Es ist kein großes Geheimnis: Ein Start-up gibt in den ersten Monaten deutlich mehr Geld aus, als es einnimmt. Die Frage ist allerdings, wie lange dieser Zustand anhält und ab wann das eigene Unternehmen profitabel arbeitet. Auskunft gibt dabei der Break-Even Point – ein wichtiger Meilenstein, den jedes Start-up kennen sollte und nicht aus dem Blick verlieren darf.
Der Break-Even (bzw. der Break-Even Point; zu Deutsch: Gewinnschwelle oder Kostendeckungspunkt) ist insbesondere für Gründer und junge Unternehmen eine wichtige Kennzahl, die im Wesentlichen aus zwei Komponenten besteht:
Zum einen erfährt der Gründer dank des Break-Evens, wie viel Umsatz erwirtschaftet werden muss, um kostendeckend zu arbeiten. Im Umkehrschluß kann man z.B. berechnen, wie viele Kunden man bedienen bzw. wie viele Produkte verkauft werden müssen, um profitabel zu werden.
Zum anderen zeigt er aber auch, ab wann sich das eigene Start-up voraussichtlich wirtschaftlich tragen wird. Er ist daher gleichermaßen für die Gründer selbst, für Investoren als auch für Banken relevant. Wir zeigen euch nachfolgend, wie ihr den Break-Even Point – ganz praxisorientiert – ermitteln könnt und worauf ihr achten solltet!

Ein Blick in die Finanzplanung genügt
Im Internet gibt es zahlreiche – eher theoretische – Erklärungen zum Break-Even, den man anhand verschiedener Formeln unterschiedlich berechnen kann. In der Praxis ist es jedoch so, dass sich der Kostendeckungspunkt am besten mit Hilfe einer professionellen Finanzplanung bestimmen lässt. Denn: Nur durch eine professionelle Finanzplanung könnt ihr sichergehen, dass ihr alle relevanten Faktoren berücksichtigt und den Break-Even richtig ermittelt. Für die Erstellung eurer Finanzplanung könnt ihr entweder auf eine Excel-Vorlage zurückgreifen oder z.B. unsere professionelle Finanzplanlösung Unternehmerheld nutzen.
Wichtig ist, dass ihr die Finanzplanung auf Monatsbasis vornehmt, damit ihr monatliche Kosten den monatlichen Einnahmen gegenüberstellen könnt. Steht die Finanzplanung, ist die Bestimmung des Break-Even Points relativ einfach: Sucht ganz einfach nach dem ersten Monat, an dem ihr mindestens genauso viel einnehmt, wie ihr ausgebt. In diesem Monat habt ihr dann die Gewinnschwelle erreicht und könnt ablesen, wie viel Umsatz für ein profitables Unternehmen notwendig ist.

2 Tipps zum Break-Even aus der Praxis
Das hört sich doch eigentlich ganz einfach an, oder?! Doch Achtung – folgende Punkte möchten wir euch in Bezug auf den Break-Even noch mitgeben:
- Liquidität vs. Rentabilität
Streng genommen, gibt es eigentlich zwei Break-Even Points. Zum einen gibt es den liquiditäts-bezogenen Break-Even. Dieser beschreibt, in welchem Monat der Geldeingang zum ersten Mal höher ist als der monatliche Geldabfluss, sprich wann euer Kontostand zum ersten Mal zunimmt. Zum anderen gibt es aber auch den kalkulatorischen Break-Even, der aufzeigt, ab wann euer Start-Up anhand der Gewinn-und Verlustrechnung profitabel arbeitet (also unter Berücksichtigung aller Kosten inklusive Abschreibungen). Bitte behaltet beides im Blick, denn beides ist wichtig! - Saisonalität nicht vergessen!
Häufig fällt der Break-Even auf einen umsatzstarken Monat. Dies ist z.B. beim Einzelhandel dank des meist sehr starken Weihnachtsgeschäfts der Fall. Nicht selten sind dann aber Januar und Februar eher schwach – die Gewinnschwelle wird in diesen Monaten dann nicht erreicht. Unser Tipp: Schaut euch jeden Monat einzeln an und seid vorbereitet, dass auf einen positiven Monat auch ein Monat folgen kann, an dem der Break-Even nicht erreicht wird!
Warum ist Break-Even überhaupt so wichtig?
Eine gute Frage, auf die es zwei Antworten gibt:
- Dank des Break-Even könnt ihr wie erwähnt relativ schnell herausfinden, wie viel Umsatz für ein gewinnbringendes Start-up notwendig ist. Daraus könnt ihr dann abschätzen, ob dieses Ziel überhaupt realistisch ist. Gleichzeitig könnt ihr aber auch berechnen, wie viele Kunden, Produkte, Abonnenten oder Aufträge ihr verkaufen bzw. gewinnen müsst, um überhaupt die Gewinnschwelle zu erreichen.
- Anhand des Zeitpunkts des Break-Evens könnt ihr in Erfahrung bringen, wie viel Kapital benötigt wird, bis sich euer Geschäftsmodell operativ trägt. Das ist nicht nur für euch relevant, sondern auch für mögliche Kapitalgeber. Diese messen euch dann übrigens auch an dem wichtigen Meilenstein, den ihr einhalten solltet.
So, und nun auf geht’s – startet mit eurer Finanzplanung, bestimmt den Break-Even und behaltet ihn als wichtiges Unternehmensziel fest im Blick! Für die Finanzplanung empfehlen wir euch unsere online-Lösung Unternehmerheld!
Der Beitrag Der Break-Even: Ab wann ist dein Start-up profitabel?! erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.