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Das Uber für Gassi-Geher: Diese App sollten (nicht nur) Hundebesitzer kennen

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Welcher Hundebesitzer kennt das nicht? Die täglichen Gassirunden in den stressigen Alltag zu integrieren, ist nicht immer leicht. Eine digitale Lösung hierfür bietet das Frankfurter Start-up Walkie mit seiner Gassi-Geh-App. Gründerin Lisa Jedlicki erzählt uns im Interview u.a. wie sich Walkie gegenüber der Konkurrenz abhebt und wie man Hundeliebhaber davon überzeugt, ihren besten Freund einem wildfremden Walkie anzuvertrauen. 



Für-Gründer.de: Hallo Lisa, mit eurer Walkie App vermittelt ihr Gassi-Geher an Hundebesitzer. Bist du selbst Hundebesitzer oder wie kommt man auf eine solche Idee?

Lisa von Walkie: Ich bin durch zweierlei Gründe auf die Walkie-Idee gekommen: Zum einen bin ich seit meiner Kindheit Hundebesitzerin und kann mir mein Leben ohne einen kleinen Vierbeiner gar nicht vorstellen. Zum anderen habe ich die letzten Jahre in London und New York verbracht – dort studiert und gearbeitet. Ich war daran gewöhnt, mir meinen Alltag durch digitale Service-Apps zu vereinfachen. Zurück hier in Deutschland war das meine Inspiration und Motivation für Walkie, weil mir ein solcher Service in meinem Alltag gefehlt hat.

Für-Gründer.de: Wie genau funktioniert die Walkie App?

Lisa von Walkie: Dank Walkie ist in wenigen Klicks ganz schnell ein Hundesitter gebucht. Der Kunde erstellt ein Profil – für sich und seinen Hund – gibt seinen Standort an und bestimmt, für wie lange er einen “Walkie“ braucht. In wenigen Sekunden sucht unser Matching-Algorithmus den passenden Gassi-Geher für den Kunden, der sich bei Bedarf sogar sofort – also “on-demand“ – auf den Weg macht. Der Kunde kann von nun an durch GPS live die Gassirunde nachverfolgen.

Die App bietet komplette Transparenz, auch darüber, ob der Hund sein Geschäft erledigt hat, sodass der Kunde sich entspannen kann, während hundeerfahrene Walkies Gassi gehen. Bezahlt wird dann einfach über die App, schnell und einfach durch ein sicheres Zahlungssystem.

Für-Gründer.de: Wie viele aktive Benutzer konntet ihr inzwischen gewinnen, sowohl bei den Gassigehern als auch den Hundebesitzern?

Lisa von Walkie: Wir haben momentan rund 1.700 Hundebesitzer, die die App nutzen und 470 Walkies.

Walkie
Das Team von Walkie vermittelt über ihre App Hundebesitzern professionelle Gassi-Geher (Bildquelle: Walkie).

Für-Gründer.de: Die App selbst kann man kostenlos downloaden, ihr organisiert auch die Zahlungsabwicklung zwischen den Partnern. An welcher Stelle verdient ihr Geld?

Lisa von Walkie: Wir agieren als Vermittler, sind also der Mittelsmann zwischen Kunden und Walkies. Dafür geht ein fixer Anteil von jedem durchgeführten Spaziergang an uns. Jedoch machen wir im Grunde mehr als “nur“ zu vermitteln. Wir prüfen die Walkies eigenständig und sind der erste Ansprechpartner für unsere Kunden bei allen Fragen. Wir wissen über jeden Prozess unserer App genau Bescheid, bauen zu 100% auf den direkten Kundenkontakt.

Für-Gründer.de: Inwiefern hebt ihr euch von der Konkurrenz, wie etwa dem Start-up Leinentausch ab?

Lisa von Walkie: Wir gehen den Markt mit einem anderen Modell an und haben klare USPs, die uns von Firmen wie Leinentausch unterscheiden. Zum einen ist bei uns alles standardisiert und festgelegt – Preise, Profile der Walkies und Abläufe. Wir wollen dem Kunden so viel Aufwand wie nur möglich ersparen und kümmern uns um den kompletten Buchungsprozess. Bei anderen Anbietern muss der Kunde die Hundesitter selbst kontaktieren, Preise vergleichen und oftmals lange auf eine Antwort bzw. Bestätigung warten. Bei Walkie passiert das alles innerhalb weniger Klicks. Ebenfalls funktioniert bei Walkie der Prozess digital durch die App und ist somit 100% transparent und nachverfolgbar.

Ein weiterer Vorteil ist unsere Option der Sofort-Buchung, bei der innerhalb von 60 Minuten der Wunsch-Walkie beim Kunden erscheint. Wir nennen das oft das “Uber für Gassi-Geher“. Mit dieser Funktion sind wir die ersten auf dem europäischen Markt.

Für-Gründer.de: Leinentausch hatte bekanntlich recht schwere Zeiten (Insolvenz mit Übernahme). Wie wollt ihr solche Probleme von Anfang an vermeiden?

Lisa von Walkie: Als Start-up-Unternehmer geht man immer Risiken ein. Es kommt darauf an, die Kosten möglichst gering zu halten und kontinuierlich neue Kunden und Umsätze zu generieren. Dabei ist Walkie auf einem guten Weg. Wir sind jetzt in einer Wachstumsphase, in der wir neue Investoren suchen, um weiter expandieren zu können.

Für-Gründer.de: Für Hundebesitzer ist es sicherlich schwierig, ihren geliebten Hund einem Wildfremden mitzugeben. Wie löst ihr dieses Vertrauensproblem?

Lisa von Walkie: Wir alle, die wir bei Walkie mitarbeiten, sind Hundeliebhaber und wissen genau, wie wichtig es ist, dass der Hund in guten Händen ist. Daher prüfen wir jeden einzelnen Gassi-Geher und lernen ihn persönlich kennen. Das gibt unseren Kunden ein gutes Gefühl. Das GPS-Live Tracking und die Möglichkeiten, sowohl den Walkie durch die App direkt anrufen zu können als auch die Bewertung des Walkies durch andere Kunden zu sehen, sind weitere wichtige Vertrauenspunkte.

Für-Gründer.de: Was muss ein Bewerber mitbringen, um bei euch professioneller Gassi-Geher zu werden?

Lisa von Walkie: Liebe für Hunde ist natürlich das Wichtigste. Jeder Walkie muss einen Fragebogen ausfüllen, welcher das Wissen über Hundehaltung und Führung testet und uns in einem persönlichen Treffen überzeugen. Hier gehen wir einige Themen, die wir für wichtig halten, nochmal gezielt mit den Bewerbern durch. Unsere Walkies müssen außerdem über 18 Jahre alt sein.

Für-Gründer.de: Walkie hat derzeit mit Frankfurt und Berlin zwei Standorte. Wie kam es dazu und welche Erfahrungen hast du als Gründerin in den beiden Städten gemacht?

Lisa von Walkie: Wir haben unsere App in Frankfurt Anfang dieses Jahres gestartet. Ich bin selbst Frankfurterin und kenne die Stadt in- und auswendig, was sehr wichtig für die Anfangsphase war, wo ich sehr viel selbst die Gassirunden gelaufen bin. Ebenfalls hat sich Frankfurt durch die kompakte Größe gut angeboten, da wir so sicherstellen konnten, dass unser USP der Sofort-Buchungen wirklich funktioniert – wir haben das schließlich auch alles zum ersten Mal gemacht.

Mit den Learnings aus Frankfurt sind wir dann nach Berlin expandiert und mittlerweile auch nach München. Man sieht auf jeden Fall starke Unterschiede der Kundenprofile in den verschiedenen Städten und muss sich als Unternehmen unbedingt an den Charakter der einzelnen Stadt anpassen.

Für-Gründer.de: Momentan sind Walkies nur in den Großstädten München, Berlin und Frankfurt verfügbar. Was habt ihr in Sachen Ausweitung geplant, z.B. auch in ländliche Regionen?

Lisa von Walkie: Walkie ist ein Produkt für den modernen Hundebesitzer. Viele unserer Kunden sind “Young Professionals“, Mütter, denen wir durch den hektischen Großstadtalltag mit Kleinkind und Hund helfen oder Angestellte einer Agentur, wo der kleine Vierbeiner mitdarf. Daher fokussieren wir uns derzeit ganz bewusst auf Großstädte, da von dort die größte Nachfrage kommt. Walkie in Zukunft auch auf ländliche Regionen auszuweiten, schließe ich aber nicht aus.

Für-Gründer.de: Lisa, vielen Dank für das Gespräch!

Keyfacts zu Walkie

  • Unser aktuelles Team besteht aus: 4 Leuten
  • Die erste Finanzierung erfolgte durch / über: Den Accelerator Mavericks in Berlin
  • Inzwischen gab es folgende weiteren Finanzierungen: Seed-Runde
  • Unsere Investoren sind: Angel Investoren
  • Investoren finden wir gut / schlecht weil: Gut, weil wir von deren Know-how profitieren können
  • Besonders geholfen haben uns bisher: Unsere Anfangskunden und das erste Feedback
  • Besonders wichtig in unserem Arbeitsalltag sind für uns folgende drei:
    • Motivation und Positivität
    • Kaffee
    • Unser Team! (und natürlich unser Bürohund Baloo)

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