In Hamburg entwickelt sich eine Gründerszene mit hoher Substanz, sagt Dominik Reisig von den Wirtschaftsjunioren Hamburg. Um junge und erfolgreiche Start-ups zu fördern und untereinander zu vernetzen, veranstalten die die Wirtschaftsjunioren seit mehreren Jahren den Businessplanwettbewerb GründerGeist. Wir sprechen mit Dominik Reisig über den Wettbewerb, die bisherigen Teilnehmer und werfen einen Blick auf die Hamburgs Gründerszene im allgemeinen.
Für-Gründer.de: Hallo Dominik, die Hamburger Wirtschaftsjunioren richten u.a. auch den Gründerwettbewerb Hamburger GründerGeist aus. Bevor wir auf den Wettbewerb eingehen, stell uns doch bitte kurz die Wirtschaftsjunioren und deren Initiativen vor.
Dominik Reisig, GründerGeist: Unter dem Motto Handeln für Hamburg engagieren sich rund 130 Führungskräfte und Unternehmer unter 40 Jahren ehrenamtlich für wirtschaftliche und soziale Belange in Hamburg. Gegliedert in fünf Ausschüsse, verfolgen die Hamburger Wirtschaftsjunioren in ihren Projektarbeiten das Ziel, unternehmerische Tätigkeit in sozialer Verantwortung auszuüben.
Dabei stellen sie ihre beruflichen und überbetrieblichen Kenntnisse für den Wirtschaftsplatz Hamburg zur Verfügung. Sie leisten so einen persönlichen Beitrag zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Wirtschaft in Hamburg. Die Wirtschaftsjunioren, die es seit 1952 in Hamburg gibt, sind sowohl national unter den Namen Wirtschaftsjunioren Hanseraum und Wirtschaftsjunioren Deutschland, als auch international als Junior Chamber International organisiert.
Für-Gründer.de: Wie und wann wurde der Gründerwettbewerb Hamburger GründerGeist geboren?
Dominik Reisig, GründerGeist: Als Businessplanwettbewerb besteht der Gründerwettbewerb der Wirtschaftsjunioren schon seit mehr als sieben Jahren. 2010 erhielt er den Namen „GründerGeist”.
Für-Gründer.de: Wie ist es denn um den Gründergeist in Hamburg bestellt und wo gibt es aus deiner Sicht noch Potenzial?
Dominik Reisig, GründerGeist: Der Hamburger Gründergeist weist ein erfreulich schnelles Wachstum auf.
Derzeit erweckt es den Eindruck als entstünde hier eine Gründerszene, die mehr Substanz als andere, zurzeit sehr gefeierte, Standorte aufweist. Nichtsdestotrotz ist wegen der nachteiligen Kostenstruktur im Vergleich zu Berlin noch einiges an Nachholbedarf vorhanden. Der Austausch zwischen erfolgreichen, aber jungen Start-ups, kommt zu kurz.
Für-Gründer.de: Wer gewann beispielsweise in den Vorjahren den Wettbewerb?
Dominik Reisig, GründerGeist: Zum Beispiel Rooks and Rocks, die eCommerce umgedreht haben. Sie gründeten zuerst ein lokales Ladengeschäft für Maßanzüge und eröffneten anschließend einen erfolgreichen Online-Shop. Oder kuriero, die den Kuriermarkt durch eine ausgeklügelte Software revolutionieren.

Ein Bild von der letztjährigen Preisverleihung des GründerGeistes Hamburg
Für-Gründer.de: Wie läuft der Wettbewerb im Detail ab? Was können Gründer und Start-ups konkret gewinnen und mitnehmen von der Teilnahme?
Dominik Reisig, GründerGeist: Die Bewerbung erfolgt über die Einreichung eines standardisierten Zweiseiters – Bewerbungsschluss ist Ende November. Nach Abschluss der Bewerbungsphase bewerten wir alle eingereichten Pläne und erteilen ein sowohl ehrliches als auch ausführliches Feedback. Die TOP 10 laden wir im Januar zur Jury Sitzung ein. Dort präsentieren sie ihre Businesspläne vor einer ausgesuchten Fachjury.
Um auf den Pitch vorbereitet zu sein, erhalten die TOP 10 ein eintägiges Präsentationstraining von Lars Hartgenstein – Spezialist für Führungskräftecoaching und ebenfalls Wirtschaftsjunior. Die TOP 3 bekommen zusätzlich Geldpreise in Höhe von 6.000 Euro sowie eine eigene Berichterstattung in der Sonderbeilage der Impulse in der kommenden Januar Ausgabe.
Für-Gründer.de: Worauf achtet die Jury bei der Bewertung des Businessplans?
Dominik Reisig, GründerGeist: Der Wettbewerb ist offen für jede Branche, daher wird die Jury sich vor allem auf das Team und die Strategie zum Markteintritt konzentrieren.
Für-Gründer.de: Nach der harten Arbeit will ja auch gefeiert werden: Wann und wo findet die Preisverleihung statt?
Dominik Reisig, GründerGeist: Die Preisverleihung wird durch unsere Partner impulse und Handelskammer Hamburg unterstützt und findet im Januar im Albert-Schweitzer-Saal der Handelskammer statt.
Für-Gründer.de: Die Start-ups, die sich für den Hamburger GründerGeist bewerben, stehen ja noch am Beginn ihrer Entwicklung. Welche Start-ups aus Hamburg, die schon weiter in ihrer Entwicklung sind sind, sollte man auf dem Radar haben?
Dominik Reisig, GründerGeist: Sehr vielversprechend sind die Unternehmen mywish und akanoo. Ganz unterschiedliche Konzepte, Zielgruppen und Teams. So bedient mywish Endkunden mit Geschenktipps für ihre Liebsten und Akanoo verschafft Online-Shops mehr Kaufabschlüsse.
Für-Gründer.de: Und zum Abschluss, was sind deine Tipps für angehende Gründer?
Dominik Reisig, GründerGeist: Ein erfolgreicher Gründer hat gesagt „erfolgreich wird, wer 1.000 Mal auf die Nase fällt und 1.001 Mal aufsteht”. Man soll sich nicht von Rückschlägen unterkriegen lassen.
Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Interview!
Bewerbung für den GründerGeist Hamburg
Wer sich für den GründerGeist 2013 bewerben möchte, kann dies hier noch bis zum 30. November tun. Prämiert werden die innovativsten und aussichtsreichsten Ideen der Metropolregion Hamburg. Nach einer Vorauswahl präsentieren zehn Gründer vor einer Fachjury. Die Preisverleihung findet am 18.01.2014 in der Handelskammer Hamburg statt. Bewerben können sich alle jungen Gründer aus Hamburg und dem Umland, deren Gründung bei Einreichung des Businessplans nicht länger als ein Jahr zurückliegt oder noch bevorsteht.
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