Gemeinsam mit der Crowdfunding-Plattform Seedmatch gab die Green Alley, Gründernetzwerk der Landbell AG und Anlaufstelle für grüne Start-ups in Berlin, den Startschuss für die erste Runde beim bundesweiten Gründerwettbewerb InnoWASTEon. Gesucht werden innovative Lösungen im Bereich Abfall und Ressourcen. Den besten Ideen winken 5.000 Euro und kostenfreie Büros in der Green Alley.
Für-Gründer.de sprach mit Miriam Kehl, Associate Director bei der Green Alley, über die Arbeit des Gründernetzwerks und die deutsche, grüne Gründerwelle. Darüber hinaus wollten wir natürlich wissen, wie Gründer ihre Chancen beim InnoWASTEon Gründerwettbewerb steigern können.
Für-Gründer.de: Die Green Economy ist bereits seit einigen Jahren Thema – wie sieht es in der Start-up Welt in Deutschland aus – welche Trends sind hier zu sehen?
Miriam Kehl von Green Alley: Im Moment sind Green Economy-Projekte tatsächlich mehr in den Fokus von Investoren gerückt. Das macht sich auch bei Seedmatch bemerkbar: Unternehmen dieser Branche sind z. B. das Dresdner Unternehmen Cloud&Heat, früher AoTerra, die 1 Million Euro mit Hilfe der Crowd einsammeln konnten. Auch das Start-up Changers, dass 2013 den internationalen Gründerwettbewerb CODE_n auf der CeBit gewann, könnte man mit ihrem mobilen Solar-Charger in diese Kategorie einordnen. Oder den Volocopter von e-volo, der erste Elektro-Hubschrauber, der durch sein enormes Medieninteresse weltweit Berühmtheit erlangte und in neuer Rekordzeit bei Seedmatch 1,2 Millionen Euro einsammelte – überall wo Gründer unsere Welt etwas besser machen, löst es bei der Crowd Begeisterung aus.
Ein weiteres interessantes Start-up dieser Szene ist beispielsweise auch TerraCycle, die gerade in die Green Alley-Räumlichkeiten eingezogen sind: Das Team gibt Abfall aus schwer recycelbaren Materialien eine zweite Chance.
Für-Gründer.de: Und wie ist die Lage im internationalen Vergleich – welche Länder sind hier aus Ihrer Sicht führend?
Miriam Kehl von Green Alley: Generell sind natürlich die USA mit ihrer unglaublichen Anzahl an Gründungen Vorreiter. Die Deutschen, ja schon immer Land der Erfinder und Entdecker, ziehen nach. Aber auch Emerging Markets Länder wie China oder Indien sind in diesem Segment unterwegs. China gibt mehr Geld für Greentech aus als jedes andere Land der Erde. Gerade aus diesem Grund muss Deutschland agil und innovativ bleiben: Start-ups sind erwiesenermaßen die perfekten Innovatoren einer Volkswirtschaft.
Für-Gründer.de: Wir haben das Gründernetzwerk Green Alley ja bereits ausführlicher im Blog vorgestellt – können Sie uns an dieser Stelle einen kurzen Einblick in Ihre Tätigkeiten und Ziele geben?
Miriam Kehl von Green Alley: Die Landbell AG, der Mutterkonzern hinter Green Alley, ist seit mehr als zehn Jahren als Duales System am Markt erfolgreich und organisiert unter anderem die Rückholung und Verwertung von Verpackungsmaterialien, Elektronik-Altgeräten und diversen anderen Ressourcen. Im Umwelt- und Entsorgungsbereich gibt es sehr viele gesetzliche Vorschriften und Regelungen. Mit Green Alley will der Konzern über den Tellerrand hinausblicken und neue, vielleicht auch unkonventionelle Wege gehen. Ziel ist es, junge Gründer und Start-ups finanziell zu fördern und fachlich zu unterstützen. Auf diese Weise möchte Green Alley den Markt im Bereich Recycling weiterentwickeln, Trends setzen und neue Produkte und Dienstleistungen ermöglichen.
Für-Gründer.de: InnoWASTEon ist ein Wettbewerb für grüne Start-ups: welche Konzepte werden im Detail gesucht und wer kann sich bewerben?
Miriam Kehl von Green Alley: Beim Wettbewerb geht es darum, das Innovationspotenzial der Green Economy und insbesondere der Recycling- und Kreislaufwirtschaftsbranche auszuloten. Bewerben können sich daher nicht nur bereits gegründete Start-ups, sondern auch Gründer in der Konzeptionsphase! Natürlich sollte die Idee in der einen oder anderen Weise etwas mit Abfallströmen und Ressourcennutzung zu tun haben und sich z. B. mit Fragen beschäftigen, wie man aus Abfall Ressourcen gewinnen, das Einsammeln von Abfallströmen verbessern oder Abfall aus einer neuen Perspektive betrachten kann. Wir lassen uns aber auch gerne überraschen und sind offen für innovative Ansätze.
Letztendlich geht es uns um eine neue Sichtweise auf grüne Zukunftsthemen und ökologische Herausforderungen. Die Bewerbung ist unverbindlich, man hat nichts zu verlieren – wieso also nicht einfach mal ausprobieren?
Für-Gründer.de: Worauf wird besonders bei den Bewerbern geschaut und welche Tipps möchten Sie den Gründern geben?
Miriam Kehl von Green Alley: Natürlich sollten Gründer uns die wichtigsten Fragen zu Ihrer Idee beantworten: Worum geht es? Was hat die Idee mit Abfall zu tun? Wer ist die Zielgruppe? Wie kann mit der Idee Gewinn erwirtschaftet werden? Wer sind die Gründer und wie setzt sich das Team zusammen? Für die Bewerber gibt es auf unserer Seite zum Gründerwettbewerb „InnoWASTEon” natürlich auch ausführliche Informationen sowie einen Leitfaden zur Bewerbung.
Die Gewinner-Start-ups werden von Green Alley in jeder Phase der Unternehmensentwicklung gefördert: In der ganz frühen Phase gibt es Unterstützung bei der strategischen Ausrichtung des Geschäftsmodells und beim Markteintritt, später könnte zum Beispiel mit dem weitflächigen Landbell-Netzwerk weitergeholfen werden, indem für bestimmte Fragen die richtigen Ansprechpartner vermittelt werden.
Start-ups müssen bedenken: Abfallwirtschaft ist juristisch immer ein Drahtseilakt. Da helfen wir gerne! Landbell hat hier jahrelang Erfahrungen gesammelt und gibt diese gern weiter, sodass aus rechtlichen Hürden nicht Probleme, sondern Chancen und Wettbewerbsvorteile werden.
Für-Gründer.de: Das Finale wird ein Pitch sein – was erwartet die Finalisten hier?
Miriam Kehl von Green Alley: Die sechs bis acht überzeugendsten Ideen werden Ende September zu einer Pitch-Veranstaltung nach Berlin eingeladen und präsentieren ihre Ideen vor einer Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gründerszene. Hier müssen die Gründer ihre Idee noch einmal live präsentieren und auch kritische Fragen beantworten. Im Rahmen einer Pressekonferenz und Preisverleihung werden die Gewinner gekürt.
Für-Gründer.de: Und natürlich auch noch eine Frage zu den Preisen: was erhalten die Gewinner?
Miriam Kehl von Green Alley: Die Gewinner erhalten
- ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro
- eine sechs Monate mietfreie Arbeitsfläche in Berlin
- inklusive Basisinfrastruktur des Büros
- ein Netzwerk aus Experten und anderen Jungunternehmern aus dem Bereich Abfall, Recycling und Umwelt
- Pressekonferenz für die eigene Geschäftsideen und die Chance auf mediale Aufmerksamkeit

Noch bis zum 3. Juni 2014 haben grüne Gründer mit nachhaltigen Geschäftsideen im Bereich Kreislaufwirtschaft und Recycling die Gelegenheit, sich beim Gründerwettbewerb InnoWASTEon zu bewerben
Für-Gründer.de: Auch Seedmatch ist Partner des Wettbewerbs: wie ist die Partnerschaft entstanden und warum passt Seedmatch gut zu dem Wettbewerb?
Miriam Kehl von Green Alley: Green Alley hat Seedmatch mit ins Boot geholt, um mit einem Experten der Start-up-Branche zusammenzuarbeiten. Seedmatch ist inzwischen ein renommierter Partner mit großer Bekanntheit in der deutschen Start-up-Szene. Grüne Geschäftsmodelle spielen eine immer größere Rolle, da lassen sich zwischen uns Partnern viele Synergien nutzen: Seedmatch kann grünen Start-ups eine Finanzierung durch die Crowd vermitteln, Green Alley dagegen eine langfristige Förderung und Unterstützung, bei Interesse auch inklusive Bürofläche in den Berliner Osram-Höfen.
Für-Gründer.de: Kann man denn als Sieger auch mit einem Crowdfunding auf Seedmatch rechnen?
Miriam Kehl von Green Alley: Seedmatch ist gespannt auf das Innovationspotenzial in diesem Bereich. Auch die Dealflow-Manager von Seedmatch sind bei der Auswahl der Gewinner involviert und kennen daher die Ideen bereits. Vielleicht ist tatsächlich das eine oder andere Start-up auch für ein Crowdfunding bei Seedmatch geeignet. Es müsste jedoch on-top die allgemeinen Kriterien von Seedmatch erfüllen. Wir freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen!
Für-Gründer.de: Und zum Abschluss: Ihr Pitch, um Gründer und Start-ups für die Teilnahme an InnoWASTEon zu begeistern.
Miriam Kehl von Green Alley: Abfall ist eine wertvolle Ressource und birgt ein enormes Potenzial an Ideen – von der innovativen Wiederverwertung bis zu neuen Möglichkeiten der Einsammlung. Aus diesem Grund starten Green Alley, das Gründernetzwerk der Landbell AG, und Seedmatch, die größte Crowdfunding-Plattform für Start-ups in Deutschland, einen Gründerwettbewerb: Wir wollen neue Ideen, Konzepte und Businesspläne im Bereich Cleantech und Green Economy fördern! Bewerben Sie sich bis zum 3. Juni 2014 unter green-alley@seedmatch.de und überraschen Sie uns mit neuen Lösungen und Herangehensweisen für den nachhaltigen Umgang mit Abfall und Ressourcen. Lassen Sie uns gemeinsam unsere Welt ein bisschen besser machen!
Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Gespräch.
- Nähere Informationen zum Gründerwettbewerb InnoWASTEon und weitere Details zur Bewerbung und den Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Website unter www.green-alley.seedmatch.de.
- Weitere Gründer- und Businessplanwettbewerbe in ganz Deutschland finden Sie auf Für-Gründer.de, ebenso wie ein Leitfaden zur Erstellung eines Businessplans. Lesen Sie auch weitere Artikel zum Thema Green Economy.
Kontakt zu Green Alley und Seedmatch
- Green Alley Investment GmbH
Oudenarder Str. 16
13347 Berlin
Telefon: 030.20 00 62 0
E-Mail: info@green-alley.de
Website: www.green-alley.de
- Seedmatch GmbH
Käthe-Kollwitz-Ufer 79
01309 Dresden
Telefon: 0351.31 77 65 0
E-Mail: info@seedmatch.de
Webseite: www.seedmatch.de
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