können weitere Türen öffnen. Und zu guter Letzt: Man sollte sich niemals entmutigen lassen!

Für-Gründer: Vielen Dank für das Interview!

News und aktuelle Zahlen zum Crowdfunding-Markt

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Nach langem Hin und Her zwischen Politik und Crowdfunding-Szene ist das Kleinanlegerschutzgesetz nun da – wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen. Außerdem stellen wir die aktuellen Zahlen zur Crowdfinanzierung in Deutschland vor, die in unserer neuesten Ausgabe des Crowdfinanzierungs-Monitors präsentiert werden. Wir zeigen, welche spannenden Start-ups auf Kapitalsuche sind, präsentieren neue Crowdfunding-Plattformen, stellen Kulturcrowdfunding auf Startnext vor und weisen auf anstehende Events für die Branche hin.

Die verschiedenen Arten der Crowdfinanzierung zeigten im ersten Halbjahr 2015 unterschiedliche Entwicklungen. Stark gewachsen ist das Crowdlending. Nach den ersten sechs Monaten stehen hier bereits 74,2 Mio. Euro an Kreditvolumen zu Buche, nach 35,6 Mio. Euro im Gesamtjahr 2014. Zusammen mit Crowdfunding und Crowdinvesting summierte sich das bereitgestellte Kapital im ersten Halbjahr auf 96 Mio. Euro.

1. Halbjahr 2015 Crowdfinanzierung

Daten aus dem Crowdfinanzierungs-Monitor zum 1. Halbjahr 2015 von Für-Gründer.de

Mehr Crowdfunding für Kreative

Auf deutschen Crowdfunding-Plattformen legte das Finanzierungsvolumen nach 2,2 Mio. Euro in Q1 auf 2,6 Mio. Euro in Q2 zu, ein Plus von 18%. Im ersten Halbjahr 2015 standen damit 4,8 Mio. Euro zu Buche, nach 4,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Zahl der erfolgreich finanzierten Projekte lag bei 613, gegenüber 479 im ersten Halbjahr 2014 – weitere Details und den Ausblick zu Crowdfunding in Deutschland lesen.

Crowdinvesting für Start-ups mit unterschiedlichen Tendenzen

Zwar stieg das durch Crowdinvesting von Start-ups und Unternehmen eingesammelte Kapital im ersten Halbjahr 2015 um 15% auf 9,6 Mio. Euro, doch verteilte sich dies auf weniger Finanzierungsrunden: 26 vs. 30 im Vorjahreszeitraum. Unter Berücksichtigung anderer Investmentklassen wie beispielsweise Immobilien und ökologische Projekte kamen auf den Crowdinvesting-Plattformen in Summe 17,0 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2015 zusammen. Die nachfolgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Schwerpunkte der Plattformen.

Crowdinvesting Plattformen nach Schwerpunkten

Crowdinvesting Plattformen nach Schwerpunkten (Auswahl)

Im ersten Halbjahr 2015 konnten Start-ups und Wachstumsunternehmen auf den Crowdinvesting-Plattformen Finanzierungsrunden mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 9,6 Mio. Euro abschließen. Nachdem das Startquartal 2015 noch 6,5 Mio. Euro verbuchen konnte, waren es im zweiten Quartal 2015 jedoch lediglich 3,1 Mio. Euro. Die Zahl der finanzierten Start-ups lag von April bis Juni 2015 bei 10, nach 16 im Vorquartal. Im Halbjahresvergleich waren es demnach 26 im ersten Halbjahr 2015 gegenüber 30 im Vorjahr. Die Tendenz leicht abnehmender Start-up-Projektzahlen ist schon über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Betrug die Anzahl abgeschlossener Finanzierungen 2013 noch 66, ging sie 2014 auf 57 zurück. Zum Stichtag 30. Juni befanden sich 16 Unternehmen in der Finanzierung. Bis dato verbuchten sie Investitionszusagen von 2,6 Mio. Euro. Dieser Wert deutet aber nicht auf eine Trendumkehr bei der Startup-Finanzierung hin.

Weitere Zahlen, Daten und Fakten zur Finanzierung von Immobilien sowie grünen Projekten und einen Ausblick für 2015 finden Sie in der Publikation. Darin finden Sie auch ein Interview mit Robert Michels von der Kanzlei Dentons sowie Oliver Gajda vom European Crowdfunding Network mit einem europäischen Blick auf den Markt:

Dieses neue Industriesegment hat jede Chance sich als eine innovative und konkurrenzfähige Industrie zu etablieren, dessen Wirtschaftskraft bereits heute signifikant ist. Trotz wenig freundlicher Gesetzgebung in vielen Ländern, sind die Wachstumsraten eindeutig. Eine harmonische Lösung auf EU EU-Ebene könnte hier wirklich einen Unterschied machen.

Nun ist es da: das Kleinanlegerschutzgesetz

Lange wurde in der Crowdfunding-Szene darüber diskutiert. Am Anfang war das Entsetzen groß, bis die Politik dann aber glücklicherweise doch einlenkte. Das neue Kleinanlegerschutzgesetz trat letzte Woche in seiner ersten Stufe in Kraft. Die Crowdinvesting-Plattform Seedmatch hat in Kürze zusammengefasst, was sich für Start-ups und Investoren ändert:

  • Bis zu 2,5 Millionen Euro Fundingsumme sind weiterhin von der (für Start-ups teuren) Prospektpflicht ausgenommen
  • Bei Investments über 1.000 Euro muss ein gewisses Grundvermögen beim Investor vorhanden sein, welches im Rahmen einer Selbstauskunft ermittelt wird
  • Private Investoren dürfen nicht mehr als 10.000 Euro in ein einzelnes Start-up investieren
  • Ein gesetzlich verpflichtendes 14-tägiges Widerrufsfrist kann als Investor in Anspruch genommen werden
  • Ein bis zu 3-seitiges Vermögensanlagen-Informationsblatt muss vom Start-up erstellt werden und von jedem Investoren bestätigt werden

Diese Änderungen gelten zukünftig für die Mehrheit der Plattformen – insbesondere für diejenigen, die das partiarische Nachrangdarlehen in ihrem Vertragswerk nutzen.

Neue Crowdfinanzierungs-Plattformen

Sie schießen noch immer wie die Pilze aus dem Boden: Crowdfunding-Plattformen scheinen weiterhin eine spannende Geschäftsidee für Gründer zu sein. Diese neuen Plattformen stellen wir heute vor:

  • CrowdPatent – mit der Crowd zum eigenen Patent:
    Die Anmeldung eines Patents kann schnell ins Geld gehen, sobald ein europa- oder sogar weltweiter Schutz notwendig wird. CrowdPatent hat diese Problematik erkannt und bietet auf seiner neuen Crowdfunding-Plattform crowdpatent.com Erfindern die Möglichkeit, die Kosten für die Anmeldung eines Patents durch den Schwarm finanzieren zu lassen. Investoren erhalten im Gegenzug eine stille Beteiligung und profitieren später vom Verkauf oder der Lizensierung des Patents.
  • Kapilendo – neue Crowdlending-Plattform:
    Nach Auxmoney, Lendico und Zencap soll nun bald eine weitere Crowdlending-Plattform zur Vermittlung von Online-Krediten an den Start gehen. Kapilendo selbst bezeichnet sich als „innovativer Online-Marktplatz, der kleinen und mittelständischen Unternehmen eine günstige, schnelle und unbürokratische Finanzierung durch Privatanleger ermöglicht”. Wir sind auf den Launch der Online-Plattform gespannt.
  • Zinsland – erste Immobilie finanziert:
    Die in diesem Jahr mit ihrem ersten Projekt gestartete Crowdinvesting-Plattform für Immobilien Zinsland konnte am 31. Mai ihr erstes Projekt erfolgreich finanzieren. Mit einer Funding-Summe von insgesamt 750.000 Euro – davon 662.800 Euro durch die Crowd und 87.200 Euro durch professionelle Immobilien-Investoren – beweist sich Zinsland damit neben Exporo als zweite erfolgreiche Investitionsplattform ausschließlich für Immobilien.

Neue Crowd-Start-ups und ein Eigenfunding

Regelmäßig erscheinen neue Start-ups auf den verschiedenen Crowdinvesting-Plattformen und möchten sich dort über die Crowd finanzieren. Wir haben die aktuell spannendsten Start-ups für unsere Leserschaft herausgesucht und stellen diese vor.

  • Rotorvox – der eigene Gyrocopter:
    Wer sich keinen eigenen Hubschrauber leisten kann, der sollte es womöglich Mal mit einem Gyrocopter versuchen. Auf Seedmatch befindet sich aktuell ein Start-up auf Kapitalsuche, welches solch ein Fluggerät entwickelt hat und nun eine Finanzierung für Produktion, Vertrieb und Weiterentwicklung benötigt. Die Firma Rotorvox hat knapp 200.000 Euro an Investorengeldern eingesammelt und damit die Fundingschwelle schon fast erreicht.
  • Puzzles – Mag(net)ische Möbel:
    Noch einfacher als IKEA? Das haben sich wohl die Gründer von Puzzles gedacht, die mit ihren magnetischen Möbeln ein neuartiges Baukastensystem entwickelt haben, bei dem der Zusammenbau ohne Werkzeug möglich sein soll. Das puristische Design und die völlige Flexibilität bei der Montage der Möbel scheinen vielversprechend. Auf Conda wurden bereits etwa 27.000 Euro investiert, die Fundingschwelle liegt bei 50.000 Euro.
  • Bettervest Eigenfunding:
    Wer nachhaltig investieren möchte, der sollte die Crowdinvesting-Plattform bettervest etwas näher betrachten. Dort werden energieeffiziente Projekte, wie beispielsweise Solaranlagen, Blockheizkraftwerke oder mit Wind- und Wasserkraft betriebene Anlagen, als Investitionsangebot vorgestellt. Bettervest führt seit einigen Wochen ein Eigenfunding durch und hat bereits knapp 250.000 Euro einsammeln können. Der Finanzierungsbedarf liegt bei 300.000 Euro – wer also auch etwas für die Umwelt tun möchte, dem sei dieses Projekt besonders ans Herz gelegt.

Trotz vieler neuer Start-ups gibt es leider auch regelmäßig schlechte Nachrichten zu von der Crowd gefundeten Unternehmen. So auch bei dem auf Fundsters finanzierten Recht-Start-up Lexvisors, das laut Crowdstreet den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat. Offizielle Informationen dazu hat es bisher jedoch noch nicht gegeben.

Noch bis September für die Gründerpostersession bewerben

Bereits in den Vorjahren war die Gründerpostersession ein großer Erfolg. In diesem Jahr werden die Gewinner am 26. November auf der Crowd Dialog Konferenz in München gekürt. Für-Gründer.de wird als Juror wieder dabei sein. Bewerbungen werden bereits entgegengenommen. Die vier Phasen sind:

  • Phase 1 – Crowd Curation! (1. September bis 21. Oktober) Die eingereichten Konzepte werden durch die Crowd bewertet und den Gründern wird geholfen, ihre Idee zu schärfen.
  • Phase 2 – Crowd Ranking! (23. bis 30. Oktober) Abstimmung durch die Crowd – wertvolle Inputs und erste Abschätzung des Erfolgs der Idee.
  • Phase 3 – Crowd Mentoring! (Crowd Dialog, 26. November) Jetzt wird entdigitalisiert und die Ideen werden im wahrsten Sinne des Wortes aufs Papier gebracht. Die Top 10 Poster Sessions werden gekürt und 3 Gewinner nominiert.
  • Phase 4 – Crowd Funding! (Ab Dezember 2015) Finanzierung für die ausgewählten Gewinner-Ideen auf der Crowdfunding Plattform Indiegogo und umfassendes Feedback.

Weitere News: Crowdinvesting-Symposium, Berliner Crowdfunding Preis und mehr

Wer sich näher mit den durch das Kleinanlegerschutzgesetz entstandenen Änderungen im Crowdfunding-Markt beschäftigen möchte, dem sei das dritte Crowdinvesting-Symposium am 23. Oktober dieses Jahres in München empfohlen. Dort treffen Wissenschaft und die deutsche Gründerszene zusammen, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich Crowdinvesting austauschen. Hier geht es zur Anmeldung.

Bei der dritten Verleihung des Berliner Crowdfunding Preises dürfen sich Studenten der Uni Witten/Herdecke über den Sieg und ein Preisgeld von 5.000 Euro freuen. Mit ihrem Start-up „Room in a box” haben die Studenten Gerald Dissen und Lionel Palm ein innovatives Möbelkonzept entwickelt, welches den Transport der Möbel bei einem Umzug aufgrund deren Beschaffenheit extrem vereinfachen soll.

Der Berliner Crowdfunding Preis wird mehrmals jährlich zu jeweils unterschiedlichen Themen verliehen.

Die Teilnahme ist nur für Projekte oder Start-ups möglich, die erfolgreich gefundet wurden und ihren Sitz in Berlin haben.

Die Crowdfunding-Initiative kulturMut bietet Kulturschaffenden aus dem Rhein-Main-Gebiet Unterstützung bei ihrem Crowdfunding-Projekt. Von der Aventis Foundation gemeinsam mit Startnext ins Lebens gerufen, sollen mit kulturMut kulturnahe Projekte mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden – dabei entscheidet die Crowd über die Vergabe der Preisgelder. Bewerbungsfrist ist der 31. Juli, mehr Informationen zur Initiative gibt es hier sowie in nachfolgendem Video:

Laden Sie jetzt unseren Crowdfinanzierungs-Monitor herunter oder informieren Sie sich über Crowdfunding und Crowdinvesting im Allgemeinen.

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Wie schreibe ich gute Texte für meine Webseite?

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„Content is king” ist ein weit verbreiteter Spruch, wenn es um Suchmaschinen- oder Onlinemarketing geht. Sich im Internet zu präsentieren ist für Existenzgründer alternativlos. Gefunden wird man nur, wenn man auch gute Inhalte produziert. Corrine van den Broek berät Gründer und Start-ups in Sachen Onlinepräsentation und erklärt uns im Interview, worauf es bei der Inhaltserstellung ankommt.

Für-Gründer.de: Hallo Frau van den Broek, Content ist nicht gleich Content. Warum sollten sich Selbstständige intensiv darüber Gedanken machen, welche Inhalte sie auf ihrer Webseite präsentieren?

Corrine van den Broek: Dafür gibt es drei Gründe:

1. Um überhaupt Besucher auf die Webseite zu bekommen: Gute Inhalte sind immer noch ein wichtiger Faktor beim Google-Ranking. Google hat ein Interesse daran, seine Kunden die bestmöglichen Inhalte für seine Suchbegriffe bereitzustellen. Google straft Texte mit einer reinen Auflistung von Keywords ohne Mehrwert gnadenlos ab. Schreiben Sie also für den Leser. Und passen Sie Ihre Texte erst danach für Google an. Auch ein regelmäßiges Update Ihrer Inhalte gefällt der Suchmaschine.

2. Um aus Besuchern Kunden zu machen: Im März 2014 hat das unabhängige Technologieunternehmen trbo 1000 Internetnutzer nach ihren Motiven für einen Warenkorbabbruch gefragt. Neben finanziellen Gründen, wie zu hohe Versandkosten, fehlte durch unvollständige Produktinformationen oft das Vertrauen in die Ware. Erklären Sie Ihrem Kunden also ganz klar, was er für sein Geld bekommt. Und warum er ausgerechnet bei Ihnen einkaufen soll. Und damit meine ich nicht, dass Sie sich auf einen Preiskampf einlassen sollten. 33% der Internetnutzer brechen den Kauf ab, weil sie im Netz ein billigeres, aber vor allem vergleichbareres Angebot finden. Schaffen Sie also einen Mehrwert für Ihre Kunden.

3. Um aus Kunden treue Fans zu machen: Eine Marke entsteht nicht über Nacht. Sie sollten konsequent Ihre Markenpersönlichkeit kommunizieren und den Kunden immer wieder ansprechen. Newsletter sind ein probates Mittel dazu. Sie können sich natürlich auch für andere Kanäle entscheiden. Hauptsache Sie bleiben im Gespräch – und zwar mit Inhalten, die Ihre Zielgruppe interessieren. Hören Sie auf Kundenwünsche, Kritik oder Änderungsvorschläge. Kommunizieren Sie ehrlich, wie Sie damit umgehen. So bauen Sie Vertrauen auf und machen aus Ihrer Geschäftsidee eine Marke.

Porträtbild Corrine van den Broek

Corrine van den Broek, Betreiberin eines Designbüros für Existenzgründer (Foto: van den Broek)

Für-Gründer.de: Welches sind Ihrer Erfahrung nach die größten Fehler, die Gründer bei der Inhaltserstellung ihrer Webseite machen?

Corrine van den Broek: Der größte Fehler ist es, den Kundennutzen schlichtweg zu vergessen. Jeder Kunde ist auf der Suche nach einer Lösung. Er will etwas lernen, reparieren, entspannen, er will von A nach B reisen, seine Freizeit gestalten, sich absichern, gesund essen usw. Oft ist so ein Bedürfnis sogar der Ursprung einer Geschäftsidee. Man hat selbst ein bestimmtes Produkt gesucht, nicht gefunden und entscheidet nun, es selbst herzustellen. Sie setzen sich auseinander mit Businessplanerstellung, Kapitalbeschaffung, Genehmigungen und anderen Hindernissen.  Und obendrauf verschulden Sie sich für einen fünfstelligen Betrag oder sogar noch mehr. Kein Wunder, dass Sie auf Ihrer Webseite von Ihrem „Maschinenpark” schwärmen.

Ihr Kunde sucht aber eine Lösung für sein Problem und keinen Maschinenpark.Fragen Sie sich deshalb immer wieder: Was hat der Kunden davon?

Für-Gründer.de: Viel Text ist im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung hilfreich, schreckt aber die Leser ab. Welchen Mittelweg empfehlen Sie?

Corrine van den Broek: Die Textlänge hängt davon ab, was für Ihre Zielgruppe am besten geeignet ist. Erwartet Ihre Zielgruppe neutrale Aufklärung, wie in der Journalistik? Sucht Ihr Kunde nach Tipps und Tricks mit einer persönlichen Note, so wie bei Bloggern üblich? Sollte Ihre Webseite ein Magazin-Charakter bekommen? Sind Ihre Kunden interessiert an den neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen auf Ihrem Fachgebiet? Braucht der Kunde einfach nur eine präzise Produktumschreibung? Oder vielleicht einen Kombi aus allem? Die Textlänge kann also variieren. Wichtiger ist es, Ihre Kunden mit relevanten Themen und einem authentischen Schreibstil zu fesseln. Konsequent über alle Kanäle.

Für-Gründer.de: Die Inhalte vieler Webseiten gleichen sich oft wie ein Ei dem anderen. Wie lässt sich dies bei der Texterstellung umgehen?

Corrine van den Broek: 

Originalität wird überbewertet. Nehmen Sie das, was funktioniert. Und passen Sie es an die eigene Geschäftsidee an.

Lassen Sie Ihre Motivation und Persönlichkeit einfließen. Entscheiden Sie sich für eine klare Positionierung und erarbeiten Sie sich ein Alleinstellungsmerkmal. Was unterscheidet Sie von den anderen? Dieser Unterschied muss nicht unbedingt revolutionär sein. Nicht jeder Gründer ist Erfinder. Der Unterschied liegt oft in kleinen Dingen wie einem neuen Vertriebsweg oder eine neue Kombination von bekannten Funktionen, wie z. B. das Fahrradschloss als App. Kommunizieren Sie das ganz klar. Lösen Sie die Probleme Ihrer Kunden. Und schon haben Sie was ganz Eigenes kreiert.

Für-Gründer.de: Gute Überschriften sind das A und O auf einer Webseite. Worauf sollte man bei der Formulierung achten?

Corrine van den Broek: Headlines entscheiden darüber, ob man weiterlesen will oder nicht. Mit ein paar Wörtern müssen Sie Ihre Kunden neugierig machen. Gleichzeitig sind diese Texte relevant für die Suchmaschinenoptimierung. In der Bloggerszene wird immer wieder die gleiche Art der Formulierung verwendet. Einfach weil es funktioniert – und das nicht nur in Blogs. Anbei ein paar Beispiele:

Listen: Listen kann man sich zu jedem Thema ausdenken. Einige Beispiele sind:

  • 10 Tools, die dein Leben vereinfachen
  • 10 Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du dich selbstständig machst
  • 20 Dinge, die die meisten Menschen nicht über Google wissen

Anleitungen: Anleitungen beschäftigen sich ganz klar mit den Bedürfnissen Ihrer Kunden. Wie z. B.:

  • Wie Sie schnell und einfach eine Firma gründen – mit null Ahnung und null Startkapital
  • In 20 Schritten zum Profi-Golfspieler – die ultimative Anleitung
  • Wie Sie Ihr Zeitmanagement in den Griff bekommen

Motivation und Inspiration: Machen Sie Ihren Kunden Mut. Inspirieren Sie Ihre Kunden, Ihre Ziele zu erreichen:

  • Warum Sie nicht auf einen Uni-Professor hören sollten
  • Warum Sie sich als Gründer Zeit für Ihre Familie nehmen müssen
  • Trennen Sie sich von wohlgemeinten Ratgebern – ein für alle Mal

Ängste und Sorgen: Geben Sie Ihren Kunden ein Gefühl der Sicherheit. Zum Beispiel durch folgende Inhalte

  • Woran Sie erkennen, dass Sie den falschen Job haben
  • Wie Ärzte mit Ihren Daten pfuschen – und was Sie dagegen machen können
  • Die Tricks der Autowerkstatt – wie sicher sind Sie, dass Sie die Reparatur wirklich brauchen?

Für-Gründer.de: Was zeichnet einen guten Text außerdem aus?

Corrine van den Broek: Gute Texter erzählen Geschichten. Sie bauen einen Plot so auf, dass man einfach weiterlesen MUSS. Was kommt als Nächstes? Gute Texter kennen die Regel „Don‘t tell me, show me”. Denn Texte, die Bilder malen, sagen einfach mehr als tausend Worte. Also keine Texte, die etwas behaupten, sondern Texte, die etwas zeigen. Ein Beispiel:

Tell me: Er geht wütend zum Nachbar.

Show me: Mit forschem Schritt stampft er zum Nachbarhaus und haut auf die Tür. Während er darauf wartet, dass der Nachbar aufmacht, marschiert er im Hof auf und ab. Mit hochrotem Kopf überlegt er, ob seine „harte Linke” noch funktioniert.

Für-Gründer.de: In den sozialen Medien werden Kunden häufig nur noch geduzt. Ist dies auch eine Möglichkeit für die Onlinekommunikation über die eigene Webseite?

Corrine van den Broek: Kommt darauf an, wen Sie ansprechen. Wenn Ihre Zielgruppe nicht an eine lockere Umgangsform gewöhnt ist, sollte man das Duzen bleiben lassen. Für meinen Geschmack schafft das „Sie” respektvolle Distanz. Es gibt durchaus Situationen, wo das angebracht ist.

Für-Gründer.de Reine Präsenzwebseiten sind sehr statisch. Wie kann man etwas Dynamik auf die eigene Onlinepräsenz bringen?

Corrine van den Broek: Es reicht nicht, ein gutes Produkt zu entwickeln, eine Webseite online zu stellen und darauf zu hoffen, dass das Geschäft von alleine in Gang kommt. Kommunikation und Interaktion sind sehr wichtig für deutsche Internetnutzer. Die Teilen-Buttons in den sozialen Netzwerken werden gerne und häufig angeklickt. Und auch das Kommentieren von Blogs gehört zu den favorisierten Interaktionen. Nutzen Sie Blogs, um Feedback von Ihren Kunden zu bekommen – so können Sie Ihre Strategie optimieren. Ein Blog bietet außerdem eine hervorragende Möglichkeit, sich als Experte zu positionieren und Leads zu generieren.

Für-Gründer.de: Zum Abschluss: Was sind zusammenfassend Ihre wichtigsten Ratschläge, die Sie Gründern rund um die Content-Erstellung für eine Webseite mit auf den Weg geben wollen?

Corrine van den Broek: Seien Sie authentisch. Machen Sie sich klar, wofür Sie als Dienstleister, Hersteller oder Händler stehen, und kommunizieren Sie dies konsequent und zielgruppengerecht. Haben Sie dabei immer die Problemlösung für Ihre Kunden vor Augen. Viel Erfolg beim Start.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview.

Fuer-Gruender.de SiegelCorrine van den Broek ist Mitglied im Experten-Netzwerk von Für-Gründer.de. Sie berät und unterstützt Gründer, junge Unternehmen und Selbstständige rund um das Thema Kommunikation.


Kontakt zu Design für Gründer

Logo Design-Für-Gründer

Deshalb verzichtet Samwer-Agentur RCKT auf Vokale

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Corporate Startup Partnerships: Tinder-Date oder Honeymoon? Ob die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups langfristig funktionieren oder nur oberflächlich bleiben kann, wurde direkt im ersten Vortrag des Corporate Startup Summits 2015 geklärt. Außerdem wurde besprochen, weshalb in Unternehmen mehr mit Legosteinen gespielt werden sollte – und eben diese Sache mit Rockets Tochterfirma RCKT und den Vokalen.

Fast 250 Corporate Entrepreneure sammelten sich vergangene Woche im Silberturm der Deutschen Bahn beim dritten Corporate Startup Summit. Hoch über den Dächern von Frankfurt am Main tauschten diese sich aus – und zwar nicht über die neuesten Aktienbewegungen, sondern über Start-ups. Mit pfiffigen Ideen und viel Innovationskraft haben die in den letzten Jahren nämlich viele große Unternehmen aufgeweckt. Verschiedene Formate der Zusammenarbeit haben sich entwickelt (Stichwort Inkubator oder Accelerator). Viel mehr als um das „ob” man voneinander profitieren kann, ging es an diesem Tag dann also recht schnell um das „wie”.

Ausblick Corporate Startup Summit

Hoch über den Dächern von Frankfurt am Main fand das dritte Corporate Startup Summit statt.

Laut Prof. Dr. Julian Kawohl von der HTW Berlin hängt es von verschiedenen Faktoren ab, ob es beim Zusammentreffen zwischen Corporate und Start-up bei einer oberflächlichen Beziehung – wie in einem Tinder-Date – bleibt oder doch zur romantischen Hochzeitsreise kommt: „Wenn die Liebe denn so einfach wäre”, sagt der Professor und erklärt die Hürden, die bei Kulturunterschieden beginnen und bis zum Kampf um Experten reichen können. Mit Schnelligkeit und Flexibilität könne solch eine Kooperation aber wertvolle Innovationen hervorbringen.

Mehr Chaos für alle

Während Kawohls Vortrag zu einer Zusammenarbeit ermutigte, beendete Wilfried Steffen von der Daimler AG seinen Vortrag überzeugt mit den Worten „Corporates sind die besseren Start-ups.” Es scheint, als ist sich ein Unternehmen, das schon weltverändernde Innovationen hervorgebracht hat, auch weiterhin seiner Sache sicher. Der Innovationsmanager verrät auch: Neue Produkte testet Daimler in Ulm – dort bleibt es im Vergleich zu Stuttgart nämlich eher unbemerkt, wenn mal etwas schief geht.

Scheitern – bei Daimler also lieber im Stillen. Anders formulierte es Dr. Thilo Schumacher, Vorstand von AXA: „Man muss auch mal scheitern. Fehler machen ist erlaubt.” Er war nach seinem Vortrag der wohl meist gefragteste Mann auf dem Corporate Startup Summit. Er erntete viel Applaus mit Aussagen wie:

Wir brauchen mehr Chaos in den großen Unternehmen – natürlich aber, solange wir dabei das Kerngeschäft nicht gefährden!

Corporate Startup Summit AXA Thilo Schumacher

„Höhere Innovationskraft in Großkonzernen durch Start-ups” – Ein gelungener Vortrag von AXA-Vorstand Dr. Thilo Schuhmacher

Und auch sein Arbeitsstil sorgte für positives Feedback: „Was will ich im Büro? Die meiste Zeit bin ich draußen.” Schumacher verriet, dass er den Großteil seiner Powerpoint-Folien selbst gebastelt hat, theoretisch selbst mal etwas programmieren könnte und garantierte, für Start-ups mit guten Ideen einer der deutschlandweit schnellsten Vorstände in Sachen Antwort geben zu sein – wenn der Vorstand nicht eigenständig handeln kann, wer dann?

Besser falsch als nie

Schnelligkeit und Flexibilität – die zwei Stichworte, die am häufigsten in den Vorträgen vorkamen. Auch Carlo Matic von den Interacive Pioneers meint: „Lieber ein falsches Produkt rausbringen als zu spät” – er sprach über Minimal Viable Products, also davon möglichst schnell mit Produkten live zu gehen, sich Feedback zu holen und damit das Produkt weiterzuentwickeln. Dabei zitierte er Reid Hoffman, den Gründer von LinkedIn:

If you are not embarrassed by the first version of your product, you’ve launched too late.

Corporate Startup Summit Lego Serious Play

Eigenschaften eines Intrapreneurs? Leicht dargestellt mit Lego Serious Play: In diesem Bild ist er schneller im Ziel als andere – und zwar u.a. weil er seine Augen und Fühler überall hat.

Während im Auditorium des Corporate Startup Summits spannende Vorträge zu verschiedensten Themen gehalten wurden, liefen in den Nebenräumen aktive Programmpunkte. Mit Lego bauten die Teilnehmer Eigenschaften eines Intrapreneurs nach und es wurde erklärt, dass Lego Serious Play schon in vielen Unternehmen zu Problemlösungen geführt hat – nicht zuletzt, weil es das gegenseitige Verständnis fördern kann. In einem Slam wurden Maßnahmen vorgestellt, die in Konzernen Intrapreneure erschaffen können.

Ach und da war ja noch ein Punkt aus der Einleitung offen. „THNKS” stand auf der letzten Folie der Präsentation von RCKT, der aus Rocket heraus gegründeten Kommunikationsagentur. Karolin Hewelt antwortete lächelnd auf die Frage aus dem Publikum, wieso RCKT denn eigentlich die Vokale immer weglässt:

Da sind wir nur ein bisschen cool!

 

Eine Antwort, die zumindest ein kleines Fazit für das Event liefert: Einfach mal was machen, auch mal was wagen, das ist wohl noch der größte Unterschied, der zwischen Corporates und Start-ups liegt. Es muss nicht immer alles bis ins letzte Detail begründet sein – so lange es am Ende r(o)ckt.

Corporate Startup Summit verpasst? In unserem Kalender finden Sie weitere spannende Events, die in nächster Zeit anstehen. Immer auf dem Laufenden bleiben Sie auch mit unserem Event-Newsletter:

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3 lives: Crowdinvesting funktioniert nicht nur bei Start-ups

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Nach Start-ups, Immobilien, ökologischen Projekten rücken nun auch Filme in den Fokus der Anleger in der Crowd. Juliane Block ist Filmemacherin und finanzierte bereits ein Projekt über die Crowd. Im Interview erklärt sie unter anderem, was eine erfolgreiche Crowd-Kampagne ausmacht und stellt ihr neues Filmprojekt vor, das sie auf Cinedime per Crowdinvesting finanzieren will.

  • Aktuelle Zahlen von Für-Gründer.de zum Markt für Crowdfinanzierung in Deutschland finden Sie hier.

Für-Gründer.de: Hallo Frau Block, Sie sind Filmemacherin – bitte stellen Sie sich und Ihren Werdegang kurz vor.

Juliane Block, 3 Lives: Die Filmproduktion ist etwas, auf das ich erst während des Studiums gestoßen bin. Ich habe Industrial Design an der Kunsthochschule Braunschweig studiert und ein Kommilitone hat einen Zombiefilm gedreht. Mein Hobby war Special Effects Make-up und ich war begeistert davon, als Maskenbildnerin an dem Film mitzuwirken zu dürfen. Diese Erfahrung war für mich so prägend, dass ich langfristig beim Film blieb.

2005 bot sich mir die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln. Dies war etwas, das ich im Studium schon immer vorhatte, es sich aber während meiner Zeit in Braunschweig nie ergeben hat. Ich habe Hongkong als meine erste Station gewählt. Die meisten potenziellen Filmemacher wandern nach Nordamerika aus. Deshalb wollte ich in die andere Richtung reisen. Meine Wanderjahre haben bis 2011 gedauert, und auf meinen Aufenthalt in Hongkong folgten Jahre in Malaysia und schließlich Indonesien. In Malaysia habe ich meine ersten zwei Langspielfilme gedreht.

2011 war es dann für mich an der Zeit wieder zu meinen kulturellen Wurzeln zu finden, deshalb kehrte ich nach Deutschland zurück. Es ist meiner Meinung nach wichtig, dass man als Filmemacher auf bekanntes Kulturgut zurückgreifen kann, das man in seinen Filmen verarbeitet. Das wäre in Asien auf lange Sicht schwierig gewesen. Momentan bin ich dabei meine Auslandserfahrungen in meinen neuen Filmprojekten zu verarbeiten, wofür ich im April dieses Jahres meine deutsche Produktionsfirma gegründet habe. Deshalb sind auch alle meine Zukunftsprojekte als internationale Co-Produktionen geplant.

Juliane Block

Juliane Block, Produzentin des Filmprojekts  3 Lives

Für-Gründer.de: Sie haben bereits mehrere Erfahrungen mit Crowdfunding sammeln können. Wie sind Sie darauf gekommen, Ihre Filme auf diese Weise zu finanzieren?

Juliane Block, 3 Lives: Tatsächlich war meine erste Begegnung mit der „Crowd” recht früh: 2008 mit meinem ersten Langspielfilm Emperor. Wir haben den Film damals beim Portable Film Festival eingereicht und in der Kategorie Featurefilm gewonnen. Der Gewinner wurde aus der Anzahl der Likes und Views ermittelt.

Bis ich dann meine erste wirklich Kampagne startete, vergingen dann aber ein paar Jahre: 2012 bot die Gründergarage Berlin in Kooperation mit Google einen Wettbewerb an, der den Launch der deutschen Seite von Indiegogo begleitete. Ich bin durch Zufall über diese Möglichkeit gestolpert und fand, die Teilnahme war einen Versuch wert. Wir waren damals unter den Gewinnern und das eingeworbene Geld wurde von Google verdoppelt.

Für-Gründer.de: Eine Ihrer Kampagnen auf Indiegogo war erfolgreich, die andere leider nicht – woran lag es aus Ihrer Sicht?

Juliane Block, 3 Lives: Die erste, erfolgreiche Kampagne war die erwähnte Kampagne im Rahmen des Gründergarage-Wettbewerbs. Wir haben uns damals eine realistische Zielsumme gesetzt, die dafür bestimmt war einen Teaser für ein Science-Fiction-Projekt, The Inner District,  zu drehen, der dann im folgenden Jahr produziert und veröffentlicht wurde. Das Ziel haben wir erreicht:

Die zweite Kampagne lief im Herbst letzten Jahres kurz vor dem AFM, dem American Film Market in Los Angeles. Zur Aktivierung einer Fancommunity für eine Crowdfundingkampagne sollte man normalerweise im Idealfall sechs Monate einplanen. Wir haben die Kampagne nach rund einem Monat Vorbereitungszeit gelauncht, weil wir wissen wollten, wo wir mit dem Filmprojekt stehen. Wir haben die Summe so hoch gesetzt, dass wir bei Erfolg sicher sein konnten, den Film auf einem Low-Budget Niveau realisieren zu können.

Wir wollten unsere Unterstützer auf keinen Fall enttäuschen, auch wenn wir wussten, dass die Zielsumme sehr ambitioniert war. Mit All-or-Nothing ging keiner unserer Unterstützer ein Risiko ein und wir liefen nicht Gefahr, Geld einzuwerben, ohne den Film liefern zu können. Wir haben unser Ziel nicht erreicht, weil die Zielsumme zu ambitioniert für eine zu kurze Vorbereitungszeit war. Das Geld haben wir zurückerstattet. Wir haben zu diesem Zeitpunkt einen guten Einblick über unsere Crowd gewonnen. Die Erkenntnisse haben mir sehr bei den Gesprächen während des American Film Markets in Los Angeles geholfen.

Für-Gründer.de: Jetzt läuft eine Kampagne auf Cinedime, einer Plattform speziell für die Finanzierung von Filmen. Warum der Wechsel?

Juliane Block, 3 Lives: Gerade bei meiner letzten Kampagne im Herbst 2014 auf Indiegogo fand ich es schwierig, Prämien oder Rewards zur Verfügung zu stellen, die größere Summen seitens der Unterstützer rechtfertigen. Bei einem Film ist das Zielprodukt der Film selbst, und dieser ist, außer vielleicht in speziellen Sammlereditionen, selten mehr wert für den Konsumenten als 15 Euro zum Beispiel für eine DVD, einen Stream oder ein Kinoticket.

Deshalb glaube ich, dass Crowdinvesting in Zukunft für Film eine größere Rolle spielen kann. Allerdings ist es gerade in Deutschland noch sehr schwierig Risikokapital für die Filmfinanzierung zu aktivieren, da der deutsche Film eine recht geringe kommerzielle Erfolgsquote hat. Deshalb produzieren wir auf Englisch, um einen größeren Markt bedienen zu können. Bisher gab es keine Crowdinvesting Plattform für Filme in Deutschland. Mit Cinedime schließen wir diese Lücke.

Für-Gründer.de: Worum geht es in dem Thriller 3 Lives und mit welchen Gegenleistungen werben Sie für Ihren Film?

Juliane Block, 3 Lives: Der Film 3 Lives erzählt die Geschichte einer Frau, Emma, die in einem Bunker an der See aufwacht ohne die geringste Erinnerung, wie sie dorthin gekommen ist. Gerettet wird sie von zwei Männern, von denen einer Jahre zuvor für ein Gewaltverbrechen verurteilt wurde, das er an Emma begangen hat. Emma muss sich entscheiden, ob sie mit den beiden flieht, oder aber in ihrem Gefängnis verharrt.

  • Details zum Film zeigt das nachfolgende Video

Visuell betrachtet gleicht der Film einem kommerziellen Thriller, in denen eine Gruppe junger Menschen durch eine verlassene Gegend vor einer unbekannten Bedrohung flieht und diese Analogie ist gewollt, um sicherzustellen, dass unser Projekt am Markt gute Chancen hat. Unser Film wird dadurch besonders, dass es im Wesentlichen aber nicht um die Bedrohung von außen geht, sondern was unsere Charaktere dabei empfinden und wie sie mit der Vergangenheit umgehen. Der Subtext spiegelt damit etwas wieder, was für uns alle alltäglich ist – wir alle müssen mit unserer Vergangenheit leben und umgehen – und verwandelt den Film in einen psychologischen Thriller.

Mood Bunker 3 Lives

In diesen Bunker hat es die Hauptfigur Emma in 3 Lives verschlagen.

Für potenzielle Investoren besteht der Gegenwert in erster Linie in der Rendite, die sie erwarten können. Auf Cinedime steht der Businessplan bereit und Interessierte können sich ein umfassendes Bild über Marktchancen, Risiken und die konkreten Zahlen machen. Es gibt allerdings zusätzlich zur Beteiligung an den Gewinnerlösen noch Produzentenprivilegien, wie zum Beispiel den Film, die Nennung im Abspann, Teilnahme am Test-Screening oder auch einen Besuch am Set.

Für-Gründer.de: Wo sehen Sie die konkreten Unterschiede für die Filmfinanzierung zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding?

Juliane Block, 3 Lives: Crowdinvesting richtet sich an Investoren, die nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Kapital suchen, und durch unterschiedliche Projekte gegebenenfalls auch eine Risikominimierung Ihrer Investitionen betreiben. Crowdfunding richtet sich an Fans, die Projekte im Vorfeld unterstützen und somit auch an der Realisierung beteiligt sind. Die Beträge beim Crowdfunding sind im Regelfall geringer, da der Gegenwert sich auf ein Dankeschön oder eine Belohnung in unterschiedlicher Form beschränkt, wohingegen bei einer Investition ein wirklicher Anteil am Film erworben wird.

Für-Gründer.de: Welche Werbe- und Marketingstrategien verfolgen Sie, um Ihre Crowdinvesting-Kampagne bekannt zu machen und das Investment zu erreichen?

Juliane Block, 3 Lives: Mit unserer Marketingstrategie zielen wir auf zwei Bereiche: einmal Foren, Magazine und Blogs, die sich an Kleinanleger und (Crowd-)Investoren richten, um aktive Investoren zu akquirieren. Zweitens auf die Generierung von Fans in den bekannten Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter, etc., um während der Kampagne auch den direkten Fan-Mehrwert zu steigern und durch Followerzahlen messen zu können.

Hierbei setzen wir auf organisch generierte Zahlen – ohne gekaufte Follower – da unsere Erfahrung zeigt, dass diese letztlich am aktivsten sind. Auch wenn die Generierung der Zahlen vielleicht länger dauert, ist der Mehrwert am Ende im Vertrieb spürbar, wenn wir auf Mundpropaganda von unseren Fans als Teilaspekt unseres Marketings setzen.

Für-Gründer.de: Welche sind die drei wichtigsten Lektionen, die Sie im Hinblick auf die Schwarmfinanzierung für Filme gelernt haben?

Juliane Block, 3 Lives: Erstens: ohne die Crowd geht es nicht. Egal ob es sich um Crowdinvesting oder Crowdfunding handelt, sollte man mit der Crowdgenerierung so früh wie möglich starten.

Zweitens: eine Kampagne bietet immer einen Mehrwert für das Team, weil man sich sonst selten so gnadenlos der öffentlichen Meinung stellt. Der Endkonsument ist der Kunde und man hat so die Möglichkeit schon im Vorfeld Fehler im eigenen Konzept zu erkennen und zu beheben.

Drittens: Kampagnen finde ich persönlich anstrengender als den eigentlichen Film zu produzieren, weil man sich oft machtlos dem prozentual steigenden Finanzierungsbalken gegenübersieht. Trotzdem habe ich bislang keine meiner Kampagnen bereut, weil gerade die Kommentare und Meinungen, die man sammeln kann, großen Wert haben. Am größten ist natürlich aber die Freude, wenn der Finanzierungsbalken auf einmal einen Sprung nach vorn macht und man merkt, dass die eigene Vision Unterstützung erfährt.

Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!

  • Auf Cinedime erfahren Sie mehr über 3 Lives und können bei Interesse investieren: zum Film-Profil.

Kontakt

  • Block und Block, J-Blockbuster GbR
    Juliane Block
    Stettiner Strasse 56, 13357 Berlin
    Website: http://j-blockbuster.com/
    Email: juliane@j-blockbuster.com
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