Woche für Woche stellen wir Ihnen neue Geschäftsideen vor. Wir haben 12 der, unserer Meinung nach, spannendsten Ideen dieses Jahr herausgepickt und stellen sie Ihnen vor.
Januar: anfassbare Geschäftsideen mit dem Selfie-Stick
2015 war wohl das Jahr des Selfie-Sticks. Anfangs als „Deppenzepter“ verschmäht, findet er doch reißenden Absatz und sorgt in der Nähe von touristischen Attraktionen immer wieder für unfreiwillig komische Anblicke. Das Original geht auf den Kanadier Wayne Fromm zurück. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte der Erfinder, der unter anderem auch als Tüftler für Disney arbeitet, wie er auf die Idee zum Selfie-Stab kam:
Wir standen auf einer Brücke in Florenz, und ich war es leid, immer fremden Leuten meine Kamera in die Hand zu drücken.
Zwei Jahre dauerte es, bis Fromm zufrieden mit der Umsetzung seiner Idee war. Heraus kam eine Teleskopstange mit Klammer für das Handy oder die Kamera. Der QuikPod kostet 70 Euro und wurde trotz des hohen Preises bereits über 100.000 Mal verkauft.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Nachahmer, die das Konzept weiterentwickelt haben. Das Angebot reicht von der billigen Chinakopie bis zur Handyhülle mit ausklappbarem Selfie-Stick. Besonders schön ist die Variante, die den Arm eines Partners simuliert, falls man alleine unterwegs ist und auf seinen Fotos nicht so einsam aussehen möchte. Mehr zum Selfie Stick erfahren Sie in unserem Artikel zu den besten Geschäftsideen der Consumer Electronics Show 2015.

Im Uhrzeigersinn: Der klassische Selfie-Stick, der Selfie-Arm in Aktion sowie als Produktbild und zuletzt die als Handhülle verkleidete Stickbox.
Februar: Ein Start-up sagt der Volkskrankheit Tinnitus den Kampf an
Der Tinnitus macht sich durch ein subjektiv wahrnehmbares Rauschen oder Fiepen bemerkbar. Meist ist der Tinnitus nur von kurzer Dauer, doch für manche Menschen wird er zum ständigen Begleiter und kann äußerst nervenaufreibend sein und bis hin zur Arbeitsunfähigkeit führen. Allein in Deutschland leiden drei Millionen Menschen unter einem chronischen Tinnitus. Das Hamburger Start-up Tinnitracks hat eine neue Behandlungsmethode entwickelt, die den Tinnitus mit Hilfe speziell gefilterter Musik deutlich reduzieren soll. Der Nutzer lädt dazu seine Lieblingslieder auf der Webseite von Tinnitracks hoch und erhält kurz darauf die aufbereiteten Lieder für die Therapie zurück, die er daraufhin vier Monate lang 90 Minuten täglich hören muss. Die Methode wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt und durch medizinische Studien belegt. Weitere Informationen zu dieser Geschäftsidee finden Sie in unserem Artikel „Medizin meets Tech: drei Geschäftsideen”.
März: Geschäftsideen für Designerstücke und Einzelanfertigungen
Wer es individuell mag, der dürfte an der folgenden Geschäftsidee Gefallen finden. Der „Schmuckverlag” sucht weltweit nach jungen, talentierten Designern und übernimmt für diese die Fertigung und den Vertrieb. Dazu wird modernste 3D-Druck Technologie verwendet, die mit Feinpolyamid, 925er Silber und Echtgold umgehen kann: erfahren Sie mehr.

Durch die 3D-Druck-Technologie sei es den Machern von Stilnest möglich, international zu agieren und vor Ort zu produzieren (Foto: Screenshot Stilnest auf Instagram)
April: das Mikrofahrrad
Seitdem man das Fahrrad vor rund 150 Jahren das erste Mal auf der Pariser Weltausstellung präsentierte, wurde es immer wieder neu erfunden, zum Beispiel als E-Bike oder Klapprad. Das bisher kompakteste zusammenfaltbare Fahrrad stammt von Karsten Bettin aus Hannover. Es ist so klein, dass es selbst in einen einfachen Reisekoffer passt. Für diese Konstruktion ließ sich der Erfinder fünf Patente eintragen. Mehr zum Kwiggle genannten Fahrrad erfahren Sie hier.

So sieht das kleinste Faltrad der Welt aus (Bild: kwiggle-bike.de)
Mai: Eine Karte, um sie alle zu besuchen.
Somuchmore ist eine Webseite, auf der man Fitness, Wellness und Tanzangebote in seiner Umgebung finden kann. Der Clou: Mit dem Somuchmore-Abo kann man alle Angebote ohne vertragliche Bindung ausprobieren. Es gibt drei Varianten, die teuerste kostet 99 Euro im Monat und erlaubt unbegrenzten Zugang zu allen Studios, die bei Somuchmore teilnehmen. Man kann sich das als sozusagen als Wellness- und Sportflatrate vorstellen. Aktuell ist somuchmore in Berlin, Hamburg, Stuttgart und München verfügbar. Weitere Geschäftsideen rund um Sport und Wellness finden Sie hier.

Somuchmore will Menschen dazu inspirieren, ihr Potenzial zu entfalten, indem sie Körper, Geist und Seele trainieren (Foto: Somuchmore)
Juni: Alethia-Wood macht Holz so beständig wie Glas
Mit Hilfe von modernster Plasmatechnologie entwickelt Alethia-Wood eine nachhaltige und ökologische Alternative zu bestehenden Produktlösungen in der Beschichtung, der Funktionalisierung und dem Schutz von Naturfasern. Mit ihrem Verfahren übertragen sie die schützenden Eigenschaften von Glas auf Werkstoffe wie Holz, Beton und Sandstein. Gegenüber klassischen erdölbasierten Beschichtungen ist die Lösung von Alethia-Wood umweltfreundlich, gesundheitlich unbedenklich und gleichzeitig kostengünstig. Damit gehörte Alethia-Wood zu den besten Start-ups aus dem Science4Life Venture Cup 2015. Mehr dazu lesen sie hier.
Juli: Wertsachen während des Urlaubs verstauen
Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Statistisch gesehen steigt alle vier Minuten jemand unberechtigt in eine Wohnung ein. Wer im dem Raum Berlin während des Urlaubs seine Wertsachen in Sicherheit wähnen möchte, kann sie nun dank des Start-ups Valendo in einem Hochsicherheitstresor einer ehemaligen Privatbank deponieren. Damit fahren all diejenigen, die zu Hause keine Sicherungsmöglichkeiten haben, in Zukunft entspannt in den Urlaub. Weitere Geschäftsideen rund ums Reisen finden Sie hier.
August: Einhorn in der Höhle der Löwen
Im Sommer startete die zweite Staffel der Höhle der Löwen, wo Gründer und Erfinder ihre Geschäftsideen vorstellten und um die Gunst der dort anwesenden Investoren buhlten. Eines der teilnehmenden Start-ups erstaunte Investoren und Zuschauer mit einem sehr kreativen Markenauftritt für ein etabliertes Produkt. Einhorn vertreibt Kondome hergestellt aus fair gehandeltem und ökologisch nachhaltig produziertem Kautschuk. Die Idee hinter dem Produkt ist laut den Gründern ganz simpel: Sex macht mit gutem Gewissen viel mehr Spaß.
Hier gibt es weitere Geschäftsideen von der Höhle der Löwen.

Einhorn nutzt Kautschuk aus fairer und nachhaltiger Produktion (Bild: einhorn.my)
September: Wenn Science Fiction zur Realität wird
Stellen Sie sich vor, Sie schauen eine Werbetafel an. Auf dem Poster ist George Clooney abgebildet. Er sitzt bedächtig an seinem Küchentisch und rührt in seinem Kaffee. Plötzlich hebt sich sein Blick, er schaut Ihnen direkt in die Augen und zwinkert Ihnen zu. Klingt etwas unheimlich? Wenn es nach Sensape geht, einem Start-up, das sich auf interaktive Werbemittel spezialisiert hat, könnte dies aber bald Realität in deutschen Fußgängerzonen werden. Sensape stattet Werbetafeln mit Kameras und einem Algorithmus aus, der Passanten und deren Bewegung sowie Blickrichtung erkennt und verarbeitet. Selbst die Emotionen des Betrachters können erfasst werden. Sie wollen mehr über diese Technologie erfahren? Lesen Sie hier weiter.
Oktober: Tränen der Angst
Sie mögen es, wenn es ums Kulinarische geht, gerne exklusiv? Fleur de Sel oder rosa Himalaja-Salz ist da nur für Anfänger. Profis setzen auf Salz aus menschlicher Produktion. Das Londoner Kuriositätengeschäft Monster Supplies verkauft neben Salz, das aus Tränen gewonnen wird, auch Bonbons aus Ohrenschmalz oder Konservendosen gefüllt mit kindlicher Angst. Weitere Geschäftsideen, die wir Ihnen zu Halloween vorgestellt haben, sind die zynisch, bösen Pechkekse und der Skype-Exorzist.

monstersupplies könnte mit Kostbarkeiten wie den Ohrenschmalzbonbons einem Film wie Harry Potter entsprungen sein (monstersupplies.org)
November: Licht für alle
Laut Weltbank sind es weit mehr als eine Milliarde Menschen, die ohne Zugang zu elektrischem Strom leben. Etwa die gleiche Anzahl hat keine stabile Energieversorgung. Little Sun ist ein Start-up, das eine tragbare LED-Solarlampe in Form einer Sonne vertreibt. Das Besondere: Während die Lampe in Afrika 12,50 Euro kostet, wird sie in Industrieländern für 25 Euro verkauft. So wird jeweils eine weitere Lampe für Bedürftige in Entwicklungsländern finanziert. Mehr zu dieser sozialen Geschäftsidee finden Sie hier.
Dezember: Anzüge im Geschenkpapier-Look
Mit diesen Anzügen fallen Sie beim nächsten Familienfest mit Sicherheit auf. Statt grau und bieder ist bei OppoSuits knallig und bunt angesagt. Qualitativ entsprechen sie traditionellen Anzügen aus dem Kaufhaus. Jeder OppoSuit besteht aus Weste, Hose und Krawatte. Seinen Ursprung hatte die Idee als Modeaccessoire für holländische Fußballfans zur Europameisterschaft 2012. Nun ist aus der verrückten Geschäftsidee ein internationales Unternehmen mit Millionenumsatz geworden. Weitere Informationen zu OppoSuits lesen Sie hier.

Mit Anzügen von OppoSuits sorgt man auf der nächsten Weihnachtsfeier mit Sicherheit für ein buntes Bild (Quelle: opposuits.com)
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