Für-Gründer.de feiert Geburtstag! Seit acht Jahren begleiten wir euch mit Informationen und Tipps zur Unternehmensgründung und stellen euch allerlei Geschäftsideen vor. Manche davon entwickelten sich zu wahren Erfolgsgeschichten. Bei manchen hat es letztlich leider nicht geklappt. Manche waren verrückt, manche exotisch. Zu unserem Geburtstag blicken wir zurück und stellen uns die Frage: Was wurde eigentlich aus…?
Bier selbst brauen – vom Hobby zum internationalen Unternehmen
Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrmals über Gründungen aus dem Studium berichtet. So auch im Fall von Customized Drinks, besser bekannt unter dem Produktnamen Braufässchen. Wir haben uns 2013 mit Co-Founder Wolfang Westermeier über die Idee hinter dem Unternehmen unterhalten. Und die lautet so: Bier ist in Deutschland Nationalgetränk. Wie cool wäre es denn, wenn jeder selbst zu Hause sein spezielles Bier brauen könnte? Gesagt, getan. Mit dem Braufässchen liefert das Münchener Gründerteam seinen Kunden ein Do-it-Yourself Bierbraupaket nach Hause. Klar, dass diese Idee schnell Anklang findet. Braufässchen gibt es mittlerweile unter dem Namen Brewbarrel europaweit und sogar in China sowie den USA zu erstehen.

Passend zur kalten Jahreszeit
Die Geschichte von myboshi beginnt ganz klein: mit Thomas, Felix, je zwei Wollknäulen und einer Häkelnadel. Während eines Skilehreraustausches in Japan suchten die beiden Gründer eine Beschäftigung für die langen Abende, bis eine Kollegin aus Spanien ihnen schließlich das Häkeln beibrachte. Dass die beiden ein Talent dafür hatten, zeigt die Erfolgsgeschichte von myboshi. Wir haben die beiden Gründer von Beginn an begleitet.
Die gehäkelten Boshis von Thomas und Felix heben sich in erster Linie durch ihre Einzigartigkeit von der Mützen-Konkurrenz ab. Denn bei myboshi gab es von Beginn an keine Stangenware. Vielmehr sollte sich jede Kopfbedeckung voneinander unterscheiden. Mithilfe des Mützenkonfigurators können Kunden sich ihre ganz eigenen, individuell gestalteten Boshis zusammenstellen.
Unsere Vision ist es, mit myboshi einen Markennamen für individuelle, hochwertige Mützen zu erschaffen. – GS (2011)
Das Angebot beschränkt sich jedoch längst nicht mehr nur auf die stylischen Mützen. Auch Schals, Handschuhe, Socken, Decken und vieles mehr sind im Angebot.
Wir haben unendlich viele Ideen, was und wie man sich tolle Sachen machen kann. – GS (2013)
Besonders erfolgreich sind dabei die Do-it-Yourself Kits. Mit eigener myboshi-Wolle, diversen Anleitungen und mehreren Büchern zum Thema schafften es die beiden Gründer, erst innerhalb Deutschlands, dann international das Häkelfieber zu verbreiten.
Seit 2013 gehören Italien, Spanien, Österreich, Holland, Polen, Finnland, Norwegen und Grönland zu festen Myboshi-Ländern. Dieses Jahr nehmen wir Kurs auf Russland, Südkorea, Japan, Australien, Neuseeland, USA, Mexiko und Kanada. Aber unser Ziel ist noch lange nicht erreicht, denn wir möchten den Häkelboom gern weltweit etablieren. – GS (2014)
Besonders interessant ist diese Erfolgsgeschichte, weil Thomas und Felix ihr Unternehmen per Bootstrapping, also aus eigener Tasche finanziert haben.
Geld von der Crowd – Erfolgsrezept?
Crowdfunding stammt eigentlich aus den USA. Aber auch hierzulande ist die Schwarmfinanzierung längst viel bekannt und genutzt. Internationale Plattformen wie Kickstarter oder Patreon sind immer einen Besuch wert. Selbst wenn es nur darum geht, ein paar verrückte Ideen kennenzulernen. Es gibt allerdings auch deutsche Crowdfunding-Plattformen. Eine davon ist StartNext. Mit über einer Millionen Nutzer und mehr als 6.600 umgesetzten Projekten ist StartNext die größte derartige Plattform im deutschsprachigen Raum. 2015 haben wir StartNext in Berlin besucht, wo uns Gründer Dennis Bartelt die Crowdfunding-Idee näher erklärt hat. Zu den Erfolgsgeschichten von StartNext gehören Projekte wie Pacific Garbage Screening sowie die Female Future Force Academy.

Dass die Schwarmfinanzierung derzeit so hoch im Kurs steht, bedeutet jedoch nicht, dass es den entsprechenden Portalen immer gut ergeht. Eine Plattform, die den Konkurrenzkampf nicht überstanden hat, ist Innovestment. Im Gegensatz zum Crowdfunding-Marktführer StartNext konzentrierte sich Innovestment auf Crowdinvesting. In Start-ups zu investieren bedeutet für Anleger ein erhebliches Risiko, denn die Zukunft eines Start-ups ist nur schwer abzusehen. Auch deshalb ging die Menge öffentlicher Projekte bei Innovestment stetig zurück, bis die Plattform letztlich die Insolvenz anmelden musste.
Gesunde Leckereien für Kinder
Im Juni 2014 haben uns Natacha und Alexander Neumann ihre Food-Marke Freche Freunde vorgestellt. Die Idee: gesunde Bio-Snack-Alternativen für Kinder. Damit landete das Gründerehepaar bereits 2014 auf der Most Wanted-Liste von The Hundert.
Auch hier hat sich mittlerweile einiges getan. Das internationale Marken-Pendant zu den Frechen Freunden, genannt Googly Fruit Organic, ist ebenso fest etabliert wie die gesunde Cerealien-Marke Rebelicious. Allerdings schläft auch die Konkurrenz nicht, weshalb sich die Produkte von goodforgrowth gegen eine Vielzahl anderer Bio-Snacks im Kampf um die besten Plätze im Supermarktregal behaupten müssen.
Um diese Herausforderung stemmen zu können, haben Natacha und Alexander sich vor Kurzem entschieden, eine strategische Partnerschaft mit der Schweizer Hero Gruppe einzugehen. Diese hält nun über 50 Prozent von goodforgrowth. Am operativen Geschäft soll sich jedoch, so Alexander, nichts ändern.
Der Kampf um die Elektroroller

2015 haben wir euch den KfW Gründerchampion e-bility, auch bekannt als Kumpan, vorgestellt. Seither hat sich bei dem Hersteller von Elektrorollern einiges getan, von neuen Investoren bis hin zum Messe-Eklat. Letzteres ereignete sich auf der diesjährigen EICMA, einer der weltweit wichtigsten Messen für Motorräder und -roller.
Dort rückte die Guardia di Finanza, die italienische Finanzpolizei, auf Anforderung von Branchen-Riese Piaggio an und beschlagnahmte alle Ausstellungsstücke des deutschen Mobility Start-ups. Piaggio präsentierte mit der Vespa Elettrica ein direktes Konkurrenzmodell zur 1954 Ri Sport des deutschen Herstellers. Das ließ Geschäftsführer Patrik Tykesson nicht unkommentiert. In einer Pressemitteilung ließ er verlauten:
Wir finden es natürlich nachvollziehbar, dass ein Gigant wie Piaggio sich auf dem sich schnell entwickelnden Markt vor den innovativen Marktplayern schützen will, wir wundern uns aber doch über das unethische Vorgehen und darüber, dass die Behörden in Italien das Spiel mitspielen.
Kumpan electric ist mittlerweile mit vier Modellen am Markt und scheint sich – abgesehen von dem Messeauftritt – nicht von der großen Konkurrenz ausbremsen zu lassen.
Mehr erfolgreiche Geschäftsideen kennenlernen
- Über 400 weitere spannende Geschäftsideen findet ihr auf Für-Gründer.de. Dort stellen wir auch mehr verrückte Geschäftsideen vor. Jeden Montag lest ihr natürlich auch in Zukunft in unserem GründerDaily neue Beiträge zum Thema Geschäftsideen. Einmal im Monat halten wir euch außerdem in unserem Geschäftsideen-Newsletter auf dem Laufenden.
Der Beitrag Geburtstagsspecial: Erfolgsgeschichten – was wurde eigentlich aus…? erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.