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Die Domain richtig wählen: Sieben Tipps eines SEO-Experten

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Welche Endung sollte meine Domain haben? Was ist mit Bindestrichen, Umlauten oder Zahlen? Fantasiename oder besser Keyworddomain? Es gibt einige Fragen, die Ihr Euch als Gründer unbedingt stellen solltet, bevor Ihr Euren Domainnamen sichert. Im heutigen Gastbeitrag gibt SEO-Experte Julian Dziki, Gründer und Geschäftsführer der Inbound Marketing Agentur Seokratie, wichtige Tipps für die Wahl einer guten Domain.



Wer ein neues Unternehmen gründen möchte, steht nicht nur vor der Aufgabe, einen guten Namen zu finden. Heutzutage muss man sich im gleichen Atemzug fragen „Ist die Domain dazu überhaupt noch frei?“ Viele verzweifeln regelrecht bei der Suche nach einem guten Namen und einer freien Domain. Das sind meine wichtigsten Tipps für die Wahl eines guten Domainnamens.

Die Auswahl der Domain für ein Unternehmen sollte durchdacht sein.
Die Auswahl der Domain für ein Unternehmen sollte durchdacht sein.

Tipp #1 Die richtige Endung wählen

Mittlerweile gibt es unzählige Domainendungen und viele Webhoster werben damit, diese zu verwenden, sollte die Domain mit einer anderen Endung nicht mehr frei sein. Statt Unternehmen.de wird dann eben Unternehmen.online oder Unternehmen.bayern genommen.

Meiner Ansicht nach ist das nicht von Vorteil. Warum? Die meisten Webnutzer sind es gewohnt, dass hinter einer Webadresse entweder .com oder .de steht und geben Euren Unternehmensnamen dann auch so ein. Die Endung .net ist bereits viel weniger verbreitet, aber noch geläufig.

Und .biz, .info oder .org nimmt man eigentlich nur, wenn man völlig verzweifelt ist. Viele Spam-Domains arbeiten mit diesen Endungen, daher sollte man es sein lassen.

Neue, exotische Endungen haben den einzigen Vorteil, dass sie mehr kosten – und die Hoster damit dann auch mehr verdienen.

Tipp #2 Domains kann man auch kaufen

Sollte Euer Wunschname in der .DE-Version bereits vergeben, aber nicht mit einem Inhalt besetzt sein, versucht doch einfach die Domain zu kaufen! Sehr viele besetzte, aber unbenutzte Domains findet man auf dem Domainmarktplatz von www.sedo.de, dem größten Domainmarktplatz der Welt.

Hier gilt: Je mehr Suchanfragen ein Begriff hat und damit je geläufiger er ist, desto teurer. Domains wie Kredit.de, Pizza.de oder Jobs.de gingen für sechs- bis siebenstellige Beträge über den Ladentisch. Die meisten Domains werden bei Sedo allerdings für wenige hundert Euro verkauft.

Ein Direktankauf ist natürlich auch möglich und man spart sich dabei die Provision von Sedo. Über die Webseite www.denic.de kann man kostenlos den Inhaber einer .DE Domain mit Kontaktdaten herausfinden und dann direkt mit ihm in Verhandlung treten.

Wer sich jetzt fragt, wie man den Wert einer Domain bemessen kann, den muss ich leider enttäuschen. Da ich selbst lange Zeit im Domainbusiness tätig war, kann ich es so zusammenfassen: Eine Domain ist das wert, was man bereit ist, dafür zu bezahlen. Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen spielen eine erhebliche Rolle beim Kauf. Wer sich das nicht zutraut, sollte z.B. ebenfalls über Sedo den Ankauf versuchen, selbst wenn die Domain dort nicht gelistet ist.

Die Domainbörse Sedo ist die größte Plattform weltweit für den Kauf und Verkauf von Domains (Quelle: Screenshot sedo)
Die Domainbörse Sedo ist die weltweit größte Plattform für den Kauf und Verkauf von Domains (Quelle: Screenshot sedo)

Tipp #3 Bindestriche, Umlaute oder Zahlen?

Wer eine Version mit Bindestrich oder Umlaut registriert, sollte auf jeden Fall im Besitz des entsprechenden Pendants ohne Bindestrich sein.

Bei Wellensittich-Beratung.de also auch Wellensittichberatung.de, bei Müllsack-Design.de auch die Muellsackdesign.de. Wer sich das entsprechende Gegenstück nicht sichert, der riskiert entweder, dass ein Mitbewerber die Domain registriert und nutzt. Dann ist es beinahe unmöglich, die Domain wieder zu beschaffen. Die zweite Konsequenz kann sein, dass ein findiger Domainverkäufer diese Domain registriert und Euch nur für einen teuren Preis weiterverkauft. Es gibt Domainbroker, die sich auf so etwas spezialisiert haben!

Zahlen sind häufig ein beliebter Zusatz, damit man nicht die teure .DE-Domain nehmen muss. Check24.de ist wohl die berühmteste Zahlendomain in Deutschland. Ein gutes Branding ist mit einer guten Zahlendomain auf jeden Fall möglich.

Tipp #4 Fantasiename oder Keyworddomain?

Oft hört man, dass man möglichst das Keyword, nach dem potenzielle Kunden suchen, im Domainnamen enthalten sein sollte – damit man ein besseres Ranking bei Google bekommt. Das stimmt teilweise schon, aber eben nur teilweise.

Wer tatsächlich das Keyword in seiner Reinform (d.h. ohne Bindestriche, Zahlen oder sonstige Anhänge!) als Domainname hat, der schafft es leicht in die Top10. Wer etwa nach „Urlaub“ sucht, der findet Urlaub.de in den Top10. Wer an seinem Keyword bereits die 24 anhängt oder mit sonstigen Zusätzen arbeitet, für den verpufft dieser leichte Vorteil schon.

In der Praxis sehe ich leider immer noch häufig Domainnamen wie Webdesigner-Seo-Frankfurt.de , die benutzt werden, nur damit die Keywords enthalten sind. Leider machen solche langen „Keyword-Namen“ einen unseriösen Eindruck bei Kunden.

Außerdem wird mit solch einem Domainnamen ein Branding beinahe unmöglich gemacht.

Die Leute mögen Amazon, Zalando oder Apple – allesamt Fantasienamen, die heutzutage eine starke Bedeutung haben – weil sie etablierte Marken sind.

Bis man eine etablierte Marke ist, kann es natürlich enorm lange dauern. Aber der Effekt ist dann mit einem unverwechselbaren Namen wie „Seokratie“ viel besser als mit „SEO-Agentur-München.de“. Ich zumindest bin froh, dass ich heute eine (einigermaßen) etablierte Marke mit Fantasienamen habe.

Macht Euch nichts daraus, wenn der Name zunächst noch keine großen Emotionen bei Euch weckt. Das wird mit der Zeit automatisch kommen – das Branding muss auch bei Euch erst noch wirken!

Tipp #5 Wähle einen einfachen Namen

Dein Domain- oder Unternehmensname sollte einfach auszusprechen sein und idealerweise sollte man auch beim Hören gleich wissen, wie man ihn schreibt. Das ist wichtig, solltest Du später einen größeren Bekanntheitsgrad erreichen. Frage am besten Freunde oder Bekannte, wie sie Deinen Unternehmensnamen schreiben würden. Wenn es hier zu große Unstimmigkeiten gibt, überlege Dir, ob es Sinn macht!

Tipp #6 Unbedingt eine Markenrecherche durchführen

Achtet bei der Wahl des Domainnamens darauf, dass Ihr keine Markenrechte verletzt. Sonst droht gleich zu Beginn Eures Unternehmertums eine teure Abmahnung, Genaueres würde leider an dieser Stelle den Rahmen sprengen, sucht am besten einfach nach „Domainname + Markenrecht“ bei Google. Für die Recherche, ob eine Marke angemeldet ist, hilft Euch das Patent- und Markenamt.

Tipp #7 Fantasie und Konnotation

So, und jetzt kommen wir zur Kür! Ein Fantasiename ist toll und hilft dann auch später, eine etablierte und bekannte Marke zu werden. Noch besser ist es, wenn der Name erahnen lässt, worum es bei Deinem Unternehmen geht!

Das bedeutet, nicht das Keyword, aber eine im Namen mitschwingende Bedeutung zu haben. Für-Gründer.de macht das zum Beispiel sehr gut. Ich weiß sofort, worum es ungefähr auf der Seite geht. Das hat tatsächlich auch Rankingvorteile, denn viele User sehen sich bei Google auch den Domainnamen an.

Bekannte Namen oder Namen, bei denen vermutet wird, hier das gewünschte Ergebnis zu finden, werden eher geklickt – und erreichen dann auch langfristig ein besseres Ranking.

Massivum verkauft Massivholzmöbel, Bueroshop24 verkauft Büroware und Seokratie bietet SEO an. Hier kommen wir leider auch schon zum Nachteil einer solchen Domain. Wir bieten mittlerweile nicht mehr nur SEO an, sondern viele andere Produkte im Online Marketing, die sich unter dem Begriff Inbound Marketing zusammenfassen lassen. Das „SEO“ im Namen ist uns allerdings geblieben. Wer also in Zukunft plant, sein Produktportfolio zu verbreitern oder sich dessen nicht so sicher ist, sollte lieber eine möglichst weitgehende Konnotation nehmen.

Ein späterer Namenswechsel ist nämlich leider – wenn man bereits eine etablierte Marke hat – mit großem Aufwand verbunden. Wer sich also nicht sicher ist, der wählt dann doch lieber einen völligen Fantasienamen wie Google, Apple, Twitter oder Facebook. All diese bekannten Marken waren auch einmal „blödsinnige“ Wortschöpfungen von kleinen Gründern.

Zusammenfassung – Kurztipps für die perfekte Domain

  • Wähle am besten eine .DE oder .COM-Endung aus
  • Wenn eine Domain bereits vergeben ist, versuche für kleines Geld einen Ankauf
  • Vermeide Bindestriche, Umlaute oder Zahlen, wenn möglich
  • Domains mit dem Keyword im Namen sind gut – aber nicht um jeden Preis
  • Achte darauf, dass Dein Name nach dem Hören einfach zu schreiben ist
  • Führe eine Markenrecherche durch
  • Versuche, möglichst eine Konnotation zu bringen, die etwas mit Deinem Geschäftsfeld zu tun hat

Viel Erfolg!

Über unseren Gastautor Julian Dziki

Gastautor Julian Dziki (Quelle: Julian Dziki)
Gastautor Julian Dziki (Quelle: Julian Dziki)

Wie andere Fußballprofi werden wollten, so wollte Julian immer schon im Online Marketing arbeiten. Den Blog Seokratie.de startete er 2008 neben seinem Studium. Aus dem Hobby wurde sein Beruf: Heute ist er Geschäftsführer und Inhaber der Münchner Inbound Marketing Agentur Seokratie mit rund 20 Mitarbeitern.

Der Beitrag Die Domain richtig wählen: Sieben Tipps eines SEO-Experten erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.


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