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Studentischer Accelerator verhilft jungen Gründern zum Erfolg

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Mit ihrem Accelerator Programm PG Grow verhalf die Karlsruher Pioniergarage erstmals Studenten durch ein intensives Mentorenprogramm zur erfolgreichen Gründung. Wir berichten über die Entstehung und den Ausgang des ersten studentisch organisierten Accelerator Deutschlands.

Als damaliger Vorstand der studentischen Gründerinitiative Pioniergarage fragte sich Sebastian Meyer schon häufiger, wie er seinen Kommilitonen das Gründen beibringen könnte. Denn im Gegensatz zu amerikanischen Studenten sind diese häufig risikoscheu und bevorzugten eher ein sicheres Angestelltenverhältnis nach dem Studium. Doch was wäre die heutige Welt ohne Leute wie Mark Zuckerberg oder Bill Gates, die ihr Studium nach wenigen Semestern abgebrochen hatten, um wenig später milliardenschwere Hightech Unternehmen zu gründen?

Ein rohstoffarmes Land wie die Bundesrepublik ist auf Innovationen angewiesen, „daher brauchen wir mehr Gründer”, ist Sebastian Meyer überzeugt und machte sich im November 2012 für eine Studienreise ins Silicon Valley auf um die dortige Gründerszene unter die Lupe zu nehmen. Dort stieß er auf StartX, einem Accelerator, der von aktuellen und ehemaligen Studenten der Eliteuniversität Stanford betrieben wird und bereits Hunderte junge Menschen in die Selbstständigkeit beförderte. Zahlreiche unter ihnen konnten in der Folge ihre Start-ups, in der Summe für 200 Millionen Dollar, an Firmen wie Apple, Instagram und Yahoo verkaufen.

Ein Foto von Sebastian Meyer, Initiator von PG Grow

Sebastian Meyer, Initiator von PG Grow

„So etwas braucht es auch bei uns auf dem Campus”, dachte sich der Karlsruher Student. „Das Studium ist die ideale Zeit, um herauszufinden, ob das Gründen etwas für einen ist, denn die Fallhöhe ist niedrig und man ist im Notfall durch Eltern und Familie finanziell abgesichert.” Unterstützt von Vereinsmitgliedern und Teilen der lokalen Gründerszene rief er letztes Jahr daher den „PG Grow” Accelerator ins Leben. Das selbst ernannte Ziel war es den Teilnehmern eine Plattform zu bieten, auf der sie sich im Gründen ausprobieren und mit Unterstützung von erfahrenen Mentoren eine Geschäftsidee bis zur Marktreife weiterentwickeln konnten.

Dazu holten sie sich zahlreiche Unternehmer und Experten mit ins Boot, so wie Holger Kujath, Business Angel und Gründer der bei jugendlichen beliebten Chat Plattform Knuddels oder auch Professor Orestis Terzidis, Lehrstuhlinhaber für Entrepreneurship am Karlsruher Institute of Technology, die die Teilnehmer von PG Grow bei Anlaufschwierigkeiten mit ihrer Erfahrung unterstützten.

Mit so einem gut besetzten Unterstützerteam hinter PG Grow waren die Erfolgserwartungen natürlich hoch. Die größte Unbekannte für den Projektleitenden war vor dem Start, ob sich auch genügend Teams anmeldeten und wie sich diese über die Wochen entwickelten. Er hoffte auf etwa 10 Anmeldungen. Als dann bis zum Kick-Off von PG Grow im November 2013 sich 14 Teams bewarben, war er natürlich erleichtert.

Eingeteilt war das 10-wöchige, vorlesungsbegleitende Accelerator Programm in vier Phasen von der Ideenfindung, über die Konzeption und die Realisierung samt Businessplan und ersten Prototypen bis hin zur Validierung der Geschäftsidee. Jede Woche bekamen die Teams eine Aufgabe gestellt, die sie bis zum nächsten Treffen bearbeiten mussten.

Viel Wert wurde auf die Betreuung der Gründerteams gesetzt. Diesen wurde jeweils ein eigenes Mitglied aus dem Organisationsteam zur Verfügung gestellt, das bei Problemen oder Fragen mit Rat und Tat zur Hilfe stand und in speziellen Fällen auch Kontakt zum Mentorenpool hergestellt hatte.

Nach 10 Wochen stand der sogenannte Demo Day an, der Tag an dem die Gründer in spe das Ergebnis ihrer Teilnahme präsentieren durften und die besten drei von einer Jury gekürt werden sollten. Die Teilnahme von 80 Besuchern quer aus der Karlsruher Gründerszene zeigte, dass auch über den studentischen Zirkel hinaus, das Gründungsgeschehen an deutschen Hochschulen verfolgt wird.

Der Demo Day beendete das 10 wöchige Programm von PG Grow

Der Demo Day beendete das 10 wöchige Programm von PG Grow

Am Ende konnten Jannik Keller und Martin Trenkle von den „Campusjägern“ die Jury für sich gewinnen und trugen die 1000 Euro Siegesprämie vom Felde. Die beiden entwickelten eine auf Studenten und Absolventen maßgeschneiderte Personalvermittlung, eine in Zeiten des „War for Talent” nicht zu unterschätzende Nische. Überzeugt haben sie durch eine professionelle Präsentation und die Tatsache, dass ihre Geschäftsidee Campusjäger zum Zeitpunkt der Präsentation erste zahlende Kunden und einen Umsatz im hohen vierstelligen Bereich vorweisen konnte. Campusjäger konnte sogar so sehr überzeugen, dass eines der Jurymitglieder dem jungen Team ein Gespräch über eine erste Seedfinanzierung anbot.

Den zweiten Platz errang das Team von Meet&Eat. Das „AirBnB für Essen” verbindet Freunde des Kochens und macht für Großstadtsingles und Touristen das Abendessen wieder zu einem sozialen Erlebnis. Für ihre Idee erhielten die drei Studenten 500 Euro. Auf dem mit 250 Euro dotierten dritten Platz landete die Geschäftsidee WeeLabs. Dabei handelt es sich um eine App, die es Club- und Discobesuchern ermöglicht, über die zu spielende Musik abzustimmen. Beide Teams planen ihre Ideen in Kürze auf den Markt zu bringen.

Von den anfangs 14 Anmeldungen haben nur sechs Geschäftsideen überlebt. Die Gründe waren verschieden, manche haben bei der Ausarbeitung ihres Business Plans gemerkt, dass das Vorhaben doch nicht realisierbar sei, oder hatten aufgrund der Belastung im Studium einfach keine Zeit oder Lust mehr.

Das Gewinnerteam von Campusjäger (Mitte)  copyright by KIT Presse, Kommunikation

Das Gewinnerteam von Campusjäger (Mitte) copyright by KIT Presse, Kommunikation

Die Veranstalter von PG Grow sind sich aber trotzdem sicher, dass alle Teilnehmer von dem Accelerator Programm profitiert haben. „Ich denke auch die Teams, die nicht bis zum Schluss dabei waren haben etwas gelernt. Manche haben vielleicht Fehler gemacht, die sie beim nächsten Projekt versuchen werden zu vermeiden, andere haben vielleicht festgestellt, dass das nichts für sie ist. Auch diese Erkenntnis würde ich als Lernerfolg verbuchen und hoffe, die Teilnehmer sehen das genauso.“

Das Accelerator Programm PG Grow soll auch dieses Jahr noch einmal stattfinden. Weitere Informationen zum Veranstalter des PG Grow Accelerators finden Sie hier.


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