Der KfW-Award GründerChampions ist bundesweit auf der Suche nach innovativen Ideen, die Arbeitsplätze schaffen und nachhaltig wirtschaften. Der Award vergibt insgesamt 35.000 Euro an zukunftsweisende Unternehmen. Um herauszufinden, was einen echten GründerChampion ausmacht, haben wir sowohl bei der KfW Bankengruppe als auch bei ehemaligen Preisträgern nachgefragt.
Gerade läuft die aktuelle Bewerbungsrunde für Gründer, die KfW GründerChampion werden wollen, enden wird sie am 1. Juli. Deshalb hakten wir bei Michael Kemper von der KfW Bankengruppe nach. Als Projektleiter des KfW-Awards zeigt er auf, was der ideale Bewerber mitbringen sollte und wie man teilnehmen kann.
Für-Gründer.de: Aus welchem Holz ist ein künftiger GründerChampion geschnitzt?
Michael Kemper von der KfW: GründerChampion kann werden, wer ein noch recht junges Unternehmen führt und mit seiner Idee erfolgreich am Markt bestehen kann. Wir freuen uns sehr über tolle Ideen, Innovationen, die Potenzial haben, sich am Markt zu behaupten. Spannend sind natürlich auch technologische Neuerungen, Dienstleistungen oder Produkte.
Gründungen, die Arbeitsplätze erhalten oder schaffen, für ein soziales Miteinander oder eine nachhaltige Umwelt sorgen, honorieren wir in gleichem Maße.
Letztlich sind die ausgezeichneten GründerChampions, egal aus welcher Branche sie kommen, immer Persönlichkeiten, die ihr Unternehmertum mit Leidenschaft und Engagement verfolgen. Damit machen sie auch anderen Mut, eine Idee umzusetzen oder Neues voranzutreiben.
Für-Gründer.de: Bis zu 35.000 Euro Preisgeld werden in diesem Jahr ausgeschüttet, davon sind 5.000 Euro dem neuen Sonderpreis „Nachfolge“ gewidmet. Warum haben Sie diesen eingeführt und worauf achten Sie bei den Bewerbern in dieser Rubrik besonders?
Michael Kemper von der KfW: Bis zum Jahr 2018 werden in Deutschland rund 600.000 mittelständische Unternehmen einen Nachfolger suchen. Darin liegen große Chancen für gründungswillige Menschen! Wir wollen also mit dem Preis darauf aufmerksam machen, dass auch in einer Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens viele Möglichkeiten stecken – manchmal sogar der Weg zum Erfolg leichter sein kann.
Bei den Bewerberinnen und Bewerbern achten wir darauf, dass mit der Übernahme Bestehendes erhalten werden konnte und sie gleichzeitig Neuerungen möglich gemacht haben. Das Unternehmen sollte also nach der Übernahme genauso gut, im Idealfall sogar besser aufgestellt sein.
Für-Gründer.de: Neben den Preisgeldern erhalten die Preisträger auch mediale Aufmerksamkeit. Wie werden die Unternehmen dabei unterstützt, möglichst viel Resonanz zu erfahren?
Michael Kemper von der KfW: Natürlich verbreiten wir die Informationen über die Siegerinnen und Sieger in den Medien, so werden sie und ihre Firmen einem größeren Kreis bekannt. Jeder KfW-GründerChampion erhält zudem eine eigene Pressemeldung, die an die Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen im jeweiligen Bundesland geschickt wird. Die regionalen Wirtschaftsnachrichten greifen dies immer auf.
Besonders groß ist das Presseecho, wenn die Champions auch selbst aktiv werden, eigene Kanäle nutzen, Fachmedien und Multiplikatoren informieren.
Dazu gibt es viele Tipps von der PR-Agentur, mit der wir zusammenarbeiten. Gerade Unternehmen, bei denen der Laie nicht sofort die Geschäftsidee überblickt, werden so einmal außerhalb ihres fachlichen Umfelds wahrgenommen. Das wirkt auch nach innen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind oft ebenso stolz auf den Preis wie die Gründerinnen und Gründer, die den Pokal überreicht bekommen. Und von dem Preisgeld sind schon rauschende Partys gefeiert worden!
Für-Gründer.de: Ihr Pitch: Warum lohnt es sich für Gründer und Unternehmen, beim KfW-Award GründerChampions mitzumachen?
Michael Kemper von der KfW: Wer besteht, bekommt mediale Aufmerksamkeit, ein super Wochenende in Berlin mit einer spannenden Preisverleihung, mindestens 1.000 Euro Preisgeld, die Möglichkeit, an einem zweitägigen Erfolgsbilder-Seminar der Impulse-Akademie teilzunehmen und eine Menge Gelegenheiten zum networking! Wer ist noch nicht überzeugt?

Das klingt alles vielversprechend, doch kann die KfW ihr Versprechen auch halten? Wir fragten bei Mischa Krewer und Oliver Baumgart nach. Die beiden Gründer führen den 43einhalb sneaker store und können sich seit 2015 „KfW GründerChampions Hessen“ nennen. Warum und wie sie sich beworben haben und wie ein Preisträger von der Teilnahme profitiert, haben sie uns verraten.
Für-Gründer.de: Wie seid ihr auf den GründerChampions-Award aufmerksam geworden und warum habt ihr euch beworben?
Mischa Krewer von 43einhalb: Wir sind von einer Bekannten darauf angesprochen worden, da sie uns von 43einhalb kennt. Daraufhin haben wir uns die Wettbewerbungsunterlagen online etwas genauer angeschaut und Olli hat dann soweit die erste Anmeldung geschickt. Danach ging es dann schon in die Präsentationsphase und Ausarbeitung der Detailunterlagen für die verschiedenen Phasen in der Bewerbung.
Olli und ich halten solche Wettbewerbe für eine gute Möglichkeit, seine eigene Idee mit anderen zu teilen. Sie sind außerdem ein gutes Signal nach innen zu unserem Team. Dass wir dann noch so gut abschneiden konnten, hat den Kreis geschlossen.

Für-Gründer.de: Was hat euch die Teilnahme neben der Auszeichnung zum GründerChampion Hessen 2015 gebracht?
Mischa Krewer von 43einhalb:
Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Publicity – lokal sowie überregional. Zudem ist es auch ein gutes Gefühl für das Team, eine offizielle Bestätigung für das zu erhalten, was wir tagtäglich machen. Daher gab es hier eigentlich in alle Richtungen nur Positives zum Award zu berichten, auch wenn es zwischendrin mit der Vielzahl der einzelnen Anfragen etwas stressig wurde.
Für-Gründer.de: Worin seht ihr persönlich die Vorteile von Gründerwettbewerben für Unternehmen?
Mischa Krewer von 43einhalb: Man bekommt einen guten Austausch mit anderen Gründern und anderen Unternehmern. Auch der Erfahrungsaustausch mit den gestandenen Businessleuten aus der Jury hat uns viele neue gute Impulse geliefert. Daher ist es eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen und einige neue Sichtweisen zu bekommen.
Für-Gründer.de: Welchen Tipp könnt ihr anderen Start-ups, die sich bewerben wollen, mit auf den Weg geben?
Mischa Krewer von 43einhalb: Die Bewerbung sollte möglichst authentisch den Status Quo darstellen. Wir haben bei unserer Bewerbung versucht, möglichst viele persönliche Storys aus unserem Geschäftsalltag einzubringen, da hier der Hauptmotivator für unser Team liegt.
Diese Komponente beziehungsweise Seele gibt es unserer Meinung nach in jedem guten Unternehmen. Diese herauszustellen ist zwar eine Herausforderung, gelingt es aber, kann die Wahrscheinlichkeit, gut im Wettbewerb abzuschneiden, deutlich erhöht werden.

- Der KfW GründerChampions Award geht in die heiße Phase. Unternehmer und Nachfolger, deren Gründung bzw. Übernahme nicht vor 2011 erfolgt ist, können ihre Bewerbung noch bis zum 1. Juli für die diesjährige Wettbewerbsrunde einschicken. Teilnehmer erwarten Preisgelder im Wert von insgesamt 35.000 Euro.
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