Der Trend setzt sich fort. Crowdinvesting für Immobilien überholt die Start-up-Finanzierung. Dies und viele weitere Zahlen hält unser Crowdfinanzierungs-Monitor parat. Außerdem stellen wir neue Projekte vor und verraten, welche Plattform sich mit 8,2 Mio. Euro frischem Kapital verstärkt hat.
Fast 70 Mio. Euro durch die Crowd im ersten Halbjahr 2016
Von Januar bis Juni 2016 erhielten Gründer, Unternehmen und Projekte 67,6 Mio. Euro per Crowdfinanzierung, nach 50,7 Mio. Euro im Jahr zuvor. Dabei konnten alle drei Bereiche der Crowdfinanzierung Zuwächse verbuchen – wenn auch in teils sehr unterschiedlicher Höhe. Mit 43,5 Mio. Euro stammt der Löwenanteil des Finanzierungsvolumens aus dem Crowdlending, ein Plus um 50 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Crowdinvesting steuerte 19,0 Mio. Euro bei und der Crowdfunding-Anteil belief sich auf 5,1 Mio. Euro.
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Crowdfunding nur mit geringfügigen Zuwächsen
Im ersten Halbjahr 2016 summierte sich das per Crowdfunding auf deutschen Plattformen eingesammelte Kapital auf 5,1 Mio. Euro, nach 4,8 Mio. Euro im Jahr zuvor. Damit fällt der Zuwachs mit 5 % deutlich geringer aus als im Startquartal 2016 (+16 %). Die Zahl der von Januar bis Juni 2016 erfolgreich finanzierten Projekte war im Vorjahresvergleich sogar rückläufig und lag bei 563. Alle Details finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Monitors.
Immobilien treiben Crowdinvesting – weniger Kapital für Start-ups
Crowdinvesting verzeichnete im ersten Halbjahr 2016 mit 19,0 Mio. Euro vermitteltem Kapital einen Zuwachs um 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damals lag die Investitionssumme bei 17,0 Mio. Euro. Der Grund für den Anstieg ist insbesondere das im Jahresvergleich deutlich höhere Niveau bei der Immobilienfinanzierung. Das in Start-ups investierte Kapital ging hingegen zurück und lag bei 8,2 Mio. Euro, nach 9,6 Mio. Euro im Vorjahr. Weitere Zahlen, Daten und Fakten lesen Sie im aktuellen Monitor.

300 % Rendite für Crowdinvestoren auf Seedmatch
Über drei Jahre nach dem Funding auf Seedmatch gibt es eine gute Nachricht für Crowdinvestoren: Das Start-up Erdbär, das gesunde Snacks für Kinder produziert, hatte seinen Investoren bereits 2015 ein Rückkaufangebot gemacht – für ein Investment von 250 Euro konnte man so 1.000 Euro vor Steuern erhalten. Jeder Anleger konnte einzeln entscheiden, ob er dieses Angebot annehmen möchte. Über ein Drittel der Investoren hat sich am Ende für eine Auszahlung entschieden, die dann im April 2016 erfolgte. Der überwiegende Teil der Crowd-Investoren hofft jedoch auf einen noch größeren Return in der Zukunft und blieb an Bord. Für sich betrachtet ist der Exit für die Investoren sicherlich nicht schlecht – in der Portfoliobetrachtung dürften derartige Renditen jedoch noch zu niedrig sein, um das eingegangene Risiko zu rechtfertigen. Erdbär hatte im April 2013 auf Seedmatch von 277 Anlegern 250.000 Euro an Kapital erhalten.
Für alle Crowd-Experten: der Crowd Dialog Europe in Graz
Nachdem im vergangenen Jahr die Auftaktveranstaltung des Crowd Dialog Europe in Helsinki stattfand, kommt das in Europa wohl größte internationale Event zum Thema Crowd nun nach Österreich. Am 8. September sollen über 300 Experten aus 28 EU-Ländern und weiteren Delegationen zum Gespräch in Graz zusammentreffen. Mehr Informationen zur Agenda, der Location und den Eintrittspreisen gibt es auf der Webseite des Crowd Dialog Europe.
Start-ups auf Kapitalsuche
Wöchentlich kommen neuen Start-ups hinzu, die sich über eine der vielen Crowdfunding- und Crowdinvesting-Plattformen finanzieren wollen. Wir stellen vier dieser Unternehmen bzw. Projekte vor:
- Companisto mit einem Eigenfunding
Companisto, der deutsche Marktführer im Segment der Start-up-Finanzierung durch die Crowd, führt aktuell ein Eigenfunding zur Finanzierung seiner Wachstumsziele durch – die Resonanz ist dem Vernehmen nach gut. Das Funding findet allerdings nicht öffentlich statt und ist erst nach dem Login verfügbar. Ob Crowdinvesting für Start-ups eine Wachstumseinbahnstraße ist, darf bezweifelt werden. Schließlich stagniert das Volumen bereits seit geraumer Zeit. Im wachsenden Bereich der Immobilienfinanzierung liegen andere Plattformen vorne, zumal sich dort Exporo gerade 8,2 Mio. Euro Venture Capital gesichert hat. - Aescuvest: Rollator mit elektrischem Antrieb
Ist man im hohen Alter nicht mehr ganz so gut zu Fuß, unterstützt ein Rollator beim täglichen Spaziergang oder auf dem Weg zum Einkaufen. Sind die Einkaufstüten jedoch voll oder die Steigung stark, fällt es vielen Senioren schwer, mit ihrem Rollator voranzukommen. Auf der Crowdinvesting-Plattform Aescuvest steht aktuell ein Start-up zur Finanzierung, das dieses Problem mit einem im Rollator eingebauten Elektroantrieb lösen möchte. Die Fundingschwelle von 100.000 Euro wurde bereits übertroffen, Interessenten bleiben aber noch rund drei Wochen Zeit für ein Investment. - Startnext: Coffee to go again – die Initiative gegen Einwegbecher
Rund 320.000 Einwegbecher landen in Deutschland stündlich im Müll. Julia Post setzt sich für eine drastische Reduzierung von Einwegbechern ein und hat hierfür ein Projekt auf der Crowdfunding-Plattform Startnext gestartet. Die Studentin aus München möchte mit ihrer Initiative Coffee to go again die Menschen zum Umdenken bewegen und das Bewusstsein für eine umweltfreundlichere Lebensweise stärken – insbesondere durch die Nutzung wiederverwendbarer Kaffeebecher. Beim Funding auf Startnext konnte bereits rund ein Drittel der Fundingschwelle von 10.000 Euro erreicht werden. 25 Tage bleiben noch Zeit, Julia mit ihrer tollen Idee zu unterstützen. - Seedmatch: individualisierte Einladungskarten für das eigene Fest
Spätestens zur eigenen Hochzeit wünscht man sich hochwertige Einladungskarten für seine Gäste. Kartenmachen.de hat sich auf die Produktion individuell gestalteter Einladungskarten für kleine und große Veranstaltungen spezialisiert und möchte nun mit Hilfe der Crowd das eigene Wachstum vorantreiben. Über 290.000 Euro konnten auf Seedmatch bisher eingesammelt werden. Wer noch investieren möchte, sollte sich beeilen, da das Fundinglimit von 300.000 Euro fast erreicht ist.
Crowdnews zu Exporo, Companisto & Co.
In den vergangenen Wochen hat sich einiges im Umfeld der Crowdinvesting-Plattformen getan. Das sind die wichtigsten News:
Exporo schließt große Finanzierungsrunde ab
Exporo, die führende Crowdinvesting-Plattform für Immobilien, erhält 8,2 Mio. Euro Risikokapital für das weitere Wachstum. Das im Dezember 2014 gestartete Portal möchte das Geld in den Ausbau des Teams, Produkterweiterungen und Marketing investieren. Dieses hohe Investment bestätigt den Trend der immer beliebter werdenden Finanzierung von Immobilien durch die Crowd, den wir bereits in unserem Crowdfinanzierungs-Monitor feststellen konnten.
Companisto kooperiert zukünftig mit PwC
Start-ups, die über die Crowdinvesting-Plattform Companisto eine Finanzierungsrunde abgeschlossen haben, sollen in Zukunft auf spezielle Leistungspakete der Wirtschaftsprüfungs-und Beratungsgesellschaft PwC zurückgreifen können. Auf diese Weise sollen die Start-ups bei ihrer zukünftigen Entwicklung unterstützt werden.
Zinsbaustein.de: neue Crowdinvesting-Plattform für Immobilien
Der Fintech-Inkubator Finleap sieht großes Potenzial im Crowdinvesting für Immobilien und startet daher mit Zinsbaustein.de seine eigene Crowdinvesting-Plattform. Nur wenige Wochen nach Launch konnten bereits zwei Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1,6 Mio. Euro erfolgreich finanziert werden.
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Der Beitrag Crowd mag Immobilien mehr als Start-ups erschien zuerst auf GründerDaily - Deine tägliche Dosis Unternehmertum.