Diese drei abwechslungsreichen Geschäftsideen aus Amerika sind einen Blick wert. Der potente Nahrungscocktail von Soylent stellt unsere Essenskultur in Frage. Fetch zeigt, wie Einkaufen im Jahr 2014 funktioniert. SpoonRocket gewinnt die Goldmedaille als schnellster Lieferservice.
Muss eine gesunde Ernährungsweise so teuer und zeitraubend sein?
Soylent sieht aus wie ein Milchshake. Das dickflüssige Getränk schmeckt neutral, enthält jedoch alle Nährstoffe, die ein gesunder Mensch benötigt. Im Gegensatz zu Diätprodukten wie SlimFast und Co. geht es bei Soylent nicht darum abzunehmen, sondern die Nahrungsaufnahme effizienter zu gestalten. Den Erfinder Rob Rhinehart plagte, wie viel Geld und Zeit er regelmäßig für den Einkauf, die Zubereitung, den Verzehr und das Abwaschen aufbrachte. Er entwickelte ein Pulver, das sich an der empfohlenen Nährstoffzufuhr des amerikanischen Instituts für Medizin (IOM) orientiert und günstig herzustellen ist.

Soylent reduziert die Nahrungsaufnahme auf seine funktionalen Elemente (Bild: soylent.me)
Die Durchführbarkeit einer Ernährung, die lediglich auf Soylent basiert, probte der Amerikaner Rob Rhinehart im Selbstversuch. 30 Tage lang verzehrte er unter ärztlicher Aufsicht ausschließlich sein Produkt mit positivem Ausgang für seine Blutwerte und seinen Geldbeutel. Allerdings gibt es bisher keine unabhängigen medizinischen Studien, die die gesundheitliche Wirkung von Soylent bestätigen. Nichtsdestotrotz folgten in einer sehr erfolgreichen Crowdfunding Kampagne Tausende den Versprechen von Soylent und bescherten der jungen, amerikanischen Geschäftsidee einen Umsatz von mehr als zwei Millionen US-Dollar.
Der Erfinder rechnet vor, dass bei einem durchschnittlichen Energiebedarf von 2.000 kcal die Kosten einer reinen Soylentdiät bei 9 Dollar pro Tag liegen und damit sich auch Menschen mit geringem Einkommen Soylent leisten können. Die Reaktionen auf Soylent im Internet sind kontrovers. Während die einen darin die Fortsetzung tayloristischen Effizienzwahns sehen, glauben andere eine gesunde Alternative zu Fast Food während arbeitsintensiven Zeiten gefunden zu haben. Gründer Rob Rhinehart beschreibt Studenten während der Prüfungsphase als beispielhafte Zielgruppe. Weitere Informationen über die Geschäftsidee aus Amerika erfahren Sie hier.
Fetch verkürzt den Online-Einkauf auf dem Handy durch Personal Shopper
Tom Hadtfield, Gründer der Geschäftsidee Fetch findet, dass der Einkauf über mobile Endgeräte viel zu umständlich sei. Denn nach eigener Messung benötige ein durchschnittlicher Bestellprozess vier Minuten und mindestens 16 Klicks. Das sei nicht mehr zeitgemäß, denn Handys und Tablets kommen für einen wachsenden Teil des Internetverkehrs auf, die Umsätze im M-Commerce hinken jedoch hinterher.
Fetch möchte Mobile Commerce, also den Onlineeinkauf über Handy und Tablet, nachhaltig verändern. Die Geschäftsidee aus Amerika verspricht den Einkaufsprozess für den Kunden im Idealfall auf wenige Sekunden zu minimieren. Dazu stellt Fetch dem Nutzer einen persönlichen Kaufassistenten aus Fleisch und Blut zur Seite. Diesem lässt er mit Hilfe der Fetch-App eine kurze Beschreibung des gewünschten Produkts zukommen, sei es in Textform, als Sprachnachricht oder als Foto. Daraufhin sucht der Kaufassistent im Internet nach dem günstigsten Angebot und gibt die Bestellung im Namen des Kunden auf. Bezahlung und Versand werden über die in der Smartphone App hinterlegten Kundendaten bewerkstelligt.
Damit Fetch nicht an massiven Personalkosten zu Grunde geht, setzen die Amerikaner auf das sogenannte Crowdsourcing: Privatpersonen aus aller Welt können sich in ihrer freien Zeit ein Taschengeld dazuverdienen, indem Sie gegen ein fixes Entgelt Transaktionen für Fetch durchführen. Die Nutzung des persönlichen Einkaufsassistenten ist für den Kunden kostenneutral. Fetch erzielt seine Umsätze durch Verkaufsprovisionen, die von den Online-Shops für jeden erfolgreichen Einkauf an Fetch überwiesen werden. Online-Shops wie Amazon, Zalando und Co. zahlen im Affiliate Marketing üblicherweise Sätze von zwei bis zehn Prozent des Einkaufswertes. In folgendem Video erhalten Sie einen weiteren Eindruck von der Geschäftsidee aus Amerika.
SpoonRocket: günstiger, schneller und leckerer als die Konkurrenz?
SpoonRocket ist ein Lieferservice aus San Francisco, der seit einer Finanzierungsrunde in Höhe von 11 Millionen US-Dollar im Frühjar dieses Jahres reges Interesse auf sich gezogen hat. Wenn man den Versprechen von SpoonRocket Glauben schenkt, dann ist der Geschäftsidee aus Kalifornien die Quadratur des Kreises gelungen. Die Gerichte sollen besser schmecken und gesünder sein als FastFood. Die Lieferzeiten liegen bei unter zehn Minuten nach Bestellung und schlagen damit die Konkurrenz um Längen. Mit acht US-Dollar pro Gericht unterbietet SpoonRocket vergleichbare Restaurants und konkurriert mit dem Preisniveau bekannter Burgerketten.

Ein Promotionsfoto für ein Tagesgericht von SpoonRocket (Bild: SpoonRocket.com)
Das Geheimrezept ist die drastische Verringerung von Komplexität. Bei SpoonRocket hat der Kunde lediglich die Wahl zwischen zwei wechselnden Gerichten pro Tag, einem vegetarischen Gericht und einem Gericht mit Fleisch, was zu großen Kosteneinsparungen bei der Herstellung der Gerichte führt. Zudem sind die Lieferfahrzeuge von SpoonRocket mit Öfen präpariert, so dass die finale Zubereitung auf dem Weg zum Kunden vollzogen wird, was in den rekordverdächtigen Lieferzeiten resultiert.
Ein erstes deutsches Pendant steht bereits in den Startlöchern. Ein zum Pizza Truck umgerüsteter, ehemaliger Post-Truck bildet die Grundlage für die mobile Backstube samt Steinofen von Pizza Innovazione. Das Fahrzeug ist unabhängig von einer externen Energieversorung und heizt den Ofen selbst während der Fahrt. Aktuell befindet sich das System im Testbetrieb. Geplant ist das Stadtgebiet von München ab August mit blitzschnell gelieferter Pizza zu versorgen.
Auf Für-Gründer.de finden Sie weitere Geschäftsideen aus Amerika.
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