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So gestalten Gründer die perfekte Presseseite [inkl. 4 Musterbeispiele + 4 No-Gos]

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Tagtäglich scrollen wir über die Presseseiten von Start-ups. Schließlich sind wir immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Informationen über Deutschlands Gründer. Doch nicht immer können wir diese dort finden, wo sie sein sollten. Ein Anlass für uns, Musterbeispiele und No-Gos in Sachen Presseseiten festzuhalten.



Egal ob ein Zeitungsartikel, Radio- oder sogar Fernsehbeitrag: Jeder Gründer profitiert von medialer Aufmerksamkeit. Während proaktive Pressearbeit sehr zäh sein kann – insbesondere für neue Unternehmen, die (noch) kein Journalist kennt – wird häufig eines unterschätzt: die eigene Presseseite.

Denn auch Journalisten nutzen das Internet als Haupt-Recherchequelle. Sind sie auf der Suche nach spannenden Geschichten aus dem Gründerumfeld, neuen Innovationen aus einer bestimmten Branche oder Informationen über ein Unternehmen, das sie schon einmal auf einer Veranstaltung wahrgenommen haben, so werden sie als aller erstes die Webseite des Start-ups aufsuchen.

Die perfekte Presseseite: Darauf kommt es an

Wichtig ist daher vor allem eines: Der Bereich „Presse“ muss ebenso wie „Über uns“ oder die Jobseite direkt auf der Startseite, bspw. im Header oder Footer, direkt verlinkt sein. Ohne große Suche sollte der Journalist eure Seite erreichen können, das bedeutet: auf den ersten Klick!

Auf der Presseseite sollten dann folgende Elemente auf jeden Fall auffindbar sein:

  • Pressekontakt: Auf einer guten Presseseite ist direkt ersichtlich, an wen sich der Journalist bei weiteren Fragen wenden kann. Dabei ist eine E-Mail-Adresse genauso wichtig, wie eine Telefonnummer. Übrigens: presse@…-Adressen könnt ihr nutzen, es empfiehlt sich aber, dennoch den Namen des Ansprechpartners auf der Presseseite zu nennen.
  • Keyfacts: Egal ob grafisch dargestellt, in Form eines Factsheets oder Bulletpoints auf eurer Presseseite: Wichtig ist, dass Journalisten auf eurer Seite unmittelbar die wichtigsten Daten und Fakten über euer Unternehmen kennenlernen. Dabei könnt ihr euch an den W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Wie viel? Warum?) orientieren. Versucht euch aber möglichst kurz zu fassen.
  • Bildmaterial: Geschichten leben von Bildern. Gute Chancen auf eine Berichterstattung habt ihr also, wenn ihr bereits Material anbietet. Hierzu können sowohl Bilder von eurem (Gründer-)Team als auch von euren Produkten etc. zählen. Eine bunte Mischung ist ideal. Auch Bewegtbild kann sinnvoll sein, beispielsweise für Bilder aus der Produktion, die ihr Journalisten nicht „so einfach“ jederzeit ermöglichen könnt.
  • Pressemitteilungen: Natürlich sollten Journalisten direkt sehen, was aktuell bei euch los ist. Eure Pressemitteilungen solltet ihr also – chronologisch absteigend – auf der Presseseite veröffentlichen (idealerweise als Text und PDF-Datei)
  • Referenzen: Wer hat bisher über euch berichtet? Auch das interessiert Journalisten. Schließlich ist es eine Art Qualitätsmerkmal, wenn etablierte Medien euch bereits vorgestellt haben. Nutzt eure Presseseite also auch um zu zeigen, wo ihr schon überall vertreten wart – am besten direkt mit Verlinkung. Achtung bei der Nutzung von Logos: Hier aus rechtlichen Gründen besser vorher anfragen, ob ihr diese nutzen könnt. Falls es dafür keine Möglichkeit gibt: Auf jeden Fall einen Link hinter das Logo setzen.

…und dann war da noch die Frage mit dem „Sie“

Die einen duzen, die anderen siezen. Beides haben wir auf euren Presseseiten gefunden. Im Start-up-Umfeld ist man schnell beim du – da ist es auch nur authentisch, wenn man auf der gesamten Webseite duzt und auf der Presseseite nicht plötzlich wechselt. Ganz generell hängt es auch individuell vom Journalisten, dem Medium und eurer Branche ab, was „richtig“ ist. Von daher können wir hier keine pauschale Antwort geben. Wenn es dann aber an den direkten Kontakt geht, würden wir grundsätzlich erst einmal beim „Sie“ bleiben.

Vier junge Unternehmen mit guten Presseseiten

Diese Start-ups haben uns mit ihrem Presseauftritt besonders überzeugt.

#1 Presseseite von den Marketing-Profis Einhorn

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Der Screenshot zeigt die Presseseite von Einhorn (Quelle: Einhorn)

Ein Banner, das die bisherigen Berichterstattungen zeigt, ein Pressekontakt, der alles beantwortet („außer dumme Fragen“), Pressemitteilungen zu allen relevanten Themen, vielseitiges Bildmaterial – sogar aus der Produktion und im Videoformat – zweisprachige Q&As: Die Presseseite von Einhorn könnte nicht besser zum Gesamtauftritt des Start-ups passen und ist auch aus Sicht von Journalisten sicherlich spannend und vor allem authentisch. Das Start-up, das vegane Design-Kondome verkauft, hat auch schon in der Vergangenheit gezeigt, dass es in Sachen Marketing viel auf dem Kasten hat (zum Interview).

#2 Presseseite vom Frankfurter Fintech Ginmon

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Die Presseseite vom Fintech Ginmon ist schlicht und zugleich informativ – ideal in dieser Branche (Quelle: Ginmon)

Schlicht, informativ und vollständig – so kann man diese Presseseite von Ginmon beschreiben. Natürlich muss die Presseseite auch zum jeweiligen Unternehmen passen. Eine Seite wie bei Einhorn wäre hier also fehl am Platz. Bei Ginmon stehen die Referenzen stark im Fokus, aber mit F.A.Z., Reuters, Capital, Wirtschaftswoche & Co. kann man sich auch sehen lassen. Auch in einen Verteiler können sich Journalisten direkt eintragen. Mit Factsheets, Screenshots und Logo zum Download am Ende der Seite fehlt es hier an nichts.

#3 Presseseite vom Bikini-Start-up INASKA

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Expertise nach Branche: die Presseseite von INASKA (Quelle. INASKA)

Auf der Presseseite von INASKA hat uns besonders gefallen, dass die Gründerinnen die Presseinformationen direkt für verschiedene Themen aufbereitet haben: Mit lokalem Bezug, mit dem Schwerpunkt „female founders“ und dem Thema Nachhaltigkeit decken sie direkt drei Schwerpunkte ab, die Journalisten aktuell interessieren. Eine sehr gute Idee – und auch die Ansprechpartnerinnen unterscheiden sich nach Fachgebiet. So können Journalisten auf dem kurzen Dienstweg an die richtige Person kommen. So haben auch wir das getan: in dieser Gründerstory.

#4 Presseseite von Radbonus, dem Miles & More für Radfahrer

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So stellt sich das jungen Start-ups Radbonus der Presse vor (Quelle: Radbonus)

Mit „Miles & More fürs Radfahren“ erhalten Journalisten schon anhand des ersten Satzes auf dieser Presseseite eine sehr konkrete Vorstellung von Radbonus. Kontaktperson ganz oben, eine gute Auswahl an Bildern, in weniger als 10 Sätzen das Unternehmen erklärt, mit Fakten unterlegt und die bisherigen Erscheinungen – schlicht und nicht zu aufdringlich – genannt. Ein Lob an die PR dieses wirklich sehr jungen Start-ups!

No-Gos: Die vier häufigsten Fehler auf Presseseiten

Leider haben wir auch viele weniger gelungene Beispiele für Presseseiten von Start-ups finden können. Daher zum Abschluss noch die vier größten No-Gos, die Gründer ganz einfach vermeiden können.

#1 Mit Abstand gewonnen: Presseseite = Auflistung bisheriger Artikel

Wir könnten an dieser Stelle Start-ups in rauen Mengen nennen, die auf ihrer Presseseite einzig und allein Artikel gelistet haben – die teilweise auch nur eine sehr kleine Nennung enthalten. Weder Keyfacts noch sonstige Informationen für Journalisten waren dort zu finden. Dabei ist gerade das auf einer guten Presseseite entscheidend:

Die Presseseite wird vor allem von Journalisten besucht, die noch vor haben, über euch zu berichten! Sagt ihnen, warum ihr das wert seid. Euer Hauptargument sollte nicht sein, dass schon viel über euch berichtet wurde.

#2 Die Presseseite (wenn überhaupt) nur nach vielen Klicks auffindbar

Wir haben uns wirklich Mühe gegeben. Bei vielen Start-ups konnten wir gar keine Presseseite finden. Manchmal war diese auch erst auf dritter oder vierter Unterebene – beispielsweise im Bereich „Über uns“. Macht es Journalisten so einfach wie möglich, das wichtigste über euer Unternehmen zu erfahren.

#3 Fehlender Pressekontakt

Viele Start-ups geben keinen Pressekontakt an, sondern verweisen auf ein Kontaktformular. Wir raten ganz klar davon ab – gebt Journalisten die Chance, unmittelbar und unkompliziert Kontakt aufzunehmen.

#4 Falsche Auffassung einer Pressemitteilung

Außerdem häufig gesehen: Pressemitteilungen sind keine Mitteilungen der Presse, sondern an die Presse. Das heißt: Wer auf eine Pressemitteilung klickt, der erwartet eine Information von eurem Unternehmen, das journalistisch aufbereitet ist. Wer unter „Pressemitteilung“ bereits erschienene Artikel verlinkt, der weckt falsche Erwartungen. Diesen Bereich solltet ihr besser „In den Medien“ nennen.

Der Beitrag So gestalten Gründer die perfekte Presseseite [inkl. 4 Musterbeispiele + 4 No-Gos] erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.


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