Der Austausch zwischen Corporates und jungen Start-ups – dieses Ziel verfolgt die Gründerinitiative WECONOMY der „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V“. Die Protagonisten sind die Entrepreneure selbst, unterstützt durch das Know-How und die Erfahrung von erfolgreichen Managern. Und die Wettbewerbssieger bekommen etwas, was sie sich mit Geld nicht kaufen können: eine einjährige Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen, die in diesem Jahr von der 360 Grad-Marktanalyse über den eigenen Trainer in der Schuhsohle bis zur Entwicklung eines künstlichen Auges reichen.
Technologieorientierte Gründer erhalten im WECONOMY-Netzwerk gezielt Hilfe von erfahrenen Unternehmen und Managern bei Fragen zu Themen wie dem Markteintritt, der Organisations- und Unternehmensentwicklung oder dem Zugang zu Netzwerken. Felder, auf denen die seit Jahrzehnten am Markt bestehenden Unternehmen meist über die größere Expertise gegenüber den Start-ups verfügen. Damit profitieren beide Seiten von der Zusammenarbeit. Die Start-ups durch die langjährige Erfahrung etablierter Unternehmen und Manager. Die Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit jungen und dynamischen Gründern und deren oftmals andere, unkonventionelle, Sicht der Dinge.
WECONOMY-Gewinner 2016
Mitte September wurden unter Vorsitz von Professor Burkhard Schwenker und von Roland Berger die Gewinner der Gründerinitiative WECONOMY 2016 ausgewählt. Mit ihrer Geschäftsidee überzeugen konnten:
- Accemic Technologies GmbH & Co. KG, Kiefersfelden: Testsystem zur Analyse von Softwarefehlern
- AmbiGate GmbH, Tübingen: Virtueller Trainer für die Bewegungstherapie zu Hause
- Cevotec GmbH, München: Serienfertigung von komplexen Carbonbauteilen
- evalu GmbH, München: Mobiler Lauftrainer via Smartphone
- Indmatec GmbH, Karlsruhe: 3D-Drucker für Hochleistungspolymer
- IPlytics GmbH, Berlin: 360-Grad-Analysen zu Marktentwicklungen und Technologietrends
- robodev GmbH, Karlsruhe: Modulbaukasten für die Automatisierung der Kleinteilemontage
- Senosurf GmbH, Bremen: Präzise Diagnosen von Maschineninnenräumen
- TerraLoupe GmbH, Gilching: Luftbildanalyse mittels künstlicher Intelligenz

3 Preisträger im Einzelporträt
Aus den vielen spannenden Geschäftsmodellen der diesjährigen Preisträger stellen wir euch die folgenden drei näher vor.
#1 Den Personal Trainer in der Schuhsohle
Wer regelmäßig die Laufschuhe schnürt und den Laufsport ambitionierter betreiben möchte, kommt vielleicht irgendwann an den Punkt, bei dem die natürliche Leistungsgrenze erreicht ist und für weitere Steigerungen ein Trainer benötigt wird. Allerdings kann sich nicht jeder einen Personal Trainer leisten, der die eigenen Läufe begleitet und kritisch am Laufstil arbeitet. Hier will das Münchner Unternehmen evalu helfen.
In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern aus dem Bereich Biomechanik von der TU München und der Berliner Charité hat evalu eine intelligente Einlegesohle für den Sportschuh entwickelt. In der Sohle misst ein Sensor beispielsweise die vom Körper beim Auftreten auf den Boden übertragene Kraft und sendet die Informationen an eine Smartphone App. Der Läufer wird dann von der App gewarnt, wenn der Laufstil zu sehr zulasten der Kniegelenke geht. Außerdem werden noch Geschwindigkeit und Strecke gemessen und die Situation des Läufers erfasst.
Ein erster Prototyp wurde auf der Sportfachmesse ISPO präsentiert, 2017 will evalu mit dem Produkt den breiten Markt erobern.

# 2 Die eigene Marktanalyse im 360 Grad-Blick
Das Start-up IPlytics, eine Ausgründung aus der TU Berlin, hat eine Analyse-Software entwickelt, mit der Unternehmen die aktuelle Marktsituation rund um Wettbewerber, neue Trends und das generelle Marktumfeld analysieren können. Erfasst werden u.a. Daten von Branchen-, Produkt- und Finanzinformationen über Patentanmeldungen und Forschungsergebnisse bis hin zu neuen Technologiestandards. Auf Basis dieser Daten leitet ein Algorithmus Entscheidungs- und Handlungsempfehlungen ab.
Mit der Software wollen die Gründer neue Maßstäbe im Bereich Market Intelligence setzen. Bereits jetzt nutzen einige internationale Großkunden die online-basierte „IPlytics Platform“.

# 3 Mit riesigen Datenmengen zum künstlichen Auge
Amazon möchte seine Pakete mit Drohnen anliefern, Google, Apple und Tesla bauen am selbstfahrenden Auto. Basis für diese Technologien sind präzise Geodaten, damit Drohnen und Autos korrekt navigiert werden können. An einer solchen Lösung arbeitet das Team des Münchner Start-ups TerraLoupe. Die Software von TerraLoupe, die es nach Angaben der Gründer so noch nicht gibt, soll nach dem Prinzip von neuronalen Netzen das menschliche Erkennen simulieren. Dadurch kann zum Beispiel das Steuerungssystem eines selbstfahrenden Autos nicht nur ein Hindernis „sehen“, sondern sogar erkennen, ob sich daneben zum Beispiel ein Baum oder Abgrund befindet.
Bisher konnte TerraLoupe bereits Unternehmen aus der Versicherungs- und Energiebranche sowie der Automobilindustrie als Kunden gewinnen.

Über WECONOMY
Teilnehmen bei WECONOMY können Gründer und Jungunternehmer mit innovativen und technologiebasierten Ideen, die bereits einige Meilensteine erreicht haben und nicht älter als fünf Jahre sind. Neben dem intensiven Wissensaustausch werden jährlich die vielversprechendsten Geschäftsmodelle von einer Jury prämiert. Den Gewinnern winken eine einjährige Intensivbetreuung und Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee durch Top-Manager etablierter Unternehmen. Zahlreiche Erfolgsgeschichten aus dem WECONOMY-Netzwerk könnt ihr hier nachlesen.
Wer mit seinem Start-up ebenfalls beim Gründerwettbewerb von WECONOMY teilnehmen möchte, der kann sich jetzt bereits für 2017 per Mail bewerben.
Der Beitrag Den Trainer in der Sohle, die 360 Grad-Marktanalyse und ein künstliches Auge erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.