Wenn Sie einen eigenen Onlineshop betreiben, müssen Sie sich unbedingt die Frage nach den relevanten Bezahlverfahren stellen, die Sie in Ihrem Shopsystem integrieren wollen. Zu den wichtigsten Zahlungsarten zählen neben dem Kauf auf Rechnung und PayPal noch die Bezahlung per Lastschrift und per Kreditkarte. Erfahren Sie, welche Online-Bezahlsysteme vom Kunden gewünscht werden und worauf man bei der Auswahl der Bezahlverfahren außerdem achten muss.
Die Umsätze im E-Commerce wachsen stetig – und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Für einen Unternehmer, der etwas produziert oder eine Dienstleistung anbietet, reicht es heutzutage oft nicht mehr aus, nur lokal vor Ort mit einem Ladengeschäft bzw. Standort vertreten zu sein. Um mit Amazon, Otto & Co. mithalten zu können, kommt man an einem Onlineshop selten vorbei.
Einen ersten Onlineshop zu erstellen, ist heutzutage recht unkompliziert. Ein Homepage-Baukasten übernimmt viel Arbeit und erleichtert den Einstieg in den E-Commerce. Bei der Frage der Online-Bezahldienste, die im Shop angeboten werden sollten, spalten sich jedoch die Meinungen vieler Onlineshop-Betreiber.

Warum die Auswahl der Zahlverfahren so wichtig ist
Unerfahrene Shop-Betreiber messen der Auswahl der Online-Bezahldienste keine große Relevanz bei. Profis wissen jedoch ganz genau, dass der richtige Mix aus den relevanten Zahlverfahren über den Erfolg eines Onlineshops entscheiden kann. So haben Studien beispielsweise ergeben, dass rund 70 % der Käufer ihren Einkauf abbrechen, wenn das von ihnen bevorzugte Bezahlsystem vom Händler nicht angeboten wird.
Stellen Sie sich vor, Ihnen würden 70 % Ihres Umsatzes entgehen, nur weil Sie sich bei der Auswahl der geeigneten Zahlverfahren keine Gedanken machen. Daher geben wir Ihnen nun nachfolgend einen Überblick über alle relevanten Online-Bezahldienste und deren Marktanteile, sodass Sie für die Erstellung Ihres eigenen Onlineshops bestens vorbereitet sind.
Die wichtigsten Bezahlverfahren im deutschen Markt
Im ersten Schritt betrachten wir die aktuellen Marktanteile der Online-Bezahlverfahren in Deutschland. Wichtig ist hierbei, zwischen anderen Ländern zu unterscheiden, da es gravierende Unterschiede im Nutzerverhalten geben kann.
Dies sind die Anteile der Zahlungsarten am Gesamtumsatz des deutschen E-Commerce, basierend auf der Online-Payment EHI-Studie 2016:
- Platz 1: Kauf auf Rechnung mit 29 %
- Platz 2: PayPal mit knapp 20 %
- Platz 3: Lastschrift mit 19 %
- Platz 4: Kreditkarte mit 12 %
- Platz 5: Vorauskasse mit 7 %
Die restlichen 13 % teilen sich der Ratenkauf, Sofortüberweisung, Nachnahme und weitere kleinere Bezahlverfahren.
Bei dieser Statistik gibt es allerdings eines zu beachten: Amazon als klarer Marktführer bietet beispielsweise keine PayPal-Zahlung an. Würde man die auf Amazon generierten Umsätze herausrechnen, sähe die Verteilung etwas anders aus:
- Platz 1: Kauf auf Rechnung mit 36 %
- Platz 2: PayPal mit 24,5 %
- Platz 3: Kreditkarte mit 10 %
- Platz 4: Vorauskasse mit 9 %
- Platz 5: Ratenkauf und Lastschrift fast gleichauf mit jeweils 5 bzw. 4 %
Diese Online-Bezahlsysteme lieben die Kunden
Die genannten Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn das reine Nutzungsverhalten der Einkäufer sagt nicht zwingend etwas über deren bevorzugte Bezahlverfahren aus. In der neuen ECC-Payment-Studie wurden Online-Shopper befragt, welchen Online-Bezahldienst sie bevorzugt nutzen. Das sind die Ergebnisse:
- Platz 1: Kauf auf Rechnung mit rund 40 % (Vorjahr: 50 %)
- Platz 2: PayPal mit rund 31 % (Vorjahr: 28,5 %)
- Platz 3: Lastschrift etwa 11,5 % (Vorjahr: rund 8,5 %)
- Platz 4: Kreditkarte mit etwa 11 % (Vorjahr: rund 7,5 %)
- Platz 5: SOFORT Überweisung rund 3,3 % (Vorjahr: ca. 2 %)
Die Zahlen zeigen, dass der Kauf auf Rechnung vom Kunden häufiger gewünscht wird, als vom Händler eigentlich angeboten. Gleiches gilt für die Bezahlung per PayPal.
Welches Fazit kann man als Gründer mit eigenem Onlineshop daraus ziehen? Grundsätzlich kann man behaupten: PayPal ist ein Muss. Darauf kann nur ein Händler mit großer Marktmacht wie Amazon verzichten. Auch die Bezahlung per Lastschrift oder per Kreditkarte wird von den Kunden gewünscht und sollte vom Händler demnach angeboten werden.
Der Kauf auf Rechnung ist das beliebteste Zahlverfahren, wird jedoch von vielen Händlern nicht ermöglicht. Das Ausfallrisiko ist häufig zu hoch, sodass man sich als Shop-Betreiber genau überlegen muss, ob man die entsprechende Klientel hat, um diese Bezahlweise im Shopsystem zu integrieren.
Entscheidung für Zahlverfahren von weiteren Faktoren abhängig
Sie sollten allerdings nicht nur allgemeine Marktstudien zur Betrachtung der möglichen Bezahlverfahren für Ihren Onlineshop miteinbeziehen. Es spielen noch weitere Aspekte eine Rolle, die für und gegen ein Online-Bezahldienst sprechen. Sie sollten sich daher zusätzlich noch diese Fragen stellen:
- Wie hoch ist der Marktanteil des jeweiligen Bezahlverfahrens in meiner Branche?
- Ist eine mobiloptimierte Zahlung möglich?
- Wie schnell komme ich an mein Geld?
- Wie hoch sind die Gebühren des Bezahldienstes?
- Habe ich auch die Handlings- und After-Payment-Kosten wie Zahlungsausfälle, Mahnverfahren etc. beachtet?
- Möchte ich mich vor Zahlungsausfällen durch eine Versicherung schützen lassen?
- Wie einfach ist die technische Integration des Bezahlverfahrens?
- Bietet mein Payment Service Provider den gewünschten Bezahldienst überhaupt an?
Wie Sie sehen können, ist die Wahl der geeigneten Bezahlverfahren für Ihren Onlineshop keine leichte Aufgabe. Auf den nachfolgenden Seiten geben wir Ihnen jedoch weitere hilfreiche Tipps, die Ihnen Ihren Start in den Online-Handel erleichtern:
- Onlineshop erstellen leicht gemacht
- Verschiedene Shopsysteme
- Die wichtigsten Online-Bezahlsysteme
- Einen eBay Shop eröffnen
Der Beitrag Lastschrift, PayPal & Co: Die wichtigsten Zahlungsarten für Ihren Onlineshop erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.