Die eigenen vier Wände aus der Ferne steuern? Mit Homee is dies kein Problem. Nach der Verbindung mit einem handelsüblichen DSL-Router ermöglicht die Smart-Home Lösung die Steuerung von u.a. Heizungen und Alarmanlagen per Smartphone. Wir sprachen mit Waldemar Wunder, einem der Macher von Homee, über das Produkt, die damit verbundenen Möglichkeiten und die bisherige Geschichte des Start-ups.
Ist man nicht daheim und möchte etwas dort steuern -seien es Heizung, Jalousien oder Lichtschalter – kann mit Homee und einem Smartphone eine Verbindung aufgebaut und die entsprechenden Geräte per App bedient werden. Homee verspricht dabei Einfachheit bei der Installation und einen geringen Kostenaufwand für den Nutzer.
Für-Gründer.de: Hallo Herr Wunder, wir haben uns ja bereits im Frühjahr auf der CeBIT kennengelernt, als Sie als einer der Finalisten beim Wettbewerb Code_n Ihr Start-up präsentiert haben. Stellen Sie unseren Lesern doch bitte kurz dar, was es mit Homee auf sich hat?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Homee verwandelt in wenigen Schritten einen handelsüblichen DSL-Router in eine vollwertige Steuerzentrale für das ganze Zuhause. Mit Homee können verschiedenste Geräte wie Lichterschalter, Jalousien, Heizungsventile und Steckdosen verschiedenster Hersteller auf kinderleichte Art und Weise miteinander kombiniert werden. Anschließend kann man mit intuitiven Apps über seine mobilen Geräte steuern, überwachen und automatisieren.
Natürlich kann man Homee auch weitere Tricks beibringen. So warnt dich Homee z.B. wenn es anfängt zu regnen und die Fenster offen sind. Oder er schaltet die Heizung aus, wenn gerade niemand zu Hause ist. Neben all den Kunststückchen, die Homee beherrscht, bleibt er in der Bedienung und der Installation so einfach, dass ihn wirklich jeder selbst einrichten kann. Außerdem ist Homee auch in der Anschaffung für jeden Geldbeutel erschwinglich.

Mit Homee können Prozesse im eigenen Zuhause automatisiert werden.
Für-Gründer.de: Wie haben Sie damals die Präsenz auf der CeBIT erlebt und was hat sich seitdem getan?
Waldemar Wunder von Codeatelier:
Die CeBIT war für uns natürlich sehr spannend. Zum ersten Mal konnten wir die Reaktionen der Endkunden auf Homee miterleben, nachdem wir ca. zwei Jahre das Produkt mehr oder weniger im Stillen entwickelt haben und nur aus dem Bekanntenkreis Feedback erhielten. Als dann auch noch die Reaktionen sehr positiv ausfielen, war das ein großes Erfolgserlebnis für uns und war sicherlich eine Bestätigung, dass wir mit unserem Vorhaben auf dem richtigen Weg sind.
Hinzu kam die Begeisterung vieler Unternehmen wie z.B. der Continental AG oder der Hager Group, die Homee für seine Innovationen auszeichneten.
Trotz des Erfolges auf der CeBIT 2013 war Homee zu dieser Zeit noch in der Entwicklungsphase und benötigte einige Iterationsschritte bis zur Marktreife. Erfreulicherweise können wir seit Juli Homee über unseren Webshop für den Endkunden anbieten und freuen uns über jede Bestellung.
Für-Gründer.de: Wie funktioniert Homee im Detail?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Das Produkt Homee besteht aus einem USB-Hub und einem USB-Funkstick. Für die Installation benötigt man lediglich einen PC und eine passende FRITZ!Box. Welche FRITZ!Boxen dafür geeignet sind, findet man auf unserer Website. Anschließend klickt man sich in ein paar einfachen und für jeden Laien verständlichen Schritten durch eine Installationssoftware auf seinem PC und das war’s auch schon mit der Installation von Homee.
Nachdem man sich die kostenlose App z.B. auf sein iPhone geladen hat, kann man auch schon alle Geräte, die man mit seinem Homee verbunden hat und die ebenfalls in unserem Webshop erhältlich sind von überall auf der Welt automatisieren, steuern und überwachen.
Für-Gründer.de: Und was muss ich für mein Zuhause kaufen, damit ich Homee nutzen kann und mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Um Homee nutzen zu können braucht man lediglich eine geeignete FRITZ!Box, die man in der Regel bereits besitzt. Obwohl Homee per USB an eine FRITZ!Box angeschlossen wird, werden ihre Grundfunktionalitäten in keinster Weise beeinträchtigt.
Natürlich macht die Nutzung von Homee erst Sinn wenn man auch Geräte, die man steuern will, mit ihm verbindet. Abhängig davon für welchen Zweck man seinen Homee einsetzen möchte, sei es z.B. um die Sicherheit zu erhöhen, um Energie einzusparen oder einfach seinen Komfort zu steigern, variieren natürlich auch die Kosten. Möchte man seine Heizung mit drei Heizkörpern beim Verlassen seines Zuhauses automatisch aus- und auf dem Nachhauseweg mit seinem Smartphone wieder einschalten, belaufen sich die Kosten auf ca. 250 Euro.
Für-Gründer.de: Wie kommt Homee beim Kunden an und haben Sie schon Zahlen zu Energieeinsparungen?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Unsere bisherigen Kunden sind von Homee begeistert. Ein Kunde sagte: „Ich konnte mir nicht vorstellen das Hausautomation so einfach sein kann”.
Da Homee auf standardisierten Funktechnologien aufbaut, haben wir die Möglichkeit viele verschiedene und vor allem qualitativ hochwertige Geräte mit ihm zu verknüpfen. Homee kann beispielsweise mit einem Heizungsventil der Firma Danfoss, welches bereits eine eigene Intelligenz besitzt und die Heizung ausschaltet, wenn gerade gelüftet wird, kombiniert werden. In Kombination mit Homee und der daraus entstehenden Möglichkeit die Heizung zu automatisieren, bzw. mit dem Smartphone zu steuern, kann Rechnungen zufolge eine Energieeinsparung von bis zu 27% erreicht werden.
Für-Gründer.de: Es gibt im Markt ja mittlerweile so einige Lösungen für das „Smart-Home“, wie unterscheiden Sie sich vom Wettbewerb?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Aus unserer Sicht muss eine Smart-Home Lösung folgende Kriterien erfüllen, um für ein breites Kundensegment interessant zu werden:
- Günstiger Einstieg. Man muss bereits mit nur einer Anwendung anfangen können ohne gleich viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. Bei vielen Konkurrenzprodukten kostet allein die Zentrale mehrere hundert Euro. Da Homee aber die Ressourcen einer bereits im Haushalt vorhandenen FRITZ!Box nutzt, können wir dem Kunden eine Zentrale für gerade einmal 100 Euro bieten.
- Einfachheit. Die Smart-Home Lösung muss so einfach in der Installation sein, dass jeder Laie sich viele Anwendungen kinderleicht selbst installieren kann. Benötigt man für die Installation einen Handwerker, würde es schnell wieder teuer werden. Mit Homee wird das Installieren, Steuern und Automatisieren zum Kinderspiel.
- Nachhaltigkeit. Wenn sich der Kunde für eine Smart-Home Lösung entscheidet, muss natürlich gewährleistet sein, dass es auch noch in 10 Jahren Ersatzteile bzw. Produkte gibt, die er in sein System integrieren kann. Homee setzt anders als viele andere Anbieter mit proprietären Technologien auf Standards und kann somit Produkte verschiedenster Hersteller kombinieren. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass es auch in Zukunft immer neue Produkte geben wird, die der Anwender mit seinem Homee kombinieren kann.
Zusammengefasst kann man sagen, dass Homee die erste Smart-Home Lösung ist, mit der sich der Anwender ganz einfach Schritt für Schritt in das neue Gebiet vortasten kann, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
Für-Gründer.de: Auf welche Marketingaktivitäten setzen Sie?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Wir sind ja noch ein kleines Start-up und haben nur ein begrenztes Budget zu Verfügung. Aus diesem Grund versuchen wir die Möglichkeiten zu nutzen, bei denen man mit wenig Geld ein großes Publikum erreicht. Es gibt auch viele Veranstaltungen die extra für Start-ups veranstaltet werden wie zum Beispiel die Lange Nacht der Start-ups in Berlin. Und natürlich nutzen wir auch redaktionelle Möglichkeiten, wie bspw. dieses Interview, um uns zu präsentieren.

Das Team hinter Homee. V.l.n.r. : Markus Graf, Waldemar Wunder, Tobias Graf und Jochen Schöllig.
Für-Gründer.de: Wie haben Sie sich bisher finanziert und sind Sie auf der Suche nach einem Investor?
Waldemar Wunder von Codeatelier: Wir haben uns bis jetzt mit Hilfe eines Business Angels finanziert, der direkt bei der Gründung eingestiegen ist. Allerdings sind wir gerade auf der Suche nach weiterem Kapital, um schneller wachsen zu können.
Für-Gründer.de: Hinter Homee steht Codeatelier bei dem Sie einer der zwei Geschäftsführer sind – was genau macht das Codeatelier? Und was verbirgt sich hinter BUSEE?
Waldemar Wunder von Codeatelier:
Die Codeatelier GmbH ist der Unternehmensname, wobei Homee unser erstes Produkt ist. Der Name Codeatelier spiegelt in etwa unsere Vision, mit der wir das Unternehmen gegründet haben, wider. Unser Bestreben ist es durch kreative Softwarelösungen und intuitive Benutzeroberflächen komplizierte Technologien kinderleicht zu machen.
BUSEE sollte ein weiteres Produkt von Codeatelier werden. Allerdings haben wir uns aus Ressourcen und Zeitgründen dafür entschieden, uns voll und ganz auf Homee zu konzentrieren.
Für-Gründer.de: Was hat Sie eigentlich zum Schritt in die Selbstständigkeit bewegt und welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Waldemar Wunder von Codeatelier:
Mich persönlich hat schon immer die Kombination aus Technologie und Betriebswirtschaftslehre sehr interessiert. Und wo kann man dieses besser ausleben als in einem Start-up? Ich bin davon überzeugt, dass alle aus unserem Team von der Freiheit, ihre Kreativität ausleben zu können, begeistert sind. Natürlich geht neben der Freiheit, selber alles bestimmen zu können, auch eine große Verantwortung einher, die wir aber gerne auf uns nehmen.
Mir fällt es schwer angehenden Gründern einen Tipp auf den Weg mit zu geben, da ich davon überzeugt bin, dass jedes Vorhaben individuell und anders angegangen werden muss. Was man aber generell sagen kann, ein Start-up auf die Beine zu stellen sollte keine Aufgabe sein sondern eine Einstellung. Wenn man diese verinnerlicht hat, macht das ganze Start-up Leben auch sehr viel Spaß!
Für-Gründer.de: Vielen Dank für das Gespräch!
Kontakt
- Waldemar Wunder
CEO bei Codeatelier GmbH
Im Brühl 3
71576 Burgstetten, Germany
Telefon: 0176. 425 948 03
E-Mail: waldemar@codeatelier.com
Website: www.codeatelier.com, www.hom.ee.de