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5 aus 50: Geschäftsideen, die 2016 in Wettbewerben überzeugten [Teil 1]

Was waren die spannendesten prämierten Geschäftsideen im Jahr 2016? Mit dieser Frage beschäftigt sich unsere Publikation zum Thema Gründerwettbewerbe, in der wir aus allen Gewinnern 2016 die Top 50 Start-ups ermittelt haben. In unserer dreiteiligen Serie stellen wir euch jeweils fünf dieser Top 50 Start-ups vor: diesmal u.a. ein Fintech, ein Online-Portal für den nächsten Camping-Urlaub und ein Start-up, das Fahrrad-Diebstähle unmöglich machen will.

#1 ParkHere: Intelligenter parken

Das Start-up ParkHere ist eine Ausgründung der Technischen Universität München, die Anfang 2015 von Felix Harteneck, Jakob Sturm and Clemens Techmer gegründet wurde. Ihr Produkt ist ein energieautarker Parkplatzsensor, der die Parkplatzsituation in Städten verbessern und so zur Schaffung von Smart Cities beitragen soll. Die ultradünnen, auf Parkflächen installierten Sensoren registrieren, wenn ein Fahrzeug den Parkplatz befährt oder verlässt und leiten diese Information über ein Mobilfunkmodul an eine zentrale Datenbank weiter. Aus dieser können dann Kartenhersteller und Navigationsdienstleister die Daten beziehen und an den Endkunden, den Autofahrer auf Parkplatzsuche, weitergeben.

Zusammen mit Testkunden wie BMW oder der Park & Ride GmbH München hat das Gründer-Trio seine zum Patent angemeldete Technologie weiterentwickelt, sodass in 2016 ein großes Pilotprojekt mit der Stadt Ingolstadt gestartet werden konnte. Hier liegt der Fokus auf der Überwachung von Parkplätzen mit Elektroladesäulen, auf denen die Sensoren eingebaut wurden. Auch in der Digitalisierung von P&R-Parkplätzen sieht das Start-up großes Potenzial. Finanzielle Unterstützung erhielt ParkHere durch das Accelerator Programm „Climate KIC“ und „Techfounders“, sowie das Gründerstipendium EXIST.

Die Erfolge im Jahr 2016 sprechen für sich: Das Start-up wurde u.a. beim Münchner Businessplan Wettbewerb sowie als bestes Transportation und Mobility Startup im Rahmen des Pioneers Festivals ausgezeichnet.

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Wollen die Parkplatzsituation in Städten verbessern: das Gründer-Trio von Park Here (Bildquelle: Park Here)
Will die Parkplatzsituation in Städten verbessern: das Gründer-Trio von Park Here (Bildquelle: Park Here)

#2 Get a Camp: Ab in die Natur!

Die Gründer von Get a Camp, Fabian und Sebastian Garmann sowie Daniel Eschle, sind allesamt passionierte Camper und verfolgen mit ihrem 2016 in Freiburg gegründeten Start-up das Ziel, reiselustigen Verbrauchern eine genauso innovative wie übersichtliche Campingplatz-Buchungsseite im Internet anzubieten. Nach der Auswahl von Region, Reisezeitraum und Anzahl der Reisenden, kann man auf Get a Camp schnell und unkompliziert mit Bildern versehene Campingplätze finden, vergleichen und buchen. Kunden können zwischen traditionellen Angeboten wie Campingplätzen, Stellplätzen für Wohnmobile und Mietunterkünften, aber auch ausgefallenen Möglichkeiten wie Schlaffässern, Baumhäusern, Safarizelten oder Eco Lodges wählen. Get a Camp beschränkt sich bei seinem Online-Angebot auf derzeit 11 Regionen in Deutschland und möchte die verschiedensten Zielgruppen ansprechen. Von Familien, die einen Campingplatz mit Spielangeboten für die Kleinen suchen, über barrierefreie oder für Haustiere erlaubte Plätze bis hin zu Urlaubsangeboten mit unterschiedlichen Sportmöglichkeiten für aktive Camper.

Im vergangenen Jahr wurde Get a Camp u.a. in den Axel Springer Plug and Play Accelerator aufgenommen und mit dem Gewinn des Wettbewerbs Sprungbrett zum innovativsten Travel-Start-up 2016 gewählt. Außerdem erhielt das Start-up einen Sonderpreis der TUI Group.

#3 FahrradJäger: Keine Chance für Fahrraddiebe

Fahrraddiebstähle auf offener Straße sind vor allem in großen Städten ein häufiges und für die geschädigten Besitzer leidiges Problem. Hier wollen die FahrradJäger aus Rostock mit ihrem innovativen Diebstahlschutz Abhilfe schaffen und mittels einer Online Community sogar das Wiederfinden vermisster Räder ermöglichen. FahrradJäger ist eine Marke der 2014 von Martin Jäger gegründeten million hunters GmbH, die zunächst mit der Anfangsidee einer Online-Plattform gestartet ist. In ein zentrales, für alle Nutzer zugängliches, Diebstahlregister kann man kostenlos die Merkmale seines gestohlenen Fahrrads eingeben und es zur deutschlandweiten Jagd freischalten. Anhand der Rahmennummer oder des FahrradJäger-QR-Codes können die Räder dann ganz einfach identifiziert werden.

2016 hat FahrradJäger dieses Konzept mit seinem Gerät Insect weiterentwickelt. Insect wird am Fahrradrahmen befestigt, löst bei einem Diebstahlversuch Alarm aus und sendet gleichzeitig dem Nutzer über die dazugehörige App eine Nachricht auf sein Smartphone. Wird das Rad bewegt, funktioniert insect sozusagen als Peilsender. Mittels der App sind alle in der Community angemeldeten Fahrradfahrer verbunden und erhalten dann eventuelle Diebstahlmeldungen für ihre Umgebung. insect befindet sich derzeit in Produktion und kann bereits online vorbestellt werden. Die finanziellen Mittel für die Entwicklung und Markteinführung dieser Fahrrad-Diebstahlsicherung 4.0 stammen aus einer stillen Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV), mit der das Start-up im vergangenen Jahr einen Beteiligungsvertrag unterzeichnet hat.

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Die Rostocker FahrradJäger wollen Fahrraddiebstähle verhindern und verschwundene Räder aufspüren (Bildquelle: FahrradJäger).
Die Rostocker FahrradJäger wollen Fahrraddiebstähle verhindern und verschwundene Räder mit Hilfe der Community aufspüren (Bildquelle: FahrradJäger).

#4 Ilmsens: Sensorlösungen für die Industrie 4.0

Das Start-up Ilmsens wurde Ende April 2016 als Spin-Off der TU Ilmenau gegründet und bietet seinen Kunden leistungsfähige Sensoren, die auf Basis der weltweit einzigartigen und patentierten m-Sequenz-Technologie entwickelt werden. Die m-Sequenz Technologie ist ein Pseudo-Rausch-Sendesignal, mit dessen Hilfe Ilmsens maßgeschneiderte Lösungen für seine Kunden im Bereich der breitbandigen Mikrowellensensorik zur Verfügung stellen kann. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen hier von Forschung und Entwicklung über Ausbildung und Lehre bis hin zu Sensorintegration in bestehende Produkte.

m:explore ist ein energieeffizientes Profimessinstrument mit sehr großer Frequenzspanne, das für die unterschiedlichsten Messanforderungen im UWB entwickelt wurde. Als Evaluation Kit kann m:explore zuverlässig in den vier Leistungsfeldern Impedanzspektroskopie, Mikrowellenimaging, Nahbereichsradar und Netzwerkanalyse sowie Zeitbereichsreflektometrie eingesetzt werden. Nach einer Testphase des m:explore bietet Ilmsens seinen Kunden die Entwicklung des für die Kundenzwecke optimalen Sensors sowie Unterstützung bei der Implementierung der OEM-Module in die entsprechenden Baugruppen an. Mit Hilfe der m-Sequenz-Technologie soll gemäß dem Konzept Industrie 4.0 eine umfangreiche, informative Vernetzung und Steuerung der immer komplexer werdenden Produktions- und Fertigungsprozesse in der Industrie erreicht werden.

Aktuell wird Ilmsens über das Programm EXIST Forschungstransfer finanziert. Im vergangenen Jahr konnten sie zudem beim Science4Life Venture Cup in Berlin als ein Gewinner der Konzeptphase überzeugen.

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Das Gerät m:explore von Ilmsens xxx (Bildquelle: Ilmsens).
Das Gerät m:explore von Ilmsens soll die informative Vernetzung von industriellen Produktionsprozessen ermöglichen (Bildquelle: Ilmsens).

#5 figo: Die Dropbox für Finanzen

Das bereits 2012 in Hamburg gegründete Fintech figo ist der erste Banking Service Provider in Europa, der mit seiner „Banking as a Service“-Plattform eine Verknüpfung zwischen den modernen Diensten seiner Kunden und derzeit über 55 Millionen Online-Banking-Konten in Deutschland und Österreich ermöglicht. figo sieht sich selbst als „Dropbox für Finanzen“. Durch die Integration der technischen Schnittstelle figo Banking API haben Kunden die Möglichkeit, ihre Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen an aktuell über 3.100 Finanzquellen anzuschließen und so innovative Services mit Banking-Funktionen zu nutzen. So können mit der API z.B. Kontoinformationen bzw. Kontoumsätze ausgelesen oder Überweisungen und Lastschriften initiiert werden. Dabei garantiert figo seinen Nutzern den komfortablen und absolut sicheren Umgang mit vertraulichen Bankdaten.

Neben Fintechs wie fino oder Fincite nutzen auch immer mehr Banken und Großunternehmen, wie z.B. die Deutsche Post oder visa, die Technologie von figo. Im Jahr 2015 holten sich die Hamburger nach Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe nach dem bereits seit 2013 investierten High Tech Gründerfonds Carlo Kölzer, Gründer der Devisenplattform 360T sowie Jörg Heilig, Vice President of Engineering bei Google, an Bord. In 2016 konnte sich figo dann ein weiteres Investment in Höhe von 6,8 Millionen sichern, an dem neben mehreren Business Angels auch die Deutsche Börse AG beteiligt war, die dem Fintech auch als strategischer Partner mit Rat und Tat zur Seite stehen und bei der geplanten Expansion und Internationalisierung unterstützen wird.

Die besten Geschäftsideen aus Gründerwettbewerben 2016

Aus 163 Wettbewerben im Jahr 2016, bei denen rund 20.000 Bewerbungen eingegangen sind und 756 Start-ups ausgezeichnet wurden, haben wir unsere Top 50 Start-ups identifiziert. Außerdem haben wir einen Leitfaden für die erfolgreiche Bewerbung bei einem Gründerwettbewerb erstellt und listen 190 Gründerwettbewerbe, die im Jahr 2017 anstehen.

Der Beitrag 5 aus 50: Geschäftsideen, die 2016 in Wettbewerben überzeugten [Teil 1] erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.


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