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Schneller Erfolg statt bitterer Pille: Dieses DHDL Start-up macht es vor

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Jan Stratmann und Andre Sierek sind Schwager in spe und haben gemeinsam gegründet. Die beiden traten in der TV-Show Die Höhle der Löwen auf und trafen mit BitterLiebe ganz den Geschmack der Raubkatzen – gleich drei Angebote bekamen die jungen Gründer. Welche Auswirkungen das auf ihr Unternehmen hatte und was sich seither verändert hat, erfahrt ihr in dieser Gründerstory.

GründerDaily: Hallo Jan, vor kurzem habt ihr für einige Aufregung bei Die Höhle der Löwen gesorgt: drei Angebote und einen Löwen-Streit gab es für euren Pitch. Am Ende habt ihr euch mit Judith Williams geeinigt. Warum habt ihr euch für dieses Angebot entschieden?

Jan von BitterLiebe: Bereits im Vorfeld waren insbesondere Judith Williams, Ralf Dümmel und Nils Glagau als geeignete Investoren für uns interessant. Dass uns dann alle drei ein Angebot gemacht haben, hat uns die Wahl natürlich extrem erschwert, wie man glaube ich gesehen hat. Wir sind aber mit unserer Entscheidung, Judith gewählt zu haben, super happy und haben das Gefühl, eine wirklich gute und für unsere Produkte passende Auswahl getroffen haben. Die für uns schlagfertigsten Argumente waren in dem Moment die strategische Aufstellung der Marke. Die Zusammenarbeit läuft seitdem auch wirklich hervorragend.

BitterLiebe
Jan Stratmann (l.) und sein Schwager in spe, Andre Sierek, haben gemeinsam BitterPower gegründet. (Foto: BitterLiebe)

Judith und ihr Team sind Vollprofis auf dem Gebiet des Markenaufbaus und wir schätzen vor allem die enge Zusammenarbeit, ihren enorm wertvollen Input und, dass wir dank ihr unser Wachstum in kürzester Zeit enorm steigern konnten.

GründerDaily: 200.000 Euro habt ihr erhalten für 20 Prozent eurer Firmenanteile. Was habt ihr mit diesem Geld angefangen?

Jan von BitterLiebe: Die 200.000 Euro sind komplett in die Warenfinanzierung geflossen, da wir ein unfassbar schnelles Wachstum zu finanzieren hatten.

GründerDaily: Was hat sich seit dem Deal konkret bei euch verändert? Und welche Auswirkung hatte die Ausstrahlung auf euer Business?

Jan von BitterLiebe: Intern sind wir gewachsen. Nach der Sendungsaufzeichnung sind wir in ein neues Büro umgezogen – die mittlerweile acht Mitarbeiter brauchten natürlich mehr Platz. Auch das Thema Packaging und Versand haben wir in den letzten Monaten deutlich professionalisiert. Bis August hatten wir unsere Bestellungen nämlich tatsächlich noch selbst verpackt und versendet, seit kurzem ist der gesamte Prozess nun zum Glück an einen externen Dienstleister ausgelagert, sodass wir hier mit einer deutlich höheren Auslastung wunderbar klarkommen.

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Weiter konnten wir zwischen Mai und Dezember 2018 einen Umsatz von rund 200.000 Euro erzielen. Natürlich soll sich diese Summe für 2019 schon deutlich steigern und wir planen hier mit circa 2,5 bis 3,3 Millionen Euro Umsatz. Selbstverständlich denken wir auch schon über die Erweiterung des Sortiments nach. Wir haben erste Ideen in Richtung weiterer möglicher Darreichungsformen wie Kapseln und denken gleichzeitig auch an ganz andere Gebiete, für die das Thema „bitter“ wahnsinnig spannend ist, wie etwa die Hautpflege.

Natürlich ist das aber alles noch längst nicht spruchreif und für die nächsten Monate möchten wir uns gern auf unsere aktuellen Kernprodukte konzentrieren, unsere Präsenz im Handel weiter ausbauen und natürlich unser Onlinegeschäft im europäischen Raum erweitern.

GründerDaily: Nach einem DHDL-Auftritt geht es in vielen Start-ups ziemlich heiß her. Wie habt ihr euch auf den Ansturm vorbereitet und wie seid ihr damit fertig geworden?

Jan von BitterLiebe: Für uns war es wichtig, wirklich alle Eventualitäten auszuschließen. Deswegen haben wir über sechs Monate unseren Auftritt geplant: Von der Vorbereitung der Auslieferung durch unseren Fulfilment- Dienstleister bis zur Webshop Optimierung, damit wir dem Ansturm gerecht werden. Wir haben mehrere Last-Tests gefahren und haben so auf eine Million Visitor hoch skaliert. Unser Logistiker hat dann ca. 30.000 Pakete vorgepackt, damit die Auslieferung schnell funktioniert.

GründerDaily: Der angesprochene Streit drehte sich unter anderem um die geeigneten Vertriebswege. Welche habt ihr denn nun letztlich erschlossen?

Jan von BitterLiebe: Vorab muss man dazu sagen, dass die strategische Diskussion um eine Vertriebs-Entscheidung zwischen Handel und Apotheken nicht nur von den Löwen geführt wurde. Das sind natürlich auch Fragen, die wir uns bereits vorab gestellt haben und seitdem auch weiterhin im Auge behalten. Beispielsweise sind unsere Produkte bereits über ausgewählte Apotheken bestellbar, jedoch nicht mit sichtbaren Aufstellern auf der Fläche vertreten, was aktuell auch kein Thema sein soll.

Unser strategischer Fokus liegt aktuell ganz klar auf dem Online-Handel und daneben auf Drogerieketten sowie Teleshopping – so wird die Marke weiterhin gestärkt.

GründerDaily: Immer wieder erhalten Gründer bei Die Höhle der Löwen Deals, die dann doch nicht zustande kommen. In eurem Falle war das nicht so. Was passiert denn eigentlich zwischen der Sendung und der offiziellen Beteiligung eines Löwen?

Jan von BitterLiebe: Zwischen dem Auftritt und der Beteiligung liegt die ganz normale Due Dilligence. Wir haben dann mehrere Meetings mit Judith Williams und ihrem Team gehabt. Hier wurde über die strategische Zukunft des Unternehmens diskutiert. Wir waren uns aber in jedem Punkt sehr schnell einig, sodass die Beteiligung im Mai offiziell vom Notar beurkundet wurde.

GründerDaily: Wie seid ihr überhaupt auf diese Geschäftsidee gekommen? Zwei junge Männer und Bitterstoffe – das liegt ja nicht unbedingt nahe.

Jan von BitterLiebe: Inspiriert wurden wir durch unsere Schwiegermutter in spe. Man muss dazu wissen: Unsere Freundinnen sind Schwestern. Ihre Mama reichte nach dem Essen immer eine Flasche mit Bitterstoffen herum. Die Wirkung überzeugte uns beide sehr, jedoch waren uns die „Geschmacksnote Oma“ und das gängige Design ein Dorn im Auge. So entstand die Idee, aus etwas Bestehendem etwas Neues zu schaffen.

BitterLiebe
Bitterstoffe attraktiv machen – das haben sich Jan und Andre zum Ziel genommen. (Foto: BitterLiebe)

Mit ausgewählten Rohstoffen und Zutatenkombination haben wir es geschafft, die Produkte mit einer sanfteren Bitternote zu versehen. Das junge und hippe Design war dann noch das i-Tüpfelchen zum bestehenden Rest.

GründerDaily: Im Bereich Bitterstoffe seid ihr bei weitem nicht der einzige Anbieter. Was zeichnet euch gegenüber der Konkurrenz aus, was ist euer USP?

Jan von BitterLiebe: Im Gegensatz zu anderen Anbietern grenzt sich BitterLiebe durch den Geschmack, das Design, die Einnahme-Technik und sowie die Innovationskraft bei weiteren Bitterprodukten ab. Zudem sind wir die Einzigen, die das Thema für die breite Masse auf Social-Media aufbereiten und zur Verfügung stellen.

GründerDaily: Auf eurer Webseite stößt man mehrmals auf Formulierungen wie „wundersame Naturkraft“ und „wundersame Kraft der Bitterstoffe“. Was ist denn diese wundersame Kraft? Gibt es wissenschaftlich nachgewiesene Auswirkungen?

Jan von BitterLiebe:

Da wir als Nahrungsergänzungsmittel keine Health Claims verwenden dürfen, muss unser Marketing-Team hier immer kreative Claims entwickeln.

Um das etwas bildlicher zu machen: Wir mussten unseren Namen am Anfang ändern, weil unser alter Name „MagenFreude“ implizierte, dass es dem Magen „Freude“ macht. Im Internet wird die Wirkung von Bitterstoffen aber ausführlich erklärt. Seit Jahrhunderten werden Bitterstoffe wegen ihrer vielfältigen Wirkungsweise ja schon genutzt – zum Beispiel auch in der traditionellen chinesischen Medizin.

GründerDaily: Welche drei Tipps gibst du angehenden Gründern mit auf den Weg?

Jan von BitterLiebe:

  1. Fokussiert euch auf eine Sache und geht diese mit 100 Prozent Leidenschaft an.
  2. Sucht euch einen Co-Founder mit anderen Stärken als denen, die ihr selbst bereits mitbringt, damit ihr euch bestmöglich ergänzt.
  3. Egal, wie aussichtlos manche Situationen erscheinen, es gibt immer einen Weg – man muss diesen nur finden!

GründerDaily: Jan, vielen Dank für diese Einblicke.

Keyfacts über BitterLiebe

  • Gegründet im Jahr: Februar 2018
  • Firmensitz in: Mannheim
  • Unser aktuelles Team besteht aus: acht Mitarbeitern
  • Die erste Finanzierung erfolgte durch/über: die Good Brands AG
  • Besonders wichtig im Arbeitsalltag sind für mich/ uns folgende:
    • Menschen: Freunde und Familie, die einen starken Bezug zur Ärzte- und Heilpraktiker-Branche haben und von Anfang an hinter uns standen sowie unsere Mitarbeiter, die mit uns die gemeinsame Vision verfolgen
    • Tools: für effizientes Arbeiten das Projektmanagement-Tool „Trello“, die Kommunikations-App „Slack“ sowie ein ausgefeiltes Cashflow-Excel-Sheet für die Finanzplanung

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