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Die Kita am Schreibtisch: Was diesen Coworking Space so besonders macht

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Familienplanung und Karriere unter einen Hut zu bekommen, ist oftmals ein großes Problem. Ein Grund, weshalb sich viele Gründer erst für die Karriere und dann (vielleicht) für das Kind entscheiden. Dieses Problem lösen möchten die Gründer von Co-Work & Play durch eine Arbeitsumgebung, die Selbstständigen hilft, ihre Kinder optimal in den Arbeitsalltag zu integrieren. Mit dem KfW-Startgeld im Rücken setzt Co-Work & Play mit ihrem speziell auf Unternehmer mit Kindern zugeschnittenen CoWorking Space neue Maßstäbe im Bereich Work-Life-Balance.



Für-Gründer.de: Jana, kannst du unseren Lesern euer Start-up Co-Work & Play kurz vorstellen?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Das Co-Work & Play ist ein CoWorking Space mit Kinderbetreuung vor Ort. Auf circa 1.200 qm Gesamtfläche haben wir Platz für 80 CoWorker und 16 Eltern-Kind-Paare. Daneben haben wir sieben unterschiedlich große und flexibel nutzbare Meeting- und Konferenzräume.

Kein normaler CoWorking Space: Co-Work & Play.
Kein normaler CoWorking Space: Co-Work & Play.

Für-Gründer.de: Was genau ist euer Konzept und wie unterscheidet ihr euch von den vielen anderen CoWorking Spaces, die es mittlerweile gibt?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Bei uns müssen sich Freelancer, Start-ups, Arbeitsplatznomaden und alle anderen nicht zwischen Job und Familie entscheiden, sondern können beides unter einem Dach vereinen. Hierfür haben wir zwei separate Flügel. Der Ostflügel ist der laute Bereich mit dem Spieleparadies für die Kleinen und den Konferenzräumen. Der Westflügel ist dem Arbeiten vorbehalten. Hier befinden sich die Büros und die fixen sowie flexiblen Arbeitsplätze.

Mit unserem Konzept genießen wir deutschlandweit einen Seltenheitsstatus – lediglich in Berlin gibt es ähnliche Projekte.

Für-Gründer.de: Wer sind die Gründer und das aktuelle Team von Co-Work & Play? Und wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Hinter dem Co-Work & Play stecken Yvonne und ich. Unterstützt werden wir durch black chili, die als Company Builder immer mit Rat und Tat an unserer Seite sind. Als Flying Nanny konnten wir Julia gewinnen.

Yvonne und ich haben uns durch einen Zufall kennengelernt. Mein ursprünglicher Geschäftspartner hatte sich Anfang 2016 aus dem Projekt verabschiedet. Ich war auf der Suche nach einem neuen Partner – und traf auf black chili. Yvonne war Teil des black chili-Teams und direkt von dem Co-Work & Play-Konzept überzeugt.

Wir zwei hätten kaum unterschiedlicher sein können. Während ich mich kreativ im Marketing und der Gestaltung der Räume austobe, kümmert sich Yvonne um unsere Finanzen und die ganzen Verträge. Wir ergänzen uns einfach perfekt!

Während die Eltern arbeiten, können die Kinder bei Co-Work & Play spielen.
Während die Eltern arbeiten, können die Kinder bei Co-Work & Play spielen.

Für-Gründer.de: Von der Geschäftsidee bis zur Umsetzung sind fast zwei Jahre vergangen. Was waren für euch in dieser Zeit die größten Herausforderungen?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Die größte Herausforderung war das Warten. Warten auf Termine, warten auf die Kreditzusage, warten auf die Immobilie. Daneben war es das Unverständnis für das Thema Kinder seitens der Vermieter. Viele waren bereit, uns Flächen zu vermieten – aber ohne die Kinder.

Für-Gründer.de: Ca. 1.200 qm Bürofläche mitten in Frankfurt sind sicher nicht günstig und gerade in der Startphase müsst ihr vermutlich in Vorleistung gehen. Wie habt ihr die für euch und euer Konzept passende Finanzierung gefunden?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Das Co-Work & Play wird komplett von Yvonne und mir finanziert. Wir haben beide das Startgeld von der KFW bekommen. Sollte sich jedoch ein Investor für das Projekt begeistern können, sagen wir nicht nein.

Co-Work & Play ist kein gewöhnliches Büro. Hier werden die Kinder in den Arbeitsalltag integriert!
Co-Work & Play ist kein gewöhnliches Büro. Hier werden die Kinder in den Arbeitsalltag integriert!

Für-Gründer.de: Wie ist bisher die Resonanz in Frankfurt? Lässt sich schon ein Trend erkennen, ob eher langfristige Mietverhältnisse oder kurzfristige Arbeitsplätze nachgefragt werden?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Die Resonanz ist bis jetzt sehr gut. Vor allem bei den Eltern-Kind-Plätzen haben wir sehr viele Anfragen für Teilzeitplätze. Das sind Mamas, die nur zwei oder drei Mal die Woche arbeiten wollen.

Für-Gründer.de: Das Besondere an eurem Konzept ist ja das Kinderbetreuungsangebot. Wie genau ist diese Betreuung organisiert, die ja gerade für Kleinkinder sehr aufwändig und zeitintensiv ist?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Die Kinderbetreuung wird bei uns durch die Flying Nannys übernommen. Diese sind immer dann zu Stelle, wenn es brennt – also wenn ein Meeting, ein wichtiges Telefonat oder Ähnliches anstehen.

Anders als in Kitas oder Krippen, haben die Eltern hier aber weiterhin die Aufsichtspflicht. Das heißt, die Kinder werden nicht morgens abgegeben und abends abgeholt, sondern auch in den Alltag integriert. Das geschieht zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen oder beim Schlafenlegen.

Was uns gerade auffällt ist, dass Kinder mit wirklich wenig auskommen. Wir haben uns im Vorfeld unglaublich viele Gedanken über Spielsachen und andere Dinge gemacht. Aber wie es so ist: eine Flasche, gefüllt mit Riesenbohnen als Rassel, ist viel spannender als alles andere.

Gründerin Jana Ehret kombiniert die Mutterschaft mit der Karriere.
Gründerin Jana Ehret begrüßt einen Mieter von Co-Work & Play

Für-Gründer.de: Wie löst ihr eigentlich die in Deutschland recht strengen Anforderungen an die Kinderbetreuung und Aufsichtspflichten, beziehungsweise gelten die überhaupt für euch?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Um die strengen Auflagen zu umgehen, belassen wir die Aufsichtspflicht bei den Eltern. Diese arbeiten bei uns in den Flächen und sind entsprechend greifbar, wenn es Probleme geben sollte. Ansonsten orientieren wir uns bei der Gestaltung sowie dem Tagesablauf an Krippen-Standards. Wir haben zum Beispiel Krippenmöbel und einen Morgenkreis, um den Tag zu beginnen.

Für-Gründer.de: In anderen deutschen Städten gibt es bereits ähnliche Modelle. Habt Ihr schon Zukunftspläne – zum Beispiel in Richtung Expansion oder Franchisesystem?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Ja! Das Co-Work & Play soll auf jeden Fall noch in andere Städte kommen. Dabei wollen wir nicht nur in Deutschland bleiben – wir haben schon Anfragen aus Österreich und der Schweiz.

Der CoWorking Space bietet auch Konferenzräume an, in denen man ungestört Meetings abhalten kann.
Der CoWorking Space bietet auch Konferenzräume an, in denen man ungestört Meetings abhalten kann.

Für-Gründer.de: Neben der Kinderbetreuung: Warum sollte man unbedingt bei euch seinen Büroplatz mieten?

Jana Ehret von Co-Work & Play: Neben der Kinderbetreuung haben wir auch einen großartigen Internetzugang: ab Ende Januar haben wir eine 1 GBit Synchronleitung – damit garantieren wir Videokonferenzen in top Qualität. Und durch das Netzwerk der black chili haben wir auch viele unterschiedliche Player aus der Start-up Szene, der mittelständischen Wirtschaft sowie der Politik an Bord. Schöner kann man gar nicht über den Tellerrand blicken und seine Kontakte erweitern.

Für-Gründer.de: Jana, vielen Dank für das Gespräch!

Key Facts zu Co-Work & Play

  • Unser aktuelles Team besteht aus: Jana und Yvonne (Gründer), Julia (Flying Nanny) und black chili (Company Builder)
  • Die erste Finanzierung erfolgte durch / über: KFW Startgeld (2x) und private Investitionen durch die beiden Gründerinnen
  • Investoren finden wir gut, weil: Wir haben noch keine externen Investoren, freuen uns aber über jeden, der sich für unser Projekt interessiert.
  • Besonders geholfen haben uns bisher: black chili – das ist ein tolles Team, das uns überall unterstützt, wo wir an unsere Grenzen kommen.
  • Besonders wichtig in unserem Arbeitsalltag sind für uns folgende drei:
    Recai Gündüz: er ist Gründer der black chili und hat von Anfang an an uns und das Co-Work & Play geglaubt
    Tools: Pipedrive, Trello, Fastbill: drei tolle Tools, die uns die Organisation gerade in der Anfangsphase erleichtern. Später werden wir noch auf Cobot umsteigen.
    Internetseiten: Eventinc.de, Meshville.de, Sharednc.com

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