Seit gut zwei Wochen ist Dorothee Bär Staatsministerin für Digitalisierung. Vergangene Woche gab sie in einer Pressemitteilung ihren 5-Punkte-Digitalisierungs-Plan für die Förderung von Start-ups bekannt. Eine bestmögliche Gründungsförderung in Deutschland läge ihr am Herzen – der Plan solle daher schnellstmöglich umgesetzt werden, so Bär.
#1 Ein Jahr kostenfrei: schnelles Internet + Softwarepaket
Wir schreiben das Jahr 2018. Schnelles Internet in Deutschland? Immer noch rar. Der Breitbandausbau war nicht nur im Wahlkampf ein großes Thema. Erst vergangene Woche sollte Kanzlerin Angela Merkel in den Landkreis Vorpommern-Rügen reisen, um den symbolischen Startschuss des Glasfaserausbaus zu verkünden. Der Helikopter konnte nicht starten: Der Nebel verhinderte das Abheben. Nun, bis 2025 soll Deutschland dann dennoch flächendeckend am Netz sein.
Dorothee Bär ist das allerdings nicht genug. In ihrem 5-Punkte-Digitalisierungs-Plan für Start-ups verspricht sie daher ab 2019 ein Jahr lang kostenfrei schnelles Internet und ein Basis-Softwarepaket für Gründer. Schon bald sollen Informationen dazu folgen, wie das in der Praxis umgesetzt wird. Bleibt nur zu hoffen, dass der Antrag hierfür nicht länger dauert als ein Anschluss bei der Telekom…
#3 ICO vereinfacht statt verboten
Initial Coin Offerings (ICO) sind als neue Form der Kapitalaufnahme in aller Munde. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt Verbraucher jedoch vor ICOs: ICO-Projekte seien in einem „meist experimentellen Stadium, so dass Entwicklung und Geschäftsmodell entsprechend unerprobt sind.“ Außerdem sei ein „tiefes technisches Verständnis“ unerlässlich und das „Potenzial für Missbrauch und Betrug“ sehr hoch. Ferner heißt es:
In vielen Fällen existieren keine gesetzlichen Verbraucherschutz-Vorgaben und keine Anlegerschutzinstrumente; der Schutz personenbezogener Daten ist nicht gewährleistet. Auch dies bedeutet für den Anleger ein hohes Maß an rechtlicher Unsicherheit.
Dorothee Bär kündigt in ihrem 5-Punkte-Digitalisierungs-Plan für Start-ups mehr Transparenz in diesem Anliegen an. Das Prinzip der ICOs solle vereinfacht werden, entsprechende Aufklärungsmaßnahmen sowie Imagekampagnen und ein Regulierungskatalog würden noch 2018 umgesetzt. Schließlich würde man mit der neuen Art der Kapitalaufnahme den Start von Start-ups auf innovativem Wege ermöglichen. Ein Verbot – etwa wie in Asien – sei für sie keine Lösung.
#4 Bürokratieabbau dank zentraler Plattform
Zu viel, zu lange, zu kompliziert… Für Gründer war die Bürokratie schon immer ein leidiges Thema. Seitens der Politik gab es bislang keine wirklich zielführenden Maßnahmen, um Gründungsinteressierten diese Hürde zu nehmen. Nun kommt jedoch ein – wie wir finden – sehr aussichtsreicher Vorschlag: Auf lange Sicht soll die gesamte Gewerbeanmeldung digitalisiert werden. Eine zentrale Plattform ist hierfür bereits in Planung.
Da sich der komplette Prozess rein technisch aber nicht ganz so einfach digitalisieren lässt, soll es ab August 2018 bereits eine Übergangslösung geben: Bis zur Fertigstellung der Plattform können sich Gründer über die Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums registrieren und dort einige persönliche Daten sowie Angaben zum Unternehmen hinterlegen. Zwei Jahre lang dürfen sie dann loslegen und zwar ganz ohne die Gewerbeanmeldung vollständig abschließen zu müssen. Dinge wie der Handelsregistereintrag oder der Gang zum Finanzamt sowie weitere damit verbundene Gründungsschritte werden somit erst wieder Pflicht, wenn die zwei Jahre abgelaufen sind bzw. sobald die Plattform live geht. Bär hierzu in ihrer Pressemeldung:
Gründer können sich so erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren: ihre Geschäftsidee.
#5 Kostenfreie Flugtaxis für Gründer
Zu guter Letzt wissen wir längst, dass Dorothee Bär Flugtaxis beeindrucken und sie voll und ganz auf diese nächste Innovation made in Germany setzt. In diesem Beitrag haben wir darüber berichtet und zusammengestellt, welche Unternehmen in Deutschland bereits an dieser Geschäftsidee arbeiten. Doch damit nicht genug: Sobald das Fortbewegungsmittel auf dem Markt ist, sollen Gründer sich damit kostenfrei fortbewegen dürfen – Kostenübernahme durch Steuergelder? Am ersten April darf man ja wohl ein bisschen träumen.
In diesem Sinne ein frohes Osterfest,
euer Team von Für-Gründer.de.
Der Beitrag #EXKLUSIV: Der 5-Punkte-Digitalisierungs-Plan für Start-ups von Dorothee Bär erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.
#2 Startkapital von 20.000 Euro für digitale Start-ups
Schon in der Digitalen Strategie 2025 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hieß es, dass der digitale Wandel jeden betreffe und neue Geschäftsmodelle bzw. Technologien gefördert werden müssen. Konkrete Maßnahmen hierfür waren beispielsweise neue Förderprogramme und Initiativen. Neben inhaltlichem Input fordert der 5-Punkte-Digitalisierungs-Plan von Dorothee Bär nun eine beschleunigte Umsetzung derartiger Vorschläge. Zudem sollen Start-ups, die eine digitale Geschäftsidee umsetzen, 20.000 Euro Startkapital erhalten. Dies sei notwendig, um den Innovationsstandort Deutschland zukunftsfähig zu machen.
Auch ein Zuschuss für die Einstellung von Programmierern sei geplant. Schließlich sind diese in jungen Unternehmen, die digitale Ideen entwickeln möchten, unerlässlich. Dennoch, so Bär:
Konkrete Aussagen über die Art und Höhe der Förderung könnten zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht getätigt werden. Die Diskussionen über die Details laufen laut Bär aber bereits auf Hochtouren.