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Das sind die Sieger des 4. Venture Capital-Pitch in Stuttgart

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In Baden-Württemberg wird im Vergleich zu anderen Bundesländern seltener gegründet. Beim 4. Venture Capital-Pitch in Stuttgart hat sich jedoch gezeigt, dass es zumindest nicht an guten Ideen mangelt: 13 Start-ups, über 60 Investoren wie auch namhafte Politiker kamen zusammen und bewiesen ein weiteres Mal, dass Baden-Württemberg nicht zu Unrecht als das Land der Tüftler und Denker bezeichnet wird.

Unter dem Motto „Best of Baden-Württemberg” fand am 29. Januar der 4. Venture Capital-Pitch in Stuttgart statt. Ausgerichtet von VC-BW, ein von der Landesregierung in Zusammenarbeit mit Stuttgart Financial geführtes Netzwerk für Beteiligungskapital, kamen an diesem Tag 13 im Vorfeld ausgewählte Start-ups aus der Region und über 60 Investoren aus dem gesamtem Bundesgebiet zusammen. Als Gastgeber fungierte die L-Bank.

Venture Capital-Pitch Stuttgart

Der bereits 4. Venture Capital-Pitch bei der L-Bank in Stuttgart

Aus einer Vielzahl an Bewerbungen wurden die 13 besten Start-ups mit den vielversprechendsten Geschäftsideen aus den Bereichen IT, Technik und Life Science ausgewählt, die sich den Gästen präsentierten. Innerhalb von acht Minuten mussten die Gründer die teilnehmenden Investoren von ihrer Idee überzeugen, wenn sie die Chance auf eine Finanzierung wahren wollten. Drei vom Publikum gekürte Sieger-Teams durften sich zudem über eine kleine Finanzspritze von insgesamt 3.000 Euro freuen.

Life Science-Start-up CETICS gewinnt mit cloud-basierter Healthplattform

Den dritten Platz beim 4. Venture Capital-Pitch belegte das Online-Portal für Werbespot-Wettbewerbe spotrocker.de, welches Gründer Thomas Braun dem Publikum mit einer leidenschaftlichen Präsentation vorführte. SPOTROCKER ermöglicht es großen Markenunternehmen, Werbespots von der Crowd auf Basis eines Briefings kostengünstig produzieren zu lassen. Zur Zielgruppe gehören insbesondere Filmstudenten und erfolgreiche Youtuber, die mit filmerischem Können und Kreativität hohe Geldpreise für die Produktion der besten Spots gewinnen können.

Auf den zweiten Platz wählte das Publikum die „Service to go”-App smoope, die als WhatsApp für Kundenkommunikation beschrieben wird. Das bereits 2014 vom High-Tech Gründerfonds unterstütze Unternehmen möchte mit seiner App zeitraubende Servicetelefonate in der Warteschleife zur Vergangenheit machen, indem sie asynchrone Kommunikation via Instant Messaging als Kundenservice-Kanal etabliert. Die Idee scheint gut anzukommen: Mehr als 150 Unternehmen konnten bereits von der Teilnahme an einer Testphase überzeugt werden.

CETICS gewinnt Capital Venture-Pitch in Stuttgart

Dr. Winter, CETICS (links) und Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Schmidt (rechts)

Zum Sieger des 4. Venture Capital Pitch kürte das Stuttgarter Publikum das Life Science-Start-up CETICS Healthcare Technologies, dessen Idee einer cloud-basierten Healthplattform von Dr. Martin Winter vorgestellt wurde.

CETICS digitalisiert Blut- und andere Patientenproben und speichert die gewonnen Daten in der Cloud.

Durch eine Vielzahl solcher elektronischer Abbildungen sollen sich Muster von Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer oder Leberzirrhose schnell, kostengünstig und für den Patienten ohne komplexen chirurgischen Eingriff erkennen lassen. Für die Diagnostik in der Medizin könnte diese Technologie einen großen Fortschritt bedeuten und überzeugte damit als beste Idee beim Baden-Württembergischen Start-up Pitch.

Weitere IT-Start-ups beim 4. Venture Capital-Pitch

  • Autonetzer.de ist eine Carsharing-Plattform für Privatpersonen: Mieter können Autos von privaten Fahrzeugbesitzern einfach und rundum versichert ausleihen.
  • Auf hallimash.com werden Blogger und werbetreibende Unternehmen verbunden: Gegen Vergütung veröffentlichen Blogger gesponserte Beiträge über ausgewählte Produkte von Unternehmen.
  • Das Online-Büro für Gründer: Auf sevDesk.de können Gründer und kleine Unternehmen Büroarbeiten wie Rechnungs- und Angebotserstellung oder Buchhaltung auf einfache Weise erledigen.
  • Wer eine Möglichkeit der Langzeitarchivierung digitaler Daten sucht, hat mit der GlassMasterDisc womöglich eine Antwort gefunden. Das Unternehmen Syylex speichert digitale Daten auf Spezialglas, das gegenüber Umwelteinflüssen beständig ist.

Technik- und Life Science-Start-ups in Stuttgart ebenso vertreten

  • Akesion hat ein neuartiges Arzneimittel entwickelt, das nach Operationen oft im Bauchraum vorkommende Verwachsungen wirksam bekämpfen soll.
  • Das Tübinger Start-up CaveoMed hat ein neuartiges Gefäßverschlusssystem entwickelt, bei dem im Gegensatz zu den übrigen Gefäßverschlusssystemen nichts im Körper zurück bleibt.
  • Der Bioinformatik-Dienstleister Computomics will die Produktentwicklung von Pflanzenzüchtungsfirmen und Saatgutherstellern beschleunigen, indem pflanzliches Erbgut mit bahnbrechenden Methoden analysiert und interpretiert werden soll.
  • An einem präventiven Impfstoff gegen Malaria arbeitet MalVa unter Führung von Frau Dr. Kirsten Heiß.
  • Das Unternehmen Sciomics entwickelt neue Biomarkersignaturen, die eine schnellere und sichere Diagnose von onkologischen und organspezifischen Erkrankungen ermöglicht und gleichzeitig eine optimale Therapieauswahl anbietet.
  • Das Technik-Unternehmen EKU Power Drives ersetzt in großen industriellen Anwendungen Dieselmotoren durch Gas-Hybrid-Antriebe und reduziert so die Gesamtbetriebskosten des Kunden.

Auch Investoren durften pitchen

An diesem Nachmittag durften nicht nur Gründer mit ihren Geschäftsideen auf die Bühne. Auch Investoren konnten sich vorstellen und um die Aufmerksamkeit der anwesenden Start-ups buhlen.

Besonders viel Beachtung schenkte man dem im Sommer 2014 gestarteten VC Fonds Baden-Württemberg. Der Fonds bietet Eigenkapital für innovative und wachstumsstarke Unternehmen in Baden-Württemberg, und zwar in jeder Unternehmensphase. Voraussetzung für eine Beteiligung in Höhe von 300.000 bis 500.000 Euro in der ersten Finanzierungsrunde ist idealerweise ein Proof of Concept oder ein Prototyp. Hauptinvestor des Fonds ist das Land Baden-Württemberg.

Weitere Investorennetzwerke, die sich dem Publikum präsentierten:

Podiumsdiskussion mit Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmidt

Zum krönenden Abschluss wurde bei einer Podiumsdiskussion über den Wagniskapital- und Start-up-Standort Baden-Württemberg diskutiert – mit dabei unter anderem auch der stellvertretende Ministerpräsent des Landes Dr. Nils Schmidt, der Vorstandsvorsitzende der L-Bank Axel Nawrath und Franz Fehrenbach als Vorsitzender des Lenkungskreises der Wissensfabrik, einem Förderverein für Bildung und Unternehmertum.

Podiumsdiskussion auf dem 4. Venture Capital-Pitch mit Dr. Nils Schmidt

Podiumsdiskussion mit Dr. Nils Schmidt (rechts)

Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage nach einem Vorgehen zur Steigerung der Gründerzahlen durch politische Unterstützung von Gründern und jungen Unternehmen. Als Lösung wurde die Steuerbefreiung junger Unternehmen eingebracht. „Es sollte nicht nur für Investoren, sondern auch für Gründer Steuerbefreiungen geben”, so Nawrath von der L-Bank. Auch Finanz- und Wirtschaftsminister Schmidt hält insbesondere Steuervergünstigen in Forschung und Entwicklung für sinnvoll, wovon natürlich auch Start-ups profitieren könnten.

Franz Fehrenbach sieht allerdings auch ein anderes Problem:

Die Einstellung zum Entrepreneurship muss sich in Deutschland ändern.

Mit dieser Aussage hat Fehrenbach, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH ist, nicht unrecht, bedenkt man, dass 2014 bei einer Umfrage unter deutschen Studenten 30 % den öffentlichen Dienst als zukünftigen Arbeitgeber favorisiert haben. Die Selbstständigkeit spielte für die meisten dagegen kaum eine Rolle.

Bildergalerie vom 4. Venture Capital-Pitch in Stuttgart:

Dr. Martin Winter, CETICS
Michael Vogel, Geschäftsführer von hallimash
Eleftherios Hatziioannou, smoope
Prof. Dr. Scheule, Geschäftsführer von CaveoMed
Marco Winzer, High-Tech Gründerfonds
Thomas Braun, Geschäftsführer von SPOTROCKER

Weitere aktuelle Pitch-Events haben wir kürzlich ebenfalls im Blog gelistet. Einige der Termine stehen noch aus – also machen Sie mit. Alternative Gründerveranstaltungen wie Gründerseminare und Gründermessen finden sich im Kalender von Für-Gründer.de.

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