Einer der größten Kostenfaktoren eines Internet-Startups sind in der Regel die Softwareentwickler. Einige Geschäftsprozesse lassen sich jedoch bei fast jedem Start-up finden. Für diese bietet Cloule sogenannte Business Bricks an, die sich vergleichbar mit Legoklötzchen nach Bedarf kombinieren und zusammenfügen lassen. Dadurch können laut Cloule erhebliche Entwicklungskosten eingespart werden.
Für-Gründer.de:Herr Bischof, was kann ich mir unter einem Business Brick genau vorstellen?
Udo Bischof, Cloule: Bricks sind kleine, in sich geschlossene Bausteine aus fertigen, zusammengefügten Anwendungsszenarien. Mit diesen Standardbausteinen ist es möglich, konkrete Funktionen oder vollständige Prozesse oder auch Teil-Prozesse abzubilden. Nach dem Baukastenprinzip lassen sie sich in eigene bestehende Systeme integrieren, zum Beispiel in eine andere Cloud-Applikation oder als einfacher Aufruf in eine HTML- Seite.

Die Business Bricks von Cloule sollen Programmieraufwand verringern
Darüber hinaus lassen sich mehrere einzelne Bricks zu sogenannten Unified Bricks zusammenfassen. So können auch komplexere Prozesse dargestellt werden. Jeder Baustein ist die Lösung für ein Problem in einem digitalen Geschäft. Ist er integriert, sorgt die Cloule-Plattform ohne Zutun des Unternehmens für Sicherheit, Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit.
Für-Gründer.de: Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Cloule?
Udo Bischof, Cloule: Bei meiner Arbeit als Berater für einen großen Dienstleistungskonzern. Häufig existieren in einem großen Unternehmen – insbesondere bei einer dezentralen Organisationsstruktur – viele unterschiedliche Lösungen, die digitale Geschäfte möglich machen. Teilweise ist die Anwendung der Lösungen so unterschiedlich, dass der Aufwand, jede einzelne Lösung anzubinden, sehr hoch ist. Es gibt oft keine Vereinheitlichung der Vorgehensweise, der technischen Anbindung oder der Dokumentation. Teilweise existieren sogar mehrere Lösungen für ein und dasselbe Problem.
Für-Gründer.de: Was macht Cloule genau?
Udo Bischof, Cloule: Cloule setzt sich zum Ziel, eine Plattform zu schaffen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Hierbei ist jede Lösung ein Service oder auch Brick – unter Berücksichtigung des zugrunde liegenden Konzeptes Business-Bricks-as-a-Service kurz BBaaS.
Die Abbildung eines digitalen Geschäftes in der großen weiten Welt des Internets, also außerhalb des Lösungsportfolios eines Konzerns, stellt die Macher vor dieselben Probleme. Für jedes kleine Problem gibt es oft mehrere Lösungen. Jede Lösung ist anders anzuwenden, hat eigene Vertragsgrundlagen, eigene Schnittstellen und andere Dokumentationen.
Konkretisiert man diese Probleme nun, ergibt sich schnell ein entsprechendes Serviceportfolio, welches wir mit Cloule schrittweise anbieten wollen. So können unsere Kunden ihren Kunden beispielsweise Folgendes anbieten:
- sichere und redundante Speicherung von Dateien
- ortsunabhängiges, verlässliches Abrufen von Daten
- Angebot von Videos, wobei nicht jedes in Full-HD ausgespielt werden soll
- Versand von E-Mails in größeren und kleineren Mengen
- Erhalt einer SMS bei Änderung des Kennwortes
Für jedes genannte Problem gibt es eine Reihe von Lösungen. Cloule will diese vereinheitlichen und so simpel wie möglich zur Verfügung stellen. Damit ist die Abbildung eines neuen Geschäftes deutlich schneller und leichter durchzuführen.
Für-Gründer.de: Wer gehört zum Gründerteam?
Udo Bischof, Cloule: Holger Wanke, unser Softwarearchitekt und ich als Projektleiter und Systemanalyst.
Für-Gründer.de: Mit welchen Problemen kommen die meisten Kunden zu Ihnen?
Udo Bischof, Cloule: Häufig müssen größere Datenmengen gespeichert werden, ebenso ist das Thema Ausspielen von Videos anzutreffen. Darüber hinaus ist bei Unternehmen, die Kundendaten vorhalten, Datenverschlüsselung zur Zeit hoch aktuell.

Udo Bischof von Cloule
Für-Gründer.de: Welche Bausteine bieten Sie an?
Udo Bischof, Cloule: Unser Portfolio umfasst zur Zeit:
- sichere Datenspeicherung bei individuell benötigter Speicherkapazität
- Ausspielen von Dateien per Link
- Transkodierung von Videos, zum Beispiel die Verkleinerung von 1.080p auf 720p
- Berechnung von Vorschaubildern in einer gewünschten Anzahl aus einem Video
- Transformierung eines Bild, zum Beispiel die Verkleinerung, die wichtig für den Aufbau von Bildergalerien ist
Für-Gründer.de: Bei der Nennung Ihrer häufigsten Anfragen fällt auf, dass es einen großen Bedarf an Lösungen zur Datenspeicherung sowie zum Ausspielen von Videos gibt. Unter den Videoplattformen ist Youtube die absolute Nr. 1, u. a. wegen der verbesserten Auffindbarkeit über Google. Welchen Vorteil hat z. B. ein Online-Shop, wenn er für seine Produktvideos einen eigenen Video-Dienst integriert?
Udo Bischof, Cloule: Das stimmt – doch gibt es da ein paar Nachteile.
Zum einen gibt man die Kontrolle an Youtube ab, zum anderen behält sich Youtube vor, mit dem Material zu werben. Hier sollte jeder genau prüfen, wie er damit umgehen möchte.
Wir treffen häufig auf ein hybrides Modell: die Videos auf der eigenen Webseite sind keine Youtube-Videos, während die Videos selbst gern auch über Youtube in die Breite getragen werden. Viele achten darauf, dass das eigene Angebot keine Youtube-Videos beinhaltet. Auch hier weiß Cloule zu unterstützen. Wir haben ebenso auf der Agenda, die Youtube-API anzubinden, sodass sich dieses hybride Modell leicht umsetzen lässt.
Für-Gründer.de: Welche Bausteine sind für die Zukunft geplant?
Udo Bischof, Cloule: Zur Zeit arbeiten wir an einem Email-Service und SMS-Service. Ebenso ist die Verschlüsselung von Daten für uns ein wichtiges Thema.
Für-Gründer.de: Kann ich Bausteine bei Ihnen in Auftrag geben? Erfahre ich dadurch auch Kostenvorteile gegenüber einer Eigenentwicklung?
Udo Bischof, Cloule: Ja, dies ist möglich und wird bereits von uns umgesetzt. Es gibt folgende Möglichkeiten: Entweder entwickeln wir den Baustein kostenfrei, wenn wir darin das Potential sehen, dass dieser Baustein auch für weitere Bestands- sowie potentielle Neukunden von Interesse ist. Alternativ bieten wir auch exklusive Bausteine an, die nur vom Auftraggeber selbst genutzt werden können. Dieser profitiert dabei von unserer redundanten, performanten Infrastruktur.
Für-Gründer.de: Glauben Sie, dass in Zukunft überhaupt noch Programmierer in Start-ups gebraucht werden?
Udo Bischof, Cloule: Ja, das glaube ich schon. Es kommt natürlich auf das Geschäftsmodell des Start-ups an.
Ich glaube, es wird immer technische Probleme geben, die nicht durch eine Lösung von der Stange abgebildet werden können. Schlussendlich hat ein Start-up zumeist das Ziel, Innovationen zu schaffen.
Ohne die technische Grundlage hierfür wird dies auch in Zukunft nicht möglich sein. Innovationen bewegen sich häufig außerhalb der bestehenden Technologien.
Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview.
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