Google+ stirbt, Facebook kämpft weiter, Instagram bleibt Trend – so könnte man die Social Media-Schlagzeilen für 2019 zusammenfassen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Schließlich kommt es immer auf eure Zielgruppen drauf an, welche sozialen Netzwerke ihr wirklich bedienen solltet. Wir fassen das Wichtigste für das neue Jahr zusammen.
Soziale Netzwerke sind aus den Bereichen PR und Marketing nicht mehr wegzudenken. Doch allein mit der Anmeldung und ein paar Postings ist es nicht getan. Vielmehr solltet ihr im Rahmen eurer Social Media Strategie festlegen, welche Zielgruppen ihr auf welchen Kanälen am besten erreichen könnt. Und auch ein durchdachter Redaktionsplan gehört zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie. Der Bereich Social Media ist ein fortlaufendes Projekt – somit gehört es (mindestens) einmal im Jahr auch dazu, neue Trends und Entwicklungen zu überprüfen.

Google+? Nicht mehr!
Schon im vergangenen Jahr gab Google bekannt, dass Google+ bald geschlossen werden soll. Für viele war das nicht überraschend, denn was einst als „das neue Facebook“ exklusiv vorgestellt wurde, lief bei Weitem nicht so gut an wie die Konkurrenzprodukte. Ein Datenleck war der finale Ausschlaggeber für die Bekanntgabe des Endes. Am 28. Januar startet der sogenannte progressive shutdown, der aber vor allem Entwickler betrifft. Ab April 2019 wird das soziale Netzwerk dann endgültig für alle Nutzer Geschichte sein.
Fazit: Beim diesjährigen Frühjahrsputz nicht vergessen, auch Sharing-Funktionen und Links zu Google+ auf eurer Webseite zu entfernen.
Facebook? Ja, aber…!
Von Datenpannen bis zu Fake News: Facebook sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen. Doch schon zum Jahresstart 2016 sind wir in diesem Artikel der Frage auf den Grund gegangen, ob Facebook stirbt… oder eben doch nicht. Nach wie vor ist es so, dass der Facebook-Algorithmus bestimmt, welche Beiträge häufiger oder seltener angezeigt werden. Somit ist es mit steigender Fangemeinschaft auch immer wichtiger, Budget für die entsprechende Reichweite einzukalkulieren.
Für die meisten dürfte Facebook aber das soziale Netzwerk mit den meisten Fans und der größten Reichweite bleiben. Wichtig ist, sich auch mit den aktuellen Entwicklungen zu befassen: Während bereits im Jahr 2017 Video-Content immer größer wurde, stand 2018 der Facebook Messenger als integrierte Kaufoption im Vordergrund. 2019 dürfte das Thema Live Video bzw. Audio wohl noch größer werden – zumindest nähern sich hier mit dem soganannten „Boomerang-Modus“ für Loop-Videos oder den verschiedenen Einstellungen im Facebook Messenger die Funktionen immer weiter denen der Trendplattform Instagram.
Fazit: Facebook lohnt sich weiterhin – doch einfach nur werblichen Content auf seine Wall zu stellen, wird nicht mehr ausreichen. Budget und kreative Inhalte sind gefragt.
Instagram? Unbedingt!
2018 knackte Instagram den Rekord von 1 Milliarde aktiven Nutzern. Direkte Vergleichsgrößen zu Facebook gibt es zwar nicht, doch im dritten Quartalsbericht für das Jahr 2018 wurden für diese Plattform 2,3 Milliarden Accounts als Gesamtnutzerzahl benannt, 1,5 Milliarden hiervon nutzen das soziale Medium täglich. Dies verdeutlicht, welch hohe Relevanz Instagram mittlerweile hat – und weiterhin bekommen wird. Während der Schwerpunkt zu Beginn auf attraktiven Bildern lag, sind es heute vielmehr die Stories, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Schließlich zeigen die aktuelle, aktive und oftmals auch hintergründige Inhalte. Im Idealfall verbindet man die Story natürlich mit der integrierten Kaufoption. Wer noch keinen Business-Account besitzt, erfährt hier, wie man diesen richtig einrichtet.
Fazit: Instagram kann sich wirklich lohnen – auch die Storyfunktion solltet ihr regelmäßig nutzen.
Pinterest? Los geht‘s!
Zwar nicht neu, aber oft unterschätzt! Bei Pinterest stehen Kreativität und Inspiration zu übergeordneten Bereichen im Vordergrund – in erster Linie präsentiert in Form von Bildern. Über 250 Millionen Personen zählt das soziale Netzwerk monatlich. Schon längst haben das auch Unternehmen für ihr Marketing entdeckt. Vor allem für Start-ups, die mit einem Produkt im B2C-Bereich glänzen, haben gute Chancen.
Im Saison-Guide für 2019 präsentiert Pinterest besonders spannende Themen: Wem beispielsweise eine originelle Inszenierung seines Produkts zum Thema Valentinstag, Ostern, Sommer, Ferien oder Black Friday einfällt, der sollte sich schleunigst in diesem Netzwerk anmelden.
Fazit: Ihr arbeitet im B2C-Sektor und euer Produkt bietet Potenzial für kreative Bilder und Inspiration? Dann mal los…
Vero? Eher nicht!
Vero bezeichnet sich selbst als „True Social“ und wird unter Liebhabern immer noch als das bessere Instagram gehandelt: keine Werbung, keine Algorithmen, die Inhalte bestimmen. Eigentlich gibt es die Plattform schon seit 2015, erst vergangenes Jahr erlebte sie den wahren Hype. Doch ist das soziale Netzwerk auch für Unternehmen geeignet?
Natürlich bietet das Modell auf der einen Seite Chancen: Wer eine große Community und viel Interaktion hat, kann kostenfrei auf sich aufmerksam machen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob sich die eigene Zielgruppe wirklich auf Vero tummelt und ob unter den Usern, die sich bewusst für die werbefreie und unbeeinflusste Plattform entscheiden, Firmenaccounts überhaupt angenommen werden. Dennoch würden wir die Plattform nicht komplett abschreiben – wer beispielsweise mit Influencern zusammenarbeitet, kann über Vero sicherlich neue Zielgruppen erschließen.
Fazit: Vero für Unternehmen stufen wir als schwierig ein – in der Kombination mit Influencer Marketing könnte es aber zum Erfolg führen.
Und was ist mit Twitter, Snapchat, Xing & Co.?
Das alles sind soziale Netzwerke, in denen unserer Einschätzung nach nicht jeder mitschwimmen muss. Hinterfragt, ob die jeweiligen Zielgruppen mit euren eigenen übereinstimmen. Während ihr bei Snapchat wohl eher eine sehr junge Zielgruppe ansprecht, könnt ihr über das soziale Netzwerk für berufliche Kontakte Xing oder das amerikanische Pendant LinkedIn vor allem in Sachen Mitarbeiterakquise oder Pflege von Businesskontakten punkten. Aber auch die News-Funktion lässt das Teilen von spannenden Unternehmensinhalten zu. Auf Twitter tummeln sich viele Journalisten, das reine Streuen von Werbung ist hier nur in wenigen Fällen sinnvoll. Meinung und inhaltlicher Austausch steht hier im Vordergrund. Aber auch als Kanal für den Kundenservice bleibt Twitter beliebt.
Mit Kreativität und Aktualität 2019 soziale Netzwerke erobern
Egal, für welche sozialen Netzwerke ihr euch am Ende entscheidet. Wichtig wird 2019 auf jeden Fall, dass ihr mit guten, kreativen und aktuellen Inhalten überzeugt. Versucht nicht nur von eurem Produkt oder eurer Dienstleistung aus zu denken, sondern immer den Mehrwert für den Nutzer herauszustellen. Jeder Kanal verdient dabei eine individuelle Aufbereitung eures Contents.
Besonders gut werden 2019 weiterhin Stories und Vergleichbares funktionieren: Nehmt eure Fans mit zum nächsten Kundengespräch, zeigt ihnen eure Produktion oder lasst sie hinter die Kulissen eures Unternehmens schauen und nehmt sie virtuell mit ins nächste spannende Teammeeting. Aber egal, was ihr tut, bleibt vor allem eins: authentisch. Die Zeiten des klassischen „Marketing-Sprechs“ sind in Zeiten von Social Media 2019 nun wirklich gestorben.
- Lesetipps: Was leistet ein Social Media Manager, wie viel kostet er und wann sollte man diese Aufgabe auslagern? Außerdem: Unbeliebt, aber wichtig: Social Media Monitoring.
Der Beitrag Soziale Netzwerke 2019: hier solltet ihr rein – da raus erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.