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Die Franchisewirtschaft in Zahlen, Daten und Fakten

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Es zeigt sich, dass Fach- und Führungskräfte nach wie vor am liebsten als Franchisepartner rekrutiert werden. Hingegen sind Gründer aus der Arbeitslosigkeit seltener als neue Franchisenehmer anzutreffen. Die Ursachen hierfür und weitere Zahlen zur Franchisewirtschaft finden sich im aktuellen Franchise-Barometer für das Jahr 2014.

„Die deutsche Franchisewirtschaft wächst 2014 hauptsächlich mit bestehenden Franchisepartnern und externen Unternehmern.” Diese Aussage basiert auf den Ergebnissen einer Mitgliederbefragung des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV). Dazu wurden rund 500 Personen aus DFV-Mitgliedsunternehmen im Zeitraum zwischen November und Dezember 2014 online befragt.

  • Der Deutsche Franchise-Verband vertritt die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft im nationalen und internationalen wirtschaftspolitischen Umfeld. 2013 erwirtschafteten die fast 1.000 Franchisegeber gemeinsam mit 76.500 Franchisenehmern und rund 525.300 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von etwa 62,8 Milliarden Euro.

Expansion durch Existenzgründer

Im Jahr 2014 gaben 47 % der insgesamt 500 befragten Franchisepartner an, ihre Expansionsziele erreicht zu haben. Dies sind 7 %-Punkte mehr als im Vorjahr. Etwa ein Drittel der Befragten konnte elf und mehr neue Franchisenehmer gewinnen. Immerhin 20 % der Franchisegeber zählten 2014 sechs bis zehn neue Partner zu ihrem System. Doch auch wenn sich im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Verbesserung abzeichnet, bleibt das Thema Expansion bei zahlreichen Franchisesystemen ein Feld mit Optimierungsbedarf.

Franchise Barometer 2014 Expansionsziele

Grafik zu „Haben Sie Ihre Expansionsziele in diesem Jahr erreicht?” (Quelle: Franchise-Barometer, Deutscher Franchise-Verband e.V.)

Bei näherer Betrachtung der Personengruppen mit denen Franchisesysteme 2014 hauptsächlich expandierten, wird deutlich, dass Gründer mit 43 % immer noch den Löwenanteil ausmachen, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr 20 %-Punkte verloren haben. Für den Deutschen Franchise-Verband liegt die Hauptursache für den Rückgang dieser Quote in einem starken Arbeitsmarkt und der daraus resultierenden schwachen Gründungsdynamik.

Am liebsten Fach- und Führungskräfte

Weitere Zahlen im aktuellen Franchise-Barometer spiegeln die Zielgruppe wider, die für Franchisesysteme interessant sind. Für 48 % der befragten Franchisegeber wird am häufigsten unter angestellten Fach- und Führungskräften nach potenziellen Franchisepartnern gesucht. Sie sind die beliebteste Zielgruppe, gefolgt von bestehenden Unternehmern mit 34 %. Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit stehen mit 9 % auf Platz drei. Im Vorjahr waren es noch 12 %.

Franchise Barometer 2014 potenzielle Franchisenehmer

Grafik zu „Welche Zielgruppe ist für Sie die interessanteste bei der Ansprache potenzieller Franchisenehmer? (Quelle: Franchise-Barometer, Deutscher Franchise-Verband e.V.)

Das sinkende Interesse an Gründern aus der Arbeitslosigkeit hat laut Barometer 2014 mehrere Ursachen. Denn diese erfahren seit geraumer Zeit immer weniger Unterstützung bei ihrem Vorhaben. Einerseits fiel 2012 der Gründungszuschuss als Pflichtleistung weg, andererseits wurde Anfang 2014 das „Gründercoaching Deutschland für Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit” eingestellt. Was seitdem für Gründer aus der Arbeitslosigkeit getan wird, reicht nicht mehr aus, wie Torben L. Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes deutlich macht:

Die dafür eingetretenen Leistungen sind weniger umfangreich und bieten keine privilegierte Förderung für Arbeitslose.

Multi-Unit-Franchising: Franchisepartner gehen in Serie

Ein neues Thema im Franchise-Barometer 2014 ist das Multi-Unit-Franchising. Gemeint ist, dass bereits bestehende Franchisenehmer üblicherweise zwischen drei und zehn weitere Betriebe eröffnen. Hierzu hat sich herausgestellt, dass immer mehr Systeme auf Wachstum mit bestehenden Partnern setzen und diese tatkräftig bei der Eröffnung weiterer Filialen unterstützen. Neu im Barometer 2014 ist auch die Erfassung von systemfremden Unternehmen, die umfirmieren und Teil des Franchise-Unternehmens werden. Diese Zielgruppe stellt mit 20 % aus dem Stand einen großen Anteil bei der Expansion dar.

Finanzierung des Franchisevorhabens

Im Vergleich zum Vorjahr setzten 2014 weniger Franchisenehmer auf eine Mischfinanzierung aus Fremd- und Eigenkapital. Die Finanzierung des Vorhabens durch Eigenkapital ist von 18 % im Jahr 2013 auf 22 % im Jahr 2014 gestiegen. Der Gründungszuschuss wurde von immerhin 15 % der Befragten als Quelle der Finanzierung angegeben. So zeigt sich, dass der Gründungszuschuss zur Finanzierung von Gründern aus der Arbeitslosigkeit immer noch wichtig ist.

Franchise Barometer 2014 Finanzierung

Grafik zu „Wie haben sich ihre Franchisenehmer hauptsächlich finanziert?” (Quelle: Franchise-Barometer, Deutscher Franchise-Verband e.V.)

Bei über 60 % der Finanzierungen von Franchisenehmern spielte Fremdkapital eine Rolle, maßgeblich bereitgestellt durch klassische Banken, gefolgt von Förderbanken. Der Anteil an privaten Geldgebern habe allerdings im Vergleich zum Vorjahr erheblich zugenommen. Der prozentuale Wert stieg von 5 auf 16 Prozent. Alternative Finanzierungsformen wie das Crowdfunding oder Venture Capital sind in der Franchisewirtschaft noch nicht stark vertreten, weisen aber laut DFV ein großes Potenzial für die Zukunft auf.

Die wichtigsten Kennzahlen zur Franchisewirtschaft in Deutschland finden Sie auf Für-Gründer.de. Außerdem gibt die dortige Auswahl der Franchise Top 10 einen guten Überblick über die besten Franchisesysteme in Deutschland. Weitere Informationen zur Franchisewirtschaft und Grafiken zum Thema finden Sie im aktuellen Franchise-Barometer des Deutschen Franchise-Verbandes.


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