Wer das EXIST-Gründerstipendium erhält, profitiert zwar nicht nur vom Fördergeld, dennoch sprechen die Zahlen für sich: Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, flossen seit 2007 bereits 134,7 Mio. Euro in über 1.500 Gründungsvorhaben. Gemeinsam mit verschiedenen Coachings, Beratungen und Qualifizierungsmaßnahmen hat EXIST aus Ideen erfolgreiche Unternehmen hervorgebracht.
Sie wollen 20.000 Flüchtlinge in Deutschland schneller einen Arbeitsplatz vermitteln, hierfür rund 1.000 ehrenamtliche Coaches ausbilden und bei alledem gemeinnützig handeln: IntegrAi.de ist eine Flüchtlingsinitiative, die 2015 von Studierenden, Absolventen und Professoren der Universität Würzburg ins Leben gerufen wurde. Die Schulungsmaßnahmen und die Software, über die die Arbeitskräfte vermittelt werden sollen, erfordern jedoch rund 250.000 Euro Startkapital. Auch deshalb – aber nicht nur – haben sich die Gründer für ein EXIST-Gründerstipendium beworben. Dass sie mit ihrem Antrag die 1.500ste erfolgreiche Bewilligung erhalten würden, haben sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Nun profitieren sie nicht nur von den Leistungen des Stipendiums, sondern sind auch einer der Meilensteine der Erfolgsgeschichte des Förderprogramms für Hochschulgründer.
So profitieren Hochschulgründer vom EXIST-Gründungsstipendium
134,7 Mio. Euro wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) seit 2007 in Gründungsvorhaben investiert. 14,4 Mio. Euro waren es von Januar bis September 2016 und 20,5 Mio. Euro werden es nach ersten Hochrechnungen für das Gesamtjahr 2016 sein. Mit den Geldern wurden im Jahresverlauf 2016 bereits 120 Gründer aktiv unterstützt – bis zum Jahresende sollen es rund 170 werden. Durchschnittlich erhielt jedes Vorhaben dabei rund 120.000 Euro. Das sind ca. 2.000 Euro mehr als noch im Vorjahr.
Doch wie profitieren die Hochschulgründer im Detail durch das EXIST-Gründerstipendium? Seit der Aufstockung des Programms Ende 2014 erhalten EXIST-Gründerstipendiaten als
- Studierende 1.000 Euro pro Monat,
- technische Mitarbeiter 2.000 Euro monatlich,
- Absolventen mit Hochschulabschluss 2.500 Euro im Monat und
- promovierte Gründer monatlich 3.000 Euro.
Zusätzlich werden bei einem Team ab zwei Personen Kosten für Sachausgaben und Coachings von bis zu 35.000 Euro gefördert. Je nach Gründungsvorhaben variiert also die genaue Fördersumme. Blickt man auf die Zahlen seit 2007, ergibt sich eine Spanne von rund 35.000 Euro bis hin zu über 156.000 Euro je Team.
Hochschulgründungen: Besser zusammen als allein?
Teamgründungen sind besonders beliebt beim EXIST-Gründerstipendium. So waren es 76%, die 2016 zu dritt gründeten und 24%, die den Schritt in die Selbstständigkeit zu zweit gingen. Keines der geförderten Gründungsvorhaben fiel auf einen Einzelgründer – im Vorjahr waren das noch 5%.
Die Frauenquote unter den EXIST-Gründern ist leider gesunken: Während 2015 noch 18% der Stipendiaten weiblich waren, sind es 2016 nur noch 13%. Dies entspricht damit der durchschnittlichen Verteilung seit 2007. Schöne Beispiele für Frauen, die mit dem EXIST-Gründerstipendium gegründet haben, gibt es aber trotzdem einige. Zum Beispiel:
- PerformaNat: Die Gründerinnen stellen einen Futtermittelzusatz her, der Milchkühe glücklicher macht.
- Tandemploy: Das Berliner Start-up bringt Menschen zusammen, die ihren Job teilen möchten.
- ReMoD: Dahinter steckt ein Gerät zur Haltungs- und Bewegungskorrektur für Patienten mit halbseitiger Lähmung.
In nachfolgendem Video erzählen die Gründerinnen der drei Unternehmen, wie sie vom EXIST-Gründerstipendium profitiert haben.
Berlin (70%), Bayern (60%) und Sachsen (59%) stehen im Übrigen an der Spitze, wenn man auf die Bewilligungsquote aller Anträge seit 2007 schaut. Dabei liegen Bayern (506) und Berlin (365) gemeinsam mit NRW (478) auf den Spitzenplätzen bei der absoluten Anzahl der Anträge. Ein Blick auf die Branchen verrät, dass Gründungsvorhaben aus den Bereichen Software, Internet und Kommunikation uneingeschränkt die Branchen sind, aus denen am meisten Bewerbungen kommen. IKT bleibt also weiter im Trend, wobei im Jahr 2016 insbesondere das Thema Biotech deutlich zulegen konnte. Gab es 2015 noch 9 Anträge und 6 Bewilligungen aus diesem Sektor, waren es in diesem Jahr bereits 18 Anträge und 10 Bewilligungen. Ebenfalls zukunftsträchtig scheint der Bereich Dienstleistungen.
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