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Die besten Geschäftsideen des Landes – und der Sieger kommt aus…

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16 Bundesländer, 16 besondere Geschäftsideen: Ob horizontal wachsende Bäume, Komposttoiletten, nachhaltige Verpackungen abseits des Plastiks oder Apps, die bei der Frühdiagnostik von Alzheimer helfen – Deutschlands Unternehmer sind einfallsreich. Wir stellen euch die besten Geschäftsideen der Bundesrepublik vor und verraten, wer Bundessieger beim KfW Award Gründen 2018 am vergangenen Donnerstag geworden.

KfW Award
Auch in diesem Jahr wurden die Sieger des KfW Award Gründen wieder in feierlicher Atmosphäre gekürt. 16 Landessieger aus den einzelnen Bundesländern präsentierten am 11. Oktober noch einmal ihre Geschäftsidee vor dem Publikum der Preisverleihung. Am Ende wurden Bundessieger, Publikumssieger sowie der Sonderpreisträger ausgezeichnet. (Foto: GründerDaily)

Ein guter Mix im Norden – inklusive Publikumssieger

Als Hannes Füting auf der Bühne seine Geschäftsidee erklärte, ging schon schnell ein befürwortendes Murmeln durch die Reihen des Publikums. Füting ist einer der Gründer der Superseven GmbH aus Schleswig-Holstein. Er und seine Partner waren einmal Produktdesigner. Sie ärgerten sich darüber, dass so viele Verpackungen aus Plastik bestehen und dann lediglich 20 Minuten zum Transportieren benutzt werden. So entstand die Idee, kompostierbare Verpackungen zu entwickeln. Die daraus resultierenden Folienprodukte bestehen aus Cellulose und zerfallen innerhalb von nur 42 Tagen im Garten. Für den Gesamtsieg hat es zwar nicht gereicht, doch wurde Superseven am Ende des Abends zum Publikumssieger gekürt.

Aber auch die Mitbewerber der nördlichen Bundesländer können mit spannenden Geschäftsideen aufwarten. Die GWA Hygiene GmbH aus Mecklenburg-Vorpommern entwickelt zum Beispiel ein smartes System für bessere Handhygiene von Ärzten in Krankenhäusern. Dazu erhalten die Desinfektionsspender Sensoren, die aufzeichnen, welcher Arzt sich wie oft die Hände desinfiziert. So wollen sie der Ansteckungsgefahr für Patienten vorbeugen. Valispace aus Bremen hingegen hat eine Software entwickelt, mit der Ingenieure gemeinsam an der Umsetzung von komplexen Projekten arbeiten können.

Als Hamburger Landessieger trat Goldeimer auf die Bühne. Das junge Sozialunternehmen will die Aufmerksamkeit auf Toiletten und die sanitären Probleme in der Welt lenken. So baut und vermietet Goldeimer Komposttoiletten und verkauft das Klo-To-Go sowie Toilettenpapier. Eine Kooperation mit Viva Con Agua ermöglicht, dass Einnahmen in Projekte in Entwicklungsländern fließen. „Alle unterhalten sich über Essen, aber nicht darüber, wie ihre Wurst morgens aussah. Dabei gehört es zum selben Kreislauf. Wir wollen die Menschen für die Thematik sensibilisieren“, sagt Gründer Malte Schremmer von Goldeimer. Auf seinem T-Shirt steht: „Shit happens“.

KfW Award
Goldeimer bietet die Komposttoiletten vor allem für Events wie Musikfestivals an. (Foto: Goldeimer)

Der Süden beherbergt den Bundessieger!

Der Landessieger Hessen war vor einigen Jahren vor die Wahl gestellt: Übernimmt er den Schuheinzelhandel seines Vaters oder nicht? Der Einzelhandel auf dem Land hat es neben Amazon und Co. heutzutage schwer. So entschied sich Dominik Benner für eine andere Variante á la „aus alt mach neu“. Er baute eine Online-Plattform auf, über die Schuheinzelhändler ihr Sortiment verkaufen können. Schuhe24 war geboren und nahm stetig mehr Einzelhändlern den E-Commerce ab. Die Händler erreichten so im Schnitt 10 bis 20 Prozent mehr Umsatz. Und Schuhe24 wuchs zu einem Unternehmen mit Millionenumsatz an. „Das Ziel ist es, den ländlichen Einzelhandel zu bewahren“, so Unternehmer Benner. Das überzeugte auch die Jury und die kürte ihn zum Bundessieger des KfW Award Gründen 2018.

Auch Marie-Theres Mund möchte Altes bewahren. Denn ach, wie schön war es doch damals bei Oma! Frisch gebackener Kuchen, verzehrt in den gemütlichen Stuben des Fachwerkhäuschens. Diese Erinnerung kann man in den Ländlichen Kaffeestuben in Limlingerode (Thüringen) wieder in der Realität erleben. In der Kaffestube werden alle Kuchen jeden Tag selbst und frisch gebacken. Wie bei Oma eben.

Aus Bayern kommt das Sozialunternehmen Social Bee. Das Start-up stellt Flüchtlinge bei sich an, bietet ihnen Sprachkurse und Fortbildungen an, übernimmt die Bürokratie und vermittelt sie dann an andere Unternehmen weiter. So hilft das Unternehmen Flüchtlingen bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.

KfW Award
Städte wieder grüner machen, das ist das Ziel von Visioverdis. (Foto: Visioverdis)

Visioverdis trat für Baden-Württemberg in das Finale der bundesweiten Runde. Das Start-up entwickelt Produkte, um Großstädte zu begrünen. Mit der richtigen Technik kann man beispielswiese Bäume horizontal von den Fassaden der Gebäude in den leeren Raum wachsen lassen. Die Bäume rotieren, damit der pflanzliche Instinkt, nach oben gen Sonne zu wachsen, ausgeschaltet wird. So werden Städte nicht nur grüner, sondern auch mit besserer Luft versorgt.

Der Osten widmet sich der Medizin und Mobilität

Die medizinischen Geschäftsideen waren in den östlichen Bundesländern stark vertreten. So trat für Berlin Magnosco an. Das Unternehmen hat ein Gerät entwickelt, um krankhaftes von gesundem Gewebe in der Hautkrebsdiagnose zu unterscheiden. Fünf Geräte sind schon im Einsatz (wir berichteten vergangene Woche). Neotiv, Landessieger von Sachsen-Anhalt, bietet eine App, mit der man die Frühdiagnostik im Bereich von Alzheimer beschleunigen kann. Circa zehn bis fünfzehn Jahre früher kann man damit laut Neotiv erkennen, ob jemand daran erkrankt ist. Und so rechtzeitig mit der Behandlung beginnen.

Auch die Zellmechanik Dresden GmbH aus Sachsen hat sich der Früherkennung verschrieben – allerdings in einem anderen Krankheitsbereich. Die Sepsis, oder auch Blutvergiftung genannt, ist immer noch eine häufige Todesursache in Deutschland. Das Jungunternehmen hat deshalb eine Art „Mikroskop zum Fühlen“ entwickelt. Damit lässt sich herausfinden, ob die Zellfunktion der Blutkörperchen intakt ist oder nicht. Das gibt wiederum Aufschluss darüber, ob die Immunreaktion eingesetzt hat und wie die medikamentöse Therapie anschlägt.

Als „Ausreißer“ unter den Geschäftsideen des Ostens präsentierte sich MotionTag aus Brandenburg mit einer Mobility App, die es Nutzern ermöglicht, mit nur einem Klick das richtige Ticket für den Nahverkehr zu kaufen. Die App sucht einem für die gewünschte Route automatisch die günstigste Ticketoption aus.

Der Westen: Von Gewürzen bis Abstützplatten

Der Westen wird wieder etwas bunter. Bei Ankerkraut kann man das sogar wörtlich nehmen. Das Niedersächsische Unternehmen verkauft Gewürze und Gewürzmischungen – natürlich ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. „Welches Gewürz würden Sie mir denn empfehlen?“, fragt n-tv-Moderatorin Carola Ferstl. „Scharfe Braut“, sagt Gründer Stefan Lemcke. Das Publikum (und die Moderatorin) lacht. Marketing ist eben alles…

Kulinarisch geht es mit den Brotpuristen aus Rheinland-Pfalz weiter. Gründer Sebastian Däuwel war es satt (oder hungrig?), als Kunde kein gutes Brot zu erhalten. So backte er sein eigenes und eröffnete eine Bäckerei. Und damit den Brotpuristen nicht die Bäcker fehlen, verschob er die Backzeit auf den Tag. „Denn heute will ja niemand mehr nachts arbeiten.“ Zusätzlich hat er ein Online-Reservierungstool eingerichtet, über das seine Kunden Brot bestellen können und so wenig Verluste entstehen. „Es funktioniert“, sagt Däuwel.

Intrapore kommt aus Nordrhein-Westfalen und beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema: Trinkwasser. Im Zuge des Rohstoffabbaus und Verunreinigungen durch die Industrie wird zum Beispiel immer wieder das Trinkwasser verunreinigt. Intrapore hat ein Verfahren entwickelt, mit dem man das Wasser unter der Erde reinigen kann.

Last but not least in der Gruppe des Westens: Luxtek aus dem Saarland. Bundesminister Peter Altmeier merkte bei der Eröffnungsrede an: Das sei das Land, das vielleicht nicht alle im Raum kennen. Luxtek kennt man dank des KfW Award Gründen jetzt hingegen schon. Der Sieger des kleinsten Bundeslandes stellt recyclebare Kunststoffplatten her, die als Abstütz- oder Fahrplatte für große Fahrzeuge dienen.

Sonderpreisträger Ackerdemia

KfW Award
Ackerdemia bringt den Acker zu den Kindern. (Foto: Ackerdemia e.V.)

Der Sonderpreis für Social Entrepreneurship ging dieses Jahr an Ackerdemia e.V. Das Sozialunternehmen will Kindern ein Bewusstsein für den Anbau von Lebensmitteln mitgeben. So bieten es an Schulen und Kindertagesstätten praktischen sowie theoretischen Unterricht darin, wie man nachhaltig konsumiert und Lebensmittel mehr wertschätzt. Kinder lernen direkt auf dem Acker – entweder auf dem Schulgelände oder im Umkreis der Schulen.

Preisgeld, PR & mehr: Gründerwettbewerbe für euer Start-up

Gründerwettbewerbe bringen in der Regel ein Preisgeld und mediale Aufmerksamkeit. Meistens locken sie zudem auch mit wertvollem Feedback, Seminaren und Workshops sowie zahlreichen Sachpreisen. Alle Gründerwettbewerbe auf einen Blick findet ihr in unserem kostenfreien Leitfaden. Aktuelle Ausschreibungen stellen wir in unserem Gründerkalender bereit. Natürlich werdet ihr in unserem GründerDaily auch über die nächste Runde für den KfW Award Gründen informiert.

  • Seit 20 Jahren zeichnet die KfW Bankengruppe Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihrer Geschäftstätigkeit mit dem KfW Award Gründen (ehemals „GründerChampions“) aus. Für den renommierten Preis können sich Unternehmen aller Branchen bewerben, die ihren Sitz in Deutschland haben. Die Preisträger werden von einer Jury aus erfahrenen Vertreterinnen und Vertretern aus der KfW, Politik und Wirtschaft ausgewählt. Die Preisverleihung fand am 11. Oktober im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der deGUT statt.

Der Beitrag Die besten Geschäftsideen des Landes – und der Sieger kommt aus… erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.


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