Das erste Quartal ist vorbei und viele interessante Gründer stellten in unserer wöchentlichen Gründerstory ihre Geschäftsideen vor und erzählten uns mehr üben den Prozess bis zur Gründung. Es ist nun an der Zeit, einige Ideen Revue passieren zu lassen und die Geschäftseinstiege zusammenfassend zu betrachten.
Eine Unternehmensgründung besteht aus einer Vielzahl an Aufgaben, die gemeistert werden möchten. Nicht nur die passende Idee muss gefunden werden, sondern auch Planung und Umsetzung müssen stimmen. Die richtige Wahl der Geschäftspartner ist ebenso wichtig wie ein durchdachter Businessplan. Mit welchen Ideen die Gründer in den ersten drei Monaten 2014 punkten konnten, erfahren Sie in unserem Rückblick.
Andreas Bruckschlögl von OnPage.org
Wenn ich mir unsere Geschichte im Zeitraffer ansehen müsste, sehe ich einen Raketenstart.
Andreas Bruckschlögl stellte mit seinem Start-up OnPage.org eine webbasierte Software vor, die Webseitenbetreibern beim Qualitätsmanagement und der Optimierung der eigenen Webauftritte behilflich ist. Die Software soll dazu dienen alle Analysen hinsichtlich der On-Page Optimierung abzudecken. Die Software untersucht das Webseitenprojekt auf zahlreiche relevante Faktoren bezüglich des Inhalts und der Suchmaschinenoptimierung.

Gründer und Geschäftsführer Andreas Bruckschlögl hat mit seinem Start-up OnPage.org ein Unternehmen geschaffen, das Webbetreibern die Optimierung ihrer eigenen Webseite ermöglicht.
Die größte Herausforderung für das Start-up war es das richtige Team zusammenzustellen, um bevorstehenden Aufgaben gewachsen zu sein. Starkes Mitarbeiterwachstum stellt für viele Unternehmen eine große organisatorische Herausforderung dar. OnPage.org hat dabei versucht klare Strukturen zu schaffen, ohne dabei langsam zu werden. Die nähere Betrachtung der unternehmensinternen Prozesse steht dabei im Vordergrund:
Wir haben etliche Prozesse aufgesetzt und niedergeschrieben. Auch das Qualitätsmanagement steht dabei immer im Fokus – ob bei der Softwareentwicklung oder in der Buchhaltung, jeder weiß, was zu tun ist und was seine zu erreichenden Ziele sind.
Christoph Brem von Inventorum
Man braucht einen langen Atem und darf sich nicht schnell entmutigen lassen.
Inventorum will mithilfe des iPads das Kassen- und Warenwirtschaftssystem im Einzelhandel aufrollen. Soll es nach Brem gehen, werden die Geschäfte des Einzelhandels in Zukunft über das iPad abgewickelt, anstatt über die handelsübliche Kasse zu laufen.
Nach Erfahrungen aus vier Start-ups in zwölf Jahren wollte der Vielgründer Brem noch einmal eine eigene Firma aus dem Boden stampfen und entschloss sich Inventorum zu gründen. Brems möchte mit seinem Start-up genau dort ansetzen, wo andere Spannungen sehen, wie beispielsweise zwischen E-Commerce und Einzelhandel. Da wo andere eine Bedrohung für die Händler einer Stadt sehen, erkennt Brems eine neue Chance zur Markterweiterung. Für den Pitch vor Investoren hat Brem folgenden Tipp:
Das Wichtigste ist von seiner Idee selbst 100% überzeugt zu sein und diese Leidenschaft auch in die Präsentation mitzubringen. Ob diese Leidenschaft auch geschäftlich Sinn macht, erkennt man nach einiger Zeit selbst, wenn einem nach vielen Präsentationen auf den Zahn gefühlt wurde.
Thomas Jaenisch von Myboshi
Wir leben unsere Marke und haben festgestellt, dass wir mit diesem Gefühl nicht alleine sind. Wir sind Boshi – Du bist Boshi!
Im Februar konnten wir ein bereits alt-bekanntes Start-up in der Gründerstory begrüßen. Thomas Jaenisch stellte den aktuellen Stand von Myboshi vor. Das junge Modelabel rund um die bekanntesten Häkelmänner Deutschlands schaffte es in kurzer Zeit, ihre gehäkelten Mützen zum Kultobjekt avancieren zu lassen. Das junge Unternehmen kann auf ein starkes Wachstum zurückblicken. Neben Neueinstellungen wurden auch neue Geschäftsräume bezogen. Bei der rasanten Entwicklung war es wichtig, stets die richtige Unterstützung zu haben – auch wenn das sicher nicht immer gelingt:
Rückblickend ist und war unsere größte Herausforderung die richtigen Partner zur Umsetzung unserer Ideen zu finden. Wir denken, wir haben das ganz gut gemacht und die Anfangsfehler in der Zwischenzeit behoben.

Die Produkte von Myboshi sollen mehr als bloßes Modeaccessoire sein.
Philipp Päuser von Belegmeister
Immer auf das Produkt fokussieren. Jede Entscheidung muss das Produkt voranbringen, ich muss mich bei jeder Tätigkeit fragen: Wie bringe ich damit das Produkt weiter?
Nach Dienstreisen die Reisekosten mühsam mit den einzelnen Belegen abzurechnen, dürfte den meisten als lästige Aufgabe des Arbeitsalltags bekannt sein. Die drei Gründer von Belegmeister Johannes Koch, Philipp Päuser und Sascha Liebau haben sich mit der eigens entwickelten Lösung zur vereinfachten Reisekostenabrechnung selbstständig gemacht. Ziel der Gründer ist es, die größtmögliche Automatisierung und Vereinfachung zu erreichen, sodass der Aufwand des Nutzers auf ein Minimum reduziert wird und er seine Belege nur noch an Belegmeister übermittlen muss.
Belegmeister hat sich nach Prüfung des Konzepts durch die Humboldt Innovation für das EXIST-Gründerstipendium über die Humboldt-Universität zu Berlin qualifiziert. Dabei ist der Bürositz des Start-ups im Gründerhaus Mitte, in dem die Gründer in CoWorking-Atmosphäre den Austausch mit anderen Gründern pflegen können und damit neben konzentriertem Arbeiten gleichzeitig aus den Erfahrungen anderer lernen können. Die Finanzierungspläne von Belegmeister sind vielfältig:
Wir führen bereits Gespräche mit einigen Risikokapitalgebern. Daneben ist das Thema Crowdfunding sehr spannend, weil es auch einen gewissen Marketingaspekt bedient. Und schließlich bietet das Land Berlin für junge Unternehmen wie Belegmeister auch umfangreiche Unterstützungsprogramme.
Auf der zweiten Seite lernen Sie die Gründer und Geschäftsideen hinter Braufässchen, Greenfinder und cosinuss° kennen.