Deutschlands Studenten gründen zwar seltener als ihre europäischen Kommilitonen, doch tun sie es immer häufiger. Wir haben die wichtigsten Anlaufstellen und Veranstaltungen zusammengefasst, die jedem studentischen Gründer oder denen, die es noch werden wollen, das Leben vereinfachen können.
Ist das Gründen überhaupt etwas für mich?
Du hast bereits eine eigene Idee oder einfach nur so das Gefühl, dass eine klassische Karriere im Konzern nicht so Dein Ding ist? Ein Kommilitone hat Dir von seinem abgefahrenen Start-up Praktikum in Berlin erzählt, bei dem er direkt die Verantwortung für den Aufbau der neuen Marketingkampagne erhalten hat?
Es gibt viele Gründe sich mit dem Thema Start-up-Gründung auseinanderzusetzen. Als erstes solltest Du für Dich klären, ob es das Richtige für Dich ist. Am schnellsten geht das, indem Du Dich direkt in die Szene hineinstürzt. An zahlreichen Unis gibt es studentische Gründerclubs. 32 von diesen sind im Dachverband des Gründermagneten organisiert. Sie veranstalten wöchentliche Treffen, bei denen man sich zum Plausch mit gleichgesinnten Studentpreneuren treffen kann, Workshops mit erfahrenen Gründern, die aus ihrem Alltag erzählen, und Reisen in Gründermetropolen wie Berlin, das Silicon Valley oder Tel Aviv.

Auf Start-up Wochenenden wie dem 3 Day Start-up lernt man im Schnellverfahren das Gründen
Konferenzen für Gründer aus der Hochschule
Auch wenn es keinen derartigen Verein an Deiner Universität gibt, besteht mehrmals im Jahr die Möglichkeit auf Konferenzen und Seminaren andere gründungsaffine Studenten kennenzulernen und einen Eindruck von der Gründerwelt zu gewinnen. Die drei bedeutendsten studentisch organisierten Kongresse im deutschsprachigen Raum sind
- die IdeaLab! an der Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar, nahe Koblenz
- die EBSpreneurship an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel, nahe Mainz
- und der START Summit an der Universität St. Gallen, in der Schweiz nahe Konstanz.
Man kriegt auf diesen Events nicht nur spannende und sehr inspirierende Vorträge zu hören, sondern hat auch die Chance mit einigen der erfahrensten und gut vernetzten Entrepreneure und Investoren Deutschlands und Europas in Kontakt zu kommen. Auch wenn alle drei Events etwas abseits der Metropolen liegen, sind diese sehr lohnenswert und der Aufwand für die Anreise wird durch die gute Organisation, die auch kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten beinhaltet, wieder wettgemacht.

Die Standorte des Gründermagneten
Es wird ernst: Start-up Weekends
Ein weiteres Format mit einer steilen Lernkurve für Einsteiger sind Start-up Wochenenden. Innerhalb eines intensiven Wochenendes durchläuft man von der Ideenfindung bis zum Investorenpitch nahezu den gesamten Gründungsprozess eines Start-ups. Man darf dies aber ruhig als Übung sehen und ist nicht verpflichtet nach dem Wochenende die Idee weiterzuführen. Es sind aber auch schon einige sehr erfolgreiche Teams auf derartigen Wochenenden kennengelernt. Start-up Wochenenden finden unter verschiedenen Namen statt. Die bekanntesten sind
- das 3 Day Start-up in Aachen und Vallendar
- sowie das Start-up Weekend, das in zahlreichen Städten bundesweit stattfindet.
Eine gute Möglichkeit um etwas Start-up Luft zu schnuppern sind Start-up Praktika. Auch wenn die Vergütung meist deutlich geringer ist als in Unternehmensberatungen oder Investmentbanken, wird dies durch den Erfahrungsgewinn wieder wettgemacht. Der hohe Grad an Verantwortung ist bei den meisten Start-ups nicht einfach nur ein Werbegag, Start-ups können es sich schlichtweg nicht leisten jemanden fürs Kaffeekochen einzustellen.
Man erhält dank flacher Hierarchien direkten Einblick in die Arbeit der Geschäftsführung und kann sich ein Netzwerk für das eigene Gründungsprojekt aufbauen. Gerade wer noch keine eigene Idee hat, sollte diese Chance nicht ungenutzt lassen. Die meisten Gründerveteranen haben dutzende Geschäftsideen im Kopf und viel zu wenig Zeit, sie selbst umzusetzen. Start-up Praktika findest Du unter anderem auf
- gruenderluft.de
- oder auf Berlin Startup Jobs,wenn es etwas speziell in Deutschlands Gründerhauptstadt sein soll.
Weiter gehts demnächst im zweiten Teil der wichtigsten Adressen für studentische Gründer mit den Finanzierungsmöglichkeiten, die studentischen Gründern zur Verfügung stehen, wie man bei Fragen und Problemen kostenlos Rat erhält und an welchen Unis die Gründung eines Unternehmens auf dem Lehrplan steht. Ein Programm, das jeder Gründer aus der Hochschule unbedingt kennen sollte, ist das EXIST-Gründerstipendium.