Der Deutsche Gründerpreis prämiert das Beste, was die hiesige Gründerszene zu bieten hat: Start-ups mit innovativen Ideen, Aufsteiger, die das Zeug zum Marktführer haben und Unternehmer mit Vorbildcharakter. In diesem Jahr prämiert, wurden einige Start-ups, die ihr vielleicht schon aus anderen Wettbewerben bzw. unseren Top 50 Start-ups des Jahres 2015 kennt – oder sogar schon einmal an einem Sommertag als Erfrischung konsumiert habt.
Der Deutsche Gründerpreis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für Gründer in Deutschland, dessen Ziel es ist, ein positives Gründungsklima in Deutschland zu fördern. Die Teilnehmer müssen sich einem mehrstufigen Nominierungs- und Auswahlverfahren stellen, bei denen am Ende die Top 3-Unternehmen einer Kategorie ausgezeichnet werden. Bei der Preisverleihung dabei sind auch namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, wie Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, der in seiner diesjährigen Gratulation an die Start-ups deren wirtschaftliche Bedeutung hervorhob:
Ihre Ideen sind wichtige Impulse für Wachstum, Arbeitsplätze und den zukünftigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Der Gründerpreis besteht aus fünf Kategorien:
- Start-up
- Aufsteiger
- Lebenswerk
- Sonderpreis und
- Schüler.
Sieger beim Deutschen Gründerpreis Kategorie: Start-ups
Sieger in der Kategorie Start-up wurde ein Hightech Unternehmen aus Würzburg. iNDTact entwickelt hochempfindliche Sensorsysteme, die Alarm schlagen, sobald Maschinenteile erste Ermüdungszeichen oder Defekte aufweisen. So können die entsprechenden Teile ausgetauscht werden, bevor es zu Schlimmerem kommt. Die Anwendungsgebiete sind breit gefächert. Über sechzig Kunden aus dem Maschinenbau nutzen die Sensoren bereits. Denkbar ist ein Einsatz zum Beispiel bei Flugzeugen, Kraftfahrzeugen, Produktionsmaschinen oder Windkraftanlagen. In den mehrfach patentierten iNDTact-Sensorsystemen stecken mehr als 15 Jahre Forschungsarbeit von Dr. Raino Petricevic, dem technischen Kopf des Unternehmens.

Die Idee entstand im Rahmen eines Projektes seines ehemaligen Arbeitgebers, der für das Produkt jedoch kein Marktpotenzial erkennen konnte und die Forschung einstellte. Von seiner Vision überzeugt tüftelte der Entwicklungsleiter und Petricevic auf eigene Faust weiter. Als er 2013 den Betriebswirt Clemens Laune kennenlernte, beschloss er Nägel mit Köpfen zu machen. Beide kehrten daraufhin ihren bisherigen Jobs den Rücken zu und lebten von Erspartem, bis ein Jahr später Business Angels in das junge Unternehmen investierten. Die Jury zeichnete das Gründerduo aus, weil sie die breiten Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologie absolut überzeugten:
Die Preisträger haben ihre Gründung mit großem persönlichen Mut und Einsatz vorangetrieben. Damit sind sie Vorbilder, die anspornen.
Nicht nur beim Deutschen Gründerpreis 2016 konnte iNDTact abstauben, auch in unserer Top 50 Geschäftsideen ist das Unternehmen vertreten. Noch mehr Infos zum Sieger in der Kategorie Start-ups findet man in folgendem Videobeitrag:
Weitere Finalisten in dieser Kategorie:
- Auf form.bar können Kunden selbst ihre Möbel individuell gestalten und von der Tischlerei um die Ecke fertigen lassen.
- ProGlove – auch eines der Top 50 Start-ups des Jahres 2015 – entwickelte einen intelligenten Handschuh, der in Produktion und Logistik viel Arbeitszeit spart.
Sieger beim Deutschen Gründerpreis Kategorie: Aufsteiger
Bevor der 35-jährige Volkswirt Paul Bethke sich selbstständig machte, arbeitete er als Entwicklungshelfer. Ernüchtert stellte er fest, dass viele Dinge nicht so liefen, wie er es sich vorstellte. Zusammen mit seinen Bekannten Jakob Berndt und Felix Langgut gründete er 2009 ein Start-up. Ziel war es ein professionell arbeitendes Unternehmen aufzubauen, mit dem soziale Projekte finanziert werden können. Das Ergebnis war Lemonaid.

Das Trio entwickelte eine Limonade, die hochwertige Zutaten ohne Chemie, fairen Handel und soziales Engagement miteinander verbindet. Fünf Cent pro Flasche werden an eigene Hilfsprojekte gespendet zum Beispiel für Bildungseinrichtungen in den Erzeugerländern. Insgesamt kamen so schon eine Million Euro zusammen. Als Aufsteiger qualifizierte sich Lemonaid aufgrund der positiven Umsatzentwicklung, der Schaffung von über 50 Arbeitsplätzen und einem überzeugenden Unternehmerteams. Die Jury überzeugte insbesondere die authentischen Gründerpersönlichkeiten und das soziale Engagement bei Lemonaid.
Weitere Finalisten in dieser Kategorie:
- Scopis ist ein Wegweiser für Chirurgen, der dank Augmented Reality-Technologie für mehr Präzision bei komplizierten Eingriffen sorgt.
- Das Hamburger Start-up Roccat rüstet ambitionierte Gamer mit individuell konfigurierbaren Mäusen, Tastaturen und Kopfhörern aus.
Lebenswerk, Schülerpreis und Sonderpreis
- Roland Mack brachte Freizeitparks aus den USA nach Deutschland und machte den Europa-Park zum Marktführer in Deutschland. Dafür erhielt er den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie Lebenswerk.
- Die vier Schüler von Graintech aus Würselen in Nordrhein-Westfalen entwickelten ein Düngekorn bestehend aus mehreren Schichten, dass die die Nährstoffe zum gewünschten Zeitpunkt an den Boden abgibt. Landwirte müssen dadurch den Dünger seltener ausbringen. Dafür gab es den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie Schüler.
- Den Sonderpreis gab es für Kiron, einer Plattform, auf der Flüchtlinge sofort bei ihrer Ankunft online studieren können, statt jahrelang auf Genehmigungen und Bescheide von Behörden zu warten.
Im Jahr 2016 stehen zahlreiche weitere Gründerwettbewerbe an. Informiert euch in unserem kostenfreien Leitfaden darüber, welche das sind und wie ihr am besten daran teilnehmt. Welche Gewinner im Vorjahr den Preis abgeräumt haben, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Der Beitrag Diese Ideen überzeugten beim Deutschen Gründerpreis 2016 erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.